Verfasste Forenbeiträge
-
AutorBeiträge
-
Hi greene,
zunächst bleiben wir mal bei Deinen Erfahrungen (zu meinen Erfahrungen findest Du hier viele Beiträge im Forum).
Ich pers. habe ganz erhebliche Zweifel, dass eine schwere oder mittelschwere Neurodermitis mit Homöopathie oder Kinesiologie in Griff zu bekommen ist. Anders sieht es beim Thema Ernährung aus. Von den alternativen Verfahren berichten hier im Forum viele, dass Ihnen eine Ernährungsumstellung geholfen hat. Meist ist aber für einen Außenstehenden schwierig zu erkennen welche Ernährungsumstellung tatsächlich praktiziert wurde. Und wie Du auch schreibst, wie stetig man diese durchhalten kann. Ein einheitliches Bild einer erfolgreichen Ernährungsumstellung ist kaum zu erkennen, wobei ich auch kürzlich in einer Fernsehsendung gesehen habe, wie eine ehem. Neuro-Patientin eindrucksvoll beschrieben hat, wie sie z.B. durch Auspendeln/Bewegungen erkannte, welche Lebensmittel für sie gesund waren.
Aus meiner Sicht wird allerdings ein Punkt meist übersehen. Bei der ganzen Bio- und organischen Ernährungslehre, kommt mir das Thema Verdauung viel zu kurz. Wenn die Verdauung nicht richtig funktioniert, weil z.B. die Darmflora gestört ist, bringt auch die beste biologische Ernährung nichts. Es ist nicht untypisch, dass Kritiker der sog. “gesunden Ernährung” häufig von Blähungen und Unverträglichkeitsreaktionen bei Veganern/Vegetariern sprechen. Ich pers. bin davon überzeugt, dass zuerst die Darmflora ins Gleichgewicht gebracht werden muss, und dann – zumindest bei Erwachsenen – im Gegensatz zu Kinder – die Ernährung bei der Mehrheit der Neuro-Patienten keine entscheidende Rolle spielt. Oder anders gesagt. Ist oder kommt die Darmflora ins Gleichgewicht, kann es für die Neuro langfristig hilfreich sein. In TÜ wird an so einem Ansatz geforscht. Manche Ernährungsumstellungen haben die Optimierung der Darmflora zum Ziel. Solche Verfahren finde ich pers. gut. Dazu gehört auch Heilfasten, weil u.a. durch Essensverzicht die Darmflora regeneriert werden kann.
Und ich sage auch gleich ganz ehrlich dazu, die ganze Thematik Massentierhaltung, Missstände, etc. interessiert mich nur peripher. Zunächst geht es mir primär um meine Gesundheit bevor ich mich um den Rest der Tierwelt kümmere.
Wie erklärst Du Dir Deine Erfolge mit der Kinesiologie?
LG Cookie67
Hi greene,
kannst Du mal genau schildern, warum Du meist, dass Dir Homöopathie und Kinesiologie bei der Neuro helfen?
Wie kannst Du ausschließen, dass bei einer multifaktoriellen Krankheit wie Neuro die Ernährung die entscheidende Rolle spielt?
Spielt die Krankheit Neurodermitis bei der Behandlung per Homöopathie und Kinesiologie überhaupt eine Rolle? Meist haben diese Behandlungsmethoden den “ganzen” Menschen im Blick (ganzheitlicher Ansatz).
Hast Du schon andere Diäten/Reduktionsdiäten ausprobiert?Viele Grüße
Liebe Helene,
auch von meiner Seite vielen Dank für Deinen Einsatz, Dein Durchhaltevermögen und Dein Ordnungssinn 🙂
Viele gute Zeiten und Beiträge haben wir hier erlebt, die ich nicht missen möchte. Wenn die Neuro aber keine so große Rolle mehr spielt – dann ist auch gut.Dir alles Gute.
Viele Grüße
ThomasDie Auslöser der quälenden Quaddeln auf dem Körper sind vielfältig und den Betroffenen oft unbekannt. Aus diesem Grund hat aha! Allergiezentrum Schweiz jetzt einen Selbsttest entwickelt, mit dem man der Ursache auf die Spur kommt: Mit einigen Klicks durch gezielte Fragen wird schnell klar, ob ein Infekt, Sonnenlicht, ein Nahrungsmittel, Wärme oder gar körperliche Anstrengung der Grund für die Urtikaria sein kann.
20 Minuten Online – Nesselfieber? Machen Sie den Test! – Promotions
Gräserpollen lösen Heuschnupfen und allergisches Asthma aus. Dass das Allergen bei Neurodermitis-Patienten die Symptome signifikant verstärkt, hat eine Studie unter kontrollierten Bedingungen in Provokationsräumen gezeigt. Passende Therapieoptionen sind angedacht.
6. Oktober 2015 um 21:19 Uhr als Antwort auf: Neurodermitis geheilt durch Nahrungsumstellung + Siriderma!!!!!!!! #48815Ein schöner Gegensatz zw. schulmedizinischer Behandlung bei Neurodermitis und – was wirklich geholfen hat.
Video “Mit Neurodermitis leben” | Planet Wissen | ARD Mediathek
Literatur dazu: bei Google “neurodermitis Lisa Reiser-Wötzel” eingeben.
25. Juli 2015 um 21:23 Uhr als Antwort auf: Vitamin D bei Neurodermitis reduziert die Krankheitssymptome dramatisch #45985Noch ein Hinweis zu Deiner Allgemeinbildung.
Weil ich gerade vor acht Wochen zum 3. Mal auf Island war und (erstmalig) den nördlichen Polarkreis überquerte, konnte ich folgendes beobachten: Die Sonne ging runter bis knapp über den Meeresspiegel und stieg von dort wieder auf.23. Juli 2015 um 20:52 Uhr als Antwort auf: Vitamin D bei Neurodermitis reduziert die Krankheitssymptome dramatisch #45984Den einzigen Müll den ich hier erkennen kann ist Deine Kommentierung. Es geht nicht um die durchschnittliche Bevölkerung sondern um Menschen mit einer Veranlagung zur Neurodermitis. Wenn Wissenschaftler für diese Menschengruppe einen Zusammenhang mit Vitamin D erkennen ist das legitim und vllt. sogar hilfreich.
Der Artikel ist nicht meine persönliche Theorie – sollte eigentlich offensichtlich sein.
Die Aussage “Fettleibigkeit ist viel ungesünder als Vitamin Mangel” ist genauso sinnfrei wie die Aussage “nachts ist kälter als draußen”.
Fällt Dir zu diesem Thema nichts besseres ein??
Neurodermitis und Krebs sind beide erblich bedingte Krankheiten, die aber in keinem (bewiesenen) Zusammenhang stehen. Typisch für Neurodermitis sind geschwollene Lymphdrüsen, die aber auf einen hohen (entzündlichen) Stoffumsatz zurückzuführen sind, nicht aber als Signal für Krebs dienen. Es ist sicher nicht ausgeschlossen, dass beide Krankheiten vererbt werden können, aber einen (direkten) Zusammenhang gibt es nicht. Es ist auch nicht bekannt, dass Krebspatienten eine Neuro-Vergangenheit haben.
Hallo mazzi,
erst einmal einen Dank an die Eröffnung eines mal wieder interessanten Themas hier im Forum.
Zunächst einmal glaube ich nicht, dass sicherlich viele deprimierende Aussagen hier im Forum auf beruflichen Erfolg/Nicht-Erfolg schließen lassen. Es gibt hier einige im Forum, die beruflich ehrgeizig sind und ihre Ziel und ihren Erfolg erreichen.
Aber: Ich glaube schon, dass es im Kontext einer Neurodermitis viel schwieriger ist, beruflich Erfolg zu haben. Die Krankheit schränkt ein und zeigt Grenzen auf. Ganz besonders schwierig ist es mit einer Neurodermitis unternehmerisch tätig zu sein. Als Unternehmer muss man nach meiner Einschätzung 100% Einsatz für den Beruf bringen, der mit Einschränkungen einer Neurodermitis kaum zu vereinbaren ist. Ich würde immer versuchen ein Angestelltenverhältnis anzustreben, wo nicht zu jedem Zeitpunkt 100% Leistungsfähigkeit/Fokusierung erforderlich ist. Der Angestellte erspart sich Existenzängste, unternehmerische Verantwortung und Durchsetzungskraft, was nicht unbedingt durch eine Neurodermitis begünstigt wird. Dafür muss man sich als Angestellter anpassen können, was auch nicht jedem leicht fällt aber eher konfliktärmer ist.
Um im Leben etwas zu erreichen und Träume zu erfüllen musst Du kein Unternehmer werden. Ein möglichst “normales” Leben, eine Betonung/Arbeit für ein gesundes Leben und ein durchschnittliches Gehalt reichen dafür gut aus.
14. März 2015 um 22:45 Uhr als Antwort auf: Hitze gegen Juckreiz – die (etwas) schonendere Methode als Kratzen #48877Kinder mit Neurodermitis (auch: endogenes Ekzem, atopisches Ekzem, atopische Dermatitis oder Dermatitis atopica) leiden oft unter einem starken Juckreiz. Amerikanische Kinder- und Jugendärzte geben Tipps, wie der Juckreiz möglichst gering gehalten wird.
Betroffene Hautstellen sind trocken, gerötet und jucken. Gereizte Haut entwickelt sich an verschiedenen Körperstellen, je nach Alter des Kindes. Bei Säuglingen erscheinen die Ekzeme in der Regel auf den Wangen, auf der Kopfhaut, am Oberkörper, an Armen und Beinen. Kleine Kinder entwickeln oft auf ihren Gelenken und in den Hautfalten Neurodermitis. Bei älteren Kindern und Jugendlichen treten die juckenden Stellen häufig auf Händen und Füßen auf. Die Ekzeme sind nicht ansteckend, und bei vielen Kindern verschwinden die Hautprobleme mit zunehmendem Alter.
Die Ursachen der Neurodermitis sind noch nicht völlig geklärt. Normalerweise speichert Haut Feuchtigkeit und schützt vor Reizen bzw. Allergenen. Ein Bestandteil der Barriere in der Haut ist ein Protein namens Filaggrin. Forscher fanden heraus, dass bei vielen Menschen, die an Neurodermitis leiden, das Filaggrin-Protein Feuchtigkeit entweichen und Reizstoffe eindringen lässt. Das fehlerhafte Filaggrin erleichtert auch das Bakterienwachstum auf der Haut. Diese Faktoren zusammen führen zu den typischen Hautproblemen.
Viele Faktoren lösen Neurodermitisschübe aus oder führen zu einer Verschlechterung der Symptome, wie z.B. Pollen, Schimmel, Staub, raue Stoffe, Hitze, rissige Haut, Reinigungsmittel und Stress. Kratzt sich ein Betroffener, dann kann dies Entzündungen begünstigen.
Folgende Maßnahmen können helfen, den Juckreiz zu lindern:
◾Eine sorgfältige Hautpflege hilft den Juckreiz bei Neurodermitis-Kindern zu lindern. Für die Basispflege gilt grundsätzlich: fett auf trocken, feucht auf feucht. Öle, Vaseline oder Melkfett sind ungeeignet, da sie die Haut bei längerer Anwendung austrocknen. Parfümfreie Cremes und Salben sind am besten geeignet. Eltern sollten nur milde Waschmittel ohne Farbstoffe oder Duftstoffe verwenden.
◾Eine Kühlung der Haut empfinden die Kinder meist als angenehm. So können gekühlte Hautpflegeprodukte, leichte Kleidung z. B. aus Baumwolle, Seide, Mikrofasern (zur Vermeidung eines Wärmestaus) sowie Temperaturen im Kinderschlafzimmer von etwa 19° bis 20°C helfen. Ein Bad sollte nicht heiß sein und das Kind sollte nur kurz darin verweilen.
◾Bei manchen Kindern kann Stress die Hautprobleme verstärken. Hier sollten Eltern zusammen mit dem Kind nach geeigneten Methoden suchen, um Stress zu vermeiden.
◾Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind saubere, glatte und kurz geschnittene Nägel hat, um Kratzwunden und eine Infektion zu vermeiden.
◾Zur Behandlung der Neurodermitis stehen u.a. auch entzündungshemmende cortisonfreie Salben zur Verfügung.
◾Manche Kliniken bieten für Eltern und ihre Kinder Schulungsprogramme an mit hilfreichen Informationen für den Umgang mit Neurodermitis. Sprechen Sie mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt, ob es in Ihrer Nähe solche Möglichkeiten gibt.
Kinder mit Neurodermitis: Juckreiz möglichst gering halten | CleanKids-Magazin
Von Sonnenbrand bis Neurodermitis – Aloe vera ist bei Hautproblemen im Dauereinsatz. Angeblich fördert sie die Wundheilung und verschafft Linderung bei trockener Haut. Was sagen Studien: Einschmieren oder zum in die Haare schmieren?
Die echte Aloe ist ein echter Renner – die Pflanze aus der Familie der Grasbaumgewächse ist aus der Produktfamilie der Hautpflegeartikel nicht wegzudenken. Das heißt jedoch noch nicht, dass Aloe vera auch medizinisch wirksam ist, für die meisten Hautprobleme finden sich keine Nachweise eines klinischen Nutzens.
Aus der Aloe lassen sich unterschiedliche Stoffe gewinnen. Die Pflanze enthält Aloin, das bei Einnahme abführend wirkt; für die Hautpflege wird allerdings ein Gel aus dem Wasserspeichergewebe der Blätter gewonnen, das kein Aloin enthält. Das Gel hat eine schleimartige Konsistenz und enthält unter anderem verschiedene Zucker, Vitamine und Aminosäuren.
2012 haben sich Forscher in einer Übersichtsarbeit auf die Suche nach Belegen für eine Wirksamkeit bei der Wundheilung gemacht. Die Ergebnisse waren eher enttäuschend: In Summe ist keine Aussage darüber möglich, ob Aloe bei der Wundheilung hilfreich ist.Ähnlich mager sieht es für Aloe vera auch bei Neurodermitis und anderen Beschwerden aus. Zwar spricht eine narrative Übersichtsarbeitfasst den Stand der wissenschaftlichen Forschung zu einer medizinischen Fragestellung aus Sicht des Autors/der Autoren zusammen. Im Gegensatz zur systematischen Übersichtsarbeit ist die Auswahl der eingeschlossenen Studien subjektiver und weniger verlässlich, wichtige Studien könnten womöglich übersehen worden sein. von positiven Wirkungen bei Neurodermitis, Wundheilung, Genitalherpes, Erfrierungen und noch einigen anderen Problemen, aber die Qualität der Studie ist zu schlecht, um vertrauenswürdig zu sein – und sie widersprecht beispielsweise bei Wundheilung der deutlich besser gemachten Arbeit.
Eine ältere gut gemachte Übersichtsarbeit kam 1999 zu dem Schluss, dass es keine Nachweise einer Wirksamkeit für die oberflächliche Anwendung von Aloe vera gibt.
Wie gut ist Aloe vera für die Haut? » medizin-transparent.at
11. Dezember 2014 um 18:05 Uhr als Antwort auf: Vitamin D bei Neurodermitis reduziert die Krankheitssymptome dramatisch #45982Bei vielen Kindern verstärken sich in den Wintermonaten die Symptome einer Neurodermitis. Schuld daran ist vermutlich der Lichtmangel, der zu einem niedrigeren Vitamin D-Spiegel führt als in den Sommermonaten.
Bei schwerer Neurodermitis wird schon länger UV-Licht zur Behandlung eingesetzt, das die Produktion von Vitamin D anregt um die Symptome zu lindern. Allerdings hatte sich bislang noch niemand mit den saisonalen Unterschieden im Vitamin D-Spiegel beschäftigt. Dies holten Forscher des Massachusetts General Hospitals nun in Zusammenarbeit mit dem National Dermatology Center der Mongolei nach.
Hoher Einfluss von Vitamin D auf körperliche Verfassung bestätigt
Sie teilten 107 Kinder zwischen zwei und 17 Jahren in zwei Gruppen ein, von denen eine täglich eine zusätzliche Vitamin D-Dosis erhielt, während die andere lediglich ein Placebo einnahmen. Nach Ablauf eines Monats gaben 29% der Kinder, die Vitamin D erhalten an, dass sich ihr Zustand verbessert hatte, während es bei der Placebo-Gruppe nur 16% waren.
In der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar leiden in den dunklen Wintermonaten gut 98% der Kinder unter einem Vitamin D-Mangel. Weitere Untersuchungen sollen nun erst einmal feststellen, wie das Vitamin die Neurodermitis konkret beeinflusst um daraus mögliche Behandlungen zu entwickeln.
Verstrkte Neurodermitis bei Kindern im Winter behandelbar – paradisi.de
Als Leo mit vier Monaten an Neurodermitis erkrankt, beginnt für die sechsköpfige Familie Reinstein die schwierigste Zeit in ihrem bisherigen Leben: Die Hautkrankheit lässt Leo immer trauriger und schwacher werden und belastet die gesamte Familie. Linderung findet der Junge nach einer schulmedizinischen Behandlung schließlich in einer Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin. Heute ist Leo drei Jahre alt und endlich ein rundum glückliches Kind.
Bis zum vierten Monat war Leo ein ganz normales Baby”, erinnert sich seine Mutter Tanja. Dann entdeckte sie an einem Bein eine trockene Stelle, etwa so groß wie eine Ein-Euro-Münze. Es kamen immer mehr trockene und rissige Stellen hinzu und Leo fing an, sich fürchterlich zu kratzen. Das war im Januar 2011. “Der Kinderarzt tippte gleich auf Neurodermitis. Da ich noch stillte, riet er mir, keinen Weizen sowie kein Milch- und Hühnereiweiß zu essen”, erzählt Tanja. “Ich musste meine Ernährung total umstellen. Da fast überall Weizen drin ist, war das für mich erst mal sehr hart.”
Zudem setzte die Familie aus einem kleinen Ort in Bayern auf eine homöopathische Behandlung, um ihrem Baby zu helfen. Die brachte jedoch keinen Erfolg. Leos Zustand wurde immer schlimmer: Seine Haut war am ganzen Körper trocken, rissig und blutig. “Leo litt furchtbar unter Juckreiz und Schmerzen. Nachts war es besonders schlimm. An Schlaf war kaum noch zu denken: Ich habe ihn stundenlang rumgetragen, kalte Waschlappen auf seine Haut gelegt, versucht ihn zu beruhigen. Oft haben wir nachts auf der Terrasse geschlafen, da es Leo draußen immer etwas besser ging.”
Neurodermitis raubt Leo die Lebensfreude
Ab dem sechsten Lebensmonat veränderte sich Leos Wesen zunehmend durch die Krankheit. Tanja beschreibt ihren Sohn in dieser Zeit als sehr trauriges Kind, das sehr oft weinte und sich immer nur kratzen wollte. Gelacht habe er nicht mehr. Seine Mutter musste ihm zwei Socken über die Hände ziehen, damit er sich nicht blutig scheuerte. “Wenn ich nachts nicht auf ihn aufpasste, befreite sich Leo mit den Füßen aus dem Schlafanzug und kratzte sich mit den Zehen die Beine auf. Das Bett war dann voller Blut.”
Auch an Leos drei Brüdern ging seine Neurodermitis nicht spurlos vorbei. Sie wurden ebenfalls immer trauriger und konnten mit ihrem kleinen Bruder nicht einmal spielen, denn die Neurodermitis hatte den Kleinen so geschwächt, dass er sich nicht einmal auf den Unterarmen abstützen konnte. “Er konnte nicht krabbeln. Sitzen ging nur mit Polstern, sonst wäre er umgekippt. In seinem Leid wollte Leo immer nur bei mir sein. Ich hatte ihn eigentlich 24 Stunden in der Trage am Körper oder auf dem Arm. Meine anderen Söhne und mein Mann Christian mussten sehr viel zurückstecken”, sagt Tanja.
Erster Ausweg: Kortison und Antibiotika
Die Neurodermitis forderte einen weiteren Tribut: Leo nahm nicht ein Gramm zu, wuchs keinen einzigen Zentimeter. Als er elf Monate alt war, schickte der Kinderarzt die Familie in die Würzburger Uniklinik. Die Ärzte dort behandelten Leo mit Kortison und Antibiotika. “Nach zwei Wochen Aufenthalt sah Leo endlich wieder aus wie ein normales Kind. Für uns alle, aber vor allem für den Kleinen, war das eine wichtige Verschnaufpause. Doch wir wussten: Heilen kann das Kortison Leos Neurodermitis nicht, sondern nur die schrecklichen Symptome lindern. Und ständig Kortison auf seine Haut schmieren wollte ich auch nicht”, sagt Tanja. Also suchte die Familie nach Alternativen.
Zweiter Weg: Traditionelle Chinesische Medizin
Im November 2011 wandte sich die Familie an den Mediziner Christian Schmincke, Chefarzt der Klinik am Steigerwald, die sich auf Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) spezialisiert hat. “In der chinesischen Medizin werden Körper und Seele ganzheitlich betrachtet“, erklärt Schmincke. “Nicht das betroffene Organ steht im Mittelpunkt der Krankheitsdiagnose, sondern wir versuchen zu ergründen, welche körperlichen und seelischen Prozesse zu einer Erkrankung führen. Ausführliche Gespräche mit der Mutter und spezielle TCM-Untersuchungen wie die Puls- und Zungendiagnose halfen, Leos krankhafte Prozesse zu erkennen.”
Zur Belohnung darf Leo auf den Radlader
Da sich Leo durch seinen Leidensweg zu einem sehr schüchternes Kind entwickelt hatte, waren Untersuchungen bei ihm kein leichtes Unterfangen. “Als Belohnung mussten wir ihm immer versprechen, dass er später mit Papa auf dem Radlader fahren darf”, erzählen die Eltern. Nach der chinesischen Diagnostik verordnete der Schmincke Abkochungen aus chinesischen Kräutern, die alte Entzündungsprodukte aus dem Körper leiten sollten.
“Neurodermitis stellt aus chinesischer Sicht meist einen Entgiftungsversuch dar. Bei Entzündungen der Atmungsorgane, allergisch oder infektbedingt, die nicht mit ausreichend klassischen Krankheitszeichen wie vermehrter Schleimabsonderung einhergehen, fallen reichlich Entzündungsprodukte an, die in Blut und Lymphe übertreten. Im Entgiftungsversuch des Körpers werden sie aus dem Blut in die Haut transportiert. Dort sind jedoch die Ausscheidungsmöglichkeiten, im Gegensatz zu den Schleimhäuten, sehr beschränkt. Es kommt zu einem Stau von ausleitungspflichtigen Stoffen, der wiederum zur Hautentzündung führt. Die Absicht des Körpers, Gifte auszuscheiden, wird auch dadurch deutlich, dass der Juckreiz nachlässt, sobald durch Kratzen Blut und Lymphe ausgeschieden wurden“, erklärt der Chefarzt die Auffassungen der TCM.
Chinesische Kräuter statt Kortison gegen Neurodermitis
In der Klinik am Steigerwald bekam Leo mehrmals täglich für ihn individuell verordnete Kräuter-Arzneien: “Wir beobachten genau, wie der Körper des Patienten auf die Arzneien reagiert. Darauf aufbauend passen wir die Rezeptur während des Therapieverlaufes kontinuierlich an”, erklärt Schmincke. Schon nach vier Wochen reagierte Leos Haut positiv auf die chinesische Medizin.
Leos Eltern konnten die Einreibungen mit Kortison langsam reduzieren, ohne dass er wieder weinte und sich blutig kratzte. “Heute kommen wir ganz ohne Kortison aus”, freut sich Tanja.
Kinder reagieren gut auf Chinesische Medizin
“Der Organismus lernt in der Kindheit, mit krankmachenden Einflüssen umzugehen. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder Infekte vollständig durchleben”, führt Schmincke aus. “Häufig werden bereits in der frühen Kindheit die Weichen gestellt, die später zu schweren Krankheiten führen können.”
So war es auch bei Leo. Sein Immunsystem arbeitete nicht richtig. Statt eine Erkältung zu produzieren, lenke der Körper seinen Entzündungsdruck um. “Die Nasenschleimhaut wurde sozusagen arbeitslos. Chinesische Arzneien helfen dann, die Schleimhäute wieder zu aktivieren.” Oft bekommen die Kinder dann starke Erkältungen. Auch Leo, zum Schrecken seiner Mutter: “Ich dachte erst: Oh Gott, jetzt ist er noch kranker. Aber gleichzeitig besserte sich sein Schlaf sehr.” Leos kleiner Körper suchte sich neue Wege für die Entgiftung: Die Nase, nicht mehr den falschen Weg über die Haut.
“Vor allem Kinder sprechen auf die chinesischen Arzneien gut an. Wenn Neurodermitis hingegen schon 20 Jahre mit Kortison oder Immunblockern behandelt wurde, ist das leider viel schwieriger”, weiß der Schmincke.
Dank Frühförderung hat Leo alles aufgeholt
Parallel zur TCM-Behandlung bekam Leo Frühförderung. Ergotherapie und Krankengymnastik halfen ihm, innerhalb von drei Monaten seine durch die starke Neurodermitis verursachten Defizite aufzuholen. Mit 16 Monaten fing er an zu krabbeln, mit 18 Monaten lief er und mit 13 Monaten begann er mit den ersten Worten.
Heute, mit drei Jahren, ist er auf einem altersgerechten Entwicklungsstand – und ein Kind, das wieder viel lacht. Gelegentliche, kleine Neurodermitis-Schübe bekommt Leos Mutter nun selbst in den Griff: “Ich kann die Abkochungen jetzt daheim selbst nach den Rezepten der Klinik zubereiten.”
Endlich hat Leo auch wieder Kraft, um mit seinen Brüdern zu spielen. Gemeinsam toben sie auf dem Spielplatz, erobern Rutschen und Klettergerüste. Fast so, als hätte es Neurodermitis im Leben von Familie Reinstein nie gegeben. Trotzdem sind weiterhin regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der Klinik am Steigerwald nötig. “Inzwischen freut sich Leo fast auf die Zungendiagnose und streckt dem Arzt die Zunge geradezu entgegen. Denn danach darf er immer noch mit Papa auf dem Radlader fahren.”
Neurodermitis: “Endlich sind wir wieder eine normale Familie”
Heilende blaue Strahlen: Mit Lichttherapie gegen Neurodermitis
Ist es das lang ersehnte Allheilmittel gegen Neurodermitis? Seit mehreren Jahren erzielt die Lichttherapie bei Patienten mit schweren Hautentzündungen gute Erfolge. stern TV zeigt die Langzeitwirkung:Blaues Licht tötet rot entzündete Zellen
Als der Arzt Dr. Jan Henrik Wilkens vor rund acht Jahren die Laser-Lichttherapie gegen die Hautkrankheit entwickelte, schöpfte auch Christian Baum wieder Hoffnung. stern TV begleitete ihn zur Therapie. Bei der Behandlung wird der gesamte Körper unter einem Flächenlaser mit blauen Lichtimpulsen bestrahlt – ein überhelles Tageslicht, ohne schädliche ultraviolette Strahlung. Eine Behandlung dauert etwa 30 Minuten. Bereits ab der ersten Bestrahlung soll ein Absterben der entzündungsauslösenden Zellen eintreten: Neurodermitis hat seinen Ursprung hauptsächlich im Knochenmark. Die dort produzierten weißen Blutkörperchen sind bereits entzündet und dadurch gerötet. Das löst den Juckreiz auf und unter der Haut aus. Bei der Lichttherapie tötet das blaue Licht gezielt die rot entzündeten Zellen ab, so dass sie zu den Lymphknoten abtransportiert werden. Das Knochenmark bekommt dadurch das Signal, keine weiteren Entzündungszellen zu produzieren. Die Entzündung klingt ab und die Haut kann heilen.
Christian Baum konnte bereits nach der vierten Behandlung eine Besserung feststellen: “Es hat mir schon gezeigt, dass es etwas bewirkt und es wirkt ohne Medikamente und hat keine Nebenwirkungen”, so Baum. “Wenn es so weiter geht, wie es angefangen hat, dann bin ich zuversichtlich, dass es sich toll entwickelt.”
Je jünger der Patient, desto größer der Behandlungserfolg
Ähnlich wie Christian Baum litt die kleine Lisa Kaiser bereits als Baby unter schwerer Neurodermitis. Ihre Eltern konnten ihrer sechs Monate alten Tochter mit nichts helfen. Ihr kompletter Körper war rot entzündet, das Mädchen kratzte sich unentwegt und schrie vor Schmerzen. Die Kaisers setzten ebenfalls alle Hoffnung in die schmerz- und nebenwirkungsfreie Lichttherapie für ihr Kind. Lisa war eines der ersten Babys, bei dem diese Behandlungsmethode angewandt wurde – damals noch mit einem Handgerät. Laut Entwickler Jan Henrik Wilkens ist die Wirkung umso besser, je jünger der Patient ist. Das Baby wurde jeweils nur fünf Minuten bestrahlt. Lisa Kaiser benötigte lediglich 13 Behandlungen, mit zwei Jahren war bei dem Mädchen von ihrer ehemaligen Hauterkrankung ist nichts mehr zu sehen.
Christian Baum muss weiterhin alle sechs Monate zur Lichttherapie in die Universitätsklinik Mainz. Er muss die Behandlung regelmäßig auffrischen, weil er ungewöhnlich schwer erkrankt war. Der heute 37-Jährige ist noch immer nicht völlig beschwerdefrei. Trotzdem hat sich für ihn ein Traum erfüllt: Er ist nicht mehr arbeitsunfähig, sondern Abteilungsleiter bei einer Ölfirma. Und er hat geheiratet und zwei Kinder bekommen. Auch Christian Baum kann jetzt endlich ein Leben führen, wie alle anderen.
Heilende blaue Strahlen: Mit Lichttherapie gegen Neurodermitis – Stern TV | STERN.DE
-
AutorBeiträge