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Kiran aktualisiert.
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1. August 2007 um 17:20 Uhr #5590
Hallo euch allen,
damit ihr wisst, seit wann ich Neuro habe und was ich so alles erlebt habe, hier meine Geschichte:
Schon als Kind nannten mich alle „Krankensessel“, weil ich ständig und immer krank war, meistens Kleinigkeiten wie Grippe, Bronchitis usw. Als Teenager besserte sich das aber und ich wurde nur noch selten krank. Dafür hatte ich gegen fast alles und jedes eine Allergie und leichtes Asthma. Eigentlich ging es mir mit meiner „alles-unter-den-teppich-kehr-Methode“ wirklich gut, bis auf einmal die Neurodermitis ausbrach. Am ganzen Körper und wirklich ärgstens. Das war dieses Jahr im März, zuvor hatte ich so etwas nicht. Auch in meiner Familie gibt es keinen der Allergien oder gar Neurodermitis kennt geschweige denn hatte oder hat. Ich kenne auch sonst niemanden in meinem Umfeld, der Neuro hatte oder hat und deshalb komme ich mir oft ziemlich allein damit vor. Ich habe mich bis jetzt nur mit meinen Freundinnen dazu ausgetauscht, so mitfühlend sie auch sind, sie können sich manchmal einfach gewisse Situationen nicht vorstellen, die ich schon durchmachte, weil sie damit nie konfrontiert wurden.
Als die Neuro vor 5 Monaten ausbrach, verfuhr ich natürlich nach meiner altbewährten Methode mit diesen „komischen roten“ Flecken, einfach ignorieren und irgendein Zeug darüberschmieren. Wird schon vergehen! Tja, da haste den Salat! Von wegen vergehen, im Gegenteil es wurde täglich schlimmer, bis tatsächlich der ganze Körper davon betroffen war. Es dauerte 3 Wochen bis ich zu dem Entschluss kam, dass ich was unternehmen muss. Ich fing an Unmengen an Büchern und Info-Material zu verschlingen und bildete mir meine eigene Meinung dazu. Als ich sozusagen die Theorie hinter mir gelassen hatte, begann ich erst einmal mit einer Entgiftung, gefolgt von einer zweiwöchigen Mary-Kur mit Darmspülungen und einer Ernährungsumstellung. In dieser Zeit lernte ich sehr viel über mich und über die Zusammenhänge von Körper, Gesundheit und Ernährung. Weiters änderte ich nicht nur diese Punkte, sondern eigentlich mein ganzes Leben. Ich schmiß alle Medikamente weg. Antibiotika, Allergietabletten – ohne die ich kein Frühjahr überstanden hätte, Kortisonsalbe und so fort. Alles musste weg. Ich konnte es nicht mehr sehen. Ich stellte die komplette Wohnung auf den Kopf, entrümpelte gründlich und richtete sie neu ein. Ich schmiß meinen alten Job hin und machte das, was ich immer schon tun wollte. Ich weiß, das sich das alles ziemlich radikal anhört, aber diese Wendung musste mein Leben wohl nehmen. Ich bin sehr froh, dass ich all diese Änderungen gemacht habe, auch deswegen weil ich dadurch von den Juckattacken, die mich immer plagten abgelenkt war und die Zeit so besser hinter mich brachte. Mittlerweile lebe ich wirklich so, wie ich es haben wollte. Mein Alltag läuft sehr ruhig ab und ich nehme mir Zeit für mich selbst, was ich vorher nie tat. Ich esse heute viel bewusster als früher und auch sonst genieße ich einfach mehr. Ich bin noch lange nicht an meinem Ziel angelangt, denn nach wie vor habe ich die Neuro am ganzen Körper, mal weniger, mal mehr. Aber ich kann sagen, dass sie sich durch diese Änderungen bereits um 50% gebessert hat. Ende Mai bzw. Anfang Juni war es dann wieder ganz schlimm. Ich schlief fast gar nichts mehr, konnte mich kaum noch bewegen weil fast keine Haut mehr vorhanden war, konnte nichts mehr anziehen, weil die Kleidung sofort an der Mischung aus Fleisch und nässenden Flüssigkeit kleben blieb. Selbst die Bäder wurden zur Qual das Wasser brannte wie Feuer. Meine Haare konnte ich gar nicht waschen, weil meine Kopfhaut so offen war, nicht einmal mit Kamillentee. Ich verließ auch in dieser Zeit nicht mehr die Wohnung, weil ich die Blicke der Mitmenschen nicht ertragen konnte. Es war absolut kein Leben mehr. Ich wünschte mir wirklich nur noch den Tod. Ich sah keinen Sinn mehr so weiter zu machen. Oft waren die Schmerzen und Juckattacken so heftig das ich im Bad zusammenklappte. Ich war am Ende und konnte nicht mehr. Und trotzdem stand ich wieder auf und machte weiter. Da die Schulmedizin für mich sozusagen gestorben ist, mit Ihrer Symptombekämpfung suchte ich mir eine vernünftige Homöopathin. Ich ging zu ihr und begann eine Behandlung (klassische Homöopathie). Ich bekam eine Hochpotenz in Einmalgabe. Zuerst gab es gleich eine leichte Besserung, was mich sehr motivierte. Danach kam die Erstreaktion, die wirlich so heftig war, wie ich es zuvor schon hatte. Aber meine HP ist wirklich ein Engel. Sie begleitete mich durch diese harte Zeit und sagte mir auch ich soll mich nicht quälen, wenn es wirklich nicht geht, soll ich zur Linderung etwas Kortison nehmen, doch ich weigerte mich. Denn ich wollte keinen Schritt zurückgehen. Alles was ich wieder unterdrücke, kommt ja doch wieder raus. Also durchhalten war angesagt! Und ich hielt durch, aber es wurde nicht ganz gut. Besser ja. Nach 6 Wochen bekam ich nun Q-Potenzen, die ich zu Hause täglich einnehme. Ich stehe mit meiner HP noch immer in engem Kontakt und sie überwacht jede kleinste Veränderung. Ich bin sehr froh, dass ich sie gefunden habe. Tja, und das ist der jetzige Stand der Dinge. Die Neurodermitis ist in Arbeit 😉 und ich bin um viele Erkenntnisse reicher als noch voriges Jahr. Die Allergien und das Asthma sind so gut wie nicht mehr vorhanden. Ich bin sehr gespannt wann ich endlich wieder eine normale Haut haben werde und hoffe, dass es mir nie mehr so schlecht geht, wie es schon einmal war. Aber ich denke da bin ich wohl nicht die Einzige hier, die hofft, irgendwann ein normales Leben führen zu können ohne ND!
Ich danke euch für die Zeit, die ihr euch genommen habt um meine „Leidens“geschichte zu lesen.
Einen angenehmen Abend wünsche ich euch
lg Kiran1. August 2007 um 19:57 Uhr #15452Anonym
hallo kiran,
ja man kann viele solcher geschichten lesen wie die deine, dennoch bleibt jede individuell.
jeder trägt sein eigenes schweres los. 🙁ich habe jetzt schon oft hier gelesen, das wir zum teil anders wären und einen besseren charakter hätten..ich denke aber, das wir die kleineren dinge zu schätzen wissen.
was ich aber häufig feststelle ist, das gerade die jüngeren die so richtig gerade erwchsen werden und mitten im leben stehen am meissten leiden.
weil sie den wunsch nach einem normalen leben streben. wir sind normal. wir sind wie andere menschen auch. das einzige was wir haben ist eine verrückt spielende haut, die uns ab und an in den wahnsinn treibt.
ich bin seid mehr als 10 jahren beschwerde frei. hatte in den letzten jahren das erste mal wieder einen rückschlag, der bei mir seelisch bedingt ist / war
vor 2 jahren verlor ich meinen mann an krebs. ich fand diese krankheit viel schlimmer und habe mir abgewöhnt zu jammern.was nicht heisst das ich kein leiden ausdrücke ! ❗
ABER ich habe gelernt das es mir im gegensatz zu vielen anderen richtig gut geht. nachdem ich das begriffen habe und alles cremes weg warf und mich wieder gesund ernährte und meine seele wieder fitt machte, gab auch meine haut wieder ruhe.es ist schon fiess wenn man so jung ist. vll das erste mal verliebt und man schämt sich.
auch ich kenne das !!!
aber bitte hebt alle eure köpfe und denkt daran das es wieder bessere zeiten geben wird für euch. NUR das und der wille wird euch helfen alles zu überstehen.selbstmitleid brauchen wir ein wenig, das haben wir verdient ! aber stützt euch nicht darauf. unsere seele ist unglücklich.
wenn wir unsere seele wieder zu friedener stellen, spielt auch bald die haut wieder mit.nur mut und immer wieder aufstehen und nicht glauben das leben wäre vorbei wird helfen !
wer glaubt er lebt nicht, baut sich selbst sein gefängnis !!!!
ich drücke alle ganz fest die daumen 😀
2. August 2007 um 18:15 Uhr #15454Hallo Kiran,
also ich finde das total toll und sehr mutig, was du da gemacht hast. Du hast dich nicht mit der ND abgefunden und einfach nur was drauf geschmiert, sondern hast Verantwortung für dich und dein Leben und damit auch für deine Haut übernommen, klasse. Du bist sehr rigoros vorgegangen, wahnsinn, ich glaube so einen Schnitt könnte ich nicht so leicht machen.
Ich bin aber einen ähnlichen Weg gegangen, habe mich seit Ausbruch meiner ND im letzten Jahr auch viele Informationen darüber geholt und erkennen müssen, welchen Raubbau ich an meinem Körper gemacht habe, so dass er sich einfach mit der ND wehrte. Auch ich hab ne Ernährungsumstellung gemacht und bin gerade fleissig mittels meiner HP beim Entgiften.
Auch ich hab die Erstverschlimmerung durchgemacht, die Gedanken an den Tod kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber auch ich bin immer wieder aufgestanden und hab mir gesagt, du schaffst das, du wirst die ND wieder los.
Aber du bist auf einem guten weg und wirst das packen. 😉lg Tati
2. August 2007 um 22:35 Uhr #15455Hallo Bienchen, Hallo Tati,
ich danke euch für eure lieben Antworten zu meiner Geschichte. Ich glaube nicht, dass mein Leben vorbei ist, im Gegenteil ich denke eher das es erst jetzt, dieses Jahr, so richtig begonnen hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder es schaffen kann. Nur jedem hilft halt auch was anderes, da gilt es auf seinen Körper zu hören und gut zu sich selbst zu sein.
Liebe Tati, da hast du ja auch schon einiges durchlebt. Aber du wirst sehen in nicht allzu ferner Zukunft werden wir hier schreiben können, dass wir es geschafft haben. Ich drück uns allen ganz fest die Daumen.
lg Kiran
4. August 2007 um 7:10 Uhr #15453Anonym
hallöchen zusammen,
und ich freue mich mit allen die aufstehen und leben 😉
weiter so ❗
sonnoge grüsse sendet bienchen
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