Werden unsere Ärzte beeinflusst?
In der Aktuellen Ausgabe des Spiegel Magazins (Nr. 5 2011) erscheint ein interessanter Artikel zu einer möglichen Einflussnahme auf so genannte Ärztenetze.
Ärztenetze sind demnach lose Zusammenschlüsse verschiedener Mediziner unterschiedlicher Fachrichtungen in einer bestimmten, gerne ländlich geprägten, Region. Diese Netze haben ein eigentlich sehr löbliches Ziel, und zwar die Versorgung der Patienten innerhalb der verschiedenen Fachrichtungen optimal zu organisieren. Davon kann der Patient sehr profitieren, findet er doch den richtigen Arzt für seine Probleme. Zudem können durch eine Einschätzung der Auslastung verschiedener Kollegen vermieden werden.
Der Fall der Netze
Wo liegt hier also das Problem? Warum werden einige Ärztenetze vom Spiegel so kritisiert? Der Spiegel will erfahren haben, dass einige Ärztenetze von Pharmakonzernen exklusiv gesponsort werden. Sie bekommen beispielsweise eine Sekretärin gesponsort oder das Netz erhält direkte Zahlungen. Im Gegenzug, so der Spiegel in Berufung auf den Ärzteverband MEZIS (Mein Essen zahl ich selbst), würde die Ärzte der Pharmafirma ermöglichen auf Kongressen zu werben. Zudem würden so genannte „Aut idem“ Verschreibungen verstärkt. Diese Verschreibungen bedeuten, dass der Arzt ein Präparat einer bestimmten Firma verpflichtend aufschreibt, also nicht mehr die Rabattkonditionen der Krankenkassen Grundlage der Auswahl sind.
Die Sponsoren der Ärztenetze sind üblicherweise Hersteller von Generika, also Hersteller die Präparate eines bestimmten Wirkstoffes sehr günstig herstellen. Die Medikamente haben exakt die gleiche Wirksamkeit und bis auf den Preis und möglichen Vorteilen für Ärzte keinerlei Alleinstellungsmerkmal. Dies führt zu einem massiven Wettbewerb um die Gunst der Ärzte.Verschärft wird dieser Wettbewerb dadurch, dass Krankenkassen Rabattkonditionen mit Arzneimittelherstellern aushandeln, also eventuell Generika vom Apotheker ausgegeben werden die nciht automatisch denjenigen entsprechen, die der Arzt ursprünglich verschrieben hat.
Auswirkungen?
Der Spiegel gibt an, dass es in einigen Landkreisen dazu gekommen ist, dass über 60% der Verschreibungen mit „aut idem“ ergänzt werden. Unter diesen Verschreibungen können einzelne Pharmafirmen einen Marktanteil bis zu 70% erhalten! Für den einzelnen Patienten sind die Auswirkungen unmittelbar erst einmal nicht vorhanden. Der Wirkstoff und damit das Medikament sind ja identisch.
Mittelbar zahlen aber die Kassen einen höheren Preis, da nicht mehr die rabattierten Arzneimittel von den Kassen bezahlt werden müssen, sondern potentiell teurere Mediamente, die keinerlei Mehrwert bieten. Dies kann auf lange Sicht die Kosten für Medikamente erhöhen oder ein Absinken der Preise verhindern. Dies führt bei jedem von uns zu höheren Beiträgen. parkaoutlet.com“> männer
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