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11. Juli 2015 um 12:58 Uhr #8912
Hallo,
mein Name ist Anne, ich bin 26 Jahre alt und mache der Zeit eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und befinde mich im 2. Ausbildungsjahr. In Bezug dieser Ausbildung ist es angedacht eine Facharbeit anzufertigen. Mein Thema lautet: „Psychosoziale Folgen bei chronisch kranken Kindern mit Neurodermitis, im Grundschulalter von 6 – 11 Jahren, und pädagogische Handlungsstrategien von ausgebildeten Erziehern/-innen in dem Einrichtungsfeld Hort.“. Der Einbezug von selbst an Neurodermitis erkrantken, Eltern/Personensorgeberechtigten und Familienangehörigen, ist Aufgrund zu weniger und nicht ausreichender sowie aussagekräftiger Fachliteratur erforderlich. Verschiedene psychosoziale Folgen und pädagogische Handlungsstrategien kann man nicht allein aus Büchern oder dem Internet entnehmen. Ich möchte das reale Leben sowie die Erfahrungen damit in meine Facharbeit einbeziehen, um auch praktische Inhalte aufzeigen zu können.
Daraufhin hoffe ich das sich in diesem Forum evt. betroffene Eltern von an Neurodermitis erkrankten Kindern mir einige Fragen beantworten können. Damit ich dieses Wissen in meine Facharbeit und spätere Praxis einbauen kann und weiß was für Sie als Eltern für die Betreuung, im Hortbereich, Ihres erkrankten Kindes wichtig ist.
Fragen:- Welche psychosozialen Folgen treten bei Kindern mit Neurodermitis im Grundschulalter von 6 – 11 Jahren auf?
- Welche Unterstützung wünschen Sie sich, für die optimale Betreuung ihres an Neurodermitis erkrantem Kind im Hort?
- Haben Sie Anregungen, Wünsche oder Bitten an Erzieher, die sie im Alltag umsetzen können?
Ich bedanke mich im Vorraus für evt. gegebene Antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Anne
11. Juli 2015 um 13:49 Uhr #49106Liebe Anne,
gern antworte ich auf Ihre Fragen zu den psychosozialen Folgen für die Kinder. Kinder, die unter permanentem Juckreiz leiden, sind (Wie es schon im wort Juck-Reiz steckt) einem ständigen Reiz ausgesetzt, d. h. sie sind chronisch überreizt. Wenn auf uns ein Reiz einwirkt, führt ds zu einer erhöhten Aktivität des Sympathikus (Nervensystem), wir werden unruhig, hibbelig, reizbar, verspüren einen Bewegungsdrang. Dahinter steckt der bei allen Säugetieren, die wir ja bioloigsch gesehen sind, durch Reize ausgelöste Flucht- oder Angriffsreflex.
So werden die betroffenen Kinder mit einer hohen Wahrscheinlichreit motorisch unruhig, leicht reizbar sein, sich nicht altersadäquat lange konzentrieren können, mitunter auch aggresives Verhalten zeigen – und allzu leicht werden sie dann in die Schublade “ADHS” eingeoprdnet und mit rialin ruhig gestellt…was späterhin ein suchtverhalten auslösen kann.
Ich will Medikamente an dieser Stelle nicht verteufeln, im Einzelfall können sie sehr hilfreich sein.Zu allererst benötigen Kinder, die solcherart ständiger Reizung ausgesetzt sind, viel direkte Zuwendung und Geduld. Gezielte Enspannungstechniken wie z.B. Igelballmassage, oder körperorientierte Spiele wie die “Waschstraße” können hilfreich sein, dass das Kind sich einierseits ablenken und zu etwas mehr Ruhe finden kann, andererseits seinen Köerper auch positiv erleben kann.
Ich bin Körperpsychotherapeutin, keine erzieherin und kann daher wenig beurteilen, inwieweit solche Spiele/Übungen in einem “Normalen” Kinderhort angeboten werden können.
Was aber immer und jederzeit geht, keine Kosten verursacht und keinen Zeitaufwand: Das ist ein verständis- und liebevoller Umgang und das “Wissen im Hinterkopf”, dass solche Kinder dauerbelastet sind und ihr “Fehlverhalten” auch damit zu tun hat. Wenn noch mehr ErzieherInnen dies bedenken würden, wäre diesen Kindern sicher schon viel geholfen.
Wenn Sie tiefer gehende auskünfte benötigen, stehe ich iHnen gern zur Verfügung. Sie erreichen mich über meine Homepage: Praxis Lebensrad in Dresden - Welche psychosozialen Folgen treten bei Kindern mit Neurodermitis im Grundschulalter von 6 – 11 Jahren auf?
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