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16. September 2013 um 12:40 Uhr #8558
Hallo ihr lieben,
ich bin 22 Jahre alt und leide seitdem ich ein Baby bin an Neurodermitis. Ich habe ein relativ stressiges Studium hinter mir und wie die meisten ND Patienten auch die ‘positiven’ Nebenwirkungen meiner Neuro also Stress-Bremse erfahren. Beispielsweise war es für mich in der Klausurenphase teilweise unabdingbar mal einen Tag komplett im Bett zu verbringen weil meine Haut einfach nicht mehr mitgemacht hat. Ich denke im Vergleich zu den meisten hier habe ich meine Neuro noch relativ leicht, ich bin im Gesicht, am Hals und an den Armbeugen betroffen. Das reicht aber schon aus, um einen wegen des Juckreizes in den Wahnsinn zu treiben oder im Haus zu halten wenn man mal wieder ein “Neuro-Gesicht” hat.
Da meine Mutter seitdem das mit der Neuro angefangen hat, nichts von Cortison gehalten hat, habe ich es mit diesem Gott sei Dank nie versucht. Nachdem ich vor ca 2 Jahren der Neuro endgültig den Kampf angesagt habe- “das kann doch nicht sein, dass mein Körper sowas mit mir macht und ich kann nichts dagegen tun!”- habe ich einiges ausprobiert: Aloe Vera zum Trinken und der äußeren Anwendung, Ernährungsumstellung (obwohl ich den Süßigkeiten und Fertigprodukten schon lange den Rücken zugewendet habe), und Brottrunk. Nichts hat einen auch nur annähernd zufriedenstellenden Effekt gebracht.
Während einer längeren Reise diesen Sommer bin ich in einem öffentlichen Schwimmbad schwimmen gewesen und wie durch ein Wunder war meine Haut danach wie ausgewechselt. Ich habe ein wenig im Internet recherchiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass das wohl an der desinfizierenden Wirkung des Chlorwassers lag. Da Neurodermitis meiner Meinung nach nicht von außen kommt, sondern von innen war mir das aber zu wenig. Nach einigem Hin und Her, bin ich auf Chlortabletten gestoßen, welche im Globetrotter zur Desinfizierung von Trinkwasser auf Reisen erhältlich sind, um den Körper von innen zu reinigen. Die Wirkung dieser ist natürlich auf meine Leien-Diagnose gestützt. Ich trinke jetzt jedenfalls täglich dieses Chlorwassser. In der Schulzeit war ich für ein Semester in den USA und hatte eine absolut erscheinungsfreie Zeit dort. Ob dies an dem gechlorten Leitungswasser vor Ort lag sei dahingestellt, ist aber für mich ein weiterer Grund, dass das ein Ansatz sein könnte.
Des weiteren habe ich auch die Pille abgesetzt, auf Anraten meines Frauenarztes habe ich eine Pille “für die Haut” bekommen, welche allerdings gegen Akne wirkt und somit die Haut austrocknet. Was das für eine Wirkung auf die ohnehin trockene Neurodermitis Haut hat, kann man sich ja ausmalen.
Vor gut einer Woche bin ich auf die viel diskutierte Protopic Creme 0,1 gestoßen und habe diese mal prompt ausprobiert. Auf Grund meiner Recherchen im Internet war ich erst skeptisch, die Nebenwirkungen sind ja wirklich nicht von schlechten Eltern. Ich habe die Creme jetzt 3 mal hauchdünn aufgetragen und meine Haut ist so gut wie lange nicht mehr. Das Einzige, was geblieben ist ist helle Haut an Hals bzw. Armbeugen.
Ich denke, dass die Besserung der Haut nicht nur auf einen Faktor zurückzuführen ist, sondern auf ein Zusammenspiel aller Faktoren. Dennoch bin ich sehr skeptisch was die Protopic Creme angeht, nach jahrelangem suchen und informieren kann ich mir schlecht vorstellen, dass eine Creme mich auf Dauer Erscheinungsfrei macht. Alles was ich bis jetzt im Internet bezüglich der Wirkungsweise der Creme finden konnte, hat mich nicht so richtig überzeugt. Entweder war es totales Fach-Chinesisch oder Panik-Mache wegen der Nebenwirkungen. Eine genaue, ungefärbte Erklärung der Wirkungsweise wäre hilfreich, um sich selbst ein Bild zu machen und zu entscheiden, ob man die Creme langfristig anwenden möchte oder nicht.
Hat jemand Erfahrung, was die längere Anwendung der Creme angeht? Gibt es verlässliche Quellen, die den Gebrauch der Creme auf Dauer als ungefährlich bestätigen? Wie genau wirkt die Creme?
16. September 2013 um 18:57 Uhr #48023Erstmals freut es mich, dass es Dir besser geht.
Bei protopic bitte mit der Sonne aufpassen! Ansonsten kann ich Dir leider nicht weiter helfen. Und da sieht man mal wieder wie unterschiedlich die Krankheit ausfällt. Chlorwasser vertrage ich nicht. Gibt überall rote Flecken.
Gruß
PL117. September 2013 um 21:54 Uhr #48022Falls dir noch Nebenwirkungen außer dem Krebsrisiko unklar sind, frag ruhig.
Ich versuch das mal grob:Der Wirkstoff unterdrückt das Immunsystem etwas. Dadurch werden z.B. allergische Reaktionen und Organabstoßungen (bei Transplantationen) verhindert. Blöderweise ist das Immunsystem auch für die Beseitigung von “Krebszellen” verantwortlich, daher das erhöhte Krebsrisiko.
Durch Sonneneinstrahlung kann die Mutation von Hautzellen “beschleunigt” oder provoziert werden. Im Idealfall tötet das Immunsystem diese ab, damit kein Krebs entsteht. Im normalen Körper verursacht natürlich nicht jede mutierte Zelle Krebs, aber auch nicht jede Krebszelle wird vom Immunsystem erwischt, daher haben gesunde Menschen auch mal Melanome (z.B. verdächtige Leberflecke -> Vorstufe von Hautkrebs). Wenn das Immunsystem nun gerade an der Haut teilweise unterdrückt wird, sollte man auch “Krebsauslöser”, also direkte Sonnenbestrahlung, nach Möglichkeit meiden und besonders auf UV-Schutz achten. Damit kann man die Risiken gleich mindern.
Chronische Entzündungen stellen auch ein nicht zu unterschätzendes Krebsrisiko dar, meiner Meinung nach gibt sich das nicht viel.Was die Langzeitanwendung angeht, solltest du dich eher auf entsprechende Studien als auf Horrorbericht-Einzelfallmeldungen konzentrieren. Soweit ich weiß, verwende(te)n das hier einige User langfristiger.
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