Allgemein
Histamine sind Naturstoffe, die der Körper über die Nahrung aufnimmt. Das Enzym Diaminoxidase (DAO) beginnt, diese umgehend zu neutralisieren. Bei einer Histaminintoleranz können diese biogenen Amine nur begrenzt vom Körper abgebaut werden und drücken sich durch körperlichen Beschwerden und Beeinträchtigung aus. Diese stellen das Resultat eines DAO-Mangels dar. Die Zahl der in Mitteleuropa lebenden Betroffenen schwankt zwischen 1-3 %. Jedoch gehen Ärzte von einer Dunkelziffer aus, welche diese Zahl bedeutend übersteigen könnte. Frauen sind von dieser Intoleranz häufiger betroffen und machen einen Anteil von ca. 80% aus. Dabei sind hauptsächlich Frauen ab dem 40. Lebensjahr betroffen.
Symptome
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Die Problematik bei einer Histaminintoleranz besteht darin, diese richtig zu deuten. Symptome treten vielseitig sowie variabel auf und machen eine Intoleranz teilweise schwer diagnostizierbar. Eine Unterscheidung zu anderen häufig auftretenden Krankheiten ist besonders für den Laien kaum ersichtlich. Bei einer Überschuss- aufnahme von Histaminen durch Lebensmittel werden die ersten Symptome bereits nach wenigen Minuten oder Stunden direkt ersichtlich. In seltenen Fällen beginnen Beschwerden und Auffälligkeiten erst in den darauffolgenden Tagen. Große Ver- wechslungsgefahr besteht zwischen der Histaminintoleranz und Allergien. Da Histamin der wesentliche Übertragungsstoff von Allergien ist, sind typische Allergiesymptome, wie zum Beispiel Hautreizungen, ebenfalls ein Merkmal von Histaminintoleranz.
Diagnose
Eine Standardisierung der Vorgehensweise zur Diagnose von Histaminintoleranz liegt Ärzten bisher leider noch nicht vor. Durch die vielseitig auftretenden Symptome müssen sich Ärzte in Zusammenarbeit mit den Patienten Schritt für Schritt den Weg zur Diagnose bahnen.
Der erste Schritt zur Diagnose ist das Führen eines Tagesbuchs. Der Betroffene sollte alle für den Arzt relevanten Informationen und Auffälligkeiten detailliert erfassen. Informationen wie
- erstmaliges Auftreten von Symptomen
- Art der Auffälligkeiten / Beschwerden
- Zeitraum der Auffälligkeiten / Beschwerden
sind eine hervorragende Basis, um dem behandelnden Arzt die Eingrenzung der Symptome zu vereinfachen.
Erste Erkenntnisse können anhand eines Bluttests in Erfahrung gebracht werden. Hierbei wird das Blut auf den Histamingehalt und die DAO-Aktivität untersucht. Ein Mangel an DAO oder ein erhöhter Histaminspiegel geben zwar Hinweise auf eine Intoleranz, werden aber nicht als sehr aussagekräftig angesehen. Weitere Verfahren sollten in Folge der gewonnenen Erkenntnisse durchgeführt werden.
Im Folgenden bietet sich für Arzt und Patient die Differenzialdiagnose an. Hier gilt es, andere Erkrankungen, beispielsweise Allergien oder Darmerkrankungen, auszuschließen. Der Körper wird anhand von Tests auf Reaktionen überprüft. So können nach und nach symptomtypische Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Eine weitere Möglichkeit kann die Eliminationsdiät sein. Diese Ausschlussdiät beinhaltet eine vierwöchige Abstinenz von histaminhaltigen Nahrungsmitteln und DAO-blockierenden Medikamenten. Sollte eine Intoleranz vorliegen, werden die zuvor auftretenden Symptome im Normalfall deutlich eingeschränkt auftreten beziehungsweise verschwinden.
In Folge der Ausschlussdiät kann unter der Aufsicht des behandelnden Arztes ein Provokationstest durchgeführt werden. Ein histaminreiches Nahrungsmittel wird dem Körper des Patienten zugeführt. Bei keinem Eintritt von Beschwerden kann von einem dauerhaften Verzicht des jeweiligen Nahrungsmittels abgesehen werden. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der alleinigen Einnahme eines histaminreichen Nahrungsmittels pro Tag, um die jeweilige Reaktion genau diagnostizieren zu können. So kann anhand von wiederauftretenden Symptomen die Ernährung des Patienten angepasst werden.
Ursachen
In den seltensten Fällen werden Menschen mit der Histaminintoleranz geboren. So zählt ein übermäßiger Verzehr von histaminreicher Nahrung als Hauptauslöser der Intoleranz. Des Weiteren kann eine eingeschränkte Aktivität der DAO oder ein Infekt im Magen-Darm-Trakt eine Auslösung hervorrufen.
Grundregeln zur Histaminvermeidung
- Verzicht von überreifen Nahrungsmitteln (Steigerung des Histamingehalt je nach Reifestufe)
- Grundsätzlicher Verzehr von frischen Nahrungsmitteln
- Vermeidung des mehrmaligen Aufwärmens von Speisen
- Kein Verzehr von Konserven- und Fertigprodukten
- Verzicht auf Lebensmittel mit Zusatzstoffen
- Vermeidung von Alkohol
- Verzicht auf histaminreiche Getränke (bessere Resorbierung in Flüssigkeiten)
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Medikamente
Viele der Betroffenen habe nur die Möglichkeit, die Nahrungsaufnahme umzustellen oder auf Präparate zurückzugreifen, welche dem Körper die nötige Unterstützung geben.
So können zum Beispiel Enzym-Präparate und Antihistaminika Histamine daran hindern, die Wirkungsweise innerhalb des Körpers zur Entfaltung kommen zu lassen. Besondere Beachtung findet hierbei die Einnahme: Eine Einnahme muss in den meisten Fällen im Vorfeld geschehen, da eine rückwirkende Neutralisierung der Histamine nicht erfolgen kann. Nebenwirkungen erfolgen meist nur als Müdigkeits- oder Trägheitserscheinung.
Als weitere Alternative können Nahrungsergänzugspräparate agieren. Diese können den Abbau von Histaminen innerhalb des Körpers positiv beeinflussen. So unterstützen Präparate mit Vitamin B6 das DAO-Enzym beim Abbau von Histaminen. Genaue Studien bezüglich dieser Erkenntnis liegen zur Zeit noch nicht vor. Jedoch wurde bei Betroffenen mit Histaminintoleranz ein auffällig niedriger Vitamin-B6-Spiegel festgestellt. Ähnliche Feststellungen wurden im Bezug auf Vitamin C diagnostiziert.
Vorsicht bei der generellen Einnahme von Medikamenten
Bei der Einnahme von herkömmlichen Medikamenten, ist die Gefahr einer Hemmung der DAO-Aktivität oder einer Freisetzung von Histamin mit Vorsicht zu genießen. Zwar können spezielle Medikamente vorbeugend gegenwirken oder die Einnahme herkömmlicher Medikamente verträglich machen, doch kann dieses auch Gefahren beinhalten. Eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist daher unerlässlich.
Sonstiges
Während einer Schwangerschaft ist eine deutliche Linderung bis hin zum Schwinden der Beschwerden deutlich spürbar. Eine Reduktion des Histaminspiegels ist auf die verstärkte Produktion von Diaminoxidase (DAO) zurückzuführen. Diese Reaktion tritt in den meisten Fällen ab dem dritten Schwangerschaftsmonat in Kraft. Nach einer Schwangerschaft ist der Histaminspiegel wieder zunehmend, sodass ein erneuter Befund von Beschwerden und Symptomen eintreten kann.
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