- Dieses Thema hat 6 Antworten sowie 5 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 15 Jahren, 2 Monaten von Mario aktualisiert.
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14. Januar 2007 um 15:16 Uhr #5242
Okay, jetzt auch mal meine Leidensgeschichte:
Ich habe die ND kurz nach Beginn meiner Ausbildung und zu Beginn meiner Beziehung zu meinem ersten Freund im Jahr 2000 bekommen. Damals war ich 16. Vorher war meine Haut völlig „normal“. Ich habe im Frühjahr immer eine leichte Sonnenallergie gehabt, die aber nach kurzer Zeit wieder verschwunden war. Außerdem habe ich eine Penicillinallergie.
Im Oktober 2000 habe ich von einem Tag auf den anderen überall rote, trockene Stellen gehabt und meine Augen waren dick geschwollen. Da es von Tag zu Tag schlimmer wurde, bin ich zum Hautarzt gegangen. Die „nette Dame“ hat mich befragt, ob ich etwas besonderes gegessen oder evtl. eine Hautkrankheit habe. Das habe ich verneint. (Eigentlich sollte sie mir schließlich sagen, was ich habe?!? 👿 ) Sie meinte dann, sie wisse auch nicht, was das ist. Sie hat mir dann ne Cortisoncreme aufgeschrieben, dadurch wurde die Haut nach ein paar Tagen wieder normal, ich habe die Creme abgesetzt und es ging von vorne los. Da ich es nicht besser wusste, habe ich wieder Cortisoncreme benutzt.
Im Sommer 2001 war ich dann für ca. ein Vierteljahr beschwerdefrei. Keine Ahnung warum.
Im Herbst ging das Spiel jedoch von Neuem los, allerdings nicht mehr so stark. Da eine Freundin meiner Mutter, die Krankenschwester ist, mir die Nebenwirkungen von Cortison aufgezeigt hatte, habe ich mich geweigert weiterhin Cortison zu verwenden. Ich habe mich dann mit diversen Fett-, Baby- und Feuchtigkeitscremes versucht über Wasser zu halten. Von Hautärzten hatte ich erstmal genug.
Im Sommer 2003 habe ich eine Bioresonanztherapie gemacht, die mir aber nur kurzfristig geholfen hat.
Mit meiner Haut war es ein ständiges Auf und Ab, im Winter war es immer besonders schlimm.
Im Dezember 2003 habe ich (vielen Dank an den netten Heilpraktiker 👿 👿 👿 ) meine Ernährung komplett umgestellt. Mein Speiseplan bestand für 3 Monate aus Bananen, Birnen, Roggenbrötchen oder -brot, Vollkornnudeln, Vollkornreis, Pute, Mineralwasser und ungesüßten Tees. Meiner Haut ging es ca. 2 Wochen lang besser, danach bekam ich den schlimmsten Schub meines Lebens. Schüttelfrost, mein ganzer Körper war eine Wunde, ich habe nicht mehr geschlafen. Durch die Ernährungsumstellung bekam ich zusätzlich heftige Mangelerscheinungen inklusive starkem Haarausfall (hab ausgesehen wie ein gerupftes Huhn 🙁 ). Außerdem habe ich mehr als 20 kg abgenommen und war regelrecht abgemagert. Ich bin dann in meiner Verzweiflung zum Hautarzt gegangen, der mit mir sofort einen Allergietest gemacht hat (ohne Ergebnis). Nach langem Hin und Her habe ich mich mit einer Cortisoncreme einverstanden erklärt. Ich habe die Ernährung noch an dem Tag wieder auf „normal“ umgestellt, zwei Mal täglich Cortison auf die ganz schlimmen Stellen geschmiert und nach einer Woche ging es mir wieder gut. Das Cortison habe ich dann wieder abgesetzt.
Heute esse ich ganz normal, ohne jegliche Verbote, benutze in schlimmen Zeiten kurzfristig Cortison, und halte meine Haut ansonsten mit Öl ziehen, Meersalzbädern, Sonnenbankbesuchen, Ruhe, regelmäßigem Eincremen in Schuss.
Meiner Haut ging es nie wieder so schlecht wie im Winter 2003 / 2004. Die ND ist definitiv nicht weg, aber ich habe Phasen, in denen es nicht sichtbar ist und mir reicht das für den Moment. Ich fühle mich gut und lasse mir mein Leben nicht mehr von meiner Haut diktieren.
LG
Jenny25. Januar 2007 um 13:58 Uhr #11120Hallo Jenny!
Es gibt halt doch einige Leute, bei denen ND wirlich erst im Quasi-Erwachsenenalter ausbricht. (Obwohl ja viele immer noch meinen, dass sei eine Kinderkrankheit!)
Deine Geschichte zeigt ja eigentlich, dass es einfach wichtig ist, einen Weg zu finden, wie man mit seiner ND gut leben kann 🙂 Ganz weg bekommt sie wohl kaum einer, zumindest die Veranlagung und das Risiko eines Rückfalls ist immer da. Aber man muss lernen, aus der ersten Schreckstarre aufzuwachen, wenn man das erste Mal damit konfrontiert wird und noch gar nicht weiß, wie man damit umgehen kann. Wenn man sich nie damit beschäftigt hat, weiß man ja gar nicht, wie man reagieren soll, welche Cremes man nehmen soll – und dass man den Hautärzten nicht alles Glauben darf 😉
Mir geht’s eigentlich ähnlich wie dir: Nach einem absoluten Tief im Jahr 2003 ist es seitdem sukzessive besser geworden und ich kann jetzt gut damit leben, habe zwar weiterhin eine sehr trockene und empfindliche Haut, die ab und zu an ein paar Stellen „aufblüht“, aber alles in allem habe ich das Gefühl, dass ich die ND im Griff habe. Ich weiß, wie ich auf meine Haut reagieren kann. Und ich kann gut damit leben – und, wie du sehr richtig sagst: Man darf sich das Leben nicht von der ND diktieren lassen! Das ist echt der wichtigste Satz!!!
Alles Gute & lg
azzurro26. Januar 2007 um 2:25 Uhr #11119Auch ich bin froh über deinen Beitrag, ich gehöre ja auch zu derselben „seltenen“ Sorte. Am schlimmsten fand ich dann, als mir zu Beginn meines Ausbruchs jeder eine Diät andrehen wollte… und das ist jetzt nicht böse gemeint. Ich wusste einfach, dass dies für mich der falsche Ansatz war. In vielen Foren bekam man vielfach nur jene Informationen und meistens immer an oberster Stelle, das andere Möglichkeiten gar nicht in Betracht gezogen wurden, weil man irgendwann effektiv leseunfreudig wurde…
Einen Vorteil brachte mir die Hauterkrankung definitiv: – Ich habe seither keine kosmischen Atemwegserkrankungen mehr. Und das waren meistens weit aus grössere Schmerzen gewesen.
Desshalb soll das wirklich mal gesagt sein: Holt euch verschiedene Informationen ein und lasst euch nicht nur von einem Arzt etwas andrehen. Beobachtet euch selbst und lernt…
Alles Gute Jenny und nimm dir das, was dir gut tut.
lg charly11. Juni 2008 um 21:16 Uhr #11121Ich hab mir gedacht, ich aktualisiere „meine Leidensgeschichte“ mal ein wenig:
Meiner Haut geht es mittlerweile meistens gut. Meine Hautpflege besteht aus Meersalzbädern, Babycremes, Linola Fett und Satina von Sanex, ich mache keine Diät, benutze nachts Silbertextilien und das war‘ s. Ab und an benutze ich Cortison für ein oder zwei Tage, wenn mein Hautzustand sich verschlimmert, damit bekomme ich es dann aber wieder in den Griff.
Das wichtigste ist für mich mittlerweile, dass ich wenig Stress habe bzw. den Stress nicht so sehr an mich ran lasse und dass ich zu mir selbst stehe. Ich bin Jenny und Jenny hat Neurodermitis. Punkt. Das können meine Mitmenschen akzeptieren oder nicht und damit geht es mir gut.
Liebe Grüße
Jenny17. Juni 2008 um 18:39 Uhr #11124Hallo,
bei mir ists ähnlich, nur das ich ND schon immer hab, mal mehr mal weniger.
Mitllerweile bin ich 32 und hab gelernt mit der ND, und meinen vielen Allergien zu leben. Spezielle Diat oder so mach ich auch nicht, weil ich nicht einseh das ich mir mein Leben derart diktieren lass. Leider muss ich das dann gelegentlich schmerzlich ausbaden.Wie ist das bei euch? Ich finde ND so schlimm, weil man keine richtige Ursache feststellen kann. Eigentlich verbringe ich schon mein ganzes Leben damit irgendwelche Vermutungen anzustellen was den jeweils letzten Schub ausgelöst hat, aber nichts genaues weiß man nicht.
Momentan hab ich die Vermutung, das ich ganz schlimm auf Schimmelpilze und Hausstaub reagiere.
Allerdings wenns mir schlecht geht ergreife ich soviele Maßnahmen, das ich letztendlich nicht mehr weiß welche dann gefruchtet hat, weil man ja nicht weiß was wielange braucht um zu reagieren. Zeigt sich eine Ernährungsumstellung nach 3 Tagen,1 Woche, 2 Wochen , oder erst 4? Oder ists der Pollenflug der abebbt? Oder ists weil ich das ganze Haus abgesaugt und desinfiziert hab?Fragen über Fragen und irgendwie sitzt das schwarze Monster dann doch immer hinter mir und schaut mir über die Schulter.
So long…
Mario13. November 2009 um 16:45 Uhr #11122Hallo ihr Lieben,
ich war lange nicht hier, hab sehr viel um die Ohren gehabt, Hochzeit, Wohnung gekauft und massig renoviert, beruflich sehr eingespannt…
Aber ich möchte euch Mut machen:
Mir geht es inzwischen sehr gut. Ich habe leider so recht keine Ahnung, warum das so ist, ich benutze fast keine Cremes mehr, esse, was mir Spaß macht, habe ziemlich viel Stress, sehr wenig Zeit für mich, das Wetter ist nicht gerade gut für mich, ich gehe ins Schwimmbad… Eigentlich müsste es meiner Haut schlecht gehen.
Aber es geht mir wirklich super.
Beine, Rücken, Arme, Gesicht, Hände, ich bin fast symptomfrei. Wenn ich viel putze, bekomme ich ab und an noch Ausschlag an den Händen und gaaaanz selten hab ich was am Hals oder im Gesicht. Meine Tube Cortisoncreme (50 mg) hab ich vor nem Jahr angefangen und es ist bisher so gut wie nix raus.
Fazit: Auch wenn man oft denkt, es geht nie vorbei, dass muss nicht stimmen. Mir ging es wirklich lange schlecht… Vielleicht liegt es am Stoffwechsel, vielleicht ein wenig an meiner Einstellung zu mir und meinem Umfeld, ich weiß es nicht aber ich weiß: Auch wenn man lange Zeit starke ND hatte, heißt das nicht, dass das bis in alle Ewigkeit so bleiben muss.
Ich hoffe nur, dass das ganze ne Weile anhält…
16. November 2009 um 8:44 Uhr #11123Uiiii, Jenny –
das ist ja super! Mensch, ich hoffe auch für dich, dass es GANZGANZ lange hält. Halt uns auf dem Laufenden und ich hoffe, du genießt es!
Ich hab seit 1,25 Jahren nur noch wenige kleine Stellen, die mich kaum beeinträchtigen und ich spür noch immer oft in meine Haut rein und genieß es einfach, NIX zu merken, kein kribbeln, kein kitzeln, kein jucken (an den meisten Stellen). Nach der Ganzkörperhölle die Jahre davor…Mei, was für ne schöne Nachricht…!
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