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30. August 2014 um 7:34 Uhr #8783
Hallo Ihr!
Ich hab mich zwar schon vorgestellt, aber ich muss mir jetzt einfach mal meine Lebens-/ und Leidensgeschichte von der Seele schreiben.
Also fangen wir von vorne an:
Ich habe seit meiner Geburt Neurodermitis und zwar wirklich seit meiner Geburt, laut Aussage meiner Mutter hatte ich bereits spröde Haut als sie mich das erste Mal im Arm hielt.
Ganz schlimm muss es dann gewesen sein, als ich Zähne bekommen habe, meine damals erst 19 jährige Mutter habe ich oft um jeden Schlaf gebracht, weil ich dauerhaft gekratzt habe. Es dauerte damals fast ein Jahr, bis man die Diagnose Neurodermitis stellte. Anfangs wurde vermutet, dass es daran lag, dass ich nicht gestillt wurde. Diese Theorie konnte aber wiederlegt werden, da ich ja bereits vor dem ersten Stillen gekratzt habe. Wir tingelten von Hautart zu Hautarzt und das einstimmige Ergebnis war: chronische Neurodermitis, wir verschreiben Cortison. In rauen Mengen, ich war damals nicht mal noch ein Jahr alt.
Nach knapp über einem Jahr wechselte meine Mutter Hausarzt und der war der erste, der nicht nur die Symptome behandeln wollte, sondern dem ganzen auf dem Grund gehen wollte…erstmal wurde das Cortison abgesetzt und mir stattdessen die Optiderm Salbe verschrieben und meine Eltern sollten mich mit Griefenfett einreiben….was soll ich sagen….es verschaffte nicht die Linderung, aber es wurde besser und ich war zumindest nicht mehr auf Cortison angewiesen.
Mit 3 kam ich dann in den Kindergarten und ich hatte nicht viel Spaß und nicht viele Freunde….alle nannten mich alte Oma und wollten nicht mit mir spielen, da ich ich eklig sei. Ich schuppte mich nach wie vor und gerade im Winter waren meine Hände komplett offen…ich fing damals schon an, mich in mein Schneckenhaus zu verkriechen und mein Heil bei den Pferden zu suchen, die nahmen mich wenigstens so wie ich war….eine Pferdehaarallergie war damals schon ausgeschlossen worden.
Ich lebte also vor mich hin, mal war die Haut besser, mal schlechter, mal nicht zum aushalten….oft bin ich nachts aufgestanden und habe mich eiskalt geduscht, weil ich den Juckreiz und die Schmerzen nicht mehr ausgehalten habe. Die einzigen, die immer da waren, waren meine Familie und meine Pferde. Selbst als ich ins Gymnasium kam hatte ich wenige, bis gar keine Freunde und der Schutzwall um mich rum wurde immer dicker. Ich fing an viel Sport zu treiben, ging neben dem Reiten noch zur Leichtathletik und regelmäßig laufen…ich entwickelte Freundschaften, hauptsächlich mit Leuten die deutlich älter waren als ich, die verstanden mich besser. Eine feste Beziehung konnte und wollte ich nie eingehen.
Der absolute Tiefpunkt kam dann mit ungefähr 15 Jahren….ich hatte einen so schlimmen Schub, dass ich nicht mal mehr Klamotten anziehen konnte, ohne, dass ich das Gefühl habe ich sterbe vor Schmerzen….
Also Termin beim Hautarzt gemacht, der hat mich kurz angeschaut, Allergietests angeordnet und gesagt, wenn ich das schon seit meiner Geburt habe und nichts geholfen hat, dann bliebe mir nur Cortison.
Die Ergebnisse von meinem nunmehr 5. Allergietest waren da und es hatte sich – Oh Wunder- nichts getan, ich war nach wie vor auf nichts allergisch. Aber Cortison? Auf Dauer? Das war ja wohl keine Lösung….Durch den Tipp einer Bekannten bin ich zu einer Heilpraktikerin gekommen, die mir auch tatsächlich helfen konnte. Ganz ohne Cortison…Erstmal wurde der Körper engiftet und ich merkte, das ich bisher nie so richtig schlimm Ausschlag hatte….es wurde von Tag zu Tag schlimmer und dann, von heute auf morgen hörte der Juckreiz auf und alles heilte zu. Ich war begeistert. Ich wusste, dass ich nicht geheilt war, aber die Schmerzen und der Juckreiz waren so gut wie nie zuvor. Zwar nicht weg, aber es war so angenehm, dass es sich für mich anfühlte als wäre ich neu geboren…so hatte ich auch meine Ruhe, ich lernte meinen Mann kennen. Es kamen immer wieder kleinere Schübe, aber alles so, dass ich es unter Kontrolle bringen konnte, bevor e sschlimm wurde. Bis vor ca. einem Halben Jahr. Aus welchen Grund auch immer, es fing wieder an und diesmal im Gesicht. und dann kommt man in einen Teufelskreis. Die Neurodermitis ist da, jeder sieht sie, man will, dass es besser wird und je mehr man sich das wünscht, desto schlimmer wird es. Das erste Mal seit fast 9 jahren wusste ich mir nurnoch mit Cortison zu helfen und selbst jetzt kämpfe ich immer wieder mit Schüben, und die Haut scheint sich nicht wirklich zu beruhigen. Mein Mann weiß nicht, wie er mir helfen soll/kann und ist schlichtweg damit überfordert.
Meine letzte Hoffnung ist jetzt der Kanne Brottrunk. Seit nunmehr drei Tagen trinke ich ihn und versuche meine Ernährung umzustellen. Ich hoffe, dass mir das weiterhilft.
Darauf gestoßen bin ich durch das Buch Darm mit Charme, wo die Autorin anschaulich erläutert, wie Allergien und Hautprobleme mit dem Darm zusammenhängen. Ich hoffe, dass mir eine Darmsanierung hilft. Reine Ernährungsumstellungen haben leider nie den gewünschten Erfolg gebracht.Ich möchte auch allen Mitleidenden Mut machen und ihnen sagen, dass das Leben weiter geht, auch mit der Neurodermitis. Man braucht nur Menschen, die immer für einen da sind und die einen unterstützen!
Kopf hoch!
Eure Brina
10. September 2014 um 20:38 Uhr #48811tag,
wie versuchst du denn deine ernährung umzustellen? und was sagt denn das buch darm mit charme über allergien? was ich bis jetzt gelesen habe, erhöht sich das allgemeine „entzündungslevel“ im körper durch falsche ernährung, wodurch das immunsystem überreagiert und auf etwas ganz harmloses wie pollen allergisch reagiert.ich bin da ja auf einen ähnlichen trip wie du im moment. ich versuchs auch im moment mit einer ernährungsumstellung, nur ohne brottrunk und darmsanierung (der darm wird sich denke schon von alleine sanieren). was ich bis jetzt verändert habe:
– viel mehr obst und gemüse
– absolut keine süßigkeiten mehr
– keine eier/milchprodukte
– 100% bio
– keine hülsenfrüchte (schmecken mir sowieso nicht)
– verzicht auf pflegeprodukte
– kein kaffee
– leider immer noch täglich fleisch und täglich viele vollkornbrötchen (das wäre das nächste was ich verändern würde, ich kenn jemanden der auch ausschlag von getreide bekommt)ob es bis jetzt bei mir was gebracht hat, kann ich noch nicht wirklich sagen. ich kann nur sagen das bis jetzt das nässen vollkommen aufgehört hat und der juckreiz tagsüber wesentlich schwächer geworden ist (im schlaf kratze ich mich allerdings immer noch). allerdings liegt das denke ich eher daran das nun die pollensaison allmählich zu ende kommt (bin offiziell allergisch gegen die dinger).
mfg
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