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3. Dezember 2010 um 21:58 Uhr #7432
Wenn Frauen während der Schwangerschaft Kontakt zu Nutztieren oder Katzen haben, erkranken ihre Kinder seltener an der chronischen Hautentzündung Neurodermitis. Das zeigt eine gross angelegte Studie in fünf Ländern unter der Leitung der Universität Zürich.
4. Dezember 2010 um 4:31 Uhr #40724Danke für die vielen Artikel, Cookie! Da warst du ja echt fleißig 🙂 Grad das mit den Katzen ist sehr interessant…. Dann kann ich mir ja guten Gewissens eine zulegen wenn ich mal Nachwuchs erwarte, das sind gute Neuigkeiten 🙂
4. Dezember 2010 um 5:23 Uhr #40741Interessanter Artikel! Würde das ja auch gerne für meine zukünftigen Kinder anwenden, wenn ich nicht selbst schon allergisch gegen alles wäre, was vier Beine und Haare hat 😀
4. Dezember 2010 um 17:18 Uhr #40727ok, spätestens wenn sich ND-betroffene Frauen eine Katze zulegen, wird es (für den Mann) ernst. Oder erst die Katze und dann den Mann zulegen?
4. Dezember 2010 um 19:01 Uhr #40737Meine Mutti hasst Tiere…. und ich habs! Theorie bestätigt! 😉
Vielleicht liegts aber auch einfach an der frischen Landluft? Wer weiss das schon!? Ich finde den Unterschied von 508 zu 555 Kindern nicht sooooo groß! 🙂
6. Dezember 2010 um 9:33 Uhr #40725Katzen in der Schwangerschaft sind mit Vorsicht zu genießen. Gibt eine Krankheit, die beim Ungeborenen zu Missbildungen führt und auch über Katzen übertragen wird: Toxoplasmose. Auch durch Rohmilchprodukte und rohes Fleisch kann Toxoplasmose übertragen werden. Die meisten Menschen haben Antikörper dagegen, ich hatte nicht ausreichend viele und musste deshalb damals auf o.g. Übertragungsquellen, inkl. Katzenkontakt verzichten. Im Bekanntenkreis gibts einen Toxoplasmose-Schwangerschaftsfall: da kam das Kind mit einem trüben blinden Auge auf die Welt, nachweislich durch diese Infektion. Die Mama des Kindes hatte mehrere Katzen.
Der Gynäkologe (wenns ein guter ist) überprüft den Toxoplasmosestatus der Schwangeren und spricht dann ggf. ein “Katzenverbot” aus, ich sprech aus Erfahrung. 😉6. Dezember 2010 um 11:42 Uhr #40742Diese Studie besagt das Gegenteil:
“Neurodermitis: Gendefekt + Hauskatze = Ekzem
Kopenhagen – In der Pathogenese von Ekzemerkrankungen ergänzen sich Umwelt und Gene. Nach einer Studie in der Public Library of Science (2008; 5: e131) erkranken Kinder mit einem genetischen Defekt in einem wichtigen Bestandteil der Hautbarriere (Filaggrin-Defekt) vor allem dann an einem Ekzem, wenn eine Katze zum Haushalt gehört. …Kinder mit einer Mutation im Filaggrin-Gen hatten ein mehr als doppelt so hohes Risiko, im ersten Lebensjahr an Neurodermitis zu erkranken… Dieses Risiko erhöhte sich beträchtlich, wenn im Haushalt der Kinder mit Mutationen im Filaggrin-Gen eine Katze lebte…. Bei Hundebesitzern war das Risiko nicht erhöht…”
[FONT="]
[/FONT] Deutsches Ärzteblatt: Nachrichten “Neurodermitis: Gendefekt + Hauskatze = Ekzem”6. Dezember 2010 um 11:56 Uhr #40728Eben nicht.
Der Witz ist dabei, dass bei der Mutter irgendeine Art von Sensibilisierung in Verbindung mit der Katze stattfindet, die die Wahrscheinlichkeit einer ND bei Kindern reduziert. Das Ergebnis entspricht auch dem Bauernhofeffekt, dass Kinder von Bauernhöfen statistisch weniger häufig an ND erkranken.6. Dezember 2010 um 14:25 Uhr #40743Das ist Forschung live… keine eindeutigen Wahrheiten … nur verschiedene Facetten eines komplexen Sachverhaltes…
Forscher A macht mit x nach den Kriterien B ausgewählten Patienten/Probanden im Land C unter den Bedingungen D1, D2, … seine Studie unter der Fragestellung E und kommt zum Ergebnis F. Forscher G macht mit x nach den Kriterien H ausgewählten Patienten/Probanden im Land I unter den Bedingungen J1, J2, … seine Studie unter der Fragestellung L und kommt zum Ergebnis M. Wer hat recht und wer hat unrecht???:roll:
Die von dir, Cookie, zitierte Studie bezieht sich auf Kinder in ländlichen Gegenden aus fünf europäischen Ländern (Österreich, Finnland, Frankreich, Deutschland, Schweiz), die entweder aus Bauernfamilien stammen oder aus nicht-bäuerlichen Familien stammen. Dort scheint durch den Kontakt zu den Tieren auf dem Bauernhof ein Schutzeffekt vorzuliegen. Man konnte auch zwei „Schutzgene“ identifizieren.
Der von mir zitierte Artikel bezieht sich auf zwei Kohortenstudien: 1. Die Copenhagen Study on Asthma in Childhood (COPSAC), die Kinder von Asthmakranken Müttern untersuchte, die daher schon ein angeborenes erhöhtes Atopie-/Neurodermitisrisiko hatten, und 2. die Manchester Asthma and Allergy Study, mit Kindern nicht-asthmakranker Mütter, ohne erhöhtes Atopie-/Neurodermitisrisiko. In beiden „Kohorten“ wurde festgestellt, dass sowohl eine vorhandene Filaggrin-Gen-Defekt das Neurodermitisrisiko deutlich erhöhte, und zwar mehr bei den Kindern asthmakranker Mütter. „Das Risiko erhöhte sich beträchtlich, wenn im Haushalt der Kinder mit Mutationen im Filaggrin-Gen eine Katze lebte.“
Es wurden also verschiedene Dinge untersucht. Es ist für mich ein großer Unterschied, ob Mutter und Kind aus einer alten (gesunden) Bauersfamilie auf dem Bauernhof in relativ natürlicher Umgebung mit verschiedenen Tieren Kontakt hat, oder ob Mutter und Kind (eventuell genetisch mit Atopien vorbelastet) in der Stadtwohnung eine Katze halten. Deshalb ist es für mich nachvollziehbar, dass unsere beiden Studien scheinbar zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Deshalb würde ich persönlich keinem Allergiker/Neurodermitiker dazu raten, sich zur Prophylaxe eine Katze zuzulegen. Das könnte die Problematik deutlich verschärfen.
6. Dezember 2010 um 15:34 Uhr #40729Marina, ich denke auch, dass hier unterschiedliche Dinge untersucht wurden, deshalb sehe ich zunächst auch keinen Widerspruch.
Es stimmt aber, dass in meiner zitierten Studie von “Frauen” und nicht von Allergie/ND-erkrankten Frauen die Rede ist. Insofern ist dein Hinweis auch richtig und wir sollten Helene in der Katzenbeschaffung eher bremsen.6. Dezember 2010 um 16:42 Uhr #40739@Marina 36829 wrote:
Deshalb würde ich persönlich keinem Allergiker/Neurodermitiker dazu raten, sich zur Prophylaxe eine Katze zuzulegen. Das könnte die Problematik deutlich verschärfen.
…sehe ich auch so. Ich bin auch in einen “Katzenhaushalt” hineingeboren und sowohl mein Bruder als auch ich haben eine Allergie gegen Katzen entwickelt. Erst Asthma, dann ND…
Ich erinnere mich auch noch daran, dass Regina schrieb, sie sei auf einem Bauernhof groß geworden – und sie ist ja ziemlich stark von ND betroffen.
Gruß von Blümchen
11. Dezember 2010 um 16:06 Uhr #40730Den geistigen Höhepunkt der Interpretation “Tiere können vor ND schützen..” liefert das Regionalblatt Niederlausitz Aktuell:
Diejenigen Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft in der Nähe von Nutztiere oder Katzen gelebt hatten, zeigten ein geringeres Risiko für die Krankheit in den ersten beiden Lebensjahren. Woran das liegt, konnten die Forscher nicht sagen. Mit dem Wissen um die neue Medizin wird der Zusammenhang jedoch schnell klar. Neurodermitis basiert auf einem Trennungskonflikt. Je mehr Möglichkeiten Kinder zum Kuscheln und Schmusen haben um so seltener werden sie einen solchen Konflikt erleiden.
12. Dezember 2010 um 11:55 Uhr #4073813. Dezember 2010 um 22:12 Uhr #40740Häh ?
Was da doch so alles festgestellt wird …18. Januar 2011 um 18:40 Uhr #40744Hier habe ich noch eine Studie zum Thema allergische Sensibilisierung von Kleinkindern durch Katzen und Katzenallergene gefunden:
Katzenhaare im Haus stellen vor allem für Kleinkinder Allergierisiko dar
– GSF-Forscher empfehlen Risikofamilien, auf die Haltung von Hauskatzen zu verzichtenKatzen und Katzenallergene im häuslichen Umfeld erhöhen deutlich das Risiko einer allergischen Sensibilisierung bei Kindern bis zum Alter von zwei Jahren. Bei älteren Kindern tritt hingegen der Einfluss der häuslichen Umgebung auf die Entstehung von Katzenhaarallergien zurück. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des GSF – Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF), Helmholtz-Gemeinschaft, bei der Auswertung der Daten von über 2000 Kindern aus Leipzig und München.
Die in der Mai-Ausgabe des angesehenen Journal of Allergy and Clinical Immunology von Chih-Mei Chen und Kollegen veröffentlichte Studie widerlegt frühere Arbeiten, wonach Kontakt mit Katzenallergenen in den ersten Lebensmonaten einen schützenden Effekt habe. Das Autorenteam konnte vielmehr zeigen, dass neben der Haltung von Katzen bereits wiederholter Kontakt mit Katzenhaaren innerhalb und außerhalb des elterlichen Haushalts die Häufigkeit der allergischen Sensibilisierung durch den Nachweis IgE spezifischer Antikörper gegen Katzenallergene erhöht.
…Quelle: GSF – Presseinformation
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