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20. Juli 2020 um 19:50 Uhr als Antwort auf: Erfahrungen duch Neurodermitisausbrunch bedingt durch Pille gesucht #91260
Hallo Mone,
ich habe genau die gleiche Erfahrung gemacht wie du!
Ich habe vor fast genau 2 Jahren angefangen die Pille zu nehmen und hatte bereits nach wenigen Wochen zwei rote Neurodermitis-Flecken im Gesicht direkt links und rechts neben der Nase. Da ich aber seit meiner Kindheit bis auf ab und zu mal eingerissene Mundwinkel und mal ein überschaubares Ekzem nichts mehr mit Neurodermitis zutun hatte, habe ich gar nicht verstanden, dass das die Neurodermitis war. Das erste Jahr der Pilleneinnahme wurde es so schlimm, dass ich dauerhaft Protopic 0,03% im Gesicht verwenden musste, aber damit hielt es sich in Grenzen und ich dachte nicht weiter darüber nach, weil ich in diesem Jahr reichlich Stress hatte und es darauf schob.
Im Sommer, ein Jahr nach Beginn der Einnahme, wurde es dann schlimmer, ich bekam Exzeme am Hals, an den Händen, es breitete sich immer weiter aus und ich konnte es mit nichts mehr eindämmen. Innerhalb von wenigen Monaten waren meine Arme und Hände so stark betroffen, dass ich sie nur noch unter Schmerzen bewegen konnte, mein gesamtes Gesicht war rot und schuppig, meine Augen morgens so stark angeschwollen, dass ich kaum sehen konnte. Selbst Stufe 4 Kortisone haben bei mir nur funktioniert, wenn ich sie 2x täglich verwendet habe. Nach knapp einem Jahr habe ich dann einen Bericht von einer Frau im Internet gelesen, die wegen der Pille starke Neurodermitis bekommen hatte, und da ist mir dann klar geworden, dass genau das bei mir der Fall war. Ich frage mich bis heute, wie ich so lange die Pille nicht in Frage gestellt habe.
Mittlerweile nehme ich Protopic 0,1%, ich versuche es seit Monaten auszuschleichen, obwohl ich meine Ekzeme nie vollständig damit losgeworden bin. Das funktioniert so gar nicht, ich nehme es meistens alle 2 Tage und dann wird es wieder so schlimm, dass ich es jeden Tag nehme. Gleichzeitig bin ich seit einem halben Jahr in Behandlung bei einer TCM-Ärztin, was mich enorm weiter gebracht hat. Trotzdem überlege ich, meinen Hautarzt nach einer Antikörper-Therapie zu fragen, weil ich mit meiner Geduld langsam am Ende bin.
Nach 8 Monaten ohne Pille bin ich noch weit entfernt vom Ursprungszustand. Das macht mich manchmal echt fertig, weil ich Angst habe, nie wieder gesund zu werden. Ich definiere mich sehr durch meine Leistungen und bin eigentlich auch ein leistungsstarker Mensch, aber ich kann einfach nicht mehr dasselbe erbringen wie vorher, weil ich mich ständig kratzen muss, teilweise aus dem Nichts allergische Reaktionen bekomme und Nächte habe, in denen ich vor Juckreiz und Schmerz kaum schlafe.
Ich versuche momentan meinen neuen Zustand zu akzeptieren, aber ich hoffe immer noch auf ein Wunder.
Ich hoffe, dass du wieder gesund wirst, ich wünsche es dir von ganzem Herzen! Und teile deine Erfahrungen zur Pille ruhig mit so vielen Menschen wie möglich, es ist wichtig, dass jeder versteht, was für Wirkungen das Zeug haben kann.
Mein neuer Frauenarzt hat gesagt, dass es nur drei Pillen gibt, die Frauen mit Neurodermitis verschrieben werden sollten, aber da ich noch nie eine andere Quelle zu der These gefunden habe, sehe ich das ganze weiterhin skeptisch. Diese Krankheit ist so individuell, dem einen hilft was dem anderen schadet, da kann ich nicht glauben, dass man das mit der Pille pauschalisieren kann. Ich habe schon im Netz von Frauen mit mittlerer bis starker Neurodermitis gelesen, die eine Besserung durch die Pille (keine der drei angeblich einzig verträglichen Pillen) erlebt haben.
Probier’ verschiedene Dinge aus, hier im Forum gibt’s auch ne Menge Erfolgsgeschichten, und bleib stark!Alles Liebe
Leo -
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