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Hallo zusammen,
ich denke es wäre hilfreich meinen Krankheitsverlauf zu schildern, denn vielleichtg erkennt sich ja jemand wieder.
Mit 10. Monaten ging das ganze Disaster los, damals haben meine Eltern alles durchprobiert was es gab, sind letzten Endes dann auch zum Heilpraktiker und meine Mutter ist der festen Überzeugung, dass dies letzten Endes half. Ich glaube da nicht so dran, aber gut, ich war damals vielleicht 2, 2 1/2 Jahre alt.Dann war soweit Ruhe. Klar, bei erhöhtem Süßigkeitenverbrauch (Ostern, Weihnachten..) kam die ND mal in den Armbeugen durch, aber war dann auch recht schnell weg, ohne viel Cremes oder sonstigem Zeug.
Der erste Schub, den ich dann mitbekam war mit fünfzehn. Ich wurde bereits mit 11, 12 Jahren gewarnt, dass die ND gerne nochmal zur Pubertät ausbricht, dachte aber mit Mitte 15 wäre ich übern Berg. Pustekuchen!
Ich hatte den kompletten Körper offen. Alles eitrig, nässend, offen, einmal drüber fahren wieder auf, die gelben Krusten vom Nässen haben kaum gehoben, die Kleider klebten im offenen Fleisch – kurz: ein Horrorszenario sondergleichen! Wie es mir psychisch ging, muss hier glaube ich nicht erwähnt werden. Nichts half, gefühlte tausend Cremes, UVB-Bestrahlung und wieder, am Ende, der Heilpraktiker. 2 Jahre ging das Ganze, mit etwas über 17 galt ich dann vorerst eben wieder als „gesund“, nur leichte ND in den Armbeugen, im Gesicht die ein oder andere Stelle.Mit 18, fast 19 Jahren ging ich dann wieder zur Hautärztin, auch ich wollte mal normal aussehen! Und auf was kommt meine Hautärztin dann? Das bisschen kann man ja mit Cortison (Fenistil Hydrocort 0,5) behandeln. Ich habe null Ahnung gehabt, was Cortisonsalbe ist, bzw. wie es wirkt. Lediglich eins sah ich: Du hast normale, gesunde Haut! Und ich war natürlich begeistert.
Doch jetzt, mit fast 21 Jahren, merke ich was ich davon habe. Aus einem Impuls heraus habe ich mal Cortison gegooglet, kam über die ein oder andere Ecke eben auf Cortisonsalben und könnte heulen. Nicht in einem Satz hat meine damalige Ärztin erwähnt, dass ich mir das Zeug nich dauerhaft aufschmieren soll, die Apothekerinnen genauso wenig. Ich habe es jeden Morgen & Abend benutzt, im Prinzip wie eine Tagescreme.
Jetzt will ich es absetzen und versuche die Dosis zu reduzieren – wenn auch Recht drastisch.
Ich hatte vor ca. 1 Woche einen Schub, aber durch eine erstaunlich gute Bodylotion (Neutrogena Nordic Berry Bodylotion) ist es am Körper weg (die ist wirklich super reichhaltig, riecht super und brennt nicht!).
Das Gesicht allerdings blüht schlimm, ich denke ich dürfte bald wieder da sein, wo ich mit 15 war.
Ich habe jetzt 3 Tage keine Cortisoncreme benutzt, Ergebnis: Meine Augen sind geschwollen, brennen und tun weh, meine Gesicht juckt (ich liebe meine starke Selbstbeherrschung) wie verrückt und ist rot und heiß. Heute Abend will ich dann nochmal Cortison benutzen, dann erst wieder Dienstag/Mittwoch und dann eben so die Abstände ziehen.
Nebenbei benutze ich eine Creme von bebe youngcare, die ich erstaunlich gut vertrage und Kaufmanns Haut- und Kindercreme, meine heiliger Gral!Hat noch jemand Tipps, Salben, Ratschläge?
Ich habe gelesen, dass man 5 Tage Reis mit etwas Salz essen soll, wegen der Darmreinigung oder so?
Ich bin dankbar für jeden Ratschlag!!Liebe Grüße (:
Selbstbeherrschung ist schon mal sehr gut!
Das Ausschleichen hab ich nie durchgehalten, ich habs dann auf dem harten Weg von 2-3x täglich direkt auf Null gemacht.Gegen das Nässen helfen mir sehr gut Schwarztee-Umschläge: wie ich hier gelernt habe min. 10 min ziehen lassen, und wenn er kalt ist tränke ich einen Waschlappen oder so ein kleines Gästehandtuch darin und lege es ein paar Minuten auf die Stellen. Ich war erst skeptisch und hab ein langes Wochenende abgewartet um zu probieren ob ich es vertrage, aber ich steh da mittlerweile total drauf. Das Nässen hört auf und es juckt stundenlang nicht mehr 🙂 Die Haut ist allerdings danach recht trocken, aber pflegemäßig bist du ja versorgt.
Ansonsten hab ich mich nochmal ein wenig mit meiner Ernährung befasst, hab viel auf Vollwert-Kost umgestellt und Histamin gemieden, sowie alles wovon ich weiß dass ich es nicht gut vertrage.
Das Reis-Essen kenn ich, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu testen. Du isst eine Zeit lang nur Reis (bzw. als Kind wurde das bei mir 4 Wochen mit Kartoffeln und Möhren durchgezogen), und nimmst dann Woche für Woche immer ein Nahrungsmittel dazu um zu sehen wie du darauf reagierst. Irgendwann weißt du, was du besser meidest oder ganz weglässt. Bzgl. Darm gibt’s hier ein eigenes Thema, da hab ich mich aber nie so mit befasst… vielleicht steht da etwas zum Zusammenhang mit der „Reisdiät“.
Ansonsten hilft wirklich nur durchhalten, und hoffen dass die Summe der guten Tips den Entzug so gut wie möglich unterstützt und erleichtert…
Ich drück dir die Daumen!@ beautedecuisine
Du hast seit deinem 10. Lebensmonat Neurodermitis und bist mit 21 Jahren aus allen Wolken gefallen, dass Kortison in der Langzeitanwendung auch Nebenwirkungen hat?
Also nichts für ungut, Du bist ja nicht die einzige hier, die ihren Hautarzt als persönlichen Feind betrachtet, aber auf so eine Text muss ich schon mal antworten:
Wo ist deine Eigenverantwortung? Bist Du in diesen 3 Jahren nie auf die Idee gekommen mal den Beipackzettel zu lesen? Selbst bei Hydrokortison steht überall drin, dass es nicht für die Langzeitanwendung gedacht ist….schon gar nicht im Gesicht.
Bitte stell Dich nicht so hin, als wärst Du ein Opfer deines Hautarztes. Das bist Du nicht.Ja, tatsächlich habe ich als Jugendlich/junge Erwachsene einfach mal auf Arzt und Co. vertraut, dachte mir okay er hat dir das verschrieben, vertraust du ihm mal soweit.
Und ja, ich war so unverantwortlich kein Beipackzettel zu lesen, bin allerdings der Meinung, dass hinterher schimpfen wenig bringt und jetzt ja der Fokus auf dem Absetzen liegt. 😉Also mir ging es da ähnlich, habe auch erst vor zwei Jahren angefangen (bin jetzt 25) mich richtig mit der ND auseinander zu setzen und das alles kritisch zu hinterfragen. Vorher habe ich bereitwillig alles angenommen was die Ärzte mir vorgeschlagen haben. Dafür muss man sich doch auch nicht schämen. Gerade als junger Mensch, wenn man sich vorher mit solchen Themen nie auseinandergesetzt hat (weils vielleicht nicht nötig war), auch sonst keine Berührungspunkte mit hatte und nie schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht hat, ist man doch einfach froh wenn Therapien anschlagen. Ja vielleicht ist das etwas naiv, aber ich finde schon dass da auch die Ärzte in der Verantwortung sind, vor allem junge Menschen aufzuklären.
Ich habe auch einen kalten Entzug hinter mir, den ich ehrlich gesagt fast bereue. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens..ich will dir auf keinen Fall die Motivation zum Absetzen nehmen, das ist natürlich immer das Ziel!, aber ein erzwungenes Absetzen kann auch mächtig nach hinten losgehen, wenn du mitten im Schub bist und keine alternativen Methoden anschlagen (so wars bei mir).
Ich würde dir empfehlen den Entzug vielleicht in einer Klinik zu machen (zB. Neukirchen oder Leutenberg), dort kriegt man viel Unterstützung. Oder auch nach alternativen Methoden suchen während du versuchst den Kortisongebrauch langsam einzudämmen.Nach meinem gescheiterten Entzugsversuch bin ich letztendlich leider wieder bei der Kortisoncreme gelandet, nur ins Gesicht kommt mir das Zeug nicht mehr! Den Körper habe ich damit recht gut im Griff, versuche aber parallel andere Methoden aus, in der Hoffnung dass es irgendwann ohne Kortison geht. Da muss halt jeder seinen Weg finden, ich wünsche dir natürlich dass deiner kortisonfrei und erfolgreich sein wird 🙂
Achso an kortisonfreien Tipps gerade fürs Gesicht hätte ich: Umschläge mit abgekochtem Wasser (bei heißem, roten oder auch nässendem Gesicht) und Zinksalbe zB. Pantederm bei leicht gerötetem auch schuppigem Gesicht (im Wechsel mit Pflegesalbe)!
Sehe ich genauso, als junger Mensch ist man froh gute Haut zu haben und hinterfragt nicht misstrauisch, wieso das so ist – zumindest bis man damit vor die Wand läuft, wie ich jetzt.
Zinksalbe habe ich z.B. noch nich ausprobiert glaube ich, fällt mir zumindest nicht auf Anhieb ein.
Am Körper geht die Neuro, lediglich am Hals, Schultern und Ellbeugen sind nicht so bombastisch, aber auch nicht offen oder so, sondern meist nur etwas rot, nicht tragisch. Habe Cortison auch zu 90% nur im Gesicht verwendet..
Schwarztee habe ich am Wochenende bereits ausprobiert als „Wickel“ sozusagen & ich bin begeistert, bleibe dabei auf jeden Fall!
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