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8. Juli 2011 um 16:43 Uhr #7712
Hallo!
Ich bin Mitte 20, männlich und habe seit Geburt ND.
Ich habe im Schnitt alle 5 Jahre einen Schub, dazwischen weitesgehend erträglich mittelschwer an Händen sowie Armbeugen.
2010 sind die Symptome beständig schlechter geworden, seit Anfang 2011 habe ich nun einen so unglaublichen Schub bekommen – trockende, stark blühende ND großflächig am gesamten Körper, Juckreiz den ganzen Tag, schlaflose Nächte, ich wache jeden morgen aufgekratzt auf und so weiter.
Ich versuche, damit so gut es geht zurechtzukommen, obwohl ich langsam einfach nervlich am Ende bin.
Das Problem ist, das ich so gut wie alles, was man nur machen kann, ausprobiert habe. Ergebnis: Rein gar nichts hat geholfen. Für mich ist das einfach nur frustrierend. Was ich gemacht habe:
Extreme Ernährungsumstellung über Wochen, Darmreinigungen, Chinesische Medizin, Akupunktur, Heilpraktiker, Mittel wie Nachtkerzenöl und Schwarzkümmelöl, basische Tabletten gegen Übersäuerung des Körpers, Heilkreidepackungen, Urinbehanlung, diverse Cremes, Salzbäder, Chlorbleiche-Bäder, Phönix-Therapie, Autogenes Training, Streßvermeidung usw. Noch machen lassen/ausprobieren will ich eine Stuhlprobe auf Bakterien etc., Physiogel als Creme sowie ein Besuch beim Homöopathen.Ich bin sonst soweit gesund, das einzige was noch auffällig ist, das ich seit dem Schub auch den Hang zu leichten Blähungen habe. So richtig kann ich mir da aber kein Zusammenhang herstellen. Ich bin Sportler und habe eine gesunde, relativ kohlenhydratreiche Ernährung. Denkbar wäre da für mich nur, das mein Darm überfordert ist und das an die Haut abgibt.
Was ich jetzt suche, ist ein Spezialarzt für ND, mit dem ich mein Krankheitsbild durchgehe und der mir vielleicht Tipps gibt, woran es bei mir liegen kann bzw. anderweitig helfen kann. Was ich nicht brauche, ist jemand der nur oberflächlich Cremes / Kortison verschreiben will.
Ort: Ich bin mindestens deutschlandweit mobil. Geld / Kosten spielen keine Rolle.
Wer hat Tipps?8. Juli 2011 um 17:06 Uhr #42570ich möcht dir deine hoffnung nicht zerstören, aber aus so einem schub kommst du ohne kortison nicht wieder raus. du quälst dich nur selber und abgesehen davon, sind die ständigen entzündungen auch eine ziemliche belastung für deinen körper und können auch weitere probleme mit sich bringen.
alle alternativen geschichten sind nichts für einen akuten schub.
die besten spezialisten findest du in unikliniken.ich weiß, daß du das nicht hören möchtest, aber das ist die realität.
gute besserung und lg9. Juli 2011 um 11:10 Uhr #42569Wie wärs mit einer Spezialklinik wie Neukirchen? Kannst du dir 4 Wochen frei nehmen für einen Aufenthalt dort?
9. Juli 2011 um 14:22 Uhr #42572Hi Paul, schau dir mal das an:
1. Fachkrankenhaus für Dermatologie Schloss Friedensburg (Fachkrankenhaus für Dermatologie: Willkommen) Irgendwo hier im Forum gibt es auch schon eine Diskussion darüber.
2. Professor Stemman, Kinderklinik Buer in Gelsenkirchen, der mehr die psychische Ursache (Trennungstrauma) ins Zentrum stellt, aber auch auf Vermeidung von Auslösern mit besonders in der Ernährung für einige Zeit Wert legt ((http://www.prof-stemmann.de/Schriften/Neurodermitis.pdf) Seine Methoden sind nicht unumstritten, aber er hat wohl schon oft gute Erfolge. Ich kenne ein Kind und einen Erwachsenen persönlich, die bei ihm waren und ihre Allergien (einmal Asthma, einmal Neurodermitis) losgeworden sind.
3. Das „Schwelmer Modell“: arbeitet in Anlehnung an die Methoden von Stemmann. Ich hab mehrere Bücher von dort, die mir persönlich bzw. meinem Jüngsten sehr viel weitergeholfen haben.Hi tropfen, ich gebe ich insofern recht, dass so schnell wie (hochdosiertes) Cortison wahrscheinlich keine alternative Methode es schafft, schwere akute Probleme zu kupieren.
Aber zumindest für viele ist es schon möglich, auch schwere und langwierige Schübe wegzubringen ohne Cortison oder andere Mittel, die das Immunsystem unterdrücken! Allerdings muss man damit rechnen dass es nicht so schnell geht und evtl sogar viel aufwendiger ist. Insbesondere dass man an seinem eigenen Lebensstil eine Änderung vornehmen muss, die einem schwer fällt. Ein Patentrezept gegen Neurodermitis gibt es nicht, jeder muss sein individuelles Konzept finden. Aber man hat schon die Chance, ganz von Cortison & Co loszukommen.
9. Juli 2011 um 15:16 Uhr #42571hallo maia,
einen schweren schub ohne medikamente auszusitzen ist nicht ohne. man wird zum “pflegefall” von dauer, was ohne hilfe fremder personen nicht möglich ist. die belastung von familie und beziehungen fordern oft mehr kraft, als beide seiten haben. die psychische belastung und ihre spätfolgen sollte man ebenfalls nicht ignorieren, sowie das risiko von schwerwiegenden infektionen. man vegitiert nur noch vor sich, von leben kann keine rede sein. lebensqualität gleich null.
die krankheit hat soviele facetten, das auch trotz neuro-angepassten lebensstil schwere schübe kommen.
man sollte kortison aufgrund seiner vorgeschichte nicht verteufeln, es hat sich in dem bereich sehr viel getan. und ua ist es auch möglich mit geringen dosen rechtzeitig einen schub vorzubeugen. man sollte nicht immer warten bis das kind in den brunnen gefallen ist.
ich bin dankbar, daß es immunsupressiva gibt. lieber lebe ich, als mich in der ecke zu verkriechen und mich nicht mehr bewegen zu können. -
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