Ich hätte da mal ein Erlebnis, welches zwar nicht mit einem Arztbesuch zusammenhängt – aber trotzdem irgendwie erzählenswert ist.
Als Kind hatte meine Mutter alles Mögliche versucht, mich am Kratzen zu hindern. Das ging los mit ablenken, auf die Hand klopfen, ermahnen, verbieten bis hin zu Hände verbinden oder sogar am Bett fixieren… Besonders häufig wies sie mich verbal darauf hin: “Du darfst nicht kratzen!”, “Hör auf mit kratzen/jucken!”…
Gebracht hat es nicht viel.
Auch das nächtliche Ruhigstellen mit Fenistil nicht…
Viele Jahre später – ich war mittlerweile schon von zuhause ausgezogen – erzählte sie mir folgendes am Telefon: “Ich hab da einen Ausschlag im Nacken, der will und will nicht weggehen. Ich hab schon alles versucht. Seit Wochen renne ich zum Arzt und auch der kann mir nicht helfen. Es juckt wie verrückt. Und auch wenn ich weiß, dass ich nicht kratzen darf, kann ich nicht anders… Ich glaube, ich weiß nun ein kleines Bisschen, wie das ist, Neurodermitis zu haben. Ich glaube, ich weiß nun, wie du dich damals und auch jetzt noch fühlst. Und ich glaube, ich werde nie wieder zu dir oder jemand anderem sagen, dass du nicht kratzen sollst/darfst…!”
Mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich daran denke. Eine lachende und eine weinende…