Stark am Markt Mit einer innovativen Idee hat Gabriele Diller ihr eigenes Unternehmen aufgebaut und tut gleichzeitig Gutes für die Umwelt.
Sie lässt Kleidung produzieren, die aus Eukalyptusholz gefertigt werden. Dafür hat die Unternehmerin aus dem Kulmbacher Stadtteil Kirchleus einen Innovationspreis bekommen.
Holz zum Anziehen? Das geht tatsächlich und ist auch aus der Viskose-Herstellung bekannt. Tencel heißt die innovative Faser, die in einem umweltfreundlichen Prozess aus den Stämmen von Eukalyptusbäumen gewonnen wird. Die Holzschnitzel werden mit heißem Wasser eingeweicht und durch Zugabe von Enzymen und Bakterien zersetzt. Der dadurch entstehende weiche Brei wird getrocknet und mit Druck zu einer langen Faser verarbeitet, die erst versponnen und dann verstrickt wird. Das Ergebnis ist ein naturweißer weicher Stoff mit außergewöhnlichen Eigenschaften: Er nimmt Feuchtigkeit auf, ohne sich feucht anzufühlen, weit besser als Polyester oder Baumwolle das können. Wegen der glatten und geschmeidigen Oberfläche und dem Verzicht auf synthetische Zusatzstoffe eignet sich das Material besonders gut für All ergiker, insbesondere für Neurodermitis-Patienten.
Idee aus eigener Erfahrung
Gabriele Diller lernte den Stoff vor drei Jahren durch ihren Freund Markus Tutsch kennen. Der Textilingenieur war an der Entwicklung des Materials beteiligt und besitzt eine Strickerei für Matratzenstoffe. “Ich habe selbst zwei Söhne, die als kleine Kinder unter Neurodermitis litten”, erzählt die 49-Jährige. Die beiden Jungen sind mittlerweile erwachsen, doch Gabriele Diller erinnert sich noch gut, wie schwierig es für sie war, Kleidung zu finden, die die empfindliche Haut nicht reizte. “In den achtziger Jahren war Acryl angesagt. Biobaumwolle musste man suchen.”
Kulmbacherin macht aus Holz Babykleidung | inFranken.de