- Dieses Thema hat 3 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 8 Jahren, 8 Monaten von sensual aktualisiert.
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19. Februar 2016 um 20:11 Uhr #8984
Hallo
meine Schwester leidet schon seit ein paar Jahren an Neurodermitis, bislang hat sie die Krankheit auch sehr gut unter Kontrolle gehalten. In letzter Zeit ist es jedoch ganz schlimm geworden. In ihrem Leben geht zurzeit vieles drunter und drüber, sie ist also mit sehr viel Stress konfrontiert, was sich auf ihre Neurodermitis wahrscheinlich sehr negativ auswirkt. Ich würde ihr gerne irgendwie helfen und möchte mich deshalb in diesem Forum mehr informieren. Was bei ihr ganz schlimm ist, ist dass sie sich ständige kratzt, weil es eben so juckt. Habt ihr vielleicht gute Tipps was am besten gegen den Juckreiz machen kann beziehungsweise wie man die Krankheit lindert? Muss man irgendwas bei der Kleidung beachten?Lg
5. März 2016 um 23:54 Uhr #49207Hallo,
Bin nur sehr sporadisch hier aktiv.
Finde es schön, dass du deiner Schwester helfen willst. Leider ist ND eher eine Sache, die man als externer nur wenig beeinflussen kann.
Vorweg, bin selbst seit ner Weile nicht mehr „akut“ betroffen, aber hab das alles auch schonmal durchgemacht. Weiß aber nicht mehr alles 100%-ig.
Zu deiner Kleidungsfrage. Wichtig ist, dass man sich wohl fühlt. Dicke kratzige Wolle kann sehr unangenehm sein. Hat auch den unangenehmen Effekt, dass sich Fasern lösen und in eine offene Wunde mit reinwachsen. Ist dann sehr unschön, weil sich unter der Haut Eiter bilden kann und man das dann einfach nur aufkratzen will weils weh tut. Kleidung sollte halbwegs glatt sein (ohne abstehende Fasern/Fussel). Für die Beine mag ich Jeans (die sind auch echt doof wenn man sich kratzen will;) ). Bin männlich, insodern hab ich nen anderen Kleidungsgeschmack, was Oberkörper angeht. Aber T-shirts sind gut. Nochmal nen Pulli, der schön glatt ist drüber.
Aber wenn du schon sagst, dass sie mit viel Stress konfrontiert ist, dann wird das wohl die Hauptursache sein.
Ich zähl jetzt einfach mal nen paar Punkte auf, die mir damals geholfen haben. Bei ND gibts aber kein Erfolgsrezept. Das kommt immer auf den Menschen an:- Gekühlte Flasche (am besten Glaßflasche) an die Stellen halten
- Alle 1 oder 2 Tage duschen und danach gleich eincremen
- Ablenkung! Sachen mit ihr machen, die ihr Spaß machen. Jemand mit ND macht meistens körperliche Arbeit/Sport nicht soo viel Spaß, weil man schwitzt und das wieder weh tut. Gute Sportarten für mich persöhnlich sind Skifahren, Jonglieren oder Schwimmen (muss man aber bisschen mit dem Chlor aufpassen, bzw. sich danach echt nochmal Duschen).
- Musik. Ist auch Entspanung. Eventuell auch Musikinstrument lernen.
- Tiere können helfen. Können aber auch Allergien hervorrufen. Bin z.B. gegen Katzen allergisch. Streichel die aber trotzdem gerne, weil sie schön süß sind… Danach Tränen halt meine Augen und ich muss mich Kratzen.
- Hätt ich fast vergessen, aber Ärzte. Ja es gibt welche, die einem Cremes verschreiben die echt scheiße sind und brutal wehtuen. Aber das war meine persöhnliche Erfahrung und die ist ca. 20 Jahre her. Hoffe das ist mittlerweile anders.
Aber sollte deine Schwester mal Kratzattacken haben, d.h. sie hört auf nichts und niemanden mehr und kratzt sich einfach bis alles schön blutig ist… Da kann man in dem Moment leider wenig machen…
16. März 2016 um 10:42 Uhr #49208ich hatte auch über 10 Jahre starke Neurodermitis und hatte natürlich auch so ziemlich alles ausprobiert. Jede Nacht blutig kratzen, Depressionen, aufgescharbt am ganzen Körper…Ich war kurz davor mich in der alt bekannten Klinik in Neunkirchen einweißen zu lassen.
Aber ich hatte einen letzten Versuch gestartet meine Neurodermitis in den Griff zu bekommen. Das war eine Ernährungsumstellung auf komplett basisch die ich entsprechend Unverträglichkeiten ein wenig angepasst habe. Nach 3 Wochen war ich bereits symptomfrei und konnte wieder durchschlafen. Nach zwei Monaten konnte ich wieder alles essen und trinken was ich will. Das ist nun 2 Jahre her und ich bin immer noch symptomfrei. Ab und zu habe ich ein wenig trockene Haut. Aber damit kann man leben 😀
Es gibt Hoffnung und man muss eben nicht damit leben!
Hierzu habe ich ein E-book als Howto guide geschrieben. Wenn Interesse besteht ist in meinem Profil meine Emailadresse hinterlegt für einen persönlichen Kontakt. Kann auch alles per Email sein. Wenn ich ein paar Menschen helfen kann bin ich glücklich. Ich weiß wie schlimm sowas für jmd. sein kann :-(Deshalb bitte keine Scheu. Schreibt mir. Es gibt Hoffnung 🙂
Viele Grüße
Chris
8. April 2016 um 18:27 Uhr #49209Hallo, ich bin vorhin auf deinen Beitrag gestoßen und muss sagen, dass ich es echt schön finde, dass du deiner Schwester helfen willst. Hier wurden eigentlich schon einige sehr gute Ratschläge gegeben. Ich habe selbst zwar kein Neurodermitis, aber meine Tochter. Wir haben wirklich viel ausprobiert und waren auch bei zig Ärzten. Wichtig ist denke ich vor allem, dass man versucht den Stress zu reduzieren, sei es durch Sport oder andere Aktivitäten, die einen beruhigen. Die Ernährung ist auch ausschlaggebend. Und, ja, auch die Kleidung kann viel bewirken. Wolle so gut es geht vermeiden, das ist die reinste Qual. Meine Tochter trägt außerdem unter ihrer normalen Kleidung Spezialkleidung von Tepso. Die haben wir einmal zufällig im Internet gefunden und ihr gleich ein paar Kleidungsstücke bestellt. Ihr hat es echt geholfen, weil der Stoff da einfach viel glatter ist. Es werden PTFE-Fasern verwendet, wodurch der Reibungskoeffizient niedriger ist, als bei anderen Stoffen. Ich würde es einmal ausprobieren. Vielleicht hilft es ja auch deiner Schwester! Alles Gute euch beiden, haltet immer so toll zusammen wie jetzt 🙂
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