- Dieses Thema hat 8 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 17 Jahren, 9 Monaten von Steffilein24 aktualisiert.
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8. November 2006 um 13:32 Uhr #5169
Da ich ganz positiv angetan von diesem Forum bin, will ich mal etwas dazu beitragen, dass es hier etwas “voller” wird mit Beiträgen!
Jede ND-Geschichte ist ja irgendwie ähnlich, aber doch auch anders, da jeder andere Mittel und Wege sucht & (manchmal) findet, um wieder zu einem lebenswerten Leben zurückzukehren.Ich habe als Kleinkind ND bekommen, allerdings nicht so schlimm, v.a. in den Knie- und Ellbeugen, wurde z.T. mit Kortisonsalben behandelt. Alles in allem habe ich aber keine schlimmen Erinnerungen daran, es hat mich wohl nicht sehr eingeschränkt. Alle haben ja auch immer gesagt, mit zunehmendem Alter wird es besser. Ich hatte eigentlich immer phasenweise zerkratzte Stellen an Händen und Armen, ganz weggegangen ist es also nie.
Dann, Anfang 2003, kam der große Ausbruch im Alter von 30 Jahren. Binnen weniger Monate breitete sich die ND auf den ganzen Körper aus, ich hatte kaum eine Stelle mehr, die nicht betroffen war – sogar die Kopfhaut und die Handflächen. Es war alles rot, schuppig, trocken, tat weh, juckte – grauenvoll. Ich war auch völlig vor den Kopf gestoßen und wusste gar nicht, wie mir passierte; meine Hautärztin verschrieb mir kleine Tiegel mit 100g-Portionen Fettcremes, die ich aber in einem Tag verbraucht habe! Schlaflose Nächte ohne Pause, auch die Kleidung konnte ich nicht mehr ertragen, jede Bewegung war eine Qual.
Irgendwie bin ich schließlich in der Derma-Ambulanz der Uni-Klinik gelandet, und die haben mich dann für 10 Tage stationär aufgenommen. Das war zwar eine schulmedizinische Kortison-Hammertherapie, die ich in diesen Tagen bekommen habe, aber in dieser Situation vielleicht das einizig Richtige, um mal wieder auf einen normalen Pegel runterzukommen. Es war so toll, mit Hilfe von Antihistamin-Infusionen mal wieder richtig gut schlafen zu können!
Natürlich war das keine Dauerlösung, und nach der Entlassung ging es bald wieder von vorne los. Ich habe dann ambulant eine UV-Lichttherapie gemacht, die aber leider auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Dazu habe ich ständig Kortison geschmiert, am Ende auf Anraten des Arztes sogar Kortisontabletten genommen – und wieder war es so, dass es mir während dieser Zeit natürlich super ging, dass aber danach alles wieder genauso schlimm von vorne losging. Die Diagnose eines Arztes lautete: Therapieresistente atopische Dermatitis, d.h. die Ärzte wussten auch nicht weiter.
Mich haben die Ratschläge der Schulmediziner immer mehr frustriert, da sie – obwohl sie nicht weiterwussten, immer neue Dinge und UV-Geräte an mir ausprobieren wollten.
Irgendjemand hat mich dann auf die Idee mit der Homöopathie gebracht; ich habe nach einigem Suchen einen erfahrenen Arzt gefunden und diesen neuen Weg ausprobiert – ohne Kortison, aber dafür ganzheitlich. Allein die Sitzungen bei dem Arzt taten mir wohl – endlich mal einer, der sich Zeit nahm und für ALLES interessierte, nicht nur den aktuellen Hautzustand. Einer, der Zusammenhänge zwischen Haut und Psyche, Haut und Persönlichkeit herstellte. Ein teurer Spaß war es allemal, da die gesetzliche Krankenkasse diese Therapie nicht bezahlt, aber bei mir hat es sich offenbar gelohnt. Ich begann Anfang 2004 mit der Homöopathie, habe bis Ende 2005 den Arzt sehr intensiv konsultiert; ich bekam nacheinander verschiedene Mittel, mal war es besser, mal wieder etwas schlechter, aber die Tendenz war leicht steigend. Dem Arzt lag wirklich viel daran, mir zu helfen und ich fühlte mich ernstgenommen.
Seit Anfang 2006 ist meine Haut nun in einem vergleichsweise tollen Zustand, ich habe nur noch kleine gerötete Stellen in den Kniekehlen und Armbeugen und z.T. im Gesicht, aber das ist alles kein Vergleich zu den Qualen von 2003. Ich kann wieder sehr gut schlafen, der Juckreiz kommt selten, ich kann wieder normale Kleidung tragen und mein Leben genießen. Auch die Allergien, die ich nebenbei natürlich auch hatte, sind besser geworden.
Ich bin weit entfernt davon, alle Schulmedizin zu verteufeln und allen zu sagen, dass die Homöopathie der einzige Weg ist, dazu bin ich viel zu kritisch. Aber ich denke, es ist einen Versuch wert, wenn man Geduld hat und das Geld dafür ausgeben kann. Wichtig finde ich auf jeden Fall, einen erfahrenen, pragmatischen Homöopathen zu suchen – keinen Ideologen, der auch bei noch so schlimmen Qualen Schimpfreden über das Kortison hält. Mein Arzt meinte selber, er habe eine pragmatische Einstellung dazu und wisse, dass es Situationen gibt, wo man kurzfristig nicht mehr anders “überleben” kann.
Vielleicht ist mein Beitrag ja für den einen oder anderen eine Anregung oder ein Hoffnungsschimmer. Ich weiß, dass auch bei mir wieder Rückfälle kommen können, aber ich weiß jetzt auch besser, wie ich darauf reagieren kann! Und ich kann nur allen sagen: Gebt die Hoffnung nicht auf, probiert alles aus, was man so hört und liest – vielleicht hilft gerade das dann bei dir!10. November 2006 um 22:29 Uhr #9943Hallo zusammen,
ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und quetsch einfach mal meinen Senf dazu 🙂 …
Azzuro schreibt: “Jede ND-Geschichte ist ja irgendwie ähnlich, aber doch auch anders,…” -dem kann ich nur zustimmen! Bei mir war/ist es z.B. wiederum ganz anders, offen gesagt überkommen mich persönlich zuweilen schonmal Zweifel ob ich wirklich ND habe -einige Symptome sprechen zwar dafür, irgendwie ist aber einiges auch ein bißchen untypisch… aber mal der Reihe nach:Weder als Kind noch als Teenie hatte ich jemals ND-Symptome, alles war ganz “normal” -etliche Pickel während der Pubertät, in den Wintermonaten schonmal aufgesprungene Lippen und einmal im Jahr einen ganz leichten Sonnenbrand -das war alles an Hautproblemen.
Das einzigste Komische an das ich mich erinnern kann ist, daß ich seit dem 19.Lebensjahr keine Deo-Sprays mehr vertragen habe -immer wenn ich mir das Zeug aufgesprüht habe, bekam ich juckende und schmerzhafte Knoten in den Achselhöhlen.Im Sommer 2005 kam ich plötzlich auf die Idee mir die Haare färben zu müssen (schwarz) und damit begann das Desaster…
direkt nach dem Färben fühlte sich alles ein bißchen empfindlich an und ich habe mehr Haare verloren als sonst, daß legte sich dann aber schnell.
Innerhalb von drei bis vier Wochen hatte ich zunehmenden Juckreiz im Nacken, zuweilen ein paar Pickelchen und dann bildete sich dort ein Ekzem -was ich natürlich erstmal selbst behandelt habe, weil ich an eine allergische Reaktion dachte.
Nach weiteren drei Wochen war das Ekzem immer schlimmer geworden, aufgekratzt und die Lymphe floß mir regelrecht in den Kragen rein; aus dem Juckreiz war ein brennender Schmerz geworden und trotzdem mußte ich in dieser offenen Stelle immer weiter rumkratzen 😡 …
Es hatte sich inzwischen natürlich superinfiziert (klar, ich habe damals auf einer Intensivstation gearbeitet) und ich bekam eine Kortison-/Antibiotikasalbe, die auch super geholfen hat. Aber kaum heilte mein Nacken ab, etstanden plötzlich Ekzeme in den Achseln, Armen, einfach überall -innerhalb von ein paar Tagen war ich praktisch von juckenden roten Pusteln übersät 😥
es war wie eine Welle, die einmal vom Kopf in Richtung Füße schwappte; nur Gesicht, Hände und Rücken blieben verschont.
Also einen Alergietest gemacht -ich habe auf nichts reagiert, somit entstand die Diagnose ND.
Was ich daran so untypisch finde: diese Krankheit beginnt doch für gewöhnlich im Kindesalter und ich war bei der Erstmanifestation immerhin schon 35! Außerdem habe ich weder Asthma, noch großartige Allergien und eine familiäre Anamnese gibt es auch nicht.
Insgesamt habe ich ja sogar noch Glück: die heftige Erstreaktion konnten wir mit viel Kortisonsalbe in den Griff bekommen und ich habe eben lernen müssen, mich regelmäßig mit bestimmten Lotionen einzucremen; im Sommer hatte ich nur einmal Probleme.
Aber jetzt geht es wieder los: der Nacken platzt (trotz Cortison) auf, am Hinterkopf habe ich wieder offene Stellen und weiß sie einfach nicht zu behandeln und heute habe ich rote Stellen am Unterarm entdeckt… ich hoffe nur, daß es nicht so heftig wird wie beim ersten Mal!So, daß reicht fürs erste finde ich, sonst heule ich euch doch nur die Ohren voll und das will ich ja nun auch nicht…
Liebe Grüße und ein schönes WE, Artemis
18. November 2006 um 10:55 Uhr #9945Hallo,
also es klingt so, als würdest du irgendwelche Inhaltsstoffe der Kosmetik/Färbeprodukte nicht vertragen. Wenn es keine Allergie – sondern eine Unverträglichkeit ist, kann man das auch nicht im Allergietest nachweisen.
Hast du es schonmal mit Naturkosmetik versucht? Ich nehme zB. eine Deo ohne Aluminium und meine Haare werden mit Pflanzenfarbe getönt… Die vertrage ich auch gut. Vorher war es so wie bei dir…
Ich wünsche dir alles gute.
LG Laura.21. November 2006 um 13:26 Uhr #9940Hallo Artemis!
Um auf deine Frage mit dem Alter zu antworten: Ich glaube, ND kann in jedem Alter ausbrechen oder aufhören oder auch nie aufhören… Es ist wohl ein alter Glaube, dass ND im Kindesalter beginnt und in der Pubertät ausheilt, aber ich habe schon so viele Erwachsene in Internetforen getroffen, die heftige ND-Schübe haben. Es gibt irgendwie alle Variationen!
Und wenn du meinen Beitrag gelesen hast, weißt du ja, dass es bei mir auch erst mit 30 Jahren richtig angefangen hat!Sicher sollte es man auch weiter schauen, ob es was anderes als ND sein könnte, zumal wenn Nd einfach aufrgund der Tatsache diagnostiziert wurde, dass du keine Allergien hast. Die meisten NDler haben ja ganz schön viele Allergien! Auf jeden Fall ist es eine Entzündungsreaktion der Haut, soviel steht mal fest.
Ich kann auch nur empfehlen, mit allen Dingen extrem vorsichtig zu sein, die Zusatzstoffe, Parfüms, Konservierungsstoffe o.ä. enthalten. Ich vertrage z.B. kein normales Shampoo – und vielleicht solltest du auch umsteigen, wenn du Probleme am Hinterkopf hast! Ich benutze “Physiogel Shampoo Hypoallergen”, das schäumt und riecht zwar nicht so toll wie normale Shampoos, aber ich habe wenigstens keine juckende, schuppige Kopfhaut mehr! Auch Sprays, Lippenstifte, Deos etc. können solche Reaktionen hervorrufen!
Und wenn du schreibst, dass du im Krankenhaus arbeitest, könntest du natürlich auch dort in Kontakt mit Mitteln kommen, die deiner Haut nicht gefallen; allein die ganzen Desinfektionsmittel oder Latexhandschuhe (letztere vertrage ich z.B. nicht, da bekomme ich Ausschlag auf den Händen!).
Gute Besserung 🙂 & lg
azzurro1. Dezember 2006 um 21:39 Uhr #9944…sorry for that, habe länger nicht mehr vorbei geschaut 😳 …
Also erstmal: Hallo zusammen!
Und natürlich danke für eure Antworten!
@Laura: ja, nachdem ich mich damit näher auseinander gesetzt habe, glaube ich acuh an eine Unverträglichkeit; zumal ich den letzten Schub auch wieder nach dem Färben hatte. Zum Glück ist das kein großes Problem, da ich noch nie großartig Kosmetika benutzt habe 🙂 -eigentlich brauche ich nur Duschgel, ´nen Deo-Roller, Shampoo, Zahnpaste und ab und zu mal eine Haarkur; und davon macht mir bislang nichts Probleme.
Und sooo schäbig finde ich meine Naturhaarfarbe ja auch nicht, zumindest laufe ich lieber damit rum als mit den Problemen die ich zur Zeit habe…
@azzurro: vielen Dank für den Tip mit dem Shampoo, werde ich auf jeden Fall mal nächste Woche ausprobieren! Darf man das auch nehmen wenn die Kopfhaut offen ist und näßt oder brennt das dann? Die letzten Wochen fühlte sich mein ganzer Kopf an wie eine offene Wunde und hatte auch tüchtig genäßt, wie das aussieht (und irgendwann auch riecht 🙁 ) kannst du dir ja vorstellen… Es wird zwar immer besser, aber im Moment bin ich ja auch noch mit Kortison eingestellt.
Die Diagnose ND hatte damals ein Hautarzt gestellt und nachdem was ich inzwischen so darüber weiß, was für Hauterscheinungen aufgetreten sind und was ein Oberarzt unserer Derma-Abteilung nach kurzer Untersuchung meinte, scheint er recht zu haben -leider.VG & allen ein schönes Advents-WE, Artemis
4. Dezember 2006 um 14:17 Uhr #9941Hallo Artemis!
Also, ich kann das Shampoo Physiogel eigentlich durchweg empfehlen, bei mir hat es auch in schlimmen Phasen (wenn’s auf der Kopfhaut genässt hat) nicht gebrannt. Dieses Shampoo wird auch als Duschgel empfohlen, wobei ich es nur für den Kopf verwende und für den Rest lieber ein Ölbad (Balneum Hermal).
Es gibt auch noch ein stärkeres Sepzial-Shampoo “Physiogel Plus”, das könntest du auch probieren, v.a. wenn dich auch Schuppen plagen.
Im Krankenhaus haben sie mir mal eine Kopfkur mit salicylsäurehaltigem Öl verabreicht, als ich nässende Kopfhaut und extreme Schuppen hatte. Das hat ziemlich schnell geholfen, ich weiß aber nicht, ob man das auch so einfach in der Apotheke bekommt.
Aber ich denke, dass es wichtig ist, gut verträgliche Mittel zu finden, die deine Kopfhaut nicht noch mehr reizen. Mir haben Ärzte da ja z.T. auch Koritonsalben oder Elidel verschrieben, aber das hat alles nicht so richtig was gebracht – erst der Umstieg auf Physiogel war eine dauerhafte Lösung, jetzt hab ich da gar keine Probleme mehr!
lg & gute Besserung!
azzurro8. Dezember 2006 um 7:13 Uhr #9946Hallo Azzurro,
woraus besteht dieses Physiogel? Was ist da drin? Wo kann ich es kaufen? Wäre ein Versuch um meine Haut zu lindern. So am Körper habe ich nichts nur in der Handfläche, Trockenheit und auch mal offen. Habe aber eine Kortisonallergie und kann da kein Kortison verwenden, denn da schwillt meine Haut an. Wäre schön wenn du mir sagen könntest was in den Gel drin ist. Versuche schon seit einen Jahr das Problem zu lösen mit meiner Haut.
Gruß Steffi8. Dezember 2006 um 12:47 Uhr #9942Hallo Steffi!
Hab grad mal im Internet nachgeschaut und folgende Inhaltsstoffe gefunden:
Physiogel Shampoo
Inhaltsstoffe:
Aqua, Sodium Cocoamphoacetate, Disodium Cocoamphodiacetate, Sodium Laureth Sulfate, Polysorbate 20, PEG-120 Methyl Glucose Dioleate, Methyl Gluceth-20, Citric AcidHypoallergen, d.h. frei von:
Parfüm, Konservierungsmitteln, Farbstoffen, Antioxidantien, CocamidopropylbetainMan bekommt es in der Apotheke, es gibt dort normalerweise auch Probepackungen, frag doch mal nach! (Auch auf der Internetseite kannst du eine Probepackung bestellen, habe ich gerade gesehen, Link s.u.)
Physiogel ist eine ganze Produktreihe, es gibt auch eine Duschcreme und Bodylotion, aber die kenne ich nicht.
Internetlink:
http://www.physiogel.info/de/index.htmWie gesagt, ich verwende es nur als Shampoo, als Ganz-Körper-Seife trocknet es meine Haut zu sehr aus, ich nehme nur Badeöle (Balneum Hermal o.ä.).
lg
azzurro8. Dezember 2006 um 15:32 Uhr #9947Hallo azzurro,
das brauche ich gar nicht erst zu versuchen, denn da ist Citric Acid drin und das ist Zitronensäure und die vertrage ich nicht.
Aber danke noch mal. Genau das wollte ich wissen bevor ich kaufe. Denn
Citric Acid ist fast über all drin auch in Lebensmittel
Gruß SteffiPS: Ich danke dir trotzdem ein Versuch war es wert!
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