Mit Neurodermitis werden Hauterkrankungen bezeichnet, die mit sehr unterschiedlich wechselnden Ekzemen auftreten können. Die Ekzeme sind Hautveränderungen, die gerötet und schuppend oder auch nässend sein können. Die Ekzeme treten an Hals, Nacken, Gesicht, Kniekehlen und Armbeugen auf, diese Stellen werden als Prädilektionsstellen bezeichnet. Die Patienten, die an Neurodermitis leiden, haben in der Regel trockene Haut und sprödes Haar.
Drei Anzeichen müssen vorliegen, wenn Neurodermitis diagnostiziert wird. Sind typische Hautveränderungen an Hals, Nacken, Gesicht, Kniekehlen und Armbeugen zu bemerken und halten diese länger als sechs Monate an, dann ist von Neurodermitis die Rede. Weiterhin sollte zur Feststellung der Diagnose geklärt werden, ob es bereits in der Familie Angehörige gibt, die an Neurodermitis, Asthma oder Heuschnupfen leiden. Als letzter Punkt ist dann zu klären, ob ein extrem starker Juckreiz vorliegt.
Des Weiteren sind noch zusätzliche Gegebenheiten zu beachten, die auf eine Neurodermitis schließen lassen. Die so genannten fakultativen Symptome sind aber nicht allein entscheidend für die Diagnose. So kann nach dem Kratzen eine weiße Hautreaktion auftreten, der weiße Dermographismus. Der weiße Dermographismus wird auch als paradoxe Gefäßreaktion bezeichnet, da statt einer roten Reaktion nach dem Kratzen, sich die Haut weiß färbt.
Ebenfalls zählen zu den fakultativen Symptomen die Unverträglichkeit von Wolle auf der Haut und ein ständiger Juckreiz bei der Transpiration. Als äußere Merkmale sind eine Blässe um den Mund zu bemerken und die seitlichen Augenbrauen fallen aus. Ebenso kann bei Neurodermitispatienten eine doppelte untere Lidfalte angeboren sein. Besonders schmerzhaft können an den Brustwarzen Hautentzündungen auftreten, die von einem Dermatologen behandelt werden sollten. Es können öfters Hautinfektionen mit Viren entstehen, das können unter anderem Herpes simplex und Warzen sein, genauso wie Bakterien oder Pilze, die sich zu Eiterherden entwickeln können. Besonders auffällig ist eine zunehmende Zeichnung der Linien auf der Haut.
Jeder Patient kann ein anderes Krankheitsbild aufweisen, das Alter des Betroffenen spielt eine entscheidende Rolle dabei. Bei Säuglingen und Kleinkindern treten die Ekzeme vor allem an den Wangen auf. Hierbei ist eine kleine schuppige Rötung zu sehen, die sich zu einem nässenden Ekzem entwickeln kann, welches als Milchschorf bezeichnet wird. Mit gelblich bräunlichen Verkrustungen trocknen die Ekzeme an. Ebenso können bei Säuglingen der Rumpf, die Streckseiten der Beine und Arme betroffen sein.
Bei Kleinkindern zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr, sind die Hautveränderungen besonders an den Handgelenken, am Nacken sowie an den Ellenbeugen und Kniekehlen zu bemerken. Dabei entstehen meist schuppende, trockene und juckende Herde.
Zu wechselnden Ekzemen an den Streckseiten der Beine und Arme sowie am Hals kommt es im Erwachsenenalter. Durch die Folgen der Kratzeffekte und des Kratzens ist das Krankheitsbild gekennzeichnet. Dabei kann es von einer Rötung der Haut bis zu blutigen Erscheinungen kommen, die wiederum einen starken Juckreiz auslösen.
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