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18. Februar 2010 um 7:20 Uhr #7165
hallo meine lieben,
in meiner physiotherapie kommt grad öfters der satz vor versuche dich selbst so anzunehmen wie du bist.
tja irgendwie fällt mir das richtig schwer,weil ich mich nur richtig annehmen kann wenn es mir gut geht.
derzeitig zwuggelt und zwaggelt es überall und in der physio. komm ich auch grad schnell an meine grenzen die ich immer gern unterste schnecke nenne,weil wir so niedrig vom niveu grad arbeiten.wenn ich mal länger drüber nachdenke toleriere ich mich meist mit meinen macken,annehmen aber ist nur in symptomfreien phasen möglich.
jetzt wollt ich fragen könnt ihr euch so annehmen wie ihr seit oder fällt es euch schon schwer?
freu mich über eure antwort.
18. Februar 2010 um 7:55 Uhr #36448Hi anique, mir gefällt Deine Frage sehr, weil sie so schwierig zu beantworten ist 🙂
Mein Verstand sagt mir zwar schon, dass ich mich so “annehmen” sollte, wie ich bin, weil sich an der Situation “chronisch krank” ohnehin nichts ändern lässt.
Aber wenn bei mir das Stadium “Schnecke” (super 😉 ) erreicht ist und ich meine Grenzen erreiche, während andere noch nicht einmal eine Grenze in Sicht haben, dann fällt es mir immer wieder aufs Neue schwer, diesen Zustand zu akzeptieren. Mein Verstand erklärt mir dann ganz vernünftig, dass es bei mir eben so ist und ich das Beste daraus machen sollte, aber mein Bauchgefühl stellt sich dann auf Selbstmitleid ein.
Was hilft mir bei diesem Spagat zwischen Verstand und Gefühl? Mir gefällt hierzu der Spruch “Der kluge Mann fängt jeden Tag wie ein neues Leben an!” Jeden Tag als weißes Blatt Papier anzusehen und mich darin zu üben, mich “anzunehmen wie ich bin”. So gibt es zwar immer noch miese Tage, an denen ich innerlich am meckern bin, weil ich nicht so kann, wie ich will. Aber mittlerweile schaffe ich es, meistens zufrieden zu sein. Es ist fast wie eine Technik/Gewohnheit, die man üben kann. Und man achtet dann bewusster auf die positiven Dinge, die einem begegnen und auf das, was man doch alles noch schaffen kann.
LG Pustelblume
18. Februar 2010 um 13:11 Uhr #36444@anique1986 30423 wrote:
jetzt wollt ich fragen könnt ihr euch so annehmen wie ihr seit oder fällt es euch schon schwer?
Haben wir eine andere Wahl!?
Ich hab auch Phasen in denen es mir nicht so gut geht, klar… aber im Grunde denke ich bleibt mir ja nix anderes übrig, als die positiven Seiten des Lebens zu betrachten… los werd ich den Mist ja sowieso nicht! Also arrangiere ich mich damit – auch wenns mir zugegeben manchmal schwer fällt – und mach das beste draus! Und ich merke auch immer wieder: Wenns mir im Kopf schlecht geht, dann sieht auch meist die Haut schlecht aus…18. Februar 2010 um 14:01 Uhr #36462Das ist echt eine schwierige Frage.
So sehr ich die ND hasse und oft sehr darunter leide und sie zum Teufel wünsche, … Aber, und das ist so verrückt, ich kann mir ein Leben ohne ND nicht vorstellen. Ich habe mein ganzes Leben schon ND ( es fing an, da war ich gerade einen Monat alt ), d.h. sie ist ein Teil meines Lebens, so wie meine Haarfarbe oder meine Körpergröße …, nee, nicht ganz so, da ich unter der Haarfarbe nicht leide und mich mit meinem Kleinsein (1,56m) eher arrangieren konnte als mit der ND und den teilweise damit verbundenen Problemen und Einschränkungen. Aber dennoch ist sie Teil meines Lebens.
Das heißt natürlich nicht, daß ich sie nicht liebend gerne loswerden würde, aber ich kann es mir nicht vorstellen, sie loszusein. Könnt Ihr das ? Wie ist es hautgesund zu sein ? Ich habe das noch nie erlebt.Wäre ich dieselbe, hätte ich keine ND, hätte ich mich nicht so viele Jahre lang mit meiner Haut beschäftigen müssen ?
Ich weiß nicht, ob ich verständlich machen kann, was ich meine. Die Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen, prägen uns, machen das aus uns, was wir sind. An ihnen entwickeln wir unsere Persönlichkeit, werden wir gestärkt ( manchmal vielleicht auch geschwächt ), entwickeln vielleicht auch besondere Fähigkeiten usw.Wie gerne hätte ich keine ND, aber vorstellen kann ich mir das nicht.
18. Februar 2010 um 14:39 Uhr #36424das wo mein glaub kann ich gut nachvollziehen. wär ich zu dem mensch geworden der ich jetzt bin.hätte ich evtl. angefangen zu rauchen,wäre ich achtloser mit meinem leben umgegangen usw.
ich kenn halt phasen so etwa 3 jahre da hatte ich keine neurodermitis nur halt trockene haut von daher weis ich wie unbeschwert es sein kann sich nicht dauernd den kopf zu zerbrechen ob das oder sell geht. jetzt aktuell empfinde ich es so dass ich kaum ne kontrolle über meinen körper hab. das fängt bei der neurodermitis an die nur durch protopic im zaun ist zum andern ist aktuell ne phase wo ich nur bedingt kontrolle über meinen körper hab und es einfache sachen grad gibt wo richtig arbeit für mich bedeuten wo andere als 0815 bezeichnen würden.
ich bin dann nicht traurig sondern eher sauer,sauer auf meinen körper der einfach nicht so funktioniert wie er es soll.
18. Februar 2010 um 18:40 Uhr #36455ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich noch nicht damit arrangiert hab!
ich hab neurodermitis aber auch erst seit gut nem dreiviertel jahr. hatte zwar vor ein paar jahren leichte an den augen, aber zu dem zeitpunkt waren sich die ärzte nicht einmal sicher, ob es neurodermitis ist oder nicht. und der ausschlag war nach ein paar monaten weg….
muss ehrlich gesagt zugeben, dass der dezember extrem hart für mich war! irgendwie konnt niemand verstehen, dass ich keine lust hatte wegzugehen und mich bissl abgekapselt hab. aber ich hab mir immer gedacht. lauf DU doch mal so rum wie ich, DU würdest nur rummeckern und das gar net aushalten… mittlerweile geh ich auch mal außer haus und geh wieder mit freunden kafee trinken, manche meiner “freunde” wissen das gar nicht, weil ich es nicht will!
trotz allem hat ND mich stärker gemacht! denn irgendwie hab ich jeden tag die kraft aufgebracht mich in die schule zu schleppen, auch wenn ich nachts mal wieder nicht geschlafen hatte. klar, bin ein paar mal auch früher gegangen – was die wenigsten verstanden haben! ich denk mir, wenn alle menschen, wenigstens einen tag mal so leben müssten wie wir, würden sie mehr verständnis dafür aufbrigen. manchen würde das sicherlich nicht schaden…..
ND hat schon auch meine einstellung geändert. zB zu Freunden ect
18. Februar 2010 um 19:00 Uhr #36435@anique1986 30423 wrote:
Nimmt ihr euch so an wie ihr seit?
Nein, gar nicht.
Und will ich auch gar nicht.Neurodermitis beeinträchtigt mein Leben total.
Ich habs Euch ja schon mal gesagt: mein erster Gedanke morgens ist, ob mein Gesicht einigermaßen ausschaut….DAS ist echt krank. Diese Hautprobleme bestimmen mein Leben und das kanns doch nicht sein.Ich haße Neurodermitis und ich will es weghaben!
Das klingt alles so oberflächlich, aber es geht mir dabei nicht nur um Optik. Diese durchkratzten Nächte, diese Panik vor Blicken anderer, dieser Frust, diese Aggression…ect.
Nein, so will ich nicht sein und so will ich auch nicht bleiben. Diesen Zustand kann ich für mich nicht akzeptieren und somit werde ich auch nie müde darin, nach Verbesserung zu suchen.Gruß,
Aida19. Februar 2010 um 21:48 Uhr #36468Da kann ich dich verstehen Aida.
Wenn es mal besser war, dann ist man glücklich und schaut sich ganz gern mal im Spiegel an:-), aber wenn es extrem juckt, dann hätte ich auch schon so einige male durchdrehen können.
Wenn man schon manchmal morgens überlegt hat, ob man heute zur Arbeit geht oder nicht, weil man ein dick angeschwollenes Auge hat oder das halbe Gesicht knall Rot ist, dann konnte ich mich auch nicht so hin nehmen wie ich bin.
20. Februar 2010 um 12:52 Uhr #36421Früher konnte ich mich und die Neurodermitis nicht annehmen. Ich hab mich geschämt, wenn meine Haut geblüht hat und war psychisch total runter, ich hab mich daheim vergraben, gezetert, geheult, alles in Frage gestellt…
Als ich vor sechs Jahren mit meinem jetzigen Mann zusammen gekommen bin, ging es mir sehr gut. Natürlich kamen auch dann wieder Phasen, in der meine Haut schlimm aussah und ich bin in die alten Gewohnheiten zurückgefallen. Mein Mann (damals noch Freund) war super verständnisvoll, hat mir aber auch immer wieder auf die Füße getreten, mich nicht so hängen zu lassen. Er hat mir immer wieder gesagt, dass ich eine liebenswerte Frau bin, egal, wie meine Haut aktuell ausschaut und dass unsere Freunde mich gern haben, egal, wie ich aussehe. Er hat es geschafft, dass ich mich immer weniger versteckt und die Neurodermitis immer mehr akzeptiert habe und mir geht es viiiiiieeeeel besser, die Schübe sind immer seltener geworden, ich werde inzwischen angesprochen, was ich denn gemacht hab, dass meine ND weg ist und ich fühle mich einfach gut.
Wenn ich nen Schub habe, stört mich das immer noch, aber ich stell nicht mehr alles in Frage und akzeptiere dann, dass das ab und an so ist, schmier ein bissl Cortison drauf und einen Tag später ist’ s meistens auch schon wieder gut.
20. Februar 2010 um 14:06 Uhr #36446Mir gehts da genauso wie Aida.
Den Satz nehm dich doch einfach so an, wie du bist habe ich schon so oft gehört.
Das kann ich aber nicht. Und wollen tu ich das auch nicht. Wie schon gesagt wurde, es kann einfach nicht sein, dass sich das ganze Leben nur um die Haut dreht.
Vielleicht wäre das alles für mich ein bisschen einfacher, wenn ich den Mist nur am Körper hätte, wo ich die Stellen verstecken könnte. Aber im Gesicht, das ist definitiv das schlimmste für mich…Lg,
Annie20. Februar 2010 um 20:03 Uhr #36437Ich hasse mich manchmal. Und falle gern von einem Extrem in’s andere. Da gibt es dann Tage, an denen ich trotz Neuro herumlauf, als wäre nix und andere, wo ich noch nichtmal aufstehe, geschweige denn an’s Telefon gehe oder die Tür nur für den Postboten aufmache. Und bekommen wir Besuch, der mir (an dem Tag nicht paßt), bleib ich stur im Bett liegen. :brick wall:
20. Februar 2010 um 22:23 Uhr #36442Dieses Stimmungs-rauf-und runter kenne ich nur zu gut. Das haben aber auch Menschen ohne ND.
Ich nehme solche Verquertage einfach hin und hoffe das am nächsten Tag in jeglicher Beziehung wieder die Sonne scheint.
Bin an solchen Tagen auch für “Niemanden” zu sprechen.21. Februar 2010 um 10:48 Uhr #36425ich hab gestern so einen tag gehabt: mein gesicht war voll hubbelig und angeschwollen sah aus wie ne schlechte karikatur von mir.ich hab mich an dem tag dann zu wirklich garnix aufraffen können hab nur im ölbad gelegen gecremt dann nach ner stunde in den spiegel geschaut ob es besser aussieht und ob ich doch rausgehen könnte.
selbst wenn mein freund anruft geh ich dann nicht ran,sonst würd ich nur weinen und das tut der haut auch nicht gut. zum glück weis er es was ist wenn ich nicht rangehe,ob es ihm gut tut bezweifle ich.
ich mauer mich dann gern ein,weil es versteht eh keiner und nicht mal die wo es möchten klnnen den leidensdruck nachempfinden.
ich sag mir halt grad reicht die neurodermitis nicht vollkommen aus muss das andere auch noch sein…kann das net schnell weggehen-die antwort heißt nein brauchst geduld usw.
ich hab mich wahrlich schon lang in geduld geübt aber irgendwann hat man den punkt wieder erreicht wo man sagt hey was hab ich so schlimmes verbrochen um so zu leide.
hier in meinem kl. kuhdorf heißt es halt du glaubst nicht an gott und deswegen hast du die neurodermitis und so einen quark und bei solch blödsinnigen aussagen könnt ich denen an die gurgel gehen.
21. Februar 2010 um 14:07 Uhr #36445@anique1986 30608 wrote:
hier in meinem kl. kuhdorf heißt es halt du glaubst nicht an gott und deswegen hast du die neurodermitis …
Im Ernst jetzt? Krass…
21. Februar 2010 um 17:37 Uhr #36449anique1986;30608 wrote:hier in meinem kl. kuhdorf heißt es halt du glaubst nicht an gott und deswegen hast du die neurodermitis und so einen quark und bei solch blödsinnigen aussagen könnt ich denen an die gurgel gehen.Liebe Anique,
das ist einfach nur gemein. Wer sowas sagt, hat selbst keine Ahnung von dem, was die Bibel wirklich über Gott sagt. Gläubige Menschen werden genauso krank, wie Menschen, die nicht an einen Gott glauben.Die psychischen Hochs und Tiefs, die die Neurodermitis begleiten, kenne ich auch nur zu gut. Ich hab das Gefühl, dass die Krankheit mich zuweilen dermaßen körperlich erschöpft, dass ich irgendwann nichts mehr entgegenzusetzen habe. Aber es läuft in “Wellen” ab und wenn ich ganz unten im Tal der Welle bin, weiß ich trotz allem, dass es auch wieder aufwärts gehen wird. Daran, dass diese Tiefs immer nur Phasen sind, halte ich mich aufrecht. Und ich unternehme auch immer etwas, z.B. hilft bei mir die Homöopathie ganz gut, die Psyche wieder zu stabilisieren.
…übrigens, ans Telefon gehe ich dann auch nicht :no:
LG Pustelblume
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