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27. Februar 2007 um 11:24 Uhr #5330
Wart ihr schon mal in einer Situation, bei der der Glaube oder besser gesagt der Unglaube schuld an der Neurodermitis sein soll? Respektive, wurdet ihr aufgefordert „richtig“ zu glauben, dann werde die Neurodermitis verschwinden?
Mein Erlebnis letztes Wochenende war sehr amüsant diesbezüglich.
Quote:Eine Frau trat in mein Abteil, da Sie einen rauchfreien Platz suchte. Eigentlich wollte ich ja in jenem Moment Musik hören. Dazu kam es nicht… Wir diskutierten über alles mögliche und beim Thema Umwelteinflüsse erwähnte ich irgendwann meine Neurodermitis… Sie kam mit „guten Ratschlägen“ wie Ernährung und Aufbaupräparaten. Ich liess sie soweit erzählen, und dachte mir meinen Teil dazu…Das erste mal hellhörig wurde ich, nachdem sie meinte ich solle am besten zu einem Therapeuten mit „Gottes Segen“ gehen… *stirnrunzel* Was kommt da noch auf mich zu?Ich blieb ruhig bei all Ihren Erzählungen was Gott oder Jesus wo wie geleistet haben soll und tat nichts dergleichen. Zwischendurch versuchte ich ihr klar zu machen, dass ich schon glaube, aber ich könne jetzt nicht sagen, ob ich zu Gott, Jesus, Allah, Zeus oder dem Mond bete. Irgendwo hörte sie nie wirklich zu.
Sie erzählte mir von ihren Indienreisen, und dass sie am liebsten einen kleinen Knaben mit nach Hause genommen hätte. Da dieser jedoch keinen Pass besitze sei dies nicht möglich gewesen. Ich dachte mir dabei: „Will sie so ihr Gewissen beruhigen um zu sagen, ich habe etwas geleistet?“
Als ich dann meine Gedanken aussprach, dass man eher hilft, wenn man mit den Menschen in ihrer Heimat mit ihren Materialien etwas aufbaut hörte sie schon wieder nicht wirklich zu und redete weiter. Die Religion der Inder sei Schuld an der Armut. Da die Kühe heilig seien, gebe es nur Futter für die Kühe und die Kinder müssten verhungern… *AAAAAAAHHHHHHHHH Da platze mir regelrecht der Kragen.*
Ich fragte sie, ob sich denn, ihrer Meinung nach, alle Religionen wie das Christentum im Mittelalter hätten verhalten sollen… Also, Hexenverbrennung, Raubzüge, Unterdrückung um das Wissen den Reichen vorzubehalten, Heiraten um den Nachwuchs der Christen zu gewährleisten…
Irgendwo da hörte sie mir plötzlich zu…sagte mir wie armselig ich sei mit diesen falschen Geschichten… Ich dachte nur für mich :“wie war das mit den Hindi?“
Als sie dann noch mit Maria Theresa anfing, musste ich ihr zustimmen, diese Frau ist bewundernswert, sie hat jedoch Gläubiger durch ihre selbstlose Hilfe mit sich gezogen und nicht durch aufdringliches, nichtzuhörendes einschwatzen….
Das nahm sie leider nicht mehr wahr. Sie war so entrüstet und verliess das Abteil mit den Worten: „Da wundere ich mich nicht mehr, wenn solche Krankheiten an Ungläubigen haften…“
Wie war das mit der Zivilisationskrankheit und den angenommen 6Mio. mehrheitlich Europäern. Sind wir alles ungläubige?
Noch zu mir:
Ich respektiere jede Religion, ich bin als Christ geboren und getauft. Ich glaube jedoch in erster Linie an mich…Ich bin auch anderen Religionen gegenüber sehr angetan, denn jede Religion hat seine Geschichte. Es gibt über alle Religionen gute und schlechte Vorsätze, wie bei allem anderen auch. Schlimm finde ich, wenn Interpretationen dazu verwendet werden um andere Menschen zu demütigen, zu unterdrücken, etc… Jeder soll doch seinen Glauben leben dürfen, wie es recht für ihn erscheint. Positiv empfunden hatte ich bis anhin am Christentum, das KANN, nicht MUSS, dass man seine freie Meinung dazu äussern darf….Habt Ihr auch schon Erfahrungen in dieser Hinsicht erlebt?
lg charly27. Februar 2007 um 12:37 Uhr #12226In den Genuss einer derartigen Diskussion kam ich nie. Wäre aber echt spaßig geworden. 😉
Jeeper
27. Februar 2007 um 13:36 Uhr #12224Hallo,
ja gute Ratschläge bekommt man ab und zu von Leuten, die meinen, wenn man nur dies oder jenes konsequent essen/machen/glauben/ändern würde… dann würde man das schon in den Griff bekommen mit der Neurodermitis.
Oder Leute, die so Gerüchte im Kopf haben wie „Neurodermitis bekommt man doch bei Bindungsproblemen mit den Eltern“.
Vor Jahren hat mir jemand dringend geraten, deshalb von zu Hause auszuziehen (Ich wohnte bis zu meinem 27. Lebensjahr im Haus meiner Eltern, unten auf einer eigenen Etage)…
Habe ich dann auch aus anderen Gründen ein Jahr später gemacht, aber hat leider nichts geholfen. Schade eigentlich…
Aber ich hab mich auch immer ganz gut mit meinen Eltern verstanden und denen auch nie die Schuld an meiner ND gegeben 😆27. Februar 2007 um 17:18 Uhr #12229Das erinnert mich an einen alten Hautarzt, bei dem ich genau 1 Mal war (und zwar deswegen).
Ich hatte es gewagt den alten Schulmediziner nach naturheilkundlichen Methoden zu fragen, da sprang er auf und schrie mich an:„Es gibt keine Naturheilkunde! Sie sind doch eine intelligente Frau! Dann befreien Sie Sich doch einfach von Ihrer ND“
Sozusagen das genaue Gegenteil von Deiner Geschichte. Sei einfach rational und lass es los….. Vielleicht sollte der sich mal mit der Tante im Zug unterhalten.
Kennt hier einer jemanden, der sich von seiner ND befreit hat? Ich glaube ja an spontane Selbstheilung und Autosuggestion, aber meine ND habe ich noch immer.
Liebe Grüße
Sandra27. Februar 2007 um 17:56 Uhr #12225In einem anderen Forum zu ganz anderen Themen hab ich neulich eine Frau kennengelernt, die es wirklich geschafft hat, sich komplett von ihrer ND zu befreien.
Sie hat eine Kassette von Kurt Tepperwein gehört „Rückführung leicht gemacht“ oder so, die ein in letztes Leben zurückführt. Man sollte also Reinkarnation für möglich halten, wenn man sowas macht 😉
Sie hat die Kassette nur einmal gehört, und war in ein vorheriges Leben versetzt worden, sie hatte 7 Kinder, es war Krieg, sie war total überfordert und so hat sie vor Verzweiflung/Wut ihr eigenes Baby in der Badewanne ertränkt.
Sie war zwar danach erstmal sehr schockiert, daß sie soetwas getan hatte, aber Ihre Neurodermitis ist seit jetzt mehr als 10 Jahren nicht mehr wiedergekommen…28. Februar 2007 um 8:03 Uhr #12228hey
ich hab mal eine zeit lang in einer wg gewohnt, wo es besser gewesen wäre, man wäre auch so gläubig gewesen. die mädels haen auch geglaubt, dass alles mit dem richtigen glauben heilbar ist.
aber ich halte es da so: lass du mir MEINEN glauben, und ich lasse dir DEINEN.
(aus der wg bin ich ausgezogen…. 😆 )
lg, belafon
28. Februar 2007 um 11:59 Uhr #12227Zur Ausgangsfrage:
Ich persönlich war noch nicht in der Situation, dass Glaube (oder Unglaube) schuld sein sollte, dass die Neurodermitis nicht verschwindet.
Ich glaube, dass ich selbst viel tun muss und kann, um gute Ausgangsbedingungen für einen „ND-Exorzismus“ zu schaffen.
Aber ich glaube auch an Gott. Das gibt mir in besonders schlimmen Momenten Kraft, durchzuhalten.
Ich gehe nicht sonntags in die Kirche und bete nicht vorm Essen oder Schlafengehen.
Aber ich war neulich in einem Kloster (Ausflug dorthin gemacht) und habe tatsächlich Mann und Kind weggeschickt und mal wieder ein Stoßgebet gen Himmel geschickt.
Danach gings mir besser, wie gesagt, man muss dran glauben.Und wer das nicht kann oder will, macht auch seinen Weg. Wobei, jeder glaubt ja an irgendetwas oder jemanden.
Zitat von Charly:
Quote:Ich glaube jedoch in erster Linie an mich…😉
Ich finde, Toleranz und Respekt sind hier die wichtigsten Werte. Irgendwelche Belehrungen/ Bekehrungsversuche kommen meist von Leuten, denen diese Werte nichts sagen.
Und Vorwürfe wegen mangelndem Glauben oder wegen Unglauben… Das ist wirklich sehr kleinkariert. -
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