Wirkstoffe im Kampf gegen den Juckreiz
Jeder, der an Neurodermitis leidet, kennt das Gefühl des unangenehmen Juckreizes, der viele Betroffene verzweifeln lässt. Das überempfindliche Immunsystem kann für die Erkrankten eine große Belastung darstellen. Die Haut reagiert oftmals schon auf die kleinsten äußerlichen Umstände wie zum Beispiel Stress. Auch wenn bekannt ist, dass Kratzen bei juckender Haut vermieden werden sollte, ist dies nicht immer so leicht umsetzbar. Starker Juckreiz bei Neurodermitis führt zu einem unkontrollierbaren Drang zu kratzen.
Der auftretende Juckreiz kann die Betroffenen in ihrem alltäglichen Leben sehr einschränken und es sogar unerträglich machen. Ständiger Juckreiz ist das häufigste Symptom von Neurodermitis. Aus diesem Grund sind Forscher darum bemüht, neue Erkenntnisse zu erlangen, um mit Hilfe von Wirkstoffen den Juckreiz der Neurodermitis-Patienten zu lindern.
Um akut Abhilfe zu schaffen, kann kühlen helfen. Auch verschiedene Ablenkungstaktiken sowie eine angemessene und vorbeugende Pflege kann den lästigen Juckreiz lindern. Dauerhaft jedoch muss eine andere Lösung gefunden werden. Die dermatologische Forschung bringt immer mal wieder neue Erkenntnisse über neu erforschte Wirkstoffe hervor. Bewährte Wirkstoffe sind Nemolizumab, Dupilumab und Thiocyanat.
Wie wirkt Nemolizumab?
An der Ludwig-Maximilians-Universität in München haben Dermatologen eine Phase-II-Studie durchgeführt und sind zu neuen Erkenntnissen gekommen. In der Studie wurde der Wirkstoff Nemolizumab auf seine Wirksamkeit bei Neurodermitis-Patienten getestet. Dabei wurde festgestellt, dass die Substanz vor allem gegen den extremen Juckreiz bei atopischer Dermatitis (auch bekannt als Neurodermitis) hilft. Auch Entzündungen der Haut werden gelindert. Nemolizumab ist ein Antikörper, der den Rezeptor für Interleukin 31, den Hauptakteur bei entzündlichen Erkrankungen wie atopische Dermitis, blockiert.
Die Studie wurde drei Monate lang an 264 Patienten vollzogen, die alle an Neurodermitis erkrankt waren und bereits mit unterschiedlichen Mitteln versucht haben, die Symptome wie Juckreiz und Schlaflosigkeit in den Griff zu bekommen. Der Wirkstoff Nemolizumab wurde bei einem Teil der Patienten einmal im Monat unter die Haut gespritzt. Der Rest der Patienten erhielt ein Placebo. Der Unterschied war signifikant und trat schnell ein. Die Patienten, die ohne Wirkstoff behandelt wurden, spürten erheblich mehr Juckreiz, als die, die das Medikament erhielten.
Wirkstoff Dupilumab – neueste Erkenntnisse
Der Wirkstoff Dupilumab bewies seine Wirkung in einer ausführlichen Studie. Dermatologen fanden heraus, dass die Substanz den Juckreiz stillt und zur Abheilung atopischer Dermatitis beiträgt. Nach etwa vier bis sechs Wochen entfaltete das Medikament seine Wirkung. Im Laufe der Studie verschwanden zunächst Hautekzeme und im weiteren Verlauf meist auch der Juckreiz. Der Effekt hielt bis zu drei Monate an und war von keinen schweren Nebenwirkungen begleitet. Nur in seltenen Fällen traten leichte Infektionen auf.
Thiocyanat – körpereigener Stoff zur Hautpflege bei Neurodermitis
Im Unterschied zu den Wirkstoffen Nemolizumab und Dupilumab können Neurodermitis-Patienten den Wirkstoff Thiocyanat bereits käuflich erwerben. Das Thiocyanat ist ein wesentlicher Bestandteil der noreiz Medizinischen Hautpflege, welche speziell zur akuten und dauerhaft vorbeugenden Pflege bei Neurodermitis, Juckreiz und Hautreizungen entwickelt wurde.
Die Entdeckung des Wirkstoffes war vor über 30 Jahren eher eine zufällige Entdeckung eines Naturwissenschaft-Studenten, der bei seinem Urlaub auf dem Land eine außergewöhnliche Entdeckung machte.
Er sah, wie ein Bauer seine Kopfhaut von einer Kuh ablecken ließ. Der Bauer berichtete ihm, er habe Neurodermitis und der Speichel der Kuh sei die beste Medizin gegen den üblen Juckreiz. Daraufhin kam es zu Untersuchungen des Kuhspeichels, bei denen der Student in besonders hoher Konzentration die Substanz Thiocyanat feststellte. Er fand heraus, dass Thiocyanat ein natürlicher Stoff ist, der sich bei allen Lebewesen finden lässt und für jegliches Leben unerlässlich ist. Der Stoffwechsel des Menschen stellt den Stoff selbst her, aber auch über die Nahrungsaufnahme gelangt Thiocyanat in den menschlichen Körper. Heute ist der junge Wissenschaftler und Entdecker des Wirkstoffes,
Prof. Dr. Axel Kramer, weltweit angesehen.
An gewissen Stellen des Körpers kommt es bei uns Menschen zu einer besonders hohen Konzentration von Thiocyanat. Beispielsweise im Mundraum oder an der Nase. Es betrifft vor allem Körperstellen, die äußeren Einflüssen besonders stark ausgesetzt sind, denn Thiocyanat bindet Reizstoffe und stärkt die Abwehrkräfte der Hautzellen.
Neurodermitis führt dazu, dass die Haut nicht die Ruhe findet, um akute Reizphasen zu überwinden oder sich zu regenieren. Die Haut wird dauerhaft gereizt. In diesem Fall hilft der körpereigene Wirkstoff Thiocyanat, der sich in allen noreiz Medizinischen Hautpflegeprodukten befindet. Er schützt gegen äußere Einflüsse, Hautreizungen und ist frei von Kortison. Der Juck-Kratz-Kreislauf, der viele Patienten sehr belastet, wird durchbrochen und die Hautfunktionen werden wieder normalisiert.
Ein anfänglich kurioses Erlebnis schaffte einen Durchbruch in der Geschichte der Behandlung von Neurodermitis und trug somit deutlich zur Verbesserung der Lebensqualität von betroffenen Patienten bei.
Kommentieren