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Liebe cherry blossom,
danke für deine Tipps, auch für den, mit Curacutin!
Als ich merkte, dass der teuere Privatarzt irgendwie auch nicht so genau weiß bei der Vielfalt, die ich da zu bieten hatte – Ohren, Gesicht, Kreuz, Untenrum, bisschen Hand, viel Unterarme, Kopfhaut …, bei keinerlei ND-Vergangenheit – er wirkte ein bisschen ratlos, sagte Atopie und schriebn Cortison-Rezepte … da fing ich an zu lesen. Und der der englischsprachigen Literatur fand ich, nachdem ich “red skin” eingegeben habe, UNMENGEN an Literatur, Blogs und Artikeln zum “topical steroid withdrawal”. Was lange dauerte, war es, herauszubekommen, wie dünn die Haut in den Ohrmuscheln ist …denn andere schmieren fröhlich ein halbes Leben lang, ich nur anderthalb Jahre und dann das. Aber dann wusste ich Bescheid. Vielleicht war das ein kleiner Anflug von Alters-Atopie in den Ohren. Aber der Rest, der wie ein wilder Sturm über mich hereinbrach, der war es nicht wirklich. Was mir davon nun bleiben wird, keine Ahnung …
@cherry_blossom 53317 wrote:Was Du einmal ausprobieren könntest: Lasse für 1-2 Tage die folgenden (säurebildenden) Lebens- und Genussmittel ganz weg:
– raffinierter Zucker
– Weizen
– tierische Produkte (sowohl Fleisch und Eier als auch Milchprodukte)
– alles sowieso eher Ungesunde (Kaffee, Alkohol, Nikotin, Fertiggerichte)und esse stattdessen …
Ich habe, aus lauter Verzweiflung, folgende Sachen weggelassen, für Wochen (ich war wirklich verzweifelt und auf mich angewiesen):
Weizen, Hefe, Zucker, alles Süße, Milch, Milchprodukte bis auf Hartkäse, Eier – Fleisch esse ich eh nicht, Alkohol trinke ich nicht. Außerdem nahm ich die ganze Zeit Probiotika. Keine merklichen Auswirkungen, leider. Bin aber noch immer weizenlos und zuckerlos ;-).
Während der Suche auf deutschen Webseiten kam ich auf eine Website von einem Hautarzt, der tolle Tipps gibt – und siehe da, der kennt auch (d.h. leugnet nicht) den Cortisonentzug! Scheut euch seine “Publikationen” an – ich fand sie richtig toll und hilfreich!
Hautarzt Dr. Schnicke – PublikationenUnter “Gesichtsekzem” steht (dort findet man die dünnsten Hautbereiche):
Häufig werden Gesichtsekzeme als iatrogene Nebenwirkungen produziert. Insbesondere sind die häufig verschriebenen „tri- und polyvalenten” Allround-Kortisonsalben Auslöser der Hautausschläge. Diese Cremes können zwar alles, aber nichts richtig! …. die Gefahr ist, dass Patienten die externen Kortisone bei nachlassender Wirkung immer stärker dosiert anwenden. … Dann hilft nur ein sofortiges Absetzen der Kortisoncreme in Form einer Nulldiät für die Haut und Führung des Patienten durch das Jammertal. …
Von wegen “Cortison äußerlich angewendet führt nicht zu systemischen Wirkungen” (hört man oft):
In der Zeit, in der ich meine Ohren mit Cortison beschmierte, merkte ich gleichzeitig, aber keinen Zusammenhang ahnend, dass die roten Flecken auf meinem Schienbein (sind infolge einer anderen Autoimmunerkrankung seit 10 jahren dort vorhanden) völlig weggingen. Ich registrierte es mit großer Freude – dachte natürlich keinen Augenblick an die Cortisonsalbe in den Ohrmuscheln.
Was soll ich sagen – seit ich keine Cortisonsalbe benutze, sind sie wieder zurückgekommen. Also ein klein wenig Immunsuppression muss erfolgt sein, auch durch eine Salbe am entfernten Körperteil.
Passt auf euch gut auf.
Ich hab diese Creme vor 2 Tagen entdeckt und sofort gekauft, nicht zuletzt weil die Winzigtube ja Probengröße hat und das Geld einem fürs Ausprobieren nicht weh tut.
Habe die Erfahrung gemacht, dass die Haut bei wunden Stellen schmerzhaft reagiert, ist das bei dir anders?
Ich möchte euch erzählen, wie es weiterging.
Nachdem also ich mein Ohr über ein Jahr lang mit der vom Ohrenarzt verschriebenen Mischung (Nerisona und irgendein Antibiotikum, Nerisona wohl verdünnt, dennoch … viel zu lange verwendet, auf dünnster Haut in den Ohrmuscheln …) “behandelt” und dann wegen der Superinfektion einige Tage die starke Cortisonsalbe Diprogenta schmierte …. explodierte meine Haut auch außerhalb der Ohrmuscheln auf eine unvorstellbare Weise an Stellen, wo ich niemals in diesem Leben Cortison benutzt habe:
1. Klar, die Ohrmuscheln – sie wurden dunkel-tiefrot und juckten wie wahnsinnig –
2. ich bekam rote Stellen im Gesicht, um den Mund, an den Augenbrauen, am Augenlid (die Hautärztin meinte: periorale Dermititis, neben Neurodermitis – das war es aber nicht, denn der Bereich direkt am Mund sowie auch die Lippen waren entzündet und rot) . Alles schuppte, stellenweise Ödeme, alles tiefrot. Mein Gesicht besserte sich erst Ende April – nach 2 Monaten.
3. Eine über 30 Jahre alte Narbe auf dem Bauch fing an anzuschwellen, wurde rot und juckte … das verging nach einer Woche
4. An beiden Unterarmen, Außenseite, links schlimmer, bekam ich riesengroße, nässende, dann schuppende, dann wieder nässende Flächen. Am linken Arm ging das vom Ellbogen runter beinahe bis zum Handgelenk. Vom vielen Kratzen – vom abwechselnden Schuppen und Nässen – von der monatelang meist offener Haut ohne Barriere bekam ich sowas wie eine Lichenifikation. Alles dunkelrot, alles entzündet. Die Haut fängt jetzt erst an, geschlossen zu sein, wenn ich nicht kratze, ist aber noch immer dunkelrot und ödematös.
5. Im Intimbereich … dort, wo ich vor beinahe 30 Jahren einen Dammschnitt hatte sowie perianal: Unerträgliches Jucken, geschwollene, ödematöse Haut. Das ist jetzt noch nicht ganz weg.Ja, ich ging zu Ärzten. Nr. 1: “Sie haben Neurodermitis, das ist alles Neurodermitis. Naja, im Gesicht, das ist periorale Dermatitis. Und die Augenbrauen, das könnte ein seborrhoisches Ekzem sein.” Nr. 2: “Das ist eigenartig, die Stelle am Arm sieht ein wenig aus wie Neurodermitis, ist aber an einer Stelle, wo man Psoriasis hat, nicht aber Neurodermitis. Ich könnte da mal stanzen …”. Stanzen ließ ich diese fertige, nässende, kaputte Haut nicht. Aufgeschrieben bekam ich – ja richtig: Cortison, für danach Protopic und eine desinfizierende Salbe mit Jod. Ich nutzte nichts davon*.
Was ich im weiteren Verlauf dieser höllischen zwei Monate aus eigenem Antrieb noch versuchte:
1. Minostad, das niedrigdosierte Antibiotikum gegen Akne
2. Metronidazol Salbe
3. Erythromycin Salbe
3. Halicar Salbe –
4. Dermatodoron Salbe
5. Klar, Basiscreme und unzähle hypoallergene ProdukteDas einzige, was mir symptomatisch half: Halicar Salbe, gegen Jucken, sowie Schwarztee und/oder verdünnter Apfelessig an den Ohren (gegen Juckreiz und beginnende Entzündung) .
*Meine eigenen Recherchen weisen eindeutig in die Richtung eines Cortisonentzugs – vor allem wegen der tiefen Röte, die all diese Stellen aufwiesen – die ist jetzt erst weg.
Ich weiß bis heute nicht, was die Ohren ursprünglich hatten und noch haben – vielleicht Neurodermitis, ich weiß nicht. Cortison wäre dafür nicht notwendig gewesen. Die Post-Cortison-Röte ist vollständig weg, die Haut schuppt leicht und juckt noch und ist derart empfindlich (wahrscheinlich auch dünn), dass die meisten Salben und Cremes Juckreiz auslösen.
Allergien, Neurodermitis und Ähnliches habe weder ich jemals in meinem langen Leben gehabt, noch irgendjemand in meiner Familie.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag jemandem helfen kann, der sich ahnungslos Cortison auf dünne Hautstellen schmiert.
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