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1. März 2008 um 16:38 Uhr #18498
sorry nabla, aber dem kann ich so nicht zustimmen.
Erstmal was meine Hautärztin betrifft:
Wenn ich Ihr sage, dass ich Kortison XY verschrieben haben will, macht sie das. Ich habe mir von ihr auch schon Advantan verschreiben lassen, jetzt das Prednitop (was ja alles von anderen Herstellern ist). Und zwar auch immer in der Größe, die ich wollte. Ich habe mir zu beginn auch gleich nach einer Woche noch eine „ersatz“-Tube verschreiben lassen, was auch überhaupt kein Problem war…
Wie ich in dem anderen Cortison-Thread hier gepostet habe: Ich habe eine Studie dazu gefunden, die Prednitop und Ecural miteinander vergleicht was den Hautverdünnungseffekt betrifft ( http://www.gd-online.de/german/veranstalt/abstracts2001_d/Nietsch2001_d.htm )
Nach 6 Wöchiger Anwendung von Prednitop hat sich die Haut um 110 um verdünnt, bei Ecural um etwa 140 um.
Ich nehme mal an, dass dort die gleichen Mengen creme geschmeirt wurden, sonst wäre es ja nicht repräsentativ. Unter diesem Aspekt stellt sich mir die Frage, ob der Verdünnungseffekt nicht im endeffekt geringer ist, wenn ich 1/4 mal soviel Ecural schmiere wie Prednitop. Wieso sollte ein Mittel, von dem ich deutlich mehr brauche also geeigneter sein?
Ich persönlich hatte bisher auch bei allen anderen Kortikoiden (Prednitop, Advanta, Locoid) das gefühl, dass ich sie nicht so gut vertrage wie Ecural (ich hatte manchmal sogar das gefühl, dass sie den juckreiz verstärken (und Locoid ist ein Klasse-III Kortikoid genau wie Ecural). Dass Kortikoide ein bedeutendes Allergen sind ist ja nichts neues.
Der TIX-Index (wägt Wirkung und Nebenwirkung von Kortikoiden gegeneinander ab) ist bei Ecural am höchsten (also ist das Verhältnis am günstigsten).
Ich würde deshalb nicht so vorschnell wieder nur auf irgendwelche Verträge und Interessen der Pharma-Industrie schließen.
Außerdem gibt es viele Publikationen, in denen behauptet wird, dass das Ausschleichen besser mit dem selben Kortison – in immer geringeren Mengen – erfolgen sollte, als durch den Wechsel auf ein anderes Präparat.
(wenn es jemanden sehr interessiert, kann ich die Links raussuchen).Nicht-Niedergelassene Ärzte können nur Privatpatienten behandeln (und kassieren dafür meistens wesentlich mehr ab als von Kassenpatienten). Ob also niedergelassene Ärzte, bei denen sich jeder „arme“ Kassenpatient „kostenlos“ behandeln lassen kann (und bei denen die Wartezimmer meist gestopft voll sind, im gegensatz zu privatpraxen), jetzt so zu verachten sind sehe ich auch nicht so.
@artisan: Dass Ecural bei dir nicht geholfen hat, aber Dermatop ist schon verwunderlich. Beide Wirkstoffe gelten eigentlich als gut verträglich. Vielleicht bist du allergisch auf Mometasonfuroat, den Wirkstoff von Ecural.
Beruhigt mich ja in gewisser weise, dass es auch Menschen gibt, bei denen es andersherum ist (bei mir hilft Prednitop/Dermatop sogut wie garnicht)…so far so good
EDIT: Hier noch ein Link was den TIX betrifft:
http://209.85.135.104/search?q=cache:yUqTWlNl94UJ:www.medizinaktiv.de/aktuellview.php%3Fid%3D540+mometason+TIX&hl=de&ct=clnk&cd=10&gl=deGrüße
Philippp1. März 2008 um 17:11 Uhr #18486@artisan: das ist bei mir ähnlich. Wahrscheinlich verträgst du Ecural einfach nicht.
@Philip:
Quote:Wenn ich Ihr sage, dass ich Kortison XY verschrieben haben will, macht sie das. Ich habe mir von ihr auch schon Advantan verschreiben lassen, jetzt das Prednitop (was ja alles von anderen Herstellern ist). Und zwar auch immer in der Größe, die ich wollte. Ich habe mir zu beginn auch gleich nach einer Woche noch eine „ersatz“-Tube verschreiben lassen, was auch überhaupt kein Problem war…Naja, da hab ich mit meinen Ärzten andere Erfahrungen gemacht.
Quote:Außerdem gibt es viele Publikationen, in denen behauptet wird, dass das Ausschleichen besser mit dem selben Kortison – in immer geringeren Mengen – erfolgen sollte, als durch den Wechsel auf ein anderes Präparat.
(wenn es jemanden sehr interessiert, kann ich die Links raussuchen).das ist mir neu. War bis jetzt in vier verschiedenen Hautkliniken und keine hat das so gemacht. Rein aus logischer Sicht kann ich es mir auch kaum vorstellen, dass es gut ist alle paar Tage so ein starkes Kortison zu benutzen und in der zwischenzeit nichts.
Aber Polikiliniken behandeln natürlich auch Kassenpatienten (bin ja selbst einer).[/quote]
1. März 2008 um 19:42 Uhr #18499in deiner logik sind einige fehler…
Wenn ein Arzt Abkommen mit Pharama Unternehmen hat, dann wird er wohl möglichst viele Produkte dieses Herstellers verschreiben.
(-> mehr Umsatz -> mehr Gewinn -> mehr Rendite für die Aktionäre -> frohe Gesichter im Vorstand -> Bonus für die Ärzte… ich glaube das versteht man)Wenn ein Arzt also nur eine Tube pro Quartal verschreibt hilft der der Pharma-Industrie damit nicht.
Mhmm.. warum tut er das also? Einziger – deiner Argumentation folgender – möglicher Grund: Die Krankenkasse schreibt Arztpraxen an, dass sie nicht so viel verschreiben sollen?
Das wäre ein Skandal den das deutsche Gesundheitssystem bisher nicht erlebt hat. Und bei was weiß ich wieviel Hunderttausend Praxen wäre sicherlich jemand dabei, der das an die Öffentlichkeit bringen würde…(und Polikliniken wären davon sicherlich nicht ausgenommen).
Und dass Ausschleichen in ursprünglicher Form so gedacht ist: 1x pro tag, dann jeden zweiten tag etc etc. finde ich auch nicht unlogisch?!
Dass das alles in der Praxis nicht so funktioniert weiß jeder hier.. aber unlogisch find ichs nichtPhilippp
1. März 2008 um 20:34 Uhr #18487Quote:Wenn ein Arzt also nur eine Tube pro Quartal verschreibt hilft der der Pharma-Industrie damit nicht.
Mhmm.. warum tut er das also? Einziger – deiner Argumentation folgender – möglicher Grund: Die Krankenkasse schreibt Arztpraxen an, dass sie nicht so viel verschreiben sollen?
Das wäre ein Skandal den das deutsche Gesundheitssystem bisher nicht erlebt hat. Und bei was weiß ich wieviel Hunderttausend Praxen wäre sicherlich jemand dabei, der das an die Öffentlichkeit bringen würde…(und Polikliniken wären davon sicherlich nicht ausgenommen).
Du wirst lachen, aber das hat mein Hausazt mit genau so erklärt (deswegen bekomm ich auch jedes Quatal von ihm den Poliklinikberechtigungsschein). Niedergelassene Ärzte dürfen nichts so viel verschreiben wie Kliniken. Obs wirklich stimmt weiss ich nicht, allerdings bestätigt es meine Beobachtungen. Aber warum wäre das ein Skandal? Wenn man bedenkt, dass Hanstoff und Pflegemittel generell nicht von Krankenkassen übernommen werden, obwohl sie ohne Frage für Neurodemitiker unbedingt erforderlich wären. Krankenkassen interessieren logische Argumente nicht. Dass weiss jeder, der sich schon mal bspw. wegen einer Kur mit denen auseinandersetzen musste. Das apothekenpflichtige Medikamente nicht übernommen werden, halte ich für den bei weitem größeren Skandal…
Und das Ärzte (jedenfalls Hautärzte) regelmässig Besuch von Vertretern bekommen ist kein Geheimnis. Eine Freundin von mir ist Sprechstundenhilfe bei einem Hautarzt und erzählt mir oft von denen. Was glaubst du warum Pharmaunternehmen Geld für Vertreter ausgeben? Bestimmt nicht aus Nächstenliebe. Die Wollen, dass die Ärzte möglichst deren Produkte verschreiben und genau das machen die dann wohl auch gegen Bezahlung. Ich hab wirklich sehr viel Erfahrung sammel müssen bei niedergelassenen Hautärzten und Kliniken. Und auf jeden Fall fällt auf, dass man mit niedergelassenen Ärzten schlechter reden kann. Für die gibt es ungefähr 3 Salben/Cremes, die gut sind, der Rest ist in deren Augen Müll. Das gleiche gilt übrigends auch für Antihistaminika. In Kliniken versucht man immer weiter neue Mittel, die man noch nicht probiert hat. Niedergelassene Hautärzte (jedenfalls die, bei denen ich war) haben da ein deutlich beschränkteres Spektrum. Normal haben die „ihr“ Mittel und alles andere ist Schrott (hab ich wörtlich schon von mehreren Hautärzten gehört). Dass das medizinisch unlogisch ist und dass man schlechte Erfahrung mit dem vom Arzt empfohlenen Mittel hat interessiert in der Regel nicht besonders, es wird trotzdem verschrieben.
Auch die Zeit, die sich ein niedergelassener Arzt nimmt ist nach meiner Erfahrung deutlich kürzer als in Kliniken. Von niedergelassenen Ärzten bin ich es gewohnt, dass ein Gespräch selten länger als 5 Minuten dauert (oft erheblich kürzer). In Kliniken meistens über 15 Minuten. Beim letzten Mal war ich eine 3/4 Stunde beim Arzt. Das macht kein niedergelassener Arzt. Guckt deine Ärtztin sich bei jedem Besuch die ganze Haut an? Eigentlich sollte man meinen, dass das das absolute Minimum ist, was ein Hautazt erbringen muss. Aber selbst das machen viele Ärzte nicht.
Der Grund dafür? Wenn man bedenkt, dass in Kliniken meistens junge Assistenzärzte sitzen, die weit weniger Erfahung als niedergelassene Ärzte haben, überascht das schon etwas.. Naja, ich seh es heute wirklich einfach so, dass den Ärzten in den Kliniken egal ist, ob sie in einer Stunde 3 Patienten oder 10 behandeln. Die bekommen das gleiche Geld. Ein niedergelassener Arzt ist da wohl in einer anderen Situation. Umso mehr Patienten er abfertigt umso mehr Geld bekommt er. Die Geldgier verdirbt auf die Dauer wohl auch den Charakter und beerdigt jedes Gefühl für Moral.
Ich würde sagen, dass ich genug Hautärzte ausprobiert habe -sowohl niedergelassene, wie auch in Kliniken beschäftigte- um das halbwegs repersentativ sagen zu können.1. März 2008 um 20:46 Uhr #18488Quote:Und dass Ausschleichen in ursprünglicher Form so gedacht ist: 1x pro tag, dann jeden zweiten tag etc etc. finde ich auch nicht unlogisch?!
Dass das alles in der Praxis nicht so funktioniert weiß jeder hier.. aber unlogisch find ichs nichtNaja, also wann würdest du anfangen eine Kortisontherapie auszuschleichen? Wohl wenn die Haut besser ist. Und warum sollte man dann –alle paar Tage- ein völlig übertieben starkes Mittel auf die Haut geben? Wenn du heute Ecural auf ein leichtes Ekzem schmierst, dann ist es kein Wunder, das es morgen deutlich besser aussieht. Aber es ist doch genauso klar, dass es übemorgen (wenn du keinen Wirkstoff schmierst) wiederkommt, oder? Also ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie man so vom Kortison runter kommen möchte. Du vergrößerst die Behandlungspausen immer weiter, bis es irgendwann wieder nicht mehr geht. Was machst du dann? Du benutzt Ecural wieder täglich. Da halte ich es für deutlich intelligenter täglich Hydrokortison zu schmieren (was kaum Nebenwirkungen anrichten dürfte) und dabei einen stabilen Hautzustand zu erreichen. Dürfte doch auch psychisch weniger belastend sein…
2. März 2008 um 14:55 Uhr #18483nabla wrote:Ein niedergelassener Arzt ist da wohl in einer anderen Situation. Umso mehr Patienten er abfertigt umso mehr Geld bekommt er. Die Geldgier verdirbt auf die Dauer wohl auch den Charakter und beerdigt jedes Gefühl für Moral.
Ich würde sagen, dass ich genug Hautärzte ausprobiert habe -sowohl niedergelassene, wie auch in Kliniken beschäftigte- um das halbwegs repersentativ sagen zu können.Da muss ich jetzt mal protestieren. Ein Arzt handelt nicht aus Geldgier, und dass jeder niedergelassene Arzt einen verdorbenen Charakter hat ist ja wohl mehr als gehässig. Mit Moral hat das alles auch nichts zu tun. Mein Hautarzt, bei dem ich schon sehr lange bin, hört mir so lange zu wie ich was zu sagen habe, er schimpft aber auch jedes Mal auf das Gesundheitssystem. Warum gehen denn die Hausärzte grad so auf die Barrikaden?? Weil sie für jeden Patienten pro Quartal genau das gleiche Geld kriegen, egal ob er einmal kommt oder jeden Tag. DAS ist der Skandal. Und mein Hautarzt hat, zwar schon vor einigen Jahren, mal zu mir gesagt, wenn er mir jetzt Creme xyz aufschreibt, die sehr teuer ist, kann er danach keine Patienten mehr behandeln.
Das Problem hier sind nicht die Ärzte, sondern das Gesundheitssystem. Wenn du dir Sorgen machen müsstest, ob du deine Praxis halten kannst, würdest du auch versuchen, die „Standardpatienten“ etwas schneller durchzuschleusen und billigere Medikamente aufschreiben, das ist weder geldgeil noch moralisch verwerflich. Du als Patient hast ja die Wahl zu welchem Arzt du gehen willst.
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