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9. März 2007 um 8:53 Uhr #5348
Ich bin 33 Jahre, geboren in Schwerin (Mecklenburg). Als Kleinkind und vom 12. bis zum 16. Lebensjahr hatte ich schwere Neurodermitis. Mein Großvater hatte wohl schon unter dieser Krankheit gelitten. Er war zumindest der erste, der mir nach Jahren frustrierender Arztbesuche sagte: „Junge, das geht mit der Pubertät vorbei“. Er sollte recht behalten. Mit 16 hatte ich meine erste Teenager-Beziehung. Und so verrückt es klingt, während ich noch eine Woche vor Beginn einen absoluten Hammerschub durchlebte, waren die Symptome danach sehr stark gemildert. Meinen letzten leichten Schub hatte ich im Alter von 25. Aber seit dem 16. Lebensjahr hatte ich meinen Frieden mit der ganzen Sache gefunden. Die Jahre davor habe ich teilweise sehr gelitten – vor allem psychisch. Ich bin jetzt also seit acht Jahren Beschwerdefrei – ohne die Einnahme irgendwelcher Medikamente und ohne irgendwelche Diäten. Darum kann ich nur sagen: „Es gibt Heilung.“ Das dumme ist nur: „Niemand kann dir sagen, wie diese Heilung im Einzelfall zu bewerkstelligen ist“.
Darum begrüße ich dieses Forum! Nur durch Austausch und einer positiven Hinwendung zum Einzelfall kann man das Leid mindern. Im Augenblick zeigt meine kleine Tochter (9 Monate) eine Verstärkung der Symptomatik. Ich werde leiden, sie wird leiden, unsere Familie wird leiden. Darum bin ich diesem Forum beigetreten. Für mich hatte sich das Thema glücklicher Weise erledigt. Aber nun taucht es wieder auf. Und es wird ein Thema von Beständigkeit sein. Es gehört zu Dir. Neurodermitis hat mich geprägt. Unglaublich viele persönliche Eigenschaften, meine beruflichen Interessen, mein Leben in meiner Haut – alles wurde geprägt durch die Erfahrungen mit Neurodermitis. Darum müssen wir versuchen, diese Symptomatik nicht als „Krankheit“ zu sehen, sondern als Teil unser selbst. Es wird mir schwer fallen, dies auch bei meiner Tochter zu beherzigen.
Ich freue mich über einen hilfreichen und unterstützenden Austausch in diesem Forum.
Liebe Grüße
El Jorgelito10. März 2007 um 9:06 Uhr #12498Freut mich zu hören, dass es welche gibt, die es schaffen.
Mir versprach man damals auch, dass es nach der Pubertät besser werden würde. Tja, bei mir ist das leider nicht eingetroffen. Nun verspricht man mir stattdessen, es würde nach einer Schwangerschaft weggehen. Oo Ausprobieren möchte ich das aber nicht.
Ich hoffe und wünsche dir, dass du beschwerdefrei bleibst. 🙂
Lg, Manna
10. März 2007 um 9:29 Uhr #12500Ja, einer dieser seltenen tollen Meldungen… *neidischbin*
Jorgelito, ich wünsche deiner kleinen alles gute und dass es bei ihr auch ein “Happy End” gibt!Meine Madam (knapp 18 Monate) hat bisher noch nichts, ich hoffe inständig, dass es dabei bleibt.
also es wär ja schön, wenn nach einer Schwangerschaft der Spuk vorbei wäre, aber ich kann das leider nicht bestätigen. Sicher besteht die Möglichkeit, es danach loszusein, eine Garantie gibts sicher nicht. Ich war 2 Monate beschwerdefrei, bevor der Juckreiz und der ganze Teufelskreis wiederkamen.
Grüße, Kala
11. März 2007 um 19:20 Uhr #12499Ebend drum … ist immer das selbe … ich probier das auch nicht einfach aus und diese leeren Versprechungen sind ebenfalls immer die gleichen …
3. April 2007 um 15:07 Uhr #12497Hallo zusammen
Eigentlich eine Meldung, die uns anders prägen müsste, als nur über das Thema Schwangerschaft weiter zu diskutieren 😉
Wichtig finde ich hier die Kernaussage “Schaue Neurodermitis nicht als Krankheit an”
Das ist etwas, was wir uns alle zu Herzen nehmen können. Egal, ob wir an die Allergie, das Psychische, die Umwelt etc. als Ursache für unsere Neurodermitis glauben.
Ich selbst habe erlebt, wie gut es tut mit anderen darüber zu sprechen, sich seiner Haut als solches – egal in welchem Zustand – anzunehmen und zu zeigen, dass man dazu steht, egal wie “kosmisch” die Mitmenschen darauf reagieren… Eben nicht “aus der Haut fahren” sondern die Haut mit der Neurodermitis zu respektieren!
Wenn ich sehe, wieviele Leute hier Probleme mit Ärzten haben – ob jetzt aus Ungewissheit oder wie auch immer – oder die Unterschiedlichsten Reaktionen auf Therapien… Alle diese Punkte zeigen höchstens einmal mehr, wie eigen – auf jeden Mensch selbst zugeschnitten – diese Neurodermitis ist, wie “wenig” Wissen in der Medizin (egal welchen Ursprungs) darüber besteht oder Wissenschaften wirklich schon erforscht wurden/sind/werden… Wir müssen selber ran, es verändert unser Leben, ABER: wir definieren wie, wann und warum….
Danke für deinen Beitrag El Jorgelito es lässt mich weiter Hoffen 🙂
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