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21. April 2010 um 18:40 Uhr #28289
Ich war zweimal in Davos, demnächst (Ende Mai) fahre ich zum drittenmal. Beim ersten Mal war ich noch in der Alexanderhausklinik, die es leider nicht mehr gibt. Allerdings hat die Hochgebirgsklinik daraufhin eine dermatologische Abteilung eröffnet (vorher war sie v.a. für Allergien und Atemwegserkrankungen ), und eine der Oberärztinnen des Alex ist in der HGK jetzt Co-Chefärztin, so daß es “paßt”.
Bei den Therapien habe ich die Ärzte als recht offen erlebt. Es wird nicht alles abgesetzt, sondern an dem angeknüpft, was man vorher gemacht hat. Ich habe anfangs auch weiter Kortisonsalben verwendet, die aber allmählich reduziert wurden. Bei einem Patienten mit schwerer ND wurde auch über eine Behandlung mit Ciclosporin nachgedacht, was er bis dahin nicht bekommen hatte. Sie haben es dann aber auch akzeptiert, daß er sich dagegen entschieden hat. Für mich wirkte es so, daß sie versuchen, die jeweils “leichteste” Therapie zu finden, aber eben auch wirksamere Therapiemöglichkeiten angewendet werden, wenn es nötig ist.
Was mir auch gut gefallen hat, daß es viele Infoveranstaltungen gibt über ND, Allergien, Asthma usw. Auch wenn man als Betroffener selbst viel weiß und v.a. viele Erfahrungen gemacht hat, so hgabe ich immer wieder was Neues erfahren. Und es gibt begleitende Angebote , wie z.B. psychologische Gespräche, was ich auch als hilfreich empfand. Und dann Entspannungsangebote, viel Sportangebote, Physiotherapie, … Ich habe immer mitentschieden, was ich mache und was nicht.
Bei mir hat sich der Hautzustand jedesmal deutlich verbessert. Ganz weg ist die ND bei mir auch seit sicher zwanzig Jahren nie mehr gewesen, aber es war nach den jeweils sechs Wochen DAvos immer erträglich und sehr abgeschwächt. Zuhause wurde die Haut dann zwar innerhalb von ein, zwei Wochen wieder etwas schlechter, aber sie blieb für ein-/anderthalb Jahre dann auf deutlich besserem Niveau als vorher. Und ich konnte nachts immer schlafen, was vorher wegen des schlimmen Juckreizes kaum möglich war.
Du kannst Dir ja auch mal die Internetseite der Klinik anschauen, falls Du das noch nicht gemacht hast (allerdings finde ich die etwas nüchtern aufgemacht ): http://www.hochgebirgsklinik.chProf.Ring kenne ich nicht, er war immer nur mal sporadisch in Davos. Ich gehe regelmäßig in die Atopiestrechstunde der Uniklinik Würzburg. Der große Vorteil dieser Sprechstd. im Vergleich zu normalen Sprechstd. ist, daß die Ärzte sich Zeit nehmen, öfters war ich schon eine halbe Stunde dort. Ich nehme an, daß auch in München in diesen Spezialsprechstd. mehr Zeit als sonst ist. Wenn Du Dir vorher überlegst, was Du ansprechen willst, desto mehr wirst Du vermutlich davon profitieren. Allerdings ist natürlich auch die Offenheit des jeweiligen Arztes wichtig, ich habe da unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Hast Du schon einen Termin ?
Laß es Dir gutgehen.22. April 2010 um 13:06 Uhr #28279Vielen Dank für die Information Thalassa! Klingt alles sehr interessant! Das nach der leichtest wirkenden Therapie gesucht wird ist mir schon sympathisch! Wie haben sie dich eingestellt? Bist du auch eine Kanditatin für Ciclo oder magst du nicht? Informationsveranstaltung sind echt absolut essenziell. Das gabs in Bad Gleichenberg gar nicht! (deswegen als Kur nicht ernst zu nehmen) So blöd das ich zuerst in die Atopiesprechstunde muss bevor wir Nägel mit Köpfen machen. Also weiss ich gar nix und kann mich auch auf nix einstellen. Blöd. ich will halt endlich normale Haut!!! Ist das soviel verlangt, nein, oder? 😉
Der Chefarzt von hier meinte man müsse vor der Kur meine Haut verbessern. War das bei euch auch so? Ich muss einfach mehr fragen, es hilft alles nix.
Termin habe ich und die haben mir am Dienstag auch noch massig Befunde und Arztbriefe ausgedruckt, damit ich gut bewaffnet dort erscheine! Die Ärztin hat sogar noch ihre Telefonnummer drauf geschrieben damit man sie im Notfall bei Fragen anrufen könne. So nett. Mal schauen ob die dort noch Ideen für mich haben, ausser: machen sie eine Psychotherapie! :O Vor allem ist München näher als Wien!
Ich werde euch natürlich, was die Kur anbelangt, am laufenden halten. *däumchen dreh*
14. August 2010 um 16:06 Uhr #28296ich bin letzten monat für 5 wochen in leutenberg gewesen und mit einer neuen, tollen haut nach hause gekommen.
dort gibt es noch nicht mal kabinen im salbenraum für frauen, hat mich aber nicht weiter gestört, wir sahen da alle mehr oder weniger gleich schlimm aus.
im gegenteil, mir hat es echt gut getan mich ausschliesslich unter leidensgenossen zu befinden, endlich konnte ich mal ohne scham oder hemmungen durch die gegend laufen.die burg dort ist schon reichlich runtergekommen, alles wirkt angestaubt und abgewohnt, man braucht auch einige zeit um sich in dem verwinkelten alten gemäuer zurecht zu finden, aber spätestens als sich die ersten erfolge bzgl. der haut einstellten, war mir das alles völlig wurscht!!
für die alte unterwäsche, die man dort ausgehändigt bekam, war ich dankbar, ansonsten hätte ich mir sämtliche klamotten eingesaut.
wir sind dort fast alle so rumgerannt, in unserer “burg-uniform”, nur die vitiligo patienten hatten ihr schnieke zivile kleidung an.
nicht so toll fand ich, dass in den ersten beiden wochen fast jeden tag ein anderer arzt zur visite erschien, nachdem ich dann das zimmer gewechselt habe (wegen verlängerung meines aufenthaltes – auf eigenen wunsch) kam ich auf eine andere station und dort hielt dann jeden tag dieselbe ärztin die visite ab.
ich habe mich dort sehr, sehr gut betreut gefühlt, sämtliche schwestern waren wirklich immer freundlich und bemüht, die ärtze haben sich viel zeit genommen und alle aufkommenden fragen geduldig beantwortet.
besonders frau dr. herold war es ein echtes anliegen, die patienten gut versorgt zu wissen, und trotz ihres enormen arbeitspensums hatte sie auch im vorbeilaufen immer ein offenes ohr.beim abschlussgespräch erhält man eine detaillierte liste der salben, die einem gut geholfen haben, incl. der rezepturen für die heimische apotheke, ebenso einen ernährungsplan.
meines wissens gibt es auf schloss friendensburg nur 2 oder 3 einzelzimmer, als normaler kassenpatient muss man kräftig zuzahlen, wenn man alleine liegen möchte.
einige der doppelzimmer verfügen über ein eigenes bad mit wc, andere haben eine dusche mit im raum, ohne wc, wieder andere haben weder das eine noch das andere.
wie so viele andere patienten wusste ich all das im vorfeld meiner anmeldung dort gar nicht, mit der unterbringung hat man dann eben glück – oder auch nicht.mir ist natürlich klar, dass meine positive rückmeldung hauptsächlich mit dem sehr guten erzielten ergebnis zusammenhängt, hätte man mir dort nicht helfen können, wäre mein urteil über die klinik sicher nicht so begeistert.
ich habe in den wochen meines aufenthaltes einige patienten nach hause fahren sehen, nicht alle waren völlig erscheinungsfrei, aber bei allen hatte sich der hautzustand erheblich gebessert. (nach eigenen aussagen)ausserdem habe ich ganz viele ganz nette leute kennengelernt und trotz krankheit jede menge gequatscht und viel gelacht, die 5 wochen haben mir in jeder hinsicht richtig gut getan.
allen leidensgenossen wüsche ich viel glück – und lasst den kopf nicht hängen, auch wenn manchmal alles so aussichts- und hoffnungslos erscheint.
14. August 2010 um 18:40 Uhr #28247Hallo Du,
danke für den interessanten Bericht.
Ich glaub, dass wir hier schon mal über den Standart der Ausstattung dieser Klinik gesprochen haben.
Ich muss zugeben, das stört mich.
Ich brauch keinen Luxus, aber ich möchte ein Einzelzimmer und will auch nicht gezwungen sein mich vor Mitpatienten eincremen zu müssen.Wie auch immer, hoffe dein Hautzustand bleibt weiterhin gut.
Gruß,
Aida14. August 2010 um 21:47 Uhr #28241Ich kann die beschriebenen Kriterien zur Beurteilung von Kliniken alle nachvollziehen. Ich bin auch davon überzeugt, dass es in der Vielzahl der Fälle gelingt, die ND während des Klinikaufenthaltes in den Griff zu bekommen.
Ich persönlich sehe nur ein einziges Kriterium zur Beurteilung. Die wichtigste Frage ist, wie lange der Klinikerfolg anhält.
Vor 10 Jahren hätte ich die UNI-Kliniken deutlich schlechter eingeschätzt als die restlichen Fachkliniken. Letzendlich ist den UNI-Kliniken nichts anderes eingefallen als Kortison einzusetzen. Ich vermute aber, dass in den letzten Jahren die UNI-Kliniken massiv aufgeholt haben und heute die Fachkliniken überholt haben.15. August 2010 um 8:45 Uhr #28300bin gerade mir meiner Tochter in der Vitalklinik in Alzenau.Die ist echt super klasse.
Es hat meiner Maus schon sehr viel geholfen.Und mir als Mutter natürlich auch.
Ich kann die Klinik nur weiter empfehlen15. August 2010 um 11:27 Uhr #28294Ich weiss was sie durchmachen müssen, denn das gleiche hatte ich vor 3 Jahren mit meinem Sohn. Heute ist er ein glücklicher, und so vor Leben sprudelnder Schatz.
Er war bei einer Chinesischen Ärztin in Holland, und wurde genesen mittels einer Kräutertherapie.
Geldersekade 67-73, 1011 EK Amsterdam/ Tel:+31 +20 623 50 6015. August 2010 um 11:37 Uhr #28280Er war bei einer Chinesischer Ärztin in Holland, und wurde genesen mittels einer Kräutertherapie. Geldersekade 67-73, 1011 EK Amsterdam/ Tel:+31 +20 623 50 60
Im Grunde finde ich alles was helfen könnte super! Wenn man das nötige Kleingeld hat, ist ja nichts verloren auch das auszuprobieren.
Nur es erinnernt mich schon wieder so an die ganzen Ratschläge die man ständig von Leuten auf der Strasse bekommt. Was, sie haben auch Neurodermitis? Nein, mein Enkel hatte das auch so schlimm, dann war er bei dem Arzt und seitdem hat er absolut gar nichts mehr! Nichts für ungut, ich kanns nicht mehr hören.
Liebe Sturmlocke! Vielen dank für den tollen Bericht! Ich höre immer gerne Berichte über verschiedene Kliniken und Kuranstalten und wie die arbeiten. Freut mich sehr für dich das du mit guter Haut heimfahren konntest. Ich wünsch es dir sehr das es mal eine Zeit lang hält!
dort gibt es noch nicht mal kabinen im salbenraum für frauen, hat mich aber nicht weiter gestört, wir sahen da alle mehr oder weniger gleich schlimm aus.
Könnte ich nicht. Ich wäre wahrscheinlich an dem Tag noch heimgefahren nach zigfachen hysterischen Heulkrämpfen. Im 21sten Jahrhundert, eigentlich undenkbar. Ich bewunder jeden der das durchsteht!
15. August 2010 um 13:32 Uhr #28295es tatsächlich eine erfolgreiche Methode gibt, dann sollte man sie auch nutzen. Die negative Erfahrungen die man gemacht hat, können natürlich nicht spurlos an einem vorbei gehen. Aber man sollte nicht voreingenommen auf neue Sachen zugehen. Wenn man sich “verschließt”,
aus Angst wieder enttäuscht zu werden, dann findet das Positive auch keinen Zugang zu einem.15. August 2010 um 17:14 Uhr #28297@ turtelina
ich bin auch echt froh, mit der gemeinschafts – salberei keine probleme gehabt zu haben, kann aber gut nachvollziehen, dass das nicht jedermanns sache ist.
die visiten am wochenende wurden übrigens vom diensthabenden arzt im reichlich überfüllten salbenraum vor versammelter mannschaft abgehalten, fand ich auch nicht so toll!jetzt hoffe ich natürlich auch, dass mein hautzustand LANGE gut bleibt, nur das zählt und daran muss sich die klinik letztendlich messen lassen.
nach 3 wochen am toten meer im letzten jahr, ging es mit der haut allerdings schon nach 2 tagen wieder los, ebenso nach einem mehrwöchigen aufenthalt auf norderney.
insofern bin ich jetzt einfach mal optimistisch, halte mich eisern an die histaminarme ernährung, mache weiter brav meine erlernten entspannungsübungen und beschmiere meinen kleinen körper mit den bewährten salben.alles liebe von sturmlocke
15. August 2010 um 18:31 Uhr #28269@sturmlocke 35031 wrote:
ich bin letzten monat für 5 wochen in leutenberg gewesen und mit einer neuen, tollen haut nach hause gekommen.
dort gibt es noch nicht mal kabinen im salbenraum für frauen, hat mich aber nicht weiter gestört, wir sahen da alle mehr oder weniger gleich schlimm aus.
im gegenteil, mir hat es echt gut getan mich ausschliesslich unter leidensgenossen zu befinden, endlich konnte ich mal ohne scham oder hemmungen durch die gegend laufen.…. ich hatte mich ja so echauffiert, dass es in Neukrichen + Rötz so intim / grenzüberschreitend zugeht: Ich habe da auch sehr nette Leute getroffen, aber ich wollte die trotzdem nicht 3x tägl. gänzlich entblöst sehn.
Aber v.a. meinte ich den Kontext: 1. Der Behauptung, die URSACHE der Neuro zu kennen und zu bekämpfen, 2. Kortison abrupt abzusetzen, 3. Mittel einzusetzen, die es schon vor 40 Jahren gab (Ichtyol z.B.) und das also den Stein des Weisen auszugeben.
Mich würde also interessieren: Was haben die dort gemacht? Kann man das im (Arbeits-)Alltag fortsetzen?
16. August 2010 um 9:15 Uhr #28298@ fratzlaw
die kliniken in leutenberg und neukirchen/rötz arbeiten so ziemlich nach den gleichen prinzipien und mit den gleichen salben – für dich ist das dann wohl leider nix, fratzlaw.
eine mitpatientin, die auch schonmal in rötz war, hat mir das erzählt, sie konnte ihren hautzustand übrigens für 3 jahre stabil halten.mir wurde übrigens dort nie gesagt, man könne mich heilen, im gegenteil:
ich habe eine chronische hautkrankheit; den momentanen, guten zustand versuche ich unter zuhilfenahme des mir dort vermittelten, ganzheitlichen ansatzes möglichst lange zu halten.histaminarm zu essen und weiter regelmässig zu salben ist eigentlich kein problem, schwieriger wird es mit dem stressigen alltag, der einen doch recht schnell wieder voll im griff hat.
ob es da mit den erlernten entspannungsübungen getan ist, bleibt abzuwarten.16. August 2010 um 13:39 Uhr #28268@sturmlocke 35084 wrote:
@ fratzlaw
die kliniken in leutenberg und neukirchen/rötz arbeiten so ziemlich nach den gleichen prinzipien und mit den gleichen salben – für dich ist das dann wohl leider nix, fratzlaw.
eine mitpatientin, die auch schonmal in rötz war, hat mir das erzählt, sie konnte ihren hautzustand übrigens für 3 jahre stabil halten.mir wurde übrigens dort nie gesagt, man könne mich heilen, im gegenteil:
ich habe eine chronische hautkrankheit; den momentanen, guten zustand versuche ich unter zuhilfenahme des mir dort vermittelten, ganzheitlichen ansatzes möglichst lange zu halten.histaminarm zu essen und weiter regelmässig zu salben ist eigentlich kein problem, schwieriger wird es mit dem stressigen alltag, der einen doch recht schnell wieder voll im griff hat.
ob es da mit den erlernten entspannungsübungen getan ist, bleibt abzuwarten.Ich hätte es eben gerne etwas differenzierter ….
Damit kein falsches Bild entsteht: Ich beeinflusse seit ca. 20 Jahren relativ erfolgreich meine Haut mit Ernährung, Yoga und guter Pflege (gelernt aus Büchen und do it yourself), neuerdings experimentiere ich mit Autovaccine (für mich überraschend) erfolgreich. Ich vermeide den Einsatz von Immunsupressiva, aber bei Eskalationen zögere ich keine Sekunde damit. Ich habe auch viel Alternatives probiert – unter anderem Rötz /Neukirchen.
Ich wollte / musste dort Kortison absetzen, dies wurde dort abrupt getan, es wurde mit Antibiotika und Ichthyol (Steinöl / “Schwarze Salbe”, gegen Furunkeln jeder Art) behandelt und ich habe die Klinik mit schweren Hautschäden (Knoten, Wasser) verlassen. M.E. wurde gegen jeden gesunden Menschenverstand ein ideologisches Konzept durchgedrückt.
Außerdem fand ich das Haus und die Kleidung für meine Gewohnheiten schwer zu akzeptieren – aber das ist freilich sehr subjektiv. Ich persönlich will nicht sechs Wochen in alten, fleckigen, löchrigen Schlafanzügen rumlaufen, mich 3x tägl. nackt vor einem Wandspiegel mit drei, vier anderen Personen eincremen, während hinter mir das Pflegepersonal steht – und ich finde das muss man publik machen: ich kam da unten an, nach 9 Stunden Zugreise und konnte nicht einfach wieder weg (das war die Alternativ, die mir Dr. MU Stern anbot: friss oder stirb!). Und ich fragte mich schon, was die mit ihrem Geld machen – bis der Chefarzt mit seinem A8 vorfuhr und mit starken Aftershave-Flavour zur Visite antrat (dafür gabs auch Schlafanzüge ohne Löcher und Flecken). Im ürbirgen alles tchechische Ärzte mit merkwürdigen Titeln, die sich untereinander ideologisch anfeindenden: Der eine war Parfenac-Anhänger, der andere experimentierte waghalsig mit Zink – und Menschen).
Ich war nach Neukirchen /Rötz in Davos; dort und mein Facharzt hier waren entsetzt über die Hautschäden. (Ein so`n Knoten habe ich immer – fast drei Jahre später.)Ich meinte folgendes: Ionescu und Shimshoni sagen (ich habe anfangs die Artikel verlinkt: Fachartikel), dass sie ein Therapiekonzept verfolgen, dass genau diametral zu allem schulmedizinisch Anerkanntem verläuft und die Ursachen atopischer Erkrankungen bekämpft und demnach auch kennt (z.B. Ionescu: “Ursachenforschung und neue integrative Behandlungswege bei Neurodermitis”, in: Neurodermitis 35, 10-11, 1999.). Das finde ich erstmal super und bin sehr interessiert.
Ihre Argumente bestehen dann aber hauptsächlich aus dieser Abgrenzung und aus sehr nebulösen Ausdrücken (“Störungen im Immun- und vegetativen System”, “psycho-neuro-immunologisch-dermatologische Therapie” Shimshoni in: Neurodermitis: “Wir kommen ganz ohne Cortison aus!”).
Die Therapie bestand in Neukirchen / Rötz aus der RASTtest / Ernährungsumstellung, Candidatest / “Darmsanierung” und externen Behandlung mit Breitband-Antibiotikum, Parfenac, Ichthyol, Teer, Zink und UV-B.
Also vorwärts in die Vergangenheit.
Und “Individuelle Immunregulation”: “Anstelle von Korisonpreparaten oder Antihistaminika wird die allergische Reaktion ausgewählter Abwehrstoffe (Gammaglobulinpräparate), bakterieller Extrakte, pflanzlicher Mittel und bei komplizierten Problemfällen auch durch kurzfristige Gabe von Antibiotika unterdrückt.” (aus: Neukirchen-Website, Rechtschreibfehler sind von denen).
Ähnlich Leutenburg: “In der zweiten Behandlungsphase wird dann das Immunsystem stimuliert durch biologische und pflanzliche Präparate, Vitamine und Spurenelemente sowie mit Hilfe gezielter Impfstoffe.”
Und durch eine “Psychotherapie” “soll der Leidende mit seiner Haut versöhnt werden (…)” (Shimshoni, in: Neurodermitis: “Wir kommen ganz ohne Cortison aus!”).
Sie veröffentlichen Zahlen, dass “Jahre nach dem stationären Aufenthalt (…) rund 95 Prozent dieser Patienten ihren Zustand immer noch als sehr gut und gut ein(stufen). Natürlich bedeutet ein so stabiler und nachhaltiger Behandlungserfolg einen wesentlichen Beitrag zur Einsparung durch die Kostenträger, denn die effektivste Form der Kosteneinsparung ist ja nun mal die Beschwerdefreiheit.” Freilich machen die, wie jede Klinik, ihre Statistik selbst.Kurz: M.E. kann man alles, was an deren Therapeutik wirksam ist, zuhause machen. Die wirksamen Bestandteile der Therapie sind auch längst bekannt und v.a. überholt, der Rest ist nebulöse und gefährliche Rhetorik. Den Reiz haben diese Kliniken durch die Abgrenzung von der Schulmedizin. Ermöglicht werden sie durch ein Krankenhausgesetz, das keine vernünftige externe Evaluation von Kliniken enthält und nicht kohärent mit den ambulanten Möglichkeiten ist (man muss die Sachen entsprechend nach einem Aufenthalt aus hauseignen Apotheken beziehen und selbst zahlen).
Die Abrenzung von der Schulmedizin birgt grosse Gefahren: Wie in Neukirchen/Rötz Kortison abgesetzt wird, ist fahrlässig und ich habe da viele über Wochen “verzweifelte Schwarzteemumien” gesehen – die mussten entsprechend oft zur Psychotherapie und sich mit ihrer Haut oder was davon übrig war versöhnen. Das und meine eigene Erfahrung macht mich irgendwie sauer.Ich freue mich über jeden Neuro, der nachhaltig gute Haut hat. Ich finde es aber wichtig, dass in Nutzerforen möglichst differenziert der Nutzen von Therapien ausgewertet wird. Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass Neukirchen/Rötz einer solchen Bewertung standhält … Dass die überhaupt so reden und werben dürfen (“ganz ohne Kortison” etc.) macht mich fuchsig. Haben nicht genug Neurodermitiker mit Zink und Schwarztee gelitten – ist nicht hinlänglich bekannt, dass es das nicht bringt?
Und klar motiviert mich: Was hilft denn jetzt eigentlich? Ich meine: Vielen hier geht ja jetzt nicht soooo gut. Und generell herrscht ja eher Ratlosigkeit & Verzweiflung. Wenn Ionescu & Co. Recht hätten, wäre das z.B. super. Aber wenn nicht, dann sollte mach die Energie und das Geld woanders reinstecken. Der Status quo (moderne Kortisone, Protopic/Elidel) ist m.E. besser als Schwarze Salbe, aber eben auch mit vielen Schwierigkeiten behaftet (Rebound, nicht eklärtes Krebsrisiko etc.). Außerdem gibts doch Sachen, die helfen (Davos m.E.) oder unterstützen (Pflegeprodukte), die man sich selber leisten (können) muss oder nur alle 4 Jahre rankommt – das war ja vor 15 Jahren anders und ich (und meine Haut) fand das besser – Neukirchen/Rötz etc. sind ein Epiphänomen dieser restrikter Gesundheitspolitik.at “sturmglocke”: Womit + wie wurdest du behandelt? Wie hast du vorher behandelt? Wie stark ist deine Neurodermitis – vorher/nacher?
— sorry, aber bei dem Wort “Rötz” reagiere ich irgendwie allergisch über – meine persönlichen Störungen im Immun- und vegetativen System …16. August 2010 um 14:43 Uhr #28299ich schlage mich mit der neuro schon seit meiner kindheit rum, allerdings waren auch immer wieder jahre der erscheinungsfreiheit darunter.
es ist mir nie gelungen irgendeinen auslöser für die verbesserungen zu finden, genauso wenig wie für die dann irgendwann wieder einsetzenden schübe, obwohl ich wirklich ganz intensiv geforscht habe.kurz bevor es nach leutenberg los ging, wurde es bei mir mit der haut ganz, ganz schlimm.
augen, ohren, mund, unterarme, hände und schienbeine sind förmlich explodiert, musste nachts in unser städtisches krankenhaus, weil ich´s nicht mehr ausgehalten habe. dort hat man mir cortison und ein immunsupressivum gespritzt, damit ging es dann erstmal so halbwegs.auch bei mir wurde in leutenberg das cortison rigoros abgesetzt, als dann der rebound kam, habe ich ebenfalls mit grünem tee gekühlt, aber auch noch cortisonum globuli bekommen, damit haben sie den entzug ganz gut abgefedert.
antibiotika wurden bei mir und auch bei den anderen patienten nicht eingesetzt.die anderen mittelchen sind dir ja eigentlich schon bekannt:
blutproben, stuhlproben, blutentnahme (war bei mir alles ok)
und diverse allergietests.dazu eine strikt histaminarme ernährung und jede menge entspannungsübungen incl. leichter gehirnwäsche…. (körper, geist und seele müssen gemeinsam gesunden, ernährung und salben sind dabei nur unterstützende massnahmen, bla bla.
an salben:
triclosan
ichthyol
lotio alba
usw. usw.keine ahnung warum, aber bei mir und eigentlich allen anderen patienten hat diese therapie echt erstaunlich gut angeschlagen, obwohl ich anfangs probleme hatte, mich wirklich darauf einzulassen.
die unterwäsche durften wir “schon” nach 3 tagen wechseln, aber wie bereits erwähnt war das für mich kein problem, auch an den anblick meiner splitternackten leidensgenossinnen habe ich mich recht schnell gewöhnt.
das ist aber eine ganz persönliche sache, auch in meinem bekanntenkreis sind leute, die das nicht mitgemacht hätten, da hat halt jeder ein anderes empfinden.ich hatte nunmal das glück, dass mir durch die leutenberger therapie wirklich gut geholfen wurde, hätte ich dort die ganzen wochen nur gelitten und wäre dann in einem schlechteren zustand als zuvor nach hause gefahren – so ist es dir ja bedauerlicherweise ergangen – bestimmt wäre ich auch mehr als schlecht auf die friedensburg zu sprechen.
16. August 2010 um 18:16 Uhr #28270@sturmlocke 35087 wrote:
keine ahnung warum, aber bei mir und eigentlich allen anderen patienten hat diese therapie echt erstaunlich gut angeschlagen, obwohl ich anfangs probleme hatte, mich wirklich darauf einzulassen.
…. ich habe scheints eine Rötz-Allergie entwickelt & Ich wiederhole mich peinlicherweise auch dauernd –
Ich wünsche weiter guten Erfolg, bleibe selbst gebranntes Kind. -
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