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12. Februar 2009 um 12:46 Uhr #6495
Nun erzähle ich schon stolz, dass ich meine Geschichte aufschreiben will und prompt kriege ich Probleme mit dem Internet. Also, ich bin wieder zurück… war nie wirklich weg, hab mich nur versteckt ^^ ich bin die ehemalige Elli17, inzwischen aber bald 20 Jahre alt 😀
Ich hatte ziemlich schlimm Neurodermitis. Überall, an jedem Zentimeterchen meiner Haut. Ich hatte fast keine Neurodermitisfreie Stelle mehr. Zusätzlich hatte ich diesen schrecklichen Milchschorf und Haarausfall bekommen. Von meiner Psyche gar nicht zu sprechen… kurzum mir ging es sehr sehr schlecht!
Ich hatte einen furchtbaren Freund, er war drogenabhängig und nach unserer Trennung (die von mir aus ging), fing er an mich zu stalken. Ich kam nicht wirklich von ihm los. Er hatte mich zu sehr im Griff. Innerhalb einer Stunde hatte ich schonmal 40 Anrufen in Abwesenheit von ihm auf meinem Handy. Es gab niemanden an den ich mich wirklich wenden konnte und so fraß ich alles in mich hinein und mir ging es immer schlechter. Dann hatte ich einmal ein Gespräch mit einem meiner besten Freunde (er ist leider im September 2008 bei einem tragischen Autounfall verunglückt). Er fragte mich, warum ich mich nicht einfach endgültig von meinem Ex trenne. Da meinte ich, dass ich so wie ich aussehe doch gar keinen anderen Freund abkriege und bestimmt nicht alleine alt werden will. Da meinte er zu mir „Aber ist nicht gar kein Freund besser, als so einer?“ Das brachte mich zum Nachdenken. Und so brach ich den Kontakt zu meinem Ex ab. Ich änderte meine Telefonnummern und nahm an einem Fortbildungsprogramm von der AOK teil. Zusätzlich verbrachte ich viel Zeit im Stall, ritt neben meinem eigenen noch mehrere andere Pferde. Meine Stute (die sehr krank war), wurde wieder komplett gesund. Ich war wenig zu Hause und viel unterwegs. Meistens ging ich morgens um 7.00Uhr aus dem Haus und kam vor 22.00Uhr nicht wieder. Und man konnte zusehen, wie meine Haut heilte. Im Februar 2008 traf ich einen neuen tollen Mann, meinen alten Fahrlehrer. Wir trafen uns regelmäßig und wurden schließlich ein Paar. Meiner Haut ging es immer noch bestens. Keine einzige Stelle mehr auf meiner Haut, die auch nur erahnen ließ, wie ich mal aussah. Nur die Narben, die waren noch zusehen. Nach einem Sommerurlaub im Juni 2008 verblassten die auch allmählich. Im September 2008 war das Fortbildungsprogramm vorbei. Ich hatte auf einmal soviel Zeit, die ich zu Hause verbringen musste. Und meine Haut fing wieder an zu blühen… es waren nur kleine Stellen, aber es ging wieder los. Ich wusste nicht genau was es war… vielleicht doch zuviel Stress das letzte Jahr? Ich hörte auf mehrere Pferde zu Reiten und beschränkte mich auf meine Stute. Ich verbrachte die Wochenenden bei meinem Freund (unter der Woche arbeitet er sehr viel, deswegen sehen wir uns nur am Wochenende). Während der Woche ging ich ein bisschen arbeiten… so 7,5 Stunden am Tag und dann zum Pferd. Danach war ich zu Hause.
Seit November 2008 knallt meine Haut wieder völlig durch. Ich bin überall entzündet, ständig platzt an irgendeiner Stelle was auf, ich blute. Meine Haare gehen aus und dieser dumme Milchschorf juckt ohne Ende. Ich ekel mich vor mir selbst, gehe kaum zur Arbeit, weil ich mich vor lauter Juckreiz einfach auf nichts konzentrieren kann. Aber zu meinem Vorteil, weiß ich diesmal die Ursachen, nur kann ich sie leider nicht ausschalten.
Es geht damit los, dass mein Freund zum 1. Februar diesen Jahres in eine neue Wohnung gezogen ist. Ich sollte mit ihm dort einziehen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es gut mit uns klappt in der Wohnung. Doch meine Mutter (leidet unter Depressionen, ist auch nur zu Hause) will das nicht. Schließlich würde ich sie dann im Stich lassen. Außerdem hat sie zum November letzten Jahres ihre Mutter (also meine Oma) mit ins Haus geholt. Diese ist ein Pflegefall und da sie nicht ins Altenheim wollte, pflegt meine Mutter sie. Es ist aber sehr schwer mit Oma im Haus. Sie ruft ständig, will immer unterhalten werden und ich finde es äußerst unangenehm, wenn es im ganzen Haus nach irgendwelchen Körperausscheidungen riecht, nur weil sie nicht Bescheid sagen konnte, dass sie auf Toilette muss. Meine Mutter schläft viel, schafft so gut wie nichts. Ich schmeiße den Haushalt. Mir bleibt kaum Zeit für mein Pferd und meistens bin ich dort nur gestresst, weil ich ja schnell wieder nach Hause muss, falls irgendwas ist. Die Beziehung zu meinem Freund läuft ganz gut, nur seine Schwester macht mir Stress. Seitdem sie weiß, dass mein Freund und ich vielleicht zusammen ziehen wollten, dreht sie durch. Ich nehme ihr nämlich ihren Bruder weg –jaha! Sobald er und ich was alleine machen wollen (und wir sehen uns schon nur von Samstagnachmittag bis Sonntagabend) ruft sie ständig an. Will wissen wann er wieder in der Wohnung ist, was er grade so macht oder sie fragt irgendwas völlig belangloses. Sie ist total eifersüchtig. Das belastet mich und die Beziehung zu meinem Freund. Solange die Situation mit der Schwester nicht besser ist, will ich auch nicht zu ihm ziehen. Abgesehen davon, dass meine Eltern strikt dagegen sind, dass ich nochmal von zu Hause ausziehe.
Am 4. März fahre ich los zur Kur und ich weiß, dass es mir dort besser geht. Ich bin nicht zu Hause… ich habe Zeit für mich und kann tun was ich möchte, ohne das einer etwas dazu sagt. Ich kann meinen Tagesablauf selbst bestimmen und niemand will was von mir. Keine Oma die ruft, keine Mutter die klagt wie schlecht es ihr geht, keine eifersüchtige Schwägerin, die sich in meine Beziehung einmischt. Ich kann einfach für mich sein und Energie tanken. Und zu Lösungen kommen um die Situation daheim zu ändern. Ich werde alle vermissen, meine Eltern, meine Oma, mein Freund und vor allem mein Pferd. Aber es überwiegt die Freude, dass ich nicht greifbar bin. Ich bin einfach nicht da und niemand kann was von mir fordern. Wie in der Zeit, wo ich mehr gearbeitet habe und länger im Stall war.
So, das ist das Rezept meiner Heilung bzw. meines Rückfalls. Psychischer Stress.. ich bin der Typ, der gerne seinen Tag selbst bestimmt. Der ein bisschen unabhängiger ist. Vielleicht beziehungsunfähig, vielleicht auch unfähig in einer Familie zu leben. Aber ich fühle mich besser, wenn ich entscheiden kann, wann ich wen sehen möchte. Und nicht, dass ich nach Hause komme und von einem Haufen von Eindrücken überfallen werde. Menschen, bei denen ich einfach nur funktionieren sollte… weil ihnen geht es schlecht und mir geht es gut. Ich bin gerne für andere da, nicht falsch verstehen. Aber dann möchte ich das sein, weil ich es möchte und nicht weil ich es muss, da es keine andere Möglichkeit gibt.
Nebenbei habe ich viel auf meine Ernährung geachtet. Gesund und ausgewogen. Ich hatte zugesehen, dass ich genug Sport treibe. Das ist jetzt aufgrund der familiären Situation nicht mehr möglich. Und die Ernährung… ja mal zwischen Oma unterhalten und der Mama zuhören schnell ne Curry Pommes.
So, ich hoffe, es hat Euch geholfen. Über Fragen, Meinungen etc. würde ich mich sehr freuen
Viele liebe Grüße,
Elli12. Februar 2009 um 13:14 Uhr #25565Hi Elli,
deine Erfolgsgeschichte klingt toll!
Und da du weißt, wie du diesen Erfolg erzielen kannst, kannst du ihn auch wiederholen!Du bist doch fast 20, wenn ich richtig gelesen habe… wieso machst du dann dein Wohlergehen vom Willen deiner Eltern abhängig??? Jaja, die Oma und die depressive Mutter – trotzdem! Du bist ein junger Mensch und hast das recht auf ein eigenes möglichst sorgenfreies Leben. Ich bin selber Mutter (auch wenn meine Tochter erst ein Kindergartenkind ist 🙂 ) und würde NIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEE irgendwelche familiären Lasten auf mein Kind abwälzen. Ist deine Mutter in Behandlung wegen der Depression? Welche Rolle spielt dein Vater? Wenn die beiden das mit der Oma nicht schaffen, sollten sie sich evtl. doch nach einem schönen alternativen Platz für sie umsehen. Meine Meinung.
Wenn ich mal wieder merke, dass ich zum Oberfeldwebel mutiere, weil meine kleine Madame rumsaut, trödelt oder trotzt (hach, Kinder sind herrlich! 😀 😈 😀 ), dann schau ich mir den Spruch über meinem Schreibtisch an, den ich schon als “selber Kind”, ohne eigenes, sinnig fand (und denn meine Eltern sicher nie gelesen haben 🙄 ):
Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Es sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht
des Lebens nach sich selbst.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
und obwohl sie mit euch sind,
gehören sie euch doch nicht…
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,
aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts,
noch verweilt es beim Gestern.
Ihr seid die Bögen, von denen eure Kinder
als lebende Pfeile ausgeschickt werden.Khalil Gibran
Ich halte deine Bedürfnisse nicht für egoistisch, sondern für normal.
Und mit der Schwester deines Freundes… sprich mit ihm, dass sie dich nervt, erklär ihm, dass du nicht mit eine gemeinsame Wohnung willst, solange ihr sie als neue “stalkerin” habt. Das muss zu regeln sein.
Es liegt in deiner hand, glücklich zu werden!14. Februar 2009 um 9:44 Uhr #25567Hi Elli!
Schön, wieder von dir zu lesen! Hab mich schon manchmal gewundert, dass du dich so gar nicht mehr gemeldet hast 🙂
Wieso lässt du dir mit fast 20 von deiner Mutter vorschreiben, dass du nicht ausziehen darfst?
Mich würde auch interessieren, ob deine Mutter in Behandlung ist. Es klingt nicht so.
Wohin fährst du denn zur Kur und wie lange?15. Februar 2009 um 17:52 Uhr #25569Hi Elli,
ich wünsch Dir viel Kraft und daß du den Schritt gut schaffst, gut für Dich selbst zu sorgen. Selbst bin ich auch vor gut 20 Jahren daheim ausgezogen und die Abnabelung war nicht leicht, aber schwuppdiwupp war die Haut besser. Und ich merke es auch, wenn ich mich zerfledder, nur für andere da bin, daß es mir selbst dabei nicht gut geht.
Eigentlich weißt Du es ja schon. 😉
23. Februar 2009 um 11:27 Uhr #25571Hm, waurm ich mir noch was von meiner Mutter vorschreiben lasse?
Weil ausziehen ein großer Schritt ist. Und ich würde mich da auch sehr über Unterstüzung seitens meiner Eltern freuen. Außerdem habe ich auch ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Mutter, wenn ich einfach ausziehe und sie dann so alleine lasse, obwohl sie total dagegen ist. Will mich ja schließlich nicht mit ihr streiten. Grundsätzlich ist sie schon in Behandlung wegen ihrere Depris. Aber es ist nicht die richtige. Sie ist viel zu selten in Therapie, nur alle 4 Wochen. Aber durch die Medikamente ist es schon wesentlich besser. Und mein Papa… ja mein Papa ist arbeiten, von morgens bis abends. Der kriegt nicht soviel mit, was hier den ganzen Tag so passiert.Mit der Schwester von meinem Freund ist es schon wieder anders. Also ich hatte ja den großen Krach mit ihr und seitdem ruft sie nicht mehr ständig an, wenn ich da bin. Eigentlich gar nicht. Ich finde das gut. Mein Freund findet auch gut, dass sie nicht mehr ständig anruft. Aber er findet, ich hätte ihr nicht so crass sagen sollen, dass mich das nervt. Weil schließlich ist sie sensibel und so. Boah, da hab ich mich gleich wieder drüber aufgeregt. Ich bin immer lieb und nett… und ich lächle lieber und denke mir still etwas, anstatt was falsches zu sagen. Und nun habe ich einmal gesagt, was ich möchte in dem richtigen Moment und es ist auch nicht richtig. Für mich war es richtig, weil ich mich wesentlich wohler fühle. Und alle finden gut, dass sie nicht mehr so oft anruft. Mein Freund ist aber trotzdem irgendwie beleidigt, weil ich einmal nicht so funktioniert habe, wie sonst immer. 😈 Entschuldigung, dass ich auch nur ein Mensch bin.
So, dass war mal zum Dampf ablassen ^^23. Februar 2009 um 11:40 Uhr #25566Auch wenn du alles harmonisch mit deinen Eltern willst und ihre Unterstützung dir wichtig wäre – du hast jetzt erfahren, wie gut es tut, sich auf die eigenen Bedürfnisse zu besinnen und diese auch (unverschämt!) durchzusetzen. Und zwar im Fall der Schwester.
Das gleiche kannst du deinen Eltern gegenüber tun. Es ist, naja feige ist das falsche Wort, duckmäuserisch klingt gemein, aber nur des lieben Friedens wegen ruhig zu sein und für sie zu “funktionieren”, wie du seber sagst – nee!!! Mach dich frei davon, du gehst doch ein, wenn du wartest, bis sie dir ihren Segen und ihre Hilfe gewähren. Frag sie mal, wann sie sich vorstellen könnten, dass du ausziehen kannst… Vermutlich in 20 Jahren bis nie, oder frühestens, wenns keine zu pflegende Oma mehr gibt. Klingt hart, aber jeder muss für sich sorgen können und dürfen. Deine Mutter genauso wie du selbst!23. Februar 2009 um 17:41 Uhr #25570Ich mal schallend gelacht, als meine Schwägerin den Satz losließ, daß sie immer laut die Wahrheit sagen, müßte, weil sie snst ersticken tät mit ihrem Asthma. 😀
Elli, TRAU DICH! Immer nur lieb und nett zu sein und es allen recht machen zu wollen, tut auf Dauer nicht gut. 8)
31. August 2009 um 16:41 Uhr #25572Meine Kur in der Tomesa tat mir sehr, sehr gut.
Leider geht es mir jetzt grade wieder schlecht… dabei war ich so stolz auf mich, dass es mir so gut ging 🙁
Ach Mensch… schon blöd! Ich hoffe, ich werde mal wieder so glücklich und gesund sein wie ich mal war, wenn auch nur für kurze Zeit.1. September 2009 um 8:06 Uhr #25568Positiv denken ist die halbe Miete 🙂 *mal vorsichtig knuddel*
3. September 2009 um 11:59 Uhr #25573hehe danke schön 🙂 Geknuddelt werden tut immer gut 😉
3. September 2009 um 12:42 Uhr #25576😥 Und wer knuddelt mich? 😥 Will auch geknuddelt werden.
3. September 2009 um 13:56 Uhr #25574*Schabracke knuddel*
4. September 2009 um 12:18 Uhr #25577Dankeschön, Elli, auch mal fest zurückknuddel.(aber ganz vorsichtig)
14. September 2009 um 8:07 Uhr #25575hehe danke schön Schabracke 🙂
Grade geht es mir wieder besser. Auch wenn immernoch alles total stressig ist! Meine Mama ist jetzt zur Kur und ich binde mir noch die Stunde am Tag ans Bein wo ich zu meiner Oma muss. Dabei hat mein Tag schon zu wenig Stunden 🙁 Aber von meiner seelischen Verfassung geht es mir ganz gut. Außer das hier das Wetter grade richtig blöd ist und ein bisschen auf die Stimmung schlägt. Aber naja ^^
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