- Dieses Thema hat 13 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 12 Jahren, 2 Monaten von
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Hallo zusammen!
Ich habe mich gerade angemeldet und hätte gerne eine Frage erörtert, die mich seit einigen Wochen ziemlich beschäftigt. Ich bin Vater von 2 Söhnen. Unser Jüngerer ist Neurodermitiker, 6 Jahre alt, hat die Krankheit seit seinem 4. Lebensmonat und es scheint sich zur Zeit bei ihm auszuwachsen. Unser Älterer ist unlängst 9 geworden und bei ihm hat es zwar den üblichen Milchschorf gegeben, aber keinerlei ernste Krankheitsanzeichen bis vor 2 Jahren. Kaum ist die Sonne im Juni ein wenig rausgekommen, hat er am ganzen Körper Ekzeme bekommen. Wirklich vom Hals bis zu den Zehen. Brust, Rücken, die Beine bis ganz runter. Die Hautärztin meinte es ist ein Ausschlag. Ursprünglich ging sie von Sonnenallergie aus. In meiner Not bin ich heuer zur Uni-Klinik Salzburg mit dem Buben und der Arzt dort sagte mir, dass das eindeutig eine Neuro ist. Wir behandeln ihn zur Zeit mit Advantan und diversen Pflegecremen. Was mir einfach komisch vorkommt ist – er hat keinen ausgeprägten Juckreiz, sondern spricht bei den entsprechenden Stellen immer von brennen. Außerdem klingen die Ekzeme relaitv rasch ab, wenn er sich im Schatten hält, kaum geht er, so wie gerade eben, in unseren Schwimmteich, blühen die Ekzeme innerhalb von Minuten auf. Aber auch da hält sich der Juckreiz sehr in Grenzen. Eher ist wieder von brennen die Rede. Hat irgendwer von euch sowas schon mal gehört oder leidet selber unter so eine Symptomatik. Er hatte das erstmal vor 3 Jahren, also mit 6. Es kam dann jedes Jahr wieder, aber eben immer nur in den Sommermonaten. Die gesamte Zeit danach war er immer völlig beschwerdefrei, weshalb wir auch nie auf die Idee mit der Neuro gekommen sind.Hallo fele,
1. Allgemein: „Ausschlag“ ist keine Diagnose, sondern nur eine Überbegriff für akut auftretende Hautveränderungen verschiedenster Art wie Rötung, Flecken, Pöckchen, Quaddeln, … , die ganz unterschiedliche Ursachen haben können: Infektionen, Allgemeinerkrankungen wie Kinderkrankheiten, Medikamente, Allergische Reaktionen auch auf Nahrungbestandteile, Hautcremes und Pflegeprodukte, psychische Einflüsse…
2. Speziell – die Hautprobleme deines Sohnes:
Wenn ich richtig verstanden habe, treten sie immer akut in deutlichem Zusammenhang mit Sonnenbestrahlung (nur in eurem Garten oder auch anderwo?) und/oder beim Baden in eurem Badeteich auf, und verschwinden danach wieder?Da denke ich erstmal an einen Auslöser genau in diesem Bereich: Sonnenallergie, Allergie gegen Pflanzen, Pollen, Gräser, Grasmilben, Insekten… (oder auch die Kombination mit starkem Sonnenlicht) und an Ursachen im Badeteich: besonders bekannt ist die Badedermatitis durch Saugwürmer (Zerkarien) oder auch Reaktionen auf Blaualgen (googel mal…)
Die Frage, ob Neurodermitis oder nicht, können wir natürlich nicht beantworten. Was mir nicht ganz klar ist: verschwinden die Hautveränderungen im Schatten bzw nach dem Abduschen wieder vollständig oder werden sie nur geringer? Was haben die Ärzte in Innsbruck gesehen? Schnelle spontane Besserung und der fehlende Juckreiz sind eigentlich untypisch für Neurodermitis. Allerdings kann es bei Menschen, die eine angeborene Veranlagung zur Neurodermitis und entsprechend sensiblerer Haut haben, viel leichter zu Reaktionen auf äußere Reize und auch allergische Reaktionen kommen als bei anderen.
Ich würde dir raten, erst mal den Badeteich zu verbieten und dann zu versuchen die Auslöser weiter einzugrenzen. (eine Art Tagebuch kann da sehr helfen) und zu vermeiden.
Ich hoffe, das hilft euch weiter
vielen Dank für die Antwort.
Ich war über die Diagnose “Ausschlag” auch ein wenig überrascht. Vorher hatte sie gemeint, es wäre eine Sonnenallergie.
Zu 2) Wir haben feststellen müssen, dass die Ekzeme bei Kontakt mit Wasser und Sonne spontan aufblühen. Wenn es ganz arg ist, dann brennt es lt. Max ganz arg. Wenn ich ihn einen Tag im Schatten halte, verbalssen die Ekzeme deutlich, verschwinden aber nicht ganz. Bis das passiert, dauert das doch einige Tage. Also vom Abduschen allein verschwinden sie nicht. Stutzig macht mich natürlich auch in erster Linie der fehlende Juckreiz. Den hat er nur an den Stellen, wo die Ekzeme langsam verblassen, da dort die Haut eine Zeit lang eher trocken ist.
Der Arzt von der Uniklinik in Salzburg hat ganz klar gesagt, dass Max Neurodermitis hat. Er hat auch die klassischen Stigmata (doppelte Unterlidfalte und zur Zeit ziemliche arge Pulpitis an den Fingern und an einer Zehe).
Den Badeteich jetzt verbieten ist natürlich die Härte. Zur Zeit hat es bei uns noch immer einiges über 30 Grad. Ich habe ohnehin schon alle Register gezogen, damit ich die Vorgabe der Hautärztin halten kann die sagte, dass er vor 18 Uhr nicht in die Sonne bzw. ins Wasser soll. Wir hoffen natürlich, dass es sich auch heuer wieder so verhält wie in den vergangenen beiden Jahren – kaum war die intensive Sonneneinstrahlung weg und es wurde auch nicht mehr geschwommen, vergingen die Ekzeme langsam und waren das restliche Jahr nicht mehr zu sehen. Auch die Haut war in dieser Zeit elastisch und gut zum Angreifen.Es gibt doch Alternativen zum Badeteich, z.B. das Hallenbad wenn denn geschwommen werden muss; wenn es nur um Abkühlung geht auch mal eine Badewanne mit kühlem Wasser.
Stellen sich die Ausschläge schon bei alleiniger Sonnenbestrahlung ein oder nur in Kombination mit dem Badeteich?
@Suffmelancholie 49530 wrote:
Es gibt doch Alternativen zum Badeteich, z.B. das Hallenbad wenn denn geschwommen werden muss; wenn es nur um Abkühlung geht auch mal eine Badewanne mit kühlem Wasser.
oder Anspritzen mit dem Gartenschlauch oder Rasensprenger, Plantscxbecken, feuchte Tücher…
@Suffmelancholie 49530 wrote:
Stellen sich die Ausschläge schon bei alleiniger Sonnenbestrahlung ein oder nur in Kombination mit dem Badeteich?
Und kommen die Ausschläge nur im Zusammenhang mit dem Badeteich oder auch bei Kontakt mit anderem Wasser (Badewanne, Duschen, Schwimmbad…)?
@fele100 49529 wrote:
Den Badeteich jetzt verbieten ist natürlich die Härte. Zur Zeit hat es bei uns noch immer einiges über 30 Grad. Ich habe ohnehin schon alle Register gezogen, damit ich die Vorgabe der Hautärztin halten kann die sagte, dass er vor 18 Uhr nicht in die Sonne bzw. ins Wasser soll. Wir hoffen natürlich, dass es sich auch heuer wieder so verhält wie in den vergangenen beiden Jahren – kaum war die intensive Sonneneinstrahlung weg und es wurde auch nicht mehr geschwommen, vergingen die Ekzeme langsam und waren das restliche Jahr nicht mehr zu sehen. Auch die Haut war in dieser Zeit elastisch und gut zum Angreifen.
Naja, wenn der Badeteich mit seinen Bewohnern und sonstigen Inhaltsstofffen Ursache und Auslöser für die Ekzeme ist, wäre es eine größere Härte deinem Sohn gegenüber, eine weitere Verschlimmerung zu provozieren. Die geschädigte Haut kann auch leichter (weitere) Allergien entwickeln.
Wichtig wäre auf jeden Fall, die Auslöser erst mal zu meiden und die Haut wieder abheilen zu lassen. Dabei können gut eingesetzte Cremes und auch eine gesunde Ernährung helfen.
und vielen Dank mal für die Tipps. Die Ekzeme blühen in erster Linie bei Sonneneinstrahlung auf. Wir waren heuer 3 Tage im Legoland, hatten dort natürlich keinen Wasser- aber sehr viel Sonnenkontakt und jene Stellen, die wir nicht durch Kleidung geschützt hatten, waren besonders betroffen. Auch dürfte die Hitze mit ein Problem sein, weil auch Stellen, die durch Kleidung geschützt waren, betroffen waren. Allerdings nicht so stark. wir tappen jedenfalls, wie die Ärzte offensichtlich auch, im Dunkeln herum.
Heute ist jedenfalls Entspannung angesagt – seit vielen Wochen ist es heute mal bewölkt. Eine Wohltat.
Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass wir mit unserer Symptomatik relativ alleine herumstehen. Ich kann jedenfalls langsam nicht mehr glauben, dass das eine Neuro ist.Ich habe zumindest auf der Eucerin Seite eine Übersicht gefunden, die verschiedene Symptomatiken in Bezug auf Sonnenkontakt darstellt:
Eucerin: “Sonnenallergie”
Setzt ihr Sonnenschutzmittel oder ähnliches ein? Das könnte sicherlich auch der Urheber sein.Viele Kleidungsstücke lassen Sonnenlicht durch, da gibt es keinen absoluten Schutz. Mit der Zeit tritt auch dort ausreichend Strahlung z.B. für einen Sonnenbrand durch, nur nicht so viel wie bei direkter Bestrahlung. Natürlich kann auch körpereigener Schweiß ND-Symptome auslösen.
Noch als kleine Randinfo:
Es gibt ND-Kranke (bzw. diagnostizierte), deren Haut nicht juckt. Brennen gehört allerdings auch zur Symptomatik, gerade wenn die Haut angegriffen ist.In Bezug auf den Badeteich könntet ihr ggf. noch beobachten, ob es mit schlimmer wird als ohne. Es hilft auch zu wissen, dass etwas nicht als Auslöser wirkt.:-)
Ich weiß langsam überhaupt nicht mehr, wo es langgeht. Es ist jetzt ein wenig kühler geworden – die letzten Tage hatten wir ja so um die 35 bis 40 Grad. Wir haben den Eindruck, dass mit der niedrigeren Temperatur die Symptome rasch besser werden. Beispielsweise hatte unser Junge am Oberkörper seitlich unter den Achseln extrem trockene Stelle – die sind quasi innerhalb von 2 Tagen deutlich besser geworden. Ich habe jetzt ehrlich gesagt eine Stoßtherapie mit Advantan gemacht und so hat er nur mehr im Bereich der Fesseln und des Ristes ein paar Stellen, wo noch Ekzemreste zu finden sind. Allerdings plagt ihn jetzt seine Pulpitis wieder ganz extrem. Ich hoffe, dass ich das auch noch hinkriege.
Nun, die Hände sind meist “nachtragender” als die normale Haut, dort ist die Belastung insgesamt schlimmer weil man mit ihnen ständig irgendwas berührt und dadurch alle denkbaren Stoffe und Keime usw. in Kontakt treten. Zudem sind sie häufiger als die restliche Haut Wasser, Seife etc. ausgesetzt.
Ich habe immerhin einen Zeitungsartikel finden können, der Sonneneinstrahlung als Auslöser betrachtet:
Ein Leben mit dem Cremetigel: Neurodermitis – wenn die Sonne jucktIch würde euch zu einem Allergietest (Nahrungsmittel, Pollen, Parfüme, Inhaltsstoffe von Waschmittel/Weichspüler usw.) raten wollen, einfach um alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen oder das wenigstens komplett ausschließen zu können.
Es scheint wirklich der Wetterwechsel, wie in dem Artikel erwähnt, zu sein. Im Laufe der kühleren Monate haben wir, Gott sei Dank und hoffentlich bleibt es dabei, keine, buchstäblich keine Probleme. Immer fing es an, wenn die ersten heißen Tage begannen. Auch die Pulpitis ist kein großes Problem. Gerade in den Wintermonaten eigentlich erstaunlich. Normalerweise tritt sie da ja erst richtig heftig auf.
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