- Dieses Thema hat 4 Antworten sowie 5 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 10 Jahren, 6 Monaten von Motti aktualisiert.
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15. April 2013 um 19:21 Uhr #8403
Hallo,
die Leiterin unserer Kita hat uns heute gebeten ob wir nicht einen Brief an die Eltern der anderen Kinder in der Gruppe schreiben können, um denen zu sagen, was los ist und damit die besser mit dem Äußeren unseres Sohnes klar kommen.
Nun habe ich einen Entwurf und hätte gern eure Meinung und evtl. Verbesserungsvorschläge:Liebe Eltern,
wir schreiben euch heute diesen Brief, um euch einen kleinen Einblick in F.’ s Situation zu geben. Ihr habt sicher schon bemerkt, dass F. Neurodermitis hat. Sicherlich kennt ihr diese Hautkrankheit, viele aber nicht in diesem Ausmaß. Dennoch ist Neurodermitis nicht ansteckend.
F. hat diese Krankheit seitdem er 8 Wochen alt ist. Wir sind seitdem in Behandlung. Wir waren bis dato bei 13 verschiedenen Ärzten und auch aktuell in Behandlung. Wir haben wirklich schon sehr viel versucht (Waschen mit verschiedene Waschmittel, Waschnuss und ohne Waschmittel, dutzende Cremes, Kleidung, Medikamente etc.). Und wie ihr sicher schon bemerkt habt, kochen wir sogar bestimmtes Essen für unseren Sohn. Wir hoffen täglich auf Besserung, wissen aber nicht ob und wenn ja wann diese eintreten wird. Wir möchten euch bitten, F. wie jedes andere Kind zu nehmen wie er ist. Wir möchten, dass F. so normal wie möglich aufwächst und integriert wird. Deshalb soll F. auch weiterhin in den Kindergarten gehen. Ihm tut die Zeit mit anderen Kindern sehr gut!
Auch für uns ist es schwer unseren Sohn so leiden zu sehen! Bitte geht auf uns zu wenn ihr Fragen habt, wir beantworten sie gerne!Liebe Grüße
Unsere Namen
16. April 2013 um 15:51 Uhr #46992Hallo Krümel, ich kenne Eure Situation von unserer Tochter. Wir haben uns gar nicht mehr vor die Tür getraut. Da kamen Kinder und sagten so nebenbei „schau mal Mami ein Gespenst“ denn unsere Tochter war komplett mit Gesichtsmaske verbunden. Das ist schon alles traurig. Wir würden Euch empfehlen mal in die Spezialklinik Neukirchen zu fahren dort wird einen ohne Cortison geholfen. Wir waren auch mit unserer Tochter 2 mal dort. Die Geschichte unserer Tochter könnt ihr ja auf ihrer Webseite lesen. Uns rufen viele Leute an und wir erklären und helfen gern anderen Leidensgeplagten was man alles machen kann um die Neurodermitis zu lindern. Wir sind zwar keine Ärzte haben aber sehr viel in der Spezialklinik gelernt darüber. Gruß Motti
16. April 2013 um 17:29 Uhr #46990Hallo Krümel,
den Brief finde ich gelungen! Dennoch ein paar kleine Verbesserungen / Ergänzungen:
– In der Klammer bitte Medikamente an erste Stelle, danach Cremes…
– Vielleicht noch ein kleiner Satz, dass Mitleid o.ä. fehl am Platz ist (da ihn das „ausgrenzen“ würde).
– statt „Wir möchten euch bitten, F. wie jedes andere Kind zu nehmen wie er ist.“ vielleicht „Wir möchten euch bitten, F. so zu nehmen, wie er ist, als ein Kind, das ganz genauso wie eure Kinder die Welt entdecken und mit anderen Kindern spielen möchte. Seine Krankheit soll und darf ihn nicht daran hindern, eine schöne, unbeschwerte Kindheit haben zu dürfen. Wir möchten deshalb, dass…“18. April 2013 um 17:06 Uhr #46991Hallo,
ich bin Anfang 20 und daher nicht mit der Kombi Kind+ND vertraut…finde es aber grade ganz furchtbar dass man überhaupt so einen Brief schreiben muss. Als müsste man sich rechtfertigen :roll:…
Reagieren denn die Kinder oder die Eltern komisch auf deinen Kleinen?
In jedem Fall hoffe ich dass er es im Kindergarten jetzt leichter hat 🙂25. Mai 2014 um 21:02 Uhr #46989Je weniger Personal eine Kita hat, desto öfter erkranken Kinder
München – Manche Eltern meinen ja, einen richtig guten Kindergarten erkenne man daran, dass ihr Nachwuchs dort Chinesisch lernt und zum Schuleintritt das ABC aufsagen kann, vor- und rückwärts natürlich. In Wahrheit jedoch können Eltern aus der Präsentation eines Kindergartens ganz andere Dinge ablesen – nämlich wann und wie häufig die erste Mittelohrentzündung droht und wie hoch die Gefahr von Neurodermitis-Erkrankungen ist. Mit dieser Erkenntnis wartet nun das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin auf. Die Formel der Studie: Je weniger Betreuer sich um sie kümmern, desto häufiger werden Vorschulkinder im Alter von fünf und sechs Jahren krank.
Nahezu jedes Kind zwischen drei und sechs Jahren, nämlich 93,6 Prozent, geht mittlerweile in Deutschland in eine Kindertagesstätte. Gerade nach dem Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz wird allerorten an Qualitätsprogrammen gefeilt, erarbeiten Pädagogen in unzähligen Expertenrunden neue Kriterienkataloge. „Die Diskussion beschränkt sich jedoch häufig nur auf die Förderung der Fähigkeiten von Kindern und berücksichtigt kaum deren Gesundheit“, bemängelt Frauke Peter vom DIW. Dabei beeinflusse der Gesundheitsstatus eines Kindes ganz maßgeblich dessen späteren Bildungserfolg. Wer häufig an einer Mittelohrentzündung leide, höre schlechter, hinke folglich bei der Sprachentwicklung hinterher. Wer von Neurodermitis geplagt sei, habe es vielleicht schwerer, sich zu konzentrieren – bedingt durch Stress und Schlafmangel, den diese Hautkrankheit hervorrufen kann.
Letztere Erkenntnisse ziehen die Forscher aus amerikanischen Studien. Ihre Analyse zum Zusammenhang zwischen der Betreuerzahl und kindlicher Gesundheit leiten die DIW-Experten hingegen aus amtlichen Daten der Kinder- und Jugendhilfestatistik ab und dem Sozioökonomischen Panel, einer für Deutschland repräsentativen Haushalts- und Personenbefragung. „Der Kind-Betreuer-Schlüssel variiert hierzulande zwischen sechs und zwölf Kindern pro Betreuer“, sagt Peter. Im bundesweiten Durchschnitt kümmert sich eine Erzieherin um neun Vorschulkinder, umfasst eine Gruppe 22 Kinder. 32 Prozent der Fünf- bis Sechsjährigen erkranken hier an Mittelohrentzündung, zehn Prozent an Neurodermitis. In Kinderkrippen, in denen der Personalschlüssel höher ist, sind es nur 25 Prozent der kleinen Besucher im Alter von zwei bis drei Jahren.
„Eine niedrige Zahl von Betreuern hat einen negativen Einfluss auf die Gesundheit in Kitas“, folgert die DIW-Forscherin. Die Erkenntnis liegt auf der Hand: Gibt es mehr Erzieherinnen, sind die Gruppen kleiner, verringert sich die Ansteckungsgefahr im Kontakt mit Spielkameraden. Der Vorteil für neurodermitiskranke Kinder liege darin, dass auf deren Probleme wie Konzentrationsschwierigkeiten in kleineren Gruppen besser eingegangen werden könne, der Stresspegel niedriger sei.
Es wurden die Daten von 600 Kindern, die Kitas besuchen, ausgewertet. Für die DIW-Wissenschaftlerin ist das Ergebnis der Studie ein Auftrag für die Bildungs- und Familienpolitik, mehr Erzieher einzustellen: „Ein gesundes Kind hat bessere Chancen, auch andere Fähigkeiten zu entwickeln.“ Ulrike Heidenreich
SZ vom 15.05.2014
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