Neurodermitis und Allergien
In dieser Rubrik finden Sie viele relevante Informationen zum Bereich Neurodermitis und Allergien. Dabei geht es um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der atopischen Dermatitis und Allergien sowie um verschiedene Formen der Nahrungsmittelallergien bei Erwachsenen und Kindern. Auch die Diagnose von Allergien und der Zusammenhang von Nahrungsmittelallergien und Neurodermitis sind wichtige Themen. Zunächst einmal soll jedoch geklärt werden, was genau eine Allergie überhaupt ist, inwiefern sie sich von der Neurodermitis unterscheidet und welche Zusammenhänge zwischen Neurodermitis und Allergien bestehen.
Was sind Allergien?
Der Begriff Allergie stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus „allos“ (anders) und „ergon“ (Reaktion) zusammen. Im 21. Jahrhundert sind Allergien zu einer Volkskrankheit geworden.
Ausgelöst wird eine Allergie durch ein Allergen, also einen bestimmten Umweltstoff. Die Allergie ist eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf diesen eigentlich ungefährlichen Stoff. So werden bestimmte Umweltstoffe wie beispielsweise Lebensmittel, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Pollen wie Schadstoffe oder Krankheitserreger behandelt. Der Körper versucht, diese vermeintlichen Erreger durch eine teils sehr massive Immunreaktion abzuwehren. Diese Immunreaktionen können vom bekannten Niesen über tränende Augen bis hin zu einer Schwellung des Halses mit lebensbedrohlichen Folgen reichen. Über die Entstehung von Allergien ist noch relativ wenig bekannt. Es wird angenommen, dass Umweltfaktoren und eine genetische Disposition dabei in einer Wechselwirkung stehen. Bekannte und häufig auftretende Allergien sind Heuschnupfen, Nahrungsmittelallergien, Tierhaarallergien und Kontaktallergien, bei denen die Haut direkt mit dem entsprechenden Stoff in Berührung kommt. Oftmals handelt es sich dabei um Nickel oder Kobalt, was sich in Ohrringen oder auch Jeansknöpfen befindet. Auch Intoleranzen bestimmter Stoffe lösen allergische Reaktionen aus, wie beispielsweise Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz, Histaminintoleranz und Glutenintoleranz. Wenn möglich, sollten die entsprechenden Stoffe vermieden werden, um nicht nur die allergischen Reaktionen zu reduzieren, sondern auch die Symptome der Neurodermitis zu verringern.
Volkskrankheit Allergien
Allergien haben sich in den letzten Jahren zu einer regelrechten Volkskrankheit entwickelt, zumindest in den Industrieländern. Mittlerweile gibt es doppelt bis dreifach so viele Allergiker wie noch vor 30 Jahren und die Tendenz ist steigend. Etwa jeder dritte Deutsche macht mindestens einmal in seinem Leben die Erfahrung mit allergischen Reaktionen auf eigentlich ungefährliche Umweltstoffe. Kinder sind davon besonders betroffen, sie leiden durchschnittlich doppelt so oft wie Erwachsene an Lebensmittelallergien. Bei ihnen ist jedoch in den meisten Fällen ein Rückgang der Überempfindlichkeit zu verzeichnen. Gründe für den enormen Anstieg der Allergien sind die veränderten Lebensbedingungen. Neben genetischen Veranlagungen spielen auch die Ernährung, Luftverschmutzung, Stress und übertriebene Hygiene eine erhebliche Rolle. Vor allem aufgrund letzterer kommt das Immunsystem mit einer geringeren Anzahl von Reizen in Kontakt und reagiert daher auf diese umso intensiver.
Ist Neurodermitis eine Allergie?
Bei Neurodermitis handelt es sich nicht um eine Allergie. Letztere zeichnen sich durch die überempfindliche Reaktion des Körpers auf bestimmte Allergene aus. Solche fest definierten Auslöser gibt es bei Neurodermitis nicht, da bei dieser Krankheit zahlreiche Faktoren von Bedeutung sind und sich auf den Körper auswirken können. Ebenso ist es möglich, dass die Neurodermitis erblich bedingt auftritt. Was den Zusammenhang zwischen Neurodermitis und Allergien betrifft, ist es vielmehr so, dass die Allergien zusammen mit der Neurodermitis auftreten können, was sich beispielsweise durch Ekzeme auf der Haut bemerkbar macht. Etwa 90% der Kinder mit Neurodermitis leiden zusätzlich an einer Allergie, die wiederum den Verlauf der Neurodermitis maßgeblich mitbestimmt.
Nahrungsmittelallergien und Neurodermitis
Da bei der Neurodermitis die Ursachen nicht immer offensichtlich sind, stehen oftmals bestimmte Nahrungsmittel im Verdacht, diese auszulösen. Dies ist allerdings von Patient zu Patient unterschiedlich. Nicht in jedem Fall einer Neurodermitiserkrankung liegt eine Nahrungsmittelallergie zugrunde, doch manchmal wird beobachtet, dass bestimmte Lebensmittel die Krankheit verschlimmern, teils handelt es sich dabei jedoch nicht um eine Allergie. Ob eine Neurodermitis vorliegt und ob es einen Zusammenhang zu bestimmten Nahrungsmitteln gibt, kann nur ein Facharzt feststellen. Wichtig ist dabei, dass man sich ärztlichen Rat holt und nicht im Selbstversuch verdächtige Lebensmittel aus dem Speiseplan streicht. Dadurch kann es zur Mangel- oder Fehlernährung kommen, was wiederum negative Konsequenzen für die Krankheit haben kann.
Wie lassen sich Allergien feststellen und was kann man dagegen machen?
Um festzustellen, unter welcher Allergie man leidet, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Mit verschiedenen Allergietests kann dieser herausfinden, auf welche Umweltstoffe der Körper allergisch reagiert. Die schnellste und einfachste Methode ist dabei der Prick-Test. Die Substanzen werden auf den Unterarm geträufelt und mittels eines kleinen Nadelstiches gelangen sie in die Haut. Bereits nach wenigen Minuten kann man dann erkennen, auf welche Stoffe der Körper wie stark reagiert hat. Weitere Allergietests sind der Intrakutan-Test, der Scratch- und Reibe-Test sowie der RAST-Test.
Als Patient kann man gegen die festgestellte Allergie allein jedoch wenig machen. Oft besteht die einzige Möglichkeit in der Vermeidung der Allergene. So kann die allergische Reaktion nicht auftreten und die Person wird nicht in Gefahr gebracht. Von einigen Allergenen kann man sich allerdings nicht ohne weiteres fernhalten. Die Pollen im Frühjahr und Sommer sind ein gutes Beispiel hierfür. Da der potentielle Verlust der Lebensqualität sehr hoch ist, wird hier oftmals versucht, eine Desensibilisierung durchzuführen, um den Körper an die Allergene zu gewöhnen. Während der Desensibilisierung werden dem Körper kleine Dosen des Allergens zugefügt, sodass nur eine schwache oder keine allergische Reaktion auftritt. Da der Körper ständig mit einem Allergen konfrontiert ist, wird er einen Gewöhnungseffekt erleben, sodass die Reaktion schließlich ausbleibt oder zumindest weniger stark ist. Gegen akute Allergieschocks helfen allerdings nur Antihistaminika, die den Abwehrstoff Histamin blocken und so die allergische Reaktion verhindern können. Eingenommen werden Antihistaminika in der Regel über Tabletten, aber auch als Nasenspray, Augentropfen, Säfte und Gele.
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