- Dieses Thema hat 10 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 11 Jahren, 12 Monaten von ruby.
-
AutorBeiträge
-
8. Mai 2012 um 19:48 Uhr #8054
Hallo und vielen Dank dafür, dass du dich für meine Geschichte interessierst.
Wie eben im Vorstellungsforum angekündigt, konnte ich mich endlich dazu durchringen (und habe darüber hinaus die Zeit gefunden) meine Leidensgeschichte aufzuschreiben. Ich habe auch kürzlich irgendwo gelesen, dass das helfen soll. Ansonsten geht man (vielleicht auch nur ich) anderen mit dieser Krankheit eher auf den Keks (“NICHT kratzen!”).
Nun habe ich lange überlegt wie ich anfangen soll und habe entschieden es “vorne” zu tun. Ich werde veruschen es möglichst ausführlich zu tun. Bestimmt vergesse ich einiges, dass ich hinterher ergänzen muss. Aaaalso……wie ich bereits im Vorstellungsbereich geschrieben hatte, habe ich seit meinem Abi bewusst ND. Das ist nun 12 Jahre her. Seitdem verläuft das Auftreten in Wellen, jedoch immer mit steigender Tendenz. So hatte ich beim Lernstress fürs Abi lediglich juckende Stellen an den Händen und in den Armbeugen. Im Jahr nach dem Abi machte ich meinen Zivildienst und bin rückblickend der Meinung, dass ich keine Symptome hatte. Ich lernte meine erste Freundin kennen.:inlove: Den Zivildienst beendete ich vorzeitig mit Sonderurlaub und Resturlaub zwei Monate vor dem offiziellem Ende auf Drängen meines Vaters um noch rechtzeitig im Sommersemester mit dem Studium das ich nicht wollte, in der Stadt in die ich nicht wollte, anzufangen – es waren die Fußstapfen in die ich treten sollte.
Zum Ersten mal alleine in einer (nicht fremden) Stadt (meine Geburtsstadt, in die ich zurückkehrte, zuvor war ich in den 19 Jahren bereits dreimal umgezogen) in einem Studiengang der mir nicht passte, ohne die erste Freundin. Ich wurde im ersten Monat schwer krank. Der erste Arzt den ich aufsuchte stellte keine Diagnose und verschrieb mir homoöpathische Tropfen. Als sich auch am nächsten Tag nichts änderte, entschied ich mit hohem Fieber die 150Km nachts um 23h nach Hause zu fahren. Nach schlafloser Nacht, einem Besuch beim Hausarzt und in den Städtischen Kliniken war die Diagnose akute Mandelvereiterung. Das kam hin. Ich konnte weder Schlucken noch durch die Nase atmen oder etwas essen. Alles war zugeschwollen. Ich bekam wohl eine hohe Dosis Antibiotika. Aufgrund der Schwellungen hatte ich viele schlaflose Nächte. Mit den Nachwirkungen der Medikamente verbrachte ich 4 Wochen zu Hause, meist im Bett. Ich nahm 13 Kilo ab. Das Studium konnte ich für dieses Semester abschreiben. Zurück an der Uni kam ich in den grundlegenden Veranstaltungen nicht mehr mit. Innerlich wurde der Druck dem väterlichen Anforderungen gerecht zu werden immer größer. Oft heulte ich mich in den Schlaf. Am nächsten Morgen hatte ich selten Lust zur Uni zu gehen.
Zu diesem Zeitpunkt trat die ND wieder auf. Es folgten Besuche beim Hautarzt, welcher mir einige “fertige” Präparate und einige verschrieb, die erst in der Apotheke “angerührt” wurden. Die meisten davon brannten auf der Haut. Ich weiß nicht mehr, was ich alles auf die Haut aufgetragen habe, aber ich experimentierte wohl viel. Letztlich bekam ich eine Salbe verschrieben, die ich bis heute benutze – mit Hydrocortison. Die ND konnte ich so im Griff behalten. Ich hatte sie hauptsächlich an den Armen, Händen und dem Hals.
Das Studium brach ich nach langem Überlegen und heftigen Auseinandersetzungen im zweiten Semester ab, wechselte die Stadt und den Studiengang – so wie es mir gefiel. In der neuen Stadt fand ich besseren Anschluss. Auch zog ich mit meiner Freundin zusammen. Die ND blieb auf einem Level, jedoch konnte ich zunächst besser schlafen.
Immer wenn Hausarbeiten und Prüfungen anstanden verschlimmerte sich mein Hautbild. Einige Stellen an den Beinen und auf dem Rück kamen hinzu. Alles hatte ich mit dem Hydrocortisonpräparat, das ich nur zeitweise auftrug, aber unter Kontrolle. Zum Examen hin wurde die ND schlimmer, es kamen Stellen am Bauch hinzu. Innerlich baute ich einen solchen Prüfungsstress auf, dass ich kaum noch schlafen konnte. Auch in der Familie und in der Beziehung veränderte sich einiges, sodass ich mich in der Examensphase nach langem Ringen in psychologische Betreuung gab. Meiner Meinung hat diese meiner Psyche, jedoch nicht meiner Haut geholfen.
Für mein Referandariat musste ich erneut umziehen und täglich zwei Stunden Pendelzeit in Kauf nehmen, um mit meiner Freundin zusammen wohnen zu könne. Diese zwei Jahre empfand ich als noch stressiger als das Studium. 70 Stunden-Wochen waren normal. Die Schlafstörungen wurden immer akuter. Stellenweise konnte ich 3, 4 Nächte nicht schlafen. Dadurch wurde auch meine ND schlimmer. In dieser Zeit versuchte ich mit Joggen, Yoga, Traumreisen, Globulis und einigem mehr Besserung herbeizuführen, aber das meiste half nicht. Ich hatte wohl einige Nervenzusammenbrüche in dieser Zeit, da ich mich innerlich fertig machte, alles möglichst gut zu bestehen. Letztlich bestand ich schlecht.
Mit den Schlafstörungen bin ich auch zum Arzt gegangen. Dessen Meinung: Viel Ausgleichen, Ruhe, spazieren gehen, ausgewogen ernähren, viel trinken. Wirklich geholfen hat das nicht. Ich hatte auch kaum Zeit dazu. In den letzten Monaten des Referendariats legten wir uns einen Hund zu.
Direkt im Anschluss fand ich eine Stelle als Lehrer. Mein letzter Urlaub lag zu diesem Zeitpunkt sechs Jahre zurück. Seit zwei Jahren hatte ich von meinem Hautarzt eine Kurbescheinigung für eine Hautklinik zu Hause liegen, die ich nie antrat, weil ich mir mit den Fehlzeiten (siehe Studium) schlechte Noten ausrechnete. Naja die kamen dann ja auch so. Mit der neuen Stelle folgte ein weiterer Umzug. Die Arbeitsbelastung bleibt seit dem bei 50 bis 70 Stunden in der Woche. Die Ferien arbeite ich mit Korrekturen und Vorbereitungen meist durch. Meine Haut besserte sich in den ersten Wochen. Seitdem mir das Ende des Jahresvertrages jedoch jeden Tag bewusster wird, kann ich kaum noch schlafen. Meine ND habe ich seitdem an jeder! Stelle meines Körpers. Stellenweise kann ich selbst mit Schlaftabletten nicht mehr schlafen. Ich liege die ganze Nacht wach, aber denke an nichts bestimmtes. Aber es juckt ohne ende. Stellenweise nässen die Stellen schon. Zusätzlich zu meinem Hydrocortisonpräparat habe ich mir jetzt noch ein basisches Badekonzentrat zum Waschen, Physiogel Shampoo für die Haare und Bedan Lotion als Basispflege besorgt. Seitdem ist die Haut etwas besser geworden. Muss aber stellenweise dreimal täglich schmieren.Soweit die Leidengeschichte. Ich muss bestimmt noch einiges ergänzen. Fragen und Kommentare eurerseits würden mich sehr freuen!
9. Mai 2012 um 13:39 Uhr #45084Hallo Lony,
willkommen im Forum! Schön dass du jetzt auch aktiv wirst 🙂
Dich hats ja ganz schön erwischt… 🙁 Wenn die Stellen schon nässen, brauchst du meiner Meinung nach unbedingt was stärkeres als Hydrocortison. Wieso lässt du dir vom Hautarzt nicht ein mittelstarkes Cortison verschreiben, dass du dann so lange nimmst, bis die schlimmsten Stellen verheilt sind? Dann könntest du auch mal wieder schlafen, was ja auch ein großes Problem bei dir zu sein scheint.
Das beste bei deinem irren Stresslevel ist wohl tatsächlich eine Kur oder ein Aufenthalt in einer Akutklinik. Es ist nobel von dir dass du dich so in deinem Job reinhängst, aber mal ganz ehrlich, andere Leute werden auch mal krank und sind dann halt mal ne Zeit lang weg, kein Grund sich deswegen fertig zu machen! Wenn du denkst “es is doch nur wegen der Haut”, dann ist das einfach falsch, eine schlimme Neurodermitis ist sehr wohl ein Grund, mal 4 Wochen auf Kur zu gehen! Man merkt doch, wie schlecht’s dir geht. Allerschlimmstenfalls fahr in den Sommerferien, korrigieren und vorbereiten kannst du doch überall!
Bist du verbeamtet? Was unterrichtest du denn dass du so viel arbeiten musst? Das schlägt dir ja echt enorm auf die Gesundheit…
Ich wünsch dir alles Gute und hoffe, dass es dir bald besser geht!
Viele Grüße, Helene
9. Mai 2012 um 20:50 Uhr #45085Hallo Helene,
vielen Dank für deine Antwort. Ja, eigentlich müsste ich wohl nochmal zum Hautarzt. Eigentlich müsste ich auch mal zum Orthopäden, zum Allergologen und zum Kardiologen. Leider finde ich keine Zeit. Ich stelle mir vor, dass dafür ganze Nachmittage “draufgehen”. Diese habe ich zurzeit nicht frei, da jede Menge Prüfungen und Klausuren anstehen.
Damit wären wir bei deiner Frage nach dem Beruf. Ich bin noch neu an der Schule, besitze nur einen Angestelltenvertag bis zu den Sommerferien. Sollte der Vertrag nicht verlängert werden oder ich nicht eine andere Stelle finden, werde ich wohl zum Hartz IV-Empfänger. Leider geht man mit Junglehrern so um. Ein Beamtenverhältnis wäre da entspannter, das ist richtig. Aus diesem Grund trete ich auch die Kur nicht an, weil ich befürchte, keine Vertragsverlängerung zu bekommen. Es gibt Konkurrenz an der Schule.
Meine Fächer sind Deutsch und Geschichte, da ist der Korrektur- und Vorbereitungsaufwand von sich aus schonmal hoch. Hinzu kommt, dass ich an einer beruflichen Schule unterrichte. Ich gebe also Unterricht im Beruflichen Gymnasium, in der Fachoberschule, der Berufsfachschule, der Berufsschule und der Fachschule. Jeweils noch in unterschiedlichen Fachrichtungen. Daraus resultiert der hohe Vorbereitungsaufwand und die Korrekturzeiten. Außerdem bin ich ja noch neu und von “Haus aus” Gymnasiallehrer. Meine Ausbildung entspricht also nicht wirklich meinen Tätigkeitsfeld, was ich nicht als negativ empfinde, woraus jedoch ein Mehraufwand entsteht.So. Genug für heute. Ich hoffe, dass ich diese Nacht schlafen kann. Die letzte war ganz schlimm. Blutig gekratzt und nur 3 Stunden Schlaf bekommen.
Grüße
10. Mai 2012 um 17:28 Uhr #45092Hey.
Ich habe mir mal durchgelesen, was du so machst und musste leider feststellen,dass du kaum etwas machst um die ND in den Griff zu bekommen. Ich würde dich gerne auf meinen Text verweisen, den ich heute eingestellt habe. https://www.neurodermitisportal.de/forum/leidens-erfolgsgeschichten/aus-allen-rohren-ballern-t4132.htmlEs gibt noch soviele Möglichkeiten, die du versuchen kannst. Gerade autogenes Training würde ich dir empfehlen. Gegen Juckreiz helfen Weihrauchtabletten und für das allgemeine Wohlbefinden, kann ich nur Orthomol Mental empfehlen. Auch ein Allergietest kann nie schaden.
15. Mai 2012 um 11:05 Uhr #45088Hallo Lony,
ich kann mich Helene nur anschließen . gehe zum Hautarzt und lasse Dir was Stärkeres verschreiben als Hydrokortison. Mit einer stärkeren Creme kannst Du Deine Haut erstmal in den Griff kriegen, dann nach Abheilung allmählich ausschleichen und wieder zu was Schwächerem übergehen.
Gegen den Juckreiz, v.a. den nächtlichen, helfen oft Antihistaminika. Die gibt es in verschiedenen Stärken. Die meisten muß man leider selbst zahlen. Es ist aber auf jeden Fall einen Versuch wert. Diese elenden Jucknächte – ich kenne sie auch zu Genüge und weiß, wie sehr die einen fertigmachen. Zusätzlich zu den Antihistaminika helfen mir auch öfters coldpacks, die ich auflege und darunter dann oft sogar einschlafe. Ob Weihrauchtabletten das Richtige sind, bezweifle ich, kenne sie aber nicht. Vielleicht sind auch die einen Versuch wert.
Das Erlernen von Entspannungsmethoden ist sicherlich nie verkehrt und kann helfen Abstand zu kriegen und runterzukommenNimm Dir unbedingt die zeit für einen Hautarztbesuch. Wenn Du so weitermachst wie bisher, mit der Belastung und dem wenigen Schlaf, wirst Du irgendwann einen Zusammenbruch erleiden und sicher für viele Wochen ausfallen. Lieber jetzt Zeit einplanen, in der Du Dich deiner Gesundheit widmest, als irgendwann keine Wahl mehr zu haben. Versteh mich nicht falsch, ich weiß um Deine Sorge um Deinen Arbeitsplatz, ich arbeite selber im sozialen Bereich mit seinen vielen befristeten Verträgen. Aber so, wie es momentan bei Dir ist, kann es nicht mehr lange weitergehen. Alles Gute für Dich
15. Mai 2012 um 16:02 Uhr #45086Hallo Thalassa,
vielen Dank für deine Antwort. Seit meinem Post vor einer Woche hat sich mein Hautbild etwas verbessert. Ich schmiere mich nun 2-3 mal täglich mit Bedan-Lotion ein. Ich habe aber auch das Gefühl, dass meine Haut dadurch “abhängiger” wird. Sie fühlt sich feuchter und straffer an, ist dennoch gerötet und schuppt.
Ich habe mir in dieser angewöhnt vermehrt grünen Tee zu trinken. Habe von jemandem gehört, bei ihm soll es das Hautbild verbessert haben. (Wird eigentlich die Haut trockener, wenn man nicht genug trinkt?) Darüber hinaus kann ich seit 4 Nächten besser schlafen, da mein Arbeitsvertrag um ein weiteres Jahr verlängert wurde. Zwar nicht die erhoffte Verbeamtung, aber besser als Arbeitslosigkeit.
Entspannungsübungen wie Yoga oder Traumreisen+Atemtechnik habe ich bereits probiert, aber das hilft nicht. Bie akutem Juckreiz nehme ich eine Fenistil-Retard-Kapsel. Die hilft bei mir, hatte ich im original Post nicht erwähnt.Grüße
16. Mai 2012 um 11:16 Uhr #45091Hallo Lony,
zunächst mal herzlichen Glückwunsch zum Arbeitsvertrag!
Nun zum Thema:
dass die Haut durch die Pflegecreme “abhängiger” wird würde ich so nicht sagen. Sie erscheint nur trockener, wenn du das Cremen mal auslässt (das ist relativ normal, weil sie eine Unterstützung benötigt – ich habe hier ganz lustige, einfach gestaltete Unterlagen, die beschreiben, was bei Neurodermitis in der Hautstruktur selbst kaputt ist und weshalb die Pflege so wichtig ist). Die Rötung hat hauptsächlich mit der Entzündung zu tun – da hilft eine normale Pflegecreme wenig und wenn dich das Schuppen aufregt, probier eine andere Pflegecreme aus (zB mit Urea oder ähnlichem – hauptsache rückfettend).
Zu Yoga kann ich auch sagen: die einen mögens, die andern nicht, mir hats auch nicht wirklich weitergeholfen, abgesehen von einer Power-Yoga-Reihe. Das führe ich aber darauf zurück, dass ich durch Sport und anstrengende Bewegung generell runterkomme. Also einfach mal eine Joggingrunde am Abend einschieben hilft bei mir unheimlich viel.
Alles Gute und viel Erfolg auf dem Weg zur Verbeamtung.19. Mai 2012 um 14:54 Uhr #45093Hallo zusammen,
alles Nette berichte hier, aber es ist fast nichts zu lesen was die Ursachen einer Neurodermitis sind. Da sollte man erst mal anfangen, bevor man tausende Cremes etc. verwendet. Je mehr man ausprobiert und nichts hilft richtig, je mehr frustriert wird. Dann geht man so wie hier in ein Forum (weil die Ärzte auch mit ihrem Latein am Ende sind) was ja sehr gut ist aber wirklich richtige Hilfe bekommt man auch nur bedingt da jeder einem was anderes empfiehlt aber keiner auf den punkt kommt.
Ich lebte die letzten 3 Jahre auf den Philippinen und habe dort viele heilen können die ND, Diabetes, und Allergien hatten. Ich wäre bereit rund um Kassel Termine zu vereinbaren und mir jeweils Person anzuschauen die ND, Diabetes, etc. haben (natürlich kostenlos) um ihnen zu helfen.
Wenn sie an einem treffen interessiert sind schreiben sie mir bitte eine E-Mail.21. Mai 2012 um 0:53 Uhr #45089Hallo Lony,
hoffentlich trete ich dir im folgenden nicht zu nahe:
Ich fürchte, du musst einfach mal deinen “Job-behalten/finden-müssen”-Terror herunterfahren. Vielleicht siehst du dich im näheren Umfeld mal bei Nachhilfeschulen, Berufsschulen, etc. bezüglich Nachfrage um, das geht auch online relativ schnell. Nachhilfe boomt dank Leistungsgesellschaft! Je nach Geldbedarf kann das vielleicht tatsächlich wenigstens vorrübergehend eine Option sein? Natürlich ist der Arbeitsmarkt für Lehrer nicht das was einem versprochen wurde. Das liegt nicht daran, dass kein Bedarf besteht, sondern daran, dass keiner den Bedarf bezahlen müssen will. Das ist zwar dein Problem, jedoch nicht deine Schuld.
Solange diese Job-Existenzsorge so überpräsent ist, kannst du dir wohl nicht helfen. Genauso solltest du aufhören, dir einzureden, vor Ort sein zu müssen (wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit denn, dass du wirklich übernommen wirst, wenn du dich ausreichend quälst, bis wirklich nichts mehr geht???).
Arzttermine sind wichtig, wenn man sie braucht. Noch viel wichtiger ist innere Ruhe, wenn man sie braucht. Deiner Schilderung nach liegt hier ein immenser Trigger für die Erkrankung.
Noch etwas: “Nicht kratzen!” baut zusätzlichen Druck auf und bringt überhaupt nichts positives. Also vergiss den Spruch sofort! Kratzen ist natürlich, ein angeborener Reflex, der uns vor Gift und Parasiten schützen soll. Denke an den Hund, wie genüsslich man sich kratzen und dabei zufrieden brummen kann. Was danach kommt, ist erstmal egal, weil es nicht zu verhindern ist, das liegt in der Natur des Reflex. Der Fehler liegt ganz wo anders. Krank sind die Gene, nicht der Reflex. Schädlich sind Stress, Allergene, die Umwelt, was auch immer, nicht der Reflex selbst. Genieße lieber den kurzen Folgemoment der Entspannung, wenn der Juckreiz nachlässt, ganz ohne das schädliche schlechte Gewissen. Die Haut ist schon dann hinüber, wenn sie juckt. Meine Meinung.Liebe Grüße und Viel, viel Ruhe
Suffmelancholie22. Mai 2012 um 14:10 Uhr #45087Hallo Suffelmelancholie,
vielen Dank für deine Antwort. Der Job-finden-Terror ist ja nun vorbei. Der Job-behalten-Terror um ein Jahr verschoben. Trotzdem gehts meiner Haut nicht besser. Liegt wohl an der weiterhin hohen Arbeitsbelastung (Schriftliche Prüfung Fachoberschule, Klausur, Schriftliche Prüfung Berufsfachschule, Klausur, Klausur, Klassenarbeit, KLassenarbeit, mündliche Prüfung, mündliche Prüfung, dazu normale Unterrichtsvorbereitung, das ist der Plan für die nächsten 5 Wochen). Wie soll man die nur verringern? Ich denke jedoch nun ernsthafter darüber nach zum Arzt zu gehen. Schließlich dauert dieser Schub jetzt schon 6 Wochen. Langsam habe ich den verdacht, dass es mit einer Magen-Darm-Infektion zusammenhängt, die ich kurz vor den Osterferien hatte, aufgrund der hohen Arbeitsbelastung jedoch nicht auskurieren konnte. (Genauso wie das Herzgeräusch, dem ich auch noch nicht weiter nachgegangen bin.) Als nächstes steht nächste Woche der Termin beim Lungenfacharzt an. Ich hab das Gefühl in der Arbeit gefangen zu sein.
Meiner Meinung nach habe ich eine Entzündung (Darmpilz) im Körper, den ich durch die ganze Kratzerei immer weiter (neu-) verteile. Die Haut bildet dicke Schuppen (Bartansatz, Haaransatz, Arme, Beine), die ich ablöse, am nächsten Tag sind an der gleichen Stelle schon wieder neue. Eincremen mit Hydrocortison und Bedan bringt nur gelinde etwas. Meine Hoffnung sind die Sommerferien, in denen ich mich erstmal Runderneuern lassen kann.Grüße
24. Mai 2012 um 22:38 Uhr #45090@Lony 44428 wrote:
Ich denke jedoch nun ernsthafter darüber nach zum Arzt zu gehen.
Der Arzttermin dauert relativ zur Schubzeit nicht so lange, im Wartezimmer kannst du weiterhin Klausuren korrigieren wenn nötig, Termine kannst du dir auch passend legen. Zur Not kommt die Korrektur eben später dran oder jemand anderes muss die Klausuraufsicht übernehmen. Man muss an seinen Job auch Anforderungen stellen, sonst ist man doch nur ein kaputtes Zahnrad im System… Irgendwann musst du ohnehin anfangen, dich mal um dich (und dadurch übrigens auch um deine berufliche Zukunft) zu kümmern, ich schätze jetzt ist der “richtige” Moment?
Also: Wenn du dies liest, nicht antworten, sondern den Arzt anrufen und einen sinnvollen Termin vereinbaren. Bitte! -
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.