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27. Dezember 2012 um 19:09 Uhr #8296
Etwa 17 kg Äpfel isst jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr – doch nicht jedem bekommt das Obst: Etwa zwei bis vier Mio. Menschen in Deutschland sind Apfelallergiker. Vor allem neu gezüchtete Sorten lösen verstärkt Immunreaktionen aus. Bekömmlicher sind alte Sorten. Das berichtet die Hochschule Ostwestfalen-Lippe.
Geschätzte zwei bis vier Mio. Bundesbürger reagieren beim Biss in einen Apfel allergisch – Tendenz steigend. Äpfel gehören in Deutschland damit zu den wichtigsten Trägern von Nahrungsmittelallergenen. Neben Reifegrad, Verarbeitung und Zubereitung hat auch die Apfelsorte einen großen Einfluss auf das allergische Potenzial. Vor allem neu gezüchtete Sorten lösen verstärkt Unverträglichkeitsreaktionen aus, während alte Apfelsorten für Allergiker besonders geeignet sind.
Thomas Bernert, Student der Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, hat in seiner Bachelorarbeit eine mögliche Ursache dafür gefunden: Die Stoffgruppe der Polyphenole – eine aromatische Verbindung, die in neuen Apfelzüchtungen reduziert wurde – hat Auswirkungen auf die bessere Verträglichkeit traditioneller Sorten. „Polyphenole können das eigentliche Apfelallergen inaktivieren und somit verhindern, dass die allergieauslösenden Eiweißstoffe vom Körper aufgenommen werden“, resümiert Prof. Jürgen Zapp
29. Dezember 2012 um 19:41 Uhr #46294Ähnliches hört man über Weizen und Soja. Die Ursorten sind jedoch am Aussterben.
Wissenschaftliche Nachweise dazu muss ich euch schuldig bleiben, könnte am 2. Faktum liegen.11. Dezember 2013 um 19:38 Uhr #46293Latex verträgt sich nicht mit Bananen. Hausstaubmilben mögen keine Krustentiere. Und Birkenpollen kollidieren mit Äpfeln, Nüssen und vielem mehr. Kreuzallergien machen viele Lebensmittel für Heuschnupfenpatienten unverträglich.
Eine Allergie kommt selten allein. Manchmal sofort, manchmal erst nach Jahren gesellen sich Nahrungsmittelallergien dazu. Wer zum Beispiel im Frühjahr durch Birkenpollen Heuschnupfen bekommen – in unseren Breiten die häufigste Allergie –, kann dann kaum noch einen Apfel essen, ohne dass sofort die Zunge kribbelt, die Nase zuschwillt oder die Augen jucken.
Das Immunsystem kann Proteine nicht unterscheiden
Kreuzallergie nennt sich das Phänomen, wenn ein typischer Heuschnupfen, eine Hausstaubmilben- oder Kontaktallergie weitere Allergien triggert, überwiegend auf bestimmte Lebensmittel. Sie entsteht, weil Proteine in diesen Lebensmitteln jenen gleichen, die für die ursprüngliche Allergie verantwortlich sind – zum Beispiel ähnlich gebaute Eiweiße in Birkenpollen und in Äpfeln. Das überschießende Immunsystem kann die Proteine nicht unterscheiden und reagiert auf sie genauso wie auf die eigentlichen Allergene.Vielen Betroffenen wird der Zusammenhang erst allmählich klar, da die körperliche Reaktion auf die Kreuzallergene nicht immer gleich ist. Sie hängt ab von der unterschiedlichen Allergen-Last der Lebensmittel, von der konsumierten Menge, selbst von der gesundheitlichen Tagesform des Betroffenen. Eine Kreuzallergie kann sich verschlimmern, wenn die Ursprungsallergene durch die Luft fliegen. Andererseits machen Lebensmittel, die in der Pollensaison Beschwerden hervorrufen, im Winter oft keinerlei Beschwerden.
Die Kreuzallergie äußert sich zuerst im Mund
„Typisch für Kreuzallergien auf Nahrungsmittel ist, dass Symptome zuerst und vor allem auf der Mundschleimhaut zu spüren sind. Mediziner sprechen daher vom oralen Allergiesyndrom“, sagt Julia Kahle vom Deutschen Allergie- und Asthmabund. Die Schwellung, die Rötung und der Juckreiz, die sich auch auf Nase und Augen ausdehnen können, stellen sich meist sofort beim Genuss des kritischen Lebensmittels ein.Mindestens die Hälfte alle Birkenpollenallergiker reagiert auch allergisch auf Äpfel und anderes rohes Kern- und Steinobst, auf Nüsse und Mandeln, auf Beeren oder Soja. Die weit verbreitete Beifußpollenallergie provoziert vor allem Reaktionen auf zahlreiche Kräuter und Gewürze, auf Karotten, Paprika oder Sellerie. Die Kreuzallergie hat sogar einen eigenen Namen bekommen: Sellerie-Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom.
Was Bananen und Latexhandschuhe gemeinsam haben
Während die genannten Allergieauslöser zumindest alle aus dem Pflanzenreich stammen, klingen andere Kreuzallergien verblüffend: Denn dass Hausstaubmilben und Krustentiere aus dem Meer, oder Latex und Bananen, Kiwis und Papayas ähnliche Proteine produzieren, ist schwer zu glauben.Die Therapie einer Kreuzallergie ist eher eine Angelegenheit für Ernährungsberater als für Allergologen. Julia Kahle erklärt: „Der Arzt wird immer die zugrundeliegende Primärallergie behandeln, also dem Immunsystem die Überreaktion auf Pollen oder Hausstaubmilben abtrainieren. Aber selbst, wenn eine Desensibilisierung erfolgreich ist, verschwindet damit nicht automatisch die Überreaktion auf die Proteine der Kreuzallergie.“
Eine allergologische Ernährungsberatung kann Betroffenen die Lebensmittelauswahl erleichtern. Die Allergiker müssen nicht einmal grundsätzlich auf die riskanten Obst- und Gemüsesorten, auf Nüsse oder Gewürze verzichten. So ist zum Beispiel bekannt, dass alte Apfelsorten weniger Allergiesymptome hervorrufen als Neuzüchtungen. Goldene Kiwis gehen eher als grüne. Geschältes Obst ist weniger allergen, und gegarte Früchte bereiten überhaupt keine Probleme.Neue Kreuzallergien nehmen zu
Der Bedarf an professioneller Unterstützung wächst. Infolge steigender Allergiezahlen nimmt auch die Häufigkeit von Kreuzallergien zu. Und mit veränderten Ernährungsgewohnheiten wandeln sich auch die Kreuzallergien. So hat zum Beispiel in den letzten Jahren die Kombination Birkenpollen- und Sojaallergie zugenommen. Kreuzallergien sind regional bedingt. Während in Deutschland die Birke die größte Kombinationsvielfalt an Allergien nach sich zieht, spielen in südlichen Ländern Olivenbaumpollen als Trigger für Kreuzallergien eine Rolle – ein Urlaub in der Toskana bedeutet allerdings noch keine erhöhte Allergiegefahr. -
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