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18. Dezember 2012 um 11:37 Uhr #44049
Welche Vorteile mir/uns die Neurodermitis gebracht hat:
– Wenn meine Hände mal wieder offen waren, fand ich immer ganz leicht freundliche, hilfsbereite Helfer, die mir das Abspülen und sonstige unangenehme “Feuchtarbeiten” abgenommen haben. Das vermisse ich inzwischen schon in meinem Großfamilienhaushalt…;-)
– Meine kleinere Tochter hat durch die Neurodermitis mehr Zeit und Verbundenheit mit mir erhalten. Nachdem sie als Baby extrem ruhig und pflegeleicht war, hat sie dann durch den Ausbruch der starken Neurodermitis sehr viel Zeit, Zuwendung und Aufmerksamkeit von mir “erzwungen”.
– Durch die Beschäftigung mit der Neurodermitis habe ich allgemein sehr viel über natürliche, gesunde Lebensweise und schädliche Einflüsse dazugelernt, was ich vorher noch nicht wusste, z. B. über gesunde Ernährung, die Rolle der Darmflora, Hautpflege, komplementäre Therapien usw, und lebe viel bewusster und besser. Durch mein Bemühen, dieses Wissen auch möglichst konsequent in der Familie umzusetzen, geht es uns eigentlich allen besser, kaum noch Erkältungen oder sonstigen Krankheiten. Nicht nur besser im Vergleich zu früher, sondern auch im Vergleich zu anderen Familien in unserem Umfeld.
– Neurodermitis als Warnsignal, nicht als Feind:
Ich betrachte die Haut nicht als Feind, den ich beherrschen oder kontrollieren möchte! sondern als Freund, der mich vor den schädlichen Einflüssen der Umwelt schützt, der mir angenehme Gefühle vermitteln kann wie warme Sonne spüren, streicheln und gestreichelt werden… und der mich auch vor schädlichen Einflüssen warnen kann.
Die Neurodermitisempfindlichkeit ist sozusagen ein empfindlicher Sensor, die Neurodermitissymptome eine Warnsignal. Angenehm ist das Warnsignal natürlich wirklich nicht nicht, aber nützlich: wenn ich es nämlich beachte und die schädlichen Ursachen behebe, geht nicht nur das Warnsignal selbst wieder aus, sondern mir geht es auch in anderer Hinsicht besser.Die Neurodermitis oder gar die Haut als Feind zu betrachten, den man kontrollieren, beherrschen oder gar mit allen Mitteln (Immunsuppressiva…) bekämpfen möchte, halte ich deshalb für total kontraproduktiv.
Das hieße nämlich, das nur zu versuchen das Warnsignal auszuschalten, ohne die störenden Einflüsse selbst anzugehen. Diese störenden Einflüssre wirken also weiter, und führen zu immer weitergehenden Schäden (mehr Allergien, Asthme, Andere Vitaminmangelerscheinungen… plusdie möglichen Nebenwirkungen durch “die Mittel”).
Seit ich diese Einstellung gewonnen habe, komme ich samt Familie gesundheitlich wieder gut klar.
🙂18. Dezember 2012 um 18:54 Uhr #44056Also ich und meine Neurdermitis sind beste Freunde, sie begleitet mich schon seit 24 Jahren:-D.
Es ist aber erstaunlich zu sehen, das einige Fähigkeiten die hier aufgezählt wurden, mit ND in Verbindung gebracht werden, wo ich eigentlich dachte das es einfach so ist. Aber ich habe auch ein etwas reduzierteres Schmerzempfinden, bessere Körperbeherschung, ich denke meine Mentalestärke, Gelassenheit und meine Ruhe, könnte man damit in Verbindung bringen. Man muss schon einiges an Willenskraft aufbringen wenn man irgendwo im Restaurant sitzt und es mal wieder wie Feuer brennt und juckt. Ob es nun wirklich so ist, sei dahin gestellt. Ich hab es zB nicht mehr geschafft, mit dem Rauchen aufzuhören.27. Dezember 2012 um 19:25 Uhr #44029Gute Nachrichten für die zahlreichen Allergiker in Europa: Ein britisch-amerikanisches Forscherteam hat jetzt in dem Fachmagazin „Journal oft the National Cancer Instiute“ nachgewiesen, dass Allergiker ein geringeres Hirntumor-Risiko haben. Grund hierfür sei das vermehrte Aufkommen eines speziellen Antikörpers im Blut von Allergikern, das Immunglobulin E (IgE).
IgE-Antikörper sind verantwortlich für die Entstehung von Allergien. Binden sie ein Allergen, werden allergieauslösende Stoffe ausgeschüttet. Weitere Studien sollen nun den Zusammenhang zwischen einer Allergie und einem Hirntumor-Risiko in Verbindung mit dem IgE-Antikörper genauer erforschen.
„Allergiker haben durch die Evolution bevorzugt ein kräftigeres Immunsystem, das sich im Falle der Allergie leider gegen harmlose Substanzen richtet. Gleichzeitig bietet es aber einen besseren Schutz vor schweren Infektionskrankheiten und Krebs, was durch diese neue Studie nun auch für Hirntumore bewiesen ist“, erklärt Professor Dr. med. Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF).
Vor kurzem hatte bereits ein ECARF-Forscherteam unter der Leitung von Professor Dr. med. Marcus Mauer an der Charité gemeinsam mit internationalen Forschern der Harvard University nachgewiesen, dass die für die Symptome bei Asthma, Heuschnupfen, Neurodermitis und allergischem Schock verantwortlichen Mastzellen eine wichtige gesundheitserhaltende Funktion wahrnehmen. Mastzellen werden genau dann lebensnotwendig, wenn sich der Organismus mit gefährlichen Bakterien auseinandersetzen muss, wie beispielsweise bei einer Blutvergiftung.
„Bessere Behandlungsmöglichkeiten für Allergien werden wir nur finden, wenn wir weiterhin und verstärkt in die Erforschung von Allergien investieren“, erklärt Professor Dr. med. Marcus Maurer. “Nur dann wird es auch irgendwann möglich sein, die gesundheitserhaltenden und krankheitsvermeidenden Eigenschaften von Allergiezellen und –stoffen medizinisch nutzbar zu machen“, so Marcus Mauer abschließend.
27. Juli 2013 um 8:41 Uhr #44059Ich kann mich noch relativ gut an meine Führerscheinprüfung erinnern. Ich hatte nicht meinen Sahnetag und beim einparken lief auch einiges schief. Der Prüfer zählte nach der Fahrt noch ein paar weitere Sachen auf was ich falsch gemacht habe. Trotzdem habe ich bestanden. Irgendwie bin ich der festen Meinung, dass er Mitleid mit mir hatte und deshalb alle Augen zudrückte! DANKE!
31. Juli 2013 um 16:22 Uhr #44057Ich habe auch was positives aus der ND gelernt.
Ich kann jetzt endlich stricken!!! :jump:
Habe festgestellt das mich das vom Kratzen ablenkt, da man ja beide Hände voll hat und ich mich konzentrieren muss. Und nebenbei kommt da was ganz brauchbares zusammen.Braucht vielleicht jemand noch nen Schal ?? 😉
5. August 2013 um 10:55 Uhr #44060@christiane075 49451 wrote:
Ich habe auch was positives aus der ND gelernt.
Ich kann jetzt endlich stricken!!! :jump:
Habe festgestellt das mich das vom Kratzen ablenkt, da man ja beide Hände voll hat und ich mich konzentrieren muss. Und nebenbei kommt da was ganz brauchbares zusammen.Braucht vielleicht jemand noch nen Schal ?? 😉
Ein Wollschal kratzt glaube ich am Hals, kannst du auch mit Socken dienen?:-D
20. August 2013 um 6:42 Uhr #44066Ich finde es super, dass ihr mit dem Thema so positiv und offen umgeht. Das hilft sicher vielen, die immer nur das Negative an der Krankheit (gut, dass hat sie halt auch….) sehen. Ich glaube, gegenseitige Motivation und Stärkung, durchzuhalten, hilft allen, zu sehen, dass es noch mehr Leute außer einen selbst gibt, die das gleiche Problem haben, sich aber nicht unterkriegen lassen.
Daumen hoch! Ihr gebt mir auch viel Kraft! 😀
30. August 2013 um 10:18 Uhr #44058Hallo PL1,
Ich nehme Baumwolle zum stricken. Lässt sich super verarbeiten und kratzt/juckt nicht. Ich hatte auch das Problem, dass ich im Winter ohne Schal rumgelaufen bin wegen der Kratzerei.
Mit Socken kann ich leider noch nicht dienen, das dauert wohl noch ein bissl bis ich das drauf hab. 😀
30. August 2013 um 18:02 Uhr #44061Hallo Christiane075,
ich bin geduldig! 😉
Liebe Grüße
7. Mai 2014 um 11:30 Uhr #44067Ob folgende Dinge positiv sind kann jeder für sich entscheiden
ich bin musiker und unter anderem ein sehr empfindsamer und sensibler Mensch, dem es fast immer möglich ist zu komponieren – das Leid durch die ND und evtl. das Leid das die ND beflügelt kurbeln meine Kreativität und Emotionalität an. Nur wenn die Schübe das Leben nahezu unmöglich gemacht haben ging es nicht mehr.
Von daher kann ich jedem der Neurodermitis hat empfehlen sich kreativ auszuleben und auszuprobieren.
Ich bin ein selbstkritischer und selbstzerstörerischer Mensch. Wäre es nicht für die Neurodermitis, hätte ich wahrscheinlich ein richtig extremes Alkohol -und Drogenproblem. Meine Gesundheit zwingt mich zur Mäßigung, auch wenn ich regelmäßig einen kleinen Kontrollverlust zulasse. Inzwischen versuche ich mir die Freiheit mich einen Abend zu betrinken und zu rauchen zu gönnen. Klar schadet es mir. Wenn es nun doch dazukommt will ich mich auf dem heimweg nicht auch noch blau von Selbstvorwürfen fressen lassen.
Was noch gesagt werden kann – ich brauche viel körperliche Nähe und Streicheleinheiten und bin auch gerne bereit diese zu erwidern.
In einigen Lebenssituationen kann eine schlimme ND einem ermöglichen anderen Menschen eine Grenze zu setzen – STOPP – du kannst mich nicht kritisieren oder beschuldigen. sowas sollte man aber eigentlich auch können wenn man gesund ist- doch gerade in der eigenen Familie fällt dies oft sehr schwer.
Wenn ich mich mal von einer schlimmen Phase erholt habe(wenn auch mit Hilfe von Cortison) konnte ich fühlen wie grossartig mein Leben ist wieviele Möglichkeiten bestehen und wie dankbar ich für die wunderschöne Welt um mich herum bin.. das kann natürlich kein Dauerzustand sein – aber wenn man schlimmes übersteht sieht man die Welt mit neuen Augen.7. Mai 2014 um 14:55 Uhr #44062die Einsicht und die evtl. Besserung bei einer Umstellung Deiner Gewohnheiten sind ja da! Hier geht es aber nicht nur um Dich sondern auch um Deine Familie. Selbstzerstörerisch zu sein sollte man sich nur leisten wenn man keine anderen schadet. Und das kommt so gut wie nie vor.
Zurück zum Thema. Ein weiterer Vorteil meiner Neurodermitis ist, dass ich 5 Tage Zusatzurlaub bekomme, auf Knopfdruck krank sein kann:toothy: und den Rasen aufgrund mehrerer zusätzlicher Allergien nicht mähen muss.
7. Mai 2014 um 19:36 Uhr #44032@PL1 51262 wrote:
…, auf Knopfdruck krank sein kann:toothy: .
So-so, auf Knopfdruck krank sein kannst Du also? Ist ja toll!
Glaubst Du, dass uns Neuros so eine Aussage weiterbringt?:brick wall:7. Mai 2014 um 21:42 Uhr #44063@Aida 51263 wrote:
So-so, auf Knopfdruck krank sein kannst Du also? Ist ja toll!
Glaubst Du, dass uns Neuros so eine Aussage weiterbringt?:brick wall:Ob es jemanden weiterbringt glaube ich nicht. Ein richtiger “Vorteil” ist es natürlich auch nicht! Aber es bringt ja hier auch niemanden weiter, wenn ich den Rasen nicht mähen muss. Also bitte nicht alles auf die Goldwaage legen wenn jemand mal etwas unüberlegt und politisch unkorrekt in die Tasten haut! 😉
Und ganz genau gesagt brauche ich gar nicht auf den Knopf drücken. Gehe ich zu einem Arzt dann schreibt er mich bei meinem Hautbild krank. Das ist nun mal so.
Und ja, ich gebe es ganz offen zu. Ich habe meine Krankheit auch schon mal zu meinem Vorteil genutzt. Soll ich mich deswegen schämen? Bin ich zwar nicht stolz drauf aber Scham empfinde ich auch nicht! Aber in diesem Moment war es echt ein Vorteil! 😀 Und Sorry wenn Dir meine Aussage gerade mal wieder nicht weiter…..;-)
8. Mai 2014 um 5:12 Uhr #44033@PL1 51266 wrote:
Ob es jemanden weiterbringt glaube ich nicht. Ein richtiger “Vorteil” ist es natürlich auch nicht! Aber es bringt ja hier auch niemanden weiter, wenn ich den Rasen nicht mähen muss. Also bitte nicht alles auf die Goldwaage legen wenn jemand mal etwas unüberlegt und politisch unkorrekt in die Tasten haut! 😉
@PL1 51266 wrote:
Und ja, ich gebe es ganz offen zu. Ich habe meine Krankheit auch schon mal zu meinem Vorteil genutzt. Soll ich mich deswegen schämen? Bin ich zwar nicht stolz drauf aber Scham empfinde ich auch nicht! Aber in diesem Moment war es echt ein Vorteil! 😀
Ich leg nicht alles auf die Goldwaage und deine Aussage bringt mich auch nicht um den Schlaf.
Du bist auch mit Sicherheit nicht der einzige, der Urlaub auf Krankenschein macht.Ich wollte auch nur zum Ausdruck bringen, dass ich solche Aussagen, wo viele Arbeitgeber eine Neurodermitis ohnehin nur als kosmetisches Problem sehen, schlichtweg doof finde;-)
8. Mai 2014 um 8:33 Uhr #44064@Aida 51267 wrote:
Ich leg nicht alles auf die Goldwaage und deine Aussage bringt mich auch nicht um den Schlaf.
Du bist auch mit Sicherheit nicht der einzige, der Urlaub auf Krankenschein macht.Ich wollte auch nur zum Ausdruck bringen, dass ich solche Aussagen, wo viele Arbeitgeber eine Neurodermitis ohnehin nur als kosmetisches Problem sehen, schlichtweg doof finde;-)
Ich habe krankheitsbedingt über 13 Jahre schon keinen Urlaub mehr gemacht. Bin aber die meiste Zeit “erschöpft, nicht in Vollbesitz meiner Kräfte, Müde von der schlaflosen Nacht, man könnte sogar krank sagen” in die Arbeit gegangen. Die Behauptung Urlaub auf Krankenschein sehe ich nun mal gar nicht so als Unterstellung sondern eher als Unwissenheit über meine Lage!
Ich kann mich noch an meine Berufsschulzeit erinnern. Ich saß im Bus und plötzlich erzählte jemand von der Probe die ich ganz vergessen hatte und ich überhaupt nicht vorbereitet war. Dies war aber auch bedingt durch Juckreiz, Schlaflosigkeit und sonstigen Nachteilen meiner lieben Krankheit. Das war der Zeitpunkt als ich nicht in die Schule ging sondern ich mich entschloss zum Doktor zu gehen. Liebe Arbeitgeber, Chefs und Lehrer ich hoffe ihr habt Verständnis und natürlich tut es mir leid wenn ich meine Mitmenschen mit Behinderung in ein schlechtes Licht rückte! Das will ich mit Sicherheit nicht!
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