- Dieses Thema hat 22 Antworten und 5 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 11 Jahren, 9 Monaten von DeniseL.
-
AutorBeiträge
-
26. Mai 2012 um 20:44 Uhr #45112
Weil es gerade aktuell ist und mir dadurch klarer wurde, erkläre ich es “andersrum”:
Ich habe vorgestern in einer Freistunde eine Gruppe Vorschulkinder beim Spielen beobachtet. Glückliche, sorglose Freiheit. Die haben in den Momenten auf keinen Fall irgendwelche negativen Gedanken, das passt gar nicht in ihre psychische Situation. Anstatt zu grübeln sind sie einfach. Warum tun wir sowas nicht mehr? Alles was wir tun, alles was wir denken, ist an Regeln und Konventionen gebunden, wobei die wenigsten für mich einen Sinn ergeben. Da ich deshalb ohnehin ständig in “Fettnäpfchen” trete oder unangenehm auffalle, tue ich es lieber der jew. Handlung selbst zuliebe, weil sie mir gefällt, weil ich mich damit gut und wohl fühle (eben wie das Kind beim spielen) anstatt mich weiter über die negativen Reaktionen im Umfeld zu wundern (und mir damit negatives aufzuladen).
Ich brauche weder Karneval noch Alkohol, um mich “dumm” zu benehmen. Im Gegenteil, dort sehe ich es irgendwie schon als Zwang an.27. Mai 2012 um 9:04 Uhr #45105@Suffmelancholie 44508 wrote:
Anstatt zu grübeln sind sie einfach.
Der spannende Punkt liegt in diesem Satz an der Interpretaion des Begriffes “einfach”.
Erste Interpretation:
Die Kinder sind einfach so wie sie sich gerade so geben. Manchmal können solche Kinder dann auch schwierig sein.Zweite Interpretation:
Die Kinder sind “einfach” und keine schwierige Typen.Insofern bleibt die Frage, Emotionen raus lassen oder unterdrücken bzw. angepasst verhalten.
Obwohl ich schon hundertfach am Stuttgarter Schloßplatz vorbeigelaufen bin, wäre ich auch noch nie auf die Idee gekommen mich dort im Gras zu wälzen. Aber vielleicht ist das auch der Fehler.27. Mai 2012 um 12:18 Uhr #45113Ich habe mir erklären lassen, dass “einfach” etwa soviel bedeutet wie “ursprünglich”. Vielleicht “archaisch”…? Sonst würde ich das Wort immernoch verweigern. Demnach ist deine erste Interpretation näher dran, wobei ich nicht verstehe, wass es damit zu tun haben (oder überhaupt bedeuten) soll, eine “schwierige Type” zu sein… Das ist schon wieder eine Bewertung von außen, um diesen Aspekt geht es mir jedoch nicht.
Cookie, ich denke, du bist “groß genug”, eigene Ideen, Impulse oder Wünsche zu haben. Das kann in jegliche andere Richtung gehen. Ich spreche von unreflektierten Impulsen, die man sonst pauschal unterdrückt, es spielt doch keine Rolle, was sie konkret beinhalten. Wenn ich mich pudelwohl fühle, muss ich das auch entsprechend meiner Anlagen spontan ausleben können, sonst teile ich mir selbst doch mit, dass ich mich nicht pudelwohl fühlen soll.
Mit der Entscheidung zu autogenem Training beweise ich mir doch erstmal im rationalen Bereich irgendwie, dass es nicht ok ist, das woran ich leide, negativ zu finden. Dabei ist es vollkommen in Ordnung, wenn mich meine Krankheit nervt. Ich muss nur das Gefühl erleben und verarbeiten (was mE auch das Ziel des Trainings ist), um damit umzugehen und es auch vorbeigehen zu lassen. Ich fürchte aber, das positive wird genauso vernachlässigt. Wir versuchen im Allgemeinen oder im Besonderen, rein rationale Wesen zu sein und absolute Kontrolle über unser Inneres haben. Aber was sind wir wirklich? Wir denken, unsere Gefühle sind der Fehler, weil wir sie selten verstehen können, doch sie sind eben nicht rational, also braucht man einen anderen Zugang und kann sie auch nicht wirklich rational so beurteilen, dass es ihrer Funktion entspricht.27. Mai 2012 um 14:54 Uhr #45106Ich finde den Satz “Anstatt zu grübeln sind sie einfach.” ganz interessant. Man kann diesen Satz (vllt. nicht nur das Wort “einfach”) doch ganz unterschiedlich interpretieren:
Eine Interpretation ist doch, Kinder sind einfach so wie sie sind. Sie spielen, drücken sich aus, wälzen sich gerne auch im Gras, leben ihre Emotionen aus.
Eine zweite Interpretation ist, die Kinder sind einfach und unkompliziert. Manche Eltern behaupten doch von ihren Kindern, dass sie einfach sind. Meist meinen sie mit einfach auch angepasst. Diese Kinder machen keinen Ärger, sind brav und würden sich niemals im Gras wälzen.Autogenes Training ist in meinem Verständnis eine Entspannungsübung, die u.a. dazu hilft Emotionen zu kontrollieren. Mit autogenem Training kann ich innerlich ruhiger werden. Um auf das Beispiel der Kinder zurückzukommen. A.T. beinhaltet auch den Weg von der ersten Interpretation zur zweiten Interpretation: Man lebt die Emotionen nicht mehr aus sondern wird angepasster und kontrollierter. In deinen Worten “rationale Wesen” zu werden oder “Kontrolle über unser Inneres” zu finden. Und du hast wohl Recht: Wahrscheinlich wird auch die positive Emotion vernachlässigt.
Ich würde allerdings behaupten, dass selbst die positive Emotion für die Neurodermitis oft wenig hilfreich ist. Es gibt einige Beispiele hier im Forum, dass selbst die stärkste pos. Emotion “Liebe” die Neuro eher fördert.Mein Fazit: A.T. ist für die Neuro hilfreich indem es die Emotionen kontrollierbarer macht.
27. Mai 2012 um 17:07 Uhr #45114Cookie, dieser Bias gefällt mir.
Ich erkenne auch, wir haben unterschiedliche Begriffe von “Kind”. Ein “einfaches”, angepasstes, stets braves Kind ist in meinen Augen eher ein kleiner Erwachsener, als dass er Kind ist.Die generelle Frage ist nun folgende: Will ich meine Emotionen sein, oder jemand, der sie kontrolliert bzw. kanalisiert, um “einfacher” (nach 2. Interpretation) zu werden? Da sich hier die unterschiedlichsten Gemüter versammeln, sind nun beide Extreme ausgesprochen: Der strikt rationale und der absolut kreative Mensch. Vermutlich liegt der Sinn für jeden darin, seinen Mittelweg zu finden, um keinen Teil von sich außer Acht zu lassen, so klein dieser auch sein mag…
Trotzdem wieder ein “klitzekleiner” Einwand:
“Liebe” ist definitiv nicht “einfach” eine positive Emotion, eher ein Komplex aus den extremsten Emotionen, die zueinander im Widerspruch stehen, das perfekte Paradox. Sie ist schön UND schrecklich, “Gewinn” und Verlustangst gehen im Gleichschritt einher. Auch der Selbstwert gerät in schizophrene Dimensionen… Sich gewissermaßen als Teil der Beziehung oder sogar Teil des Anderen sehen, sich aber auch wieder abgrenzen müssen. Zudem beschränkt man sich sehr, meist unbewusst, ist gleichzeitig voller (meinetwegen auch nur profaner) Unsicherheiten. Auch ist sie nicht auf den Moment beschränkt, sondern andauernd, sich verändernd…27. Mai 2012 um 18:07 Uhr #45107@Suffmelancholie 44526 wrote:
Vermutlich liegt der Sinn für jeden darin, seinen Mittelweg zu finden, um keinen Teil von sich außer Acht zu lassen, so klein dieser auch sein mag…
Noch ein klitzekleiner Hinweis: Der Sinn liegt nicht unbedingt darin den Mittelweg zu finden, sondern in jeder Situation die richtige Emotion/Rationalität “spielen” zu können. Das gelingt allerdings nur den Wenigsten, ist aber aus meiner Sicht nicht Neuro-spezifisch.
12. August 2012 um 10:26 Uhr #45120So dann mal ein kleines Fazit. Ich werde einfach so die Punkte/Produkte durchsprechen, die ich genommen habe. Die Haut ist völlig ok.
Straußenfett: Anfangs doch sehr schräg und komisch. 🙂 Die ersten male, wo ich mit eingeschmiert habe, hat die Haut doch sehr abweisend reagiert. Doch nach dem 3-4 mal war alles super. Benutze ich eigentlich nicht mehr. Bloss wenn ich mal richtig,richtig schöne Haut haben will, creme ich mich abends vor dem schlafen ein und lasse es über die Nacht drauf. Am nächsten Tag habe ich echt super Haut.
Diät: Wie erwähnt habe ich sehr strenge Diät gehalten. Tue ich jetzt nicht mehr. Haut stört das nicht.
Wasser: Trinke immer noch viel. Merke das es der Haut sehr gut tut. Bin immer noch der Auffassung. Viel trinken,hilft viel,da der Körper sehr gut ausschwemmen kann. Säfte,Cola, etc gibt es bei mir nicht.
Cremen: Ist deutlich zurückgegangen. Creme dennoch immer noch gut ein.
Orthomol: Nehme ich nur noch wenig. Bin aber der Auffassung, dass es der Haut sehr gut tut. Das Hautbild wird dadurch klarer und besser.
Froximun: Nehme ich immer noch durch. Glaube das hilft mir echt gut. Werde ich demnächst langsam absetzen.
Psyche: Der für mich wichtigste Punkt. Nach der Erfahrung die ich jetzt gemacht habe, bin ich der Auffassung, dass die nahezu alles bestimmt.
Kleine Geschichte dazu: Ich habe mich wie erwähnt anfangs streng nach meiner Diät ernährt. Auf dieser stand auch, dass ich keine Sonnenblumen vertrage. Habe mir trotzdem in der Pfanne etwas angebraten, die Haut hat heftig reagiert. So ging es mit fast allen Lebensmitteln. Auch als ich das Kortison langsam ausgeleitet habe,hat die Haut reagiert. Ich habe es in vielen kleinen Schritten gemacht. Erst Dosis jeden Tag runter, dann nur jeden 2 Tag etwas genommen, das 3x so gemacht. Dann jeden 3 Tag, auch 3x hintereinander usw.
Am ersten Tag ohne Kortison: Haut wurde schlechter. Als der zweier Rhythmus vorbei war und ich den 3er Rhythmus macht, war die Haut am ersten Tag ohne Korstison noch gut, am zweiten wieder schlecht. Das zog sich dann über Wochen. Bis ich irgendwann festgestellt habe, dass es bei mir rein vom Kopf herkommt. Ich hatte einfach schon immer die Erwartungen, dass die Haut eh schlechter werden muss. Also wurde sie das auch. Genauso wie beim Essen. Ich dachte: Ok das darfst du nicht essen, die Haut wird schlecht davon. Zack wurde sie schlecht. Das Gleiche beim Kortison:Ok schon seit 3 Tage kein Kortison, die Haut MUSS schlecht werden. Und zack sie tat es.
Habe es durch autogenes Training geschafft, aus diesem Kreislauf rauszukommen. Wie gesagt, ich esse wieder normal. Mache mich nicht verrückt,wenn es mal trockene Stellen gibt. Die Haut dankt es mir.
Ich glaube man beeinflusst soviel mit seinem Kopf. Wenn man davon ausgeht, dass etwas schlecht für die Haut ist, wird die Haut auch drauf reagieren. Wenn man es aber abschalten kann…..Z.z. bin ich sehr zufrieden. Natürlich habe ich noch immer ab und an trockene Stellen,wo ich kratze, aber es beeinflusst mein Leben nicht mehr. Ich kann ins Schwimmbad, ohne durch zu drehen……
24. August 2012 um 8:24 Uhr #45121Wow, was für eine geile Diskussion!! HAt mir großen Spaß gemacht, zu lesen.
Gruß Denise
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.