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20. August 2011 um 18:10 Uhr #7773
Hallo liebe Community,
ich bin Marcel, 22 Jahre jung und ebenso lange von Neurodermitis betroffen.
In meiner Kindheit hatte ich stets am ganzen Körper mit Neurodermitis zu kämpfen (Arme + Armbeugen, Rumpf, Oberschenkel, Kniekehlen). Ausprobiert habe ich an Cremes, Salben und Salzbädern so ziemlich alles. Linderung versprach (vorübergehend) meist nur ein kortisonhaltiges Mittel.
Regelmäßige Hautprobleme bedingt durch Neurodermitis hatte ich etwa bis zum 16. Lebensjahr. Dann begann ich, die Krankheit in den Griff zu bekommen.
Hiermit möchte ich euch meine Geschichte erzählen:
Ich war ein Kind wie jedes andere, habe gerne Süßigkeiten gegessen und nicht wirklich auf Ernährung geachtet (welches Kind tut das schon?). Ich war nie dick oder hatte andere Laster, aber regelmäßigen Sport kannte ich auch nicht. Dass Milchprodukte und Zitrusfrüchte mein Hautbild verschlechtern, wusste ich. Diese Produkte habe ich entsprechend gemieden.
Dass die in vielen Lebensmitteln enthaltenen Farbstoffe, Konservierungsmittel und künstlichen Aromen einen großen Einfluss auf meinen Krankheitsverlauf hatten, erkannte ich erst später.
Eines Tages war ich als 14-Jähriger mit Freunden im Freibad. Alle meine Freunde spielten zu diesem Zeitpunkt vereinsmäßig Fußball, außer mir. Ein Spruch, den ich dann zu hören bekam, veränderte schließlich mein Leben: “Du könntest auch mal etwas Sport machen!”
Es war nicht böse oder beleidigend gemeint, doch ich habe mir diesen Satz so zu Herzen genommen, dass ich begann, regelmäßig Joggen zu gehen – bei Wind und Wetter.
Zu diesem Zeitpunkt hatte meine Haut noch stark unter der Neurodermitis zu leiden.Doch im Laufe der Zeit passte ich meine Ernährung dem Sport an. Toastbrot wich Vollkornbrot, aus Nutella wurde Magerquark, aus Burger+Pommes wurden Hähnchenbrust und Reis.
Ich verzichtete komplett auf Schokolade, wenig später folgten Chips und zuletzt konnte ich auch Haribo widerstehen. Süßigkeiten habe ich etwa 2 Jahre nicht gegessen.Diese Ernährungsumstellung führte dazu, dass ich seit Ewigkeiten erstmals eine fast vollständig beschwerdefreie Haut hatte.
Lediglich zu Jahreszeitenwechsel (Sommer/Winter und umgekehrt) war ich von kleineren Neurodermitisschüben betroffen (Armbeugen, Kniekehlen, Hände)Nun bleibe ich diesem Konzept seit fast 5 Jahren treu, treibe regelmäßig Sport, ernähre mich gesund und habe trotz eines stressigen Alltags (beruflich viel unterwegs + Studium nebenbei) kaum noch Probleme mit meiner Haut.
Lediglich ein Klimawechsel nach dem Urlaub in der Sonne hat kürzlich wieder einen Neurodermitisschub hervorgerufen, welcher aber nur 1 Woche andauerte.
Ich vertrete seitdem die Meinung, dass eine angepasste Ernährung und Bewegung anderen Neurodermitikern genau so helfen kann wie mir. Vor allem nachdem viele Mittel ausprobiert wurden und keine Wirkung zeigten.
Darum versuche ich hier mit meiner “Erfahrung” zu helfen und selbst noch ein paar Tipps zu sammeln.
Viele Grüße,
ein Leidensgenosse von Kind auf,
der es geschafft hat,
Neurodermitis in den Griff zu bekommen20. August 2011 um 19:28 Uhr #43009Hallo und herzlich willkommen!
Es freut mich, dass es Dir so gut geht! Das klingt so einfach was Du schreibst… aber was ist, wenn man sich schon immer einigermaßen gesund ernährt hat? Nicht Pommes und Burger und so, sondern viel Obst und Gemüse und wirklich wenig Süßes? Was soll man dann noch ändern?
Ich habe wochenlang… ach monatelang auf alles mögliche verzichtet… Alkohol, Süßes, Kuhmilchprodukte, etc. Hat alle nichts geholfen! Es war noch nicht mal ein wirklicher Unterschied zu erkennen… 🙁
Gut, ich könnte mich was mehr bewegen – aber das kann doch nicht alles sein?Klar stimme ich Dir zu, dass diese Lebensart unterstützend unabdingbar ist, aber glaubst Du, dass es nur daran allein gelegen hat!?
20. August 2011 um 20:57 Uhr #43011Hallo marlen,
vielleicht klingt es einfacher als es ist. Zumindest steckt schon eine ziemlich lange Suche nach der einigermaßen erträglichen Lösung dahinter 😉
Ich denke nicht, dass es DIE Kollektivlösung gibt, die allen hilft, sondern eher dass man seine persönliche Kombination aus Lebensweise + Ernährung + Pflegeprodukten finden muss.
Und dazu gehört sicher eine lange Suche. Ich hab auch viel recherchiert und bin im Laufe der Zeit auf einige Foren gestoßen, wo jeder etwas anderes nahelegt.
Person A sagt “Probier mal Schüsslersalze aus”, Person B sagt “Probier mal Totes Meer Bad aus”, Person C kann wieder etwas anderes wärmstens empfehlen.Ich glaube nicht, dass Einzelempfehlungen langfristig Ruhe bringen. Man sollte den Krankheitsverlauf an sich selbst verfolgen, worauf schlägt der Körper negativ an? Was hilft einem? Sport baut Stress ab, Frisch eingecremt nach dem Duschen fühl ich mich am besten (sprich am wenigsten Juckreiz), optimalerweise leg ich es so, dass ich danach Schlafen gehe (7 – 8 Stunden).
Kuhmilch, Eier und Nüsse waren früher ein Nogo bei mir, heute kann ich ohne schlimmere Folgen einmal in der Woche Rührei oder eine Hand voll Erdnüsse essen. Ich esse jeden Tag 1 kg Magerquark auf Kuhmilchbasis (bitte nicht fragen warum so viel ;-)), ohne Probleme. Alkohol trinke ich gar nicht. Rauchen auch nicht.
Meine Ernährung basiert auf einem Ernährungsplan; wenn ich mal etwas hinzufüge bzw austausche und ich merke, dass es dadurch Probleme gibt, lasse ich es wieder weg und probiere was anderes.
So hat man Sicherheit. Voraussetzung ist natürlich, dass man weiß was man essen kann, ohne dass man dadurch ND auslöst.Viel Schlaf, Sport zum Stressabbau und die Poren “freizuschwitzen”, eine planmäßige Ernährung und die richtigen Pflegeprodukte bei einem ND-Schub sind nach meiner Ansicht der Schlüssel für Beschwerdefreiheit.
Bei mir hilft Triamgalen Cortisonsalbe… einmal über Nacht auf die feuerroten, juckenden Stellen aufgetragen, ist am nächsten Tag alles weg 🙂
24. August 2011 um 8:37 Uhr #43010Hallo,
Mich hat es sehr gefreut zu lesen das es bei anderen klappt was ich schon lange versuche….
Hab selber ganz lange extrem Sport gemacht allerdings entpuppte sich dies nach vielen Jahren negativ im Bezug auf die ND durch mein Asthma das sich nebenbei noch entwickelt hat kann ich gar keinen Sport mehr machen!
An der Ernährung hab ich auch schon ziemlich viel ausprobiert und gemacht… allerdings war nie ein Erfolg zu sehen auch nicht nach zwei Jahren obwohl ich mich komplett daran gehalten habe… Nach dieser Zeit war es einfach nur noch nervig und ich hab es wieder aufgegeben weil dies einfach nur noch zur größeren Belastung für mich wurde. Durfte laut Testungen kein Weizenmehl, keine Milch, kein Ei, wenig Zucker und keine Konzervierungsstoffe und Farbstoffe essen! Das war natürlich keine leichte Sache und “mal schnell bei Freunden mit Abendessen” war einfach nicht möglich und brachte noch mehr Stress und Wrust mit was durch die ND eh schon kommt….Ich kann überhaupt nicht sagen was mir gut tut oder von was es diesmal schon wieder kommt!
Ich find es aber wirklich klasse das es bei dir so funktioniert hat….
liebe grüße:) -
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