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11. Dezember 2012 um 15:58 Uhr #8286
Die Geschichte einer Frau, die nach 2 schweren Unfällen schwere Psychische Probleme (eine posttraumatische Belastungsstörung) und schwere Neurodermitis entwickelte:
„Gruibingerin leidet unter den Folgen von zwei Auto-Unfällen
Innerhalb von sieben Monaten wurde Johanna Kaufmann vor 16 Jahren ohne ihre Schuld in zwei Verkehrsunfälle verwickelt. An den körperlichen und psychischen Folgen trägt die Gruibingerin bis heute.
Autor: CLAUDIA BURST | 11.12.2012…
Verletzungen hinterlassen Spuren
„Das war zu viel, das konnte ich nicht mehr verarbeiten“, erklärt die Frau, der die körperlichen Folgen bis heute anzusehen sind. „Seit 16 Jahren ist jeder Tag ein Drama!“ Von einem Tag auf den anderen wurden ihre Haare grau. Vorher noch begeisterte Autofahrerin traut sie sich nicht mehr hinters Lenkrad, auch als Beifahrerin absolviert sie nur die unumgänglichen Fahrten.
Keiner der unendlich vielen Ärzte, mit denen das Unfallopfer in den folgenden Jahren zu tun hatte, riet ihr zu einer Therapie gegen posttraumatische Störungen. Das zweifache Unfallopfer versuchte stattdessen so gut wie möglich zu verdrängen, was passiert war. Nicht mehr darüber reden. Mit der Folge, dass Johanna für ihre Familie zur Belastung wurde, weil sie vor Verzweiflung oft ausrastete, heulte, schrie. „Wie oft wollte ich nicht mehr leben“, sagt die grauhaarige, alte Dame leise. „Keiner hat mich verstanden, keiner der Ärzte schien mich ernst zu nehmen“.
Zu all dem kam, dass Johanna Kaufmann keine Kraft hatte, für eine angemessene Entschädigung zu kämpfen. Sie bekam zwar Schmerzensgeld, aber keinen Verdienstausfall, weil sie mit ihrem „Lädchen“ noch keinen Gewinn erwirtschaftet hatte. Das Geld, das sie erhielt, reichte nur fünf Jahre. Vor allem, weil sie sämtliche Fahrten, die sich nicht vermeiden ließen, mit einem Taxi erledigen musste.
Auch die Seele braucht dringend Hilfe
Außerdem entwickelte sich bei Johanna Kaufmann eine Neurodermitis der höchsten Stufe, in der Folge entzündete sich ihr Bein an einer ursprünglich kleinen Wunde mit einer Wundrose. „Zweimal musste man das Bein fast abnehmen“, erinnert sich Johanna Kaufmann mit Schaudern.
Erst neun Jahre nach den Unfällen kam ein Arzt zu dem Schluss: „Ihre Seele schreit um Hilfe“ und verordnete ihr psychiatrische Therapie. Seit 2005 ist die Gruibingerin in psychischer Behandlung, hat gelernt, sich ihren Ängsten zu stellen und darüber zu reden. Das Gespräch mit der GEISLINGER ZEITUNG begreift sie als Dokumentation, als eine Art Aufarbeitung ihres Dilemmas. Mit der Hoffnung, dass irgendwann wieder Freude in ihr Leben kommt.“
(Quelle: Gruibingerin leidet unter den Folgen von zwei Auto-Unfällen | Südwest Presse Online)
7. September 2013 um 22:13 Uhr #46244Nach der Diagnose blühte die Rosacea bei Silke F. richtig auf. „Mein Gesicht brannte unerträglich“, erzählt die Berlinerin. „Ich hatte Angst und dachte, ich habe da jetzt etwas, bei dem man nicht weiß, wo es herkommt und wie es wieder weggeht.“
Bekannt ist, dass Stress bei chronischen Hauterkrankungen zu Schüben führt, insbesondere bei Neurodermitis. Andererseits verursachen Hautleiden auch psychische Probleme. Auffälligkeiten, die sich im Gesicht (Rosacea), aber auch an Händen, Armen und Beinen (Neurodermitis, Psoriasis) zeigen, können zu einem enormen seelischen Leidensdruck führen.
Je stärker die Krankheits-Wahrnehmung war, desto häufiger fanden sich bei den Rosacea-Patienten depressive Symptome, so die Studie.
Die Forschung hat bei 30 Prozent der Haut-Patienten psychische Störungen ausgemacht. Ein Fünftel der Psoriasis-Patienten leidet an Depressionen, auch der Anteil der Alkoholiker ist unter männlichen Schuppenflechte-Kranken höher als in der Normalbevölkerung.
Die Lebensqualität ist deutlich geschmälert. Drei Viertel der Psoriasis-Patienten meiden Freibäder oder Strände, ein Drittel den Frisör-Besuch. Auch bei Neurodermitis-Patienten kann die Krankheit zum sozialen Rückzug führen.
Hautpatienten leiden stärker unter der psychischen Belastung und der sozialen Beeinträchtigung als unter den körperlichen Krankheits-Erscheinungen. Das meint auch Prof. Uwe Gieler, kommissarischer Leiter der Haut-Klinik am Universitäts-Klinikum Gießen und zugleich Psychosomatiker und Psychotherapeut. Ergänzende psychotherapeutische Therapie-Angebote verbesserten den Behandlungs-Erfolg.
Bei Rosacea gelten Sonne, Hitze, Kälte Alkohol, Gewürze, Seife und Make-up als Auslöser der Schübe. Die sportliche Silke F., die gern segelt, Ski läuft, für Freunde kocht und guten Wein schätzt, müsste demzufolge auf vieles verzichten, was ihr Spaß macht.
„Das wäre falsch“, meint Gass. „Man sollte versuchen, das Leben weiter zu genießen und sich nicht von der Krankheit beherrschen lassen. Wichtig ist es, die Auslöser zu kennen. Dann kann man auch mal ein bisschen sündigen.“
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