- Dieses Thema hat 27 Antworten sowie 20 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 13 Jahren, 9 Monaten von
Suffmelancholie aktualisiert.
-
AutorBeiträge
-
1. März 2007 um 12:43 Uhr #5336
Hallo,
ich bin beim googeln auf eine Seite von einem Psychologen namens Dr. Frederich gestoßen, der folgende Hypothese aufstellt:
Quote:Meine Beobachtung ist nun, dass ein Neurodermitiker
1. eine unglaubliche angst davor hat, etwas tun zu müssen
(was er nicht will) und
2. dass ihn eine ungeheuere Angst leitet, einen Fehler zu begehen, bzw. andere zu enttäuschen, bzw. schuldig zu werden. Er tut sich daher auch schwer Entscheidungen zu treffen.und
Quote:Nach meiner Beobachtung wirkt in Neurodermitikern eine ungeheuere Angst, vor dem Satz: „Du musst!!!“Jedes Mal wenn ein „du musst“ auf sie zukommt, wird sofort Juckreiz ausgelöst, ja ein Neurodermitiker muss es nur denken – „du musst“ – schon kann er sich wieder kratzen, bis hin sogar „das Fell sich vom Leibe ziehen, bis das Blut spritzt“. (Angstbesetzte Worte, Sätze, können uns Menschen genauso krank machen wie Bakterien, Viren, oder zu viel Sonnenstrahlen.)
Quelle: http://www.frederich.de/kbild/neuro.htm
Könnt Ihr das unterschreiben?
Ich poste das hier, weil er noch einen anderen Satz schreibt:Quote:Somit ist es für mich logisch, dass ein ND-Patient tendenziell nach dem Motto arbeitet: „. .ich tue viel für andere (ich muss ja Verantwortung tragen), aber man sollte es nicht von mir haben wollen (im Prinzip mag ich überhaupt nicht mehr müssen!).“ Und dies wird dann in einem Verhalten, welches ich als reflexartigen Widerspruch (stets dagegen) bezeichne, auffällig.Wenn ich ehrlich bin, ist das eine Erkenntnis, die ich schon vor Jahren hatte. Ich dachte immer, dass ich einfach ein besonders hartnäckiger Trotzkopf bin und versuche mir das auch immer wieder bewußt zu machen. Aber dass genau sowas mal von jemand anderem so klar formuliert wird, hat mir doch einigermaßen imponiert.
Kennt Ihr das auch?
Liebe Grüße
Sandra1. März 2007 um 13:42 Uhr #12381Als erstes muss man feststellen das der Mann keine dermatologische Ausbildung hat. Und wenn ich mir die Homepage dieser Doktors ansehe steht im Grunde überall das selbe drin.
Natürlich ist die Psyche ein wichtiger Faktor bei ND und natürlich wirkt sich so etwas auf das verhalten aus. NDler können sich natürlich zurückziehen, weil sie sich schämen in die Öffentlichkeit zu treten.
Davon aber abzuleiten das wenn Ndler etwas müssen, sich sofort die ND verschlechtert ist die Spiegelung der Tatsachen.
Wir bekommen doch keine ND weil wir etwas tun müssen. Zwang führt immer und bei jedem zu Unwohlsein. Bei Ndlern bricht sich diese Unruhe in kratzen aus und verstärkt die ND, aber führt sie nicht herbei. Andere haben andere Ventile, wie Rauchen, Trinken, Magengeschwüre etc.Auch die Logik Ndler „mögen überhaupt nicht mehr müssen“ ist blödsinn. Welcher Mensch möchte schon zu etwas gezwungen werden oder macht fröhlich etwas was er tun muss? Ich kenne keinen.
VG Jeeper
1. März 2007 um 15:21 Uhr #12385In guten Phasen juckt mich das gar nicht, wenn ich mal irgendwas muss- im Gegenteil, ich kann sehr gut mit Druck und Stress umgehen.
Hab ich dann keine ND mehr? – Aber es heißt doch auch, dass es keine Heilung gibt…Und als ich noch keine ND hatte- war ich da ein anderer Mensch? Weil mir damals „müssen“ nichts ausgemacht hat?
Und wenn ich Grippe habe, aber ne gute ND-Phase, und ich muss aufstehen, dann juckts auch nicht, aber mir wird schwindelig. Wie kann man das wohl erklären?
Und wenn ein Nicht-NDler was nicht will, hat er dann Neurodermitis, obwohl nichts juckt?
….
Mich NERVT dieser Psychokram 👿
Sicher wirkt sich Stress irgendwie aus, und verschlimmert möglicherweise Symptome, aber doch bei jedem und bei verschiedenen Erkrankungen.
Mal sehen, wie lange es noch dauert bis die Ursache der ND identifiziert wird- und dann müssen all die Besserwisser ihre ….. Aussagen zurückziehen.
Es gibt so viele Erkrankungen, deren Entstehung man früher im Kopf vermutet hat- heute sind die alle therapierbar!Bis dahin: Nicht irritieren lassen.
avi1. März 2007 um 17:30 Uhr #12382Hallo Sandra,
ich hab jetzt nicht auf die Site von dem Doc geschaut und daher nur das im Hinterkopf, was du zitiert hast.
Bei mir ist ja die ND eine ziemlich 100%ige Kopfgeburt, bin körperlich fit, keine Allergien, niente.
Bei mir ists die Psyche und ich habe zwar nicht ausschließlich das „Müssen-Problem“, aber auch.
Ich MUSS zB jetzt wieder studieren, weil alle das von mir erwarten und ich ja auch meinen Studienabschluss will. Ausbildung machen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen und spätestens, wenn mein Kind im Kindergarten ist, MUSS ich was machen. Daher fang ich schon jetzt wieder mit dem Studium an, weil dann alle aufatmen, dass bei mir wieder was geht (ich ja eigentlich auch, aber ich hab so eine Konzentrations- und Lernblockade, allein, wenn ich dran denke, dass ich mich wieder reinknien muss!!!)
Keine Ahnung, wie ich mich motivieren soll. Das einzige MUSS, das ich gerne mache, ist das Familienmanagement.Ich tu auch viel für meine Leute, aber nur, solangs von mir ausgeht und freiwillig ist. Wenn ich was machen muss, dann meist im Rückwärtsgang und mit angezogener Handbremse. 😉
War auch ein schwieriges Kind und ein extremer Trotz- und Sturkopf. Aber seit ich dazu stehe und mich nicht mehr dafür entschuldigen will und muss, solche Kanten zu haben, lebt es sich entspannter.Die anderen (ebenfalls psychischen) Faktoren meiner ND sind recht vielschichtig und komplex.
Aber wie gesagt, diese Müssen-Problematik bestimmt auch mein Dasein 🙁IKEA wirbt doch so sinnig:
Quote:Nichts muss, alles kann!In diesem Sinne…. 8)
5. März 2007 um 14:48 Uhr #12380Hallo,
möchte das ganze nunmal von der energetischen/alternativmedizinischen Seite beleuchten.
In der chinesischen Medizin bezeichnet man die Haut als die „dritte Niere“ und mit der Niere ist das Gefühl „Angst“ verbunden.
„Das geht mir auf die Nieren“ z.B.D.h. Niere = Angst = Evtl. Hautreaktion.
Bei mir ist die Niere ein energetisch sehr schwaches Organ und mich begleitet das Thema „Angst“ schon mein ganzes Leben.
Müssen wir etwas tun und es ist uns unangenehm, dann hat es mit Angst zu tun und der Kreis schließt sich wieder. Leider.
Liebe Grüße
Sunseeker5. März 2007 um 18:29 Uhr #12383Cool, wieder jemand, der glaubt, die ND von der Psyche her erklären zu können.
Seine Behauptung ist durchaus nicht uninteressant. Aber so richtig haltbar ist sie für mich auch nicht. Denn, was ist hier Ursache und was Wirkung?
Wer bei starker ND keinen psychischen Knacks abbekommt, der hat sich wahrscheinlich schon vorher umgebracht. Es gibt doch garantiert niemanden unter den Betroffenen, der nicht mit Ängsten und sozialen Störungen zu kämpfen hat. Von sowas bleibt man nicht unbeeinflusst, schon gar nicht, wenn es einem die Kindheit geprägt hat.Das, was der Psychologe da sagt, das trifft wohl auch auf Depressive zu. Das ist einfach die Beschreibung eines typisch psychisch sensiblen Menschen. Er hilft gern anderen, fühlt sich von Verpflichtungen aber überfordert. Hält Anforderungen nicht stand, ist Perfektionist und Kopf-Mensch. Will von allen geliebt werden. Hat natürlich Angst, zu versagen, sich lächerlich zu machen. Fehlendes Selbstbewusstsein eben.
Von „Du Musst“ Sachen fühle ich mich auch erschlagen. Es demotiviert mich regelrecht, etwas machen zu müssen. Statt dessen bin ich ganz fleissig, wo man es am wenigsten von mir erwartet. Die positive Überraschung ist mein Ansporn.
Aber ich denke, das ist nur weiterer Teil psychischer Labilität. Das „sich nicht trauen“.
Wie auch immer, es erklärt die ND nicht – und – noch viel schlimmer – heilt sie nicht.
6. März 2007 um 18:35 Uhr #12388Ich bin doch immer wieder erstaunt, welch heftige Ablehnung von vielen NDlern kommt, wenn die Sprache auf „Psycho“ kommt. Sicherlich haben Psychologen i.d.R. keine dermatologische Ausbildung, Homöopathen allerdings meist auch nicht. Und die wiederum erfreuen sich doch allgemeiner Beliebtheit. Ich bin früher in akuten ND-Phasen lieber zum einfachen Hausarzt gegangen, weil ich mich da besser betreut gefühlt habe. Der war auch nicht dermatologisch ausgebildet, hat sich aber immerhin für mehr als nur meinen Hautzustand interessiert.
So wie manche von uns die Ursachen oder Auslöser in ihrer Ernährung suchen und vielleicht auch finden, sehe ich bei mir einen Hauptgrund, dass die Haut nicht besser wird, im ewigen Kratzen und Reiben. Woher die Schübe kommen, weiß ich auch nicht. Ich rede hier vom „Nicht-Abheilen“. Eben nur ein Teilaspekt der ganzen Misere. Ich kann in dieser Hinsicht kala nur völlig recht geben. Dass ich kratze hat bei mir einen reinen Psycho-Hintergrund. Denn oft genug muss ich mir eingestehen, dass der Juckreiz NICHT vorher da war. Also stelle ich mir die Frage wann und wieso ich das tue, um in solchen Situationen gewappnet zu sein, oder solche Situationen einfach zu meiden. So wie jeder Allergiker auch versucht seine Allergene zu meiden. Dabei ist mir jede Theorie, auch die dieses Psychologen recht, um mich und mein Verhalten zu prüfen.
In einer anderen Diskussion kamen wir auf das Thema Kratzen, sobald man nach der Arbeit nach Hause kommt und ein Teilnehmer meinte, dass man damit eventuell die aufgestaute Anspannung abbaut. In Verbindung mit der obigen These kann ich für mich nur feststellen: Klar, ich muss den ganzen Tag mit Situationen und Menschen umgehen, die ich mir im Privatleben nicht antun würde. Aber ich muss eben und die inneren Widerstände dagegen führen m.E. zur Anspannung.. (Mir macht mein Job trotzdem Spaß, nur so nebenbei). Für mich ein Ansatz mir die Widerstände bewusst zu machen und vielleicht erst gar keine Anspannung aufkommen zu lassen. Ich werde das auf jeden Fall mal beobachten. Vielleicht hilft’s. Vielleicht auch nicht. Immerhin kostet es nix. Rückenschmerzen habe ich auf jeden Fall keine mehr, seit ich weiß in welchen Situationen ich mich innerlich verkrampfe.
Dass die ND durch solche Selbstreflexionen je verschwinden könnte, mache ich mir erst gar nicht vor. Aber alles, was mir hilft, dem Kratzzwang zu entkommen, ist trotzdem hochwillkommen. Insofern kann ich nur sagen: Mich nervt dieser Psychokram NICHT.
Liebe Grüße
Sandra7. März 2007 um 0:27 Uhr #12386Hallo,
um nicht falsch verstanden zu werden- dass sich die Neurodermitis-Symptome in Stress-Situationen verschlechtern ect. können sicher die meisten NDler (leider) bestätigen. Und dass es einen Zusammenhang geben kann zwischen der Entstehung der ND und Stress ist sogar physiologisch nachweisbar (bei psychischer Anspannung sind vermehrt Immunkörperchen in der Haut nachweisbar, also eine direkte Verbindung zwischen Stress und Immunsystem und der Neuro!) .
Was mich nervt ist, wenn mit der Diagnose ND auf irdendwelche Charaktereigenschaften geschlossen wird. Das ist unseriös und bestimmt nicht gerade förderlich für die Betroffenen, wenn man zB. an Effekte wie „Selbsterfüllende Prophezeiungen“ denkt oder die Autorität, die viele Menschen immer noch Ärzten und Wissenschaftlern unhinterfragt entgegenbringen.
Einige Fragen:
Bei genauerer Betrachtung kennt man doch kaum einen Menschen, der die beschriebenen Eigenschaften nicht hat, was bedeutet das für die Prognose einer ND?
Und dass die ND einen charakterlich ändert, das ist bei einer solch belastenden Erfahrung doch zu erwarten.
Und was unterscheidet einen NDler dann von Betroffenen anderer Erkrankungen? Warum werden diesen Patienten nicht auch besondere Eigenschaften nachgesagt?
Vielleicht weil die Ursachen bekannt sind?
Die Medizingeschichte kennt einfach zu viele Erkrankungen, bei denen eine psychische Ursache zur Erklärung herangezogen wurde- solange bis man eben das Bakterium/ die Gene/ ect. entdeckt hat…Das nervt- nicht die Möglichkeit einer Suche nach Lösungen auf allen denkbaren, sinnvollen Wegen, die ein Mindestmaß an Überprüfbarkeit und Wiederholbarkeit mit sich bringen (was die moderne Psychologie ja tut)
Also bis dann, lieben Gruß,
avi
7. März 2007 um 15:12 Uhr #12393Ups, ich bin durch das Neuro-Thema nur indirekt durch meinen Mann betroffen. Eigentlich war ich hier auf der Suche nach der Anwendungsdauer von Cortison-Creme.
Beim Stöbern bin ich auf den Artikel gestossen und hatte das Gefühl, mich tritt ein Pferd. Das trifft bei ihm 100% zu. Ich hatte vorher schon öfters in die Richtung Hautkrankheit / Psyche geschaut, aber bis vor kurzem wurde die Krankheit bei meinem Mann als Psoriasis beurteilt was zu dem psychischen Bild nicht passen wollte.
Das mit dem „müssen“ ist bei ihm ein extremes Thema. Mal schauen, ich werde ihm die Seite mal empfehlen und schau mal, was er sagt.
Übrigens ist ein Freund von uns aus Deutschland bei Dr. Frederich in Behandlung. Ich war bisher etwas skeptisch ob er nicht evtl. zu sehr in Richtung Dahlke geht, aber mein Freund war soweit sehr zufrieden. Es ist ein sehr einfühlsamer Therapeut. Er hat allerdings einen recht happigen Stundensatz, allerdings ist die Therapiedauer dann wiederum sehr kurz angesetzt.
7. März 2007 um 17:53 Uhr #12389Hi avi,
Freut mich, dass Du auf meine kleine Provokation (kein Angriff!) eingegangen bist. Ich gebe Dir völlig recht, was die Charaktereigenschaften angeht. Nicht umsonst steht in guten ND-Büchern oft schon am Anfang „Es gibt keine ND-Persönlichkeit“.
Deine Fragen sind berechtigt und im Endeffekt schon von Dir beantwortet. WIR reagieren mit Neurodermitis, andere mit Migräne oder einer höheren Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Eine Freundin von mir ist permanent mit Bronchitis, Blasenentzündung u.ä. beschäftigt, seit sie in einer absolut furchtbaren Beziehung steckt. Leider gesteht sie sich das (noch) nicht ein. Insofern ist es auch schon fast logisch, dass H. Frederich bei all den Krankheiten, die er aufführt, fast immer das gleiche schreibt. Kritisch gesehen, macht er es sich vielleicht auch etwas einfach. Aber was soll’s. Für mich ist es einfach nur eine Diskussionsgrundlage und keine absolute Heilslehre. Hätte ich vielleicht in meinem Startbeitrag deutlicher machen können… 😳
Grundsätzlich finde ich es einfach schade, dass eine Diskussion über solche Themen oft gleich von Anfang abgeblockt wird, weil immer gleich so dagegen gehalten wird. Die meisten im Forum, zumindest die, welche sich hier regelmäßig äußern, sind doch erfahren und skeptisch genug. Gerade mit Euch würde ich mir eine fruchtbare und offene Diskussion wünschen. Kein Arzt ist in der Beziehung so kompetent wie wir, oder?Schönen Abend noch
Sandra7. März 2007 um 22:27 Uhr #12391Dieses Thema ist ja sehr sehr interessant und einige Beiträge schreiben mir von der Seele. Ich kann die Zitate dieses Docs eigentlich nur unterschreiben. Gerade heute musste ich wieder so ein schwachsinniges Coaching im Geschäft über mich ergehen lasssen. Da ging es u.a. genau um solche Themen wie „fremdbestimmtes handeln “ und „selbsterfüllende Prophezeihung“. Ein Leben ohne Konjunktive…. Kluge Thesen, missbraucht um Mitarbeiter zu motivieren die Kunden noch besser an die Angel zu bekommen. Eigentlich ein echtes Brechmittel aber man muß es halt mitmachen. Dazu noch die Sorge um das Kindergartenkind, dass gerade kränkelt und schon begann es wieder furchtbar zu jucken. Hab mich den ganzen Tag schrecklich zusammengerissen und nach Feierabend genüsslich aufgekratzt. Bei mir ist das ganze sicher auch seelisch bedingt. Seit ich nach dem Mutterschutz wieder im Job steh, die Verantwortung fast alleine für unsere Kleine trage und mir dazu noch ständig diese unternehmergeilen Coachings antun muß (und natürlich im Anschluß noch die entsprechenden Erfolge vorzuzeigen habe —und dafür mein Kind noch zusätzlich irgendwie unterbringen muß) hat es eigentlich erst so richtig angefangen bei mir.
Lustigerweise bin ich grad auf einem guten Weg gewesen, mich mit Crems und Brottrunk durch die Neuro zu retten. Aber der Tag heute hat mir mal wieder gezeigt, dass eine gecremte Haut und eine intakte Darmflora noch lange nicht ausreichen um die ND zu „unterdrücken“
Wünsch euch allen eine schöne Nacht ohne kratzen!
LG Anne
7. März 2007 um 22:41 Uhr #12392Hab gerade nochmal über alles nachgedacht…..natürlich kann die Psyche auch nicht allein an allem schuld sein. Warum hätten dann Babys und Kleinkinder schon ND? Das ist also auch nicht der Weisheit letzter Schluß…. Da komm ich echt ins grübeln und finde und finde keine Antwort…
8. März 2007 um 19:50 Uhr #12379Hmm … ich kenne das verdammt gut … esist schon fast krankhaft bei mir und mein Freund ist auch oft genervt deswegen … aber ich kann das nicht abstellen … wie ein Zwang.
Ich habe das “Helfersyndrom“ sagen meine Freunde immer … ich denke immer, ich MUSS helfen und wenn ich es mal nicht tu, fühle ich mich schlecht und schuldig, dass ich denjenigen im Stich gelassen habe.
Auf der Arbeit gehe ich nie vorher nach Hause, bis mein Tisch leer ist, ich mache alle Bestellungen, die Faxe, die Ablage, die Mahnungen, die Stornos, die Angebote … es bleibt nichts liegen. Ich werde dann zu Hause ganz kirre und denke, dass ich es nächsten Tag nicht schaffe.
Auch mit unserem Radio ist es nicht anders. Ich will immer alles machen und fertig bringen. Ich versuche in Abteilungen zu helfen, wo ich eigenz gar nix zu suchen habe, finde meistens aber auch immer eine Lösung, weil ich denke, dass ich das muss.
Wenn ich etwas mal nicht gleich mache, schaffe oder wie auch immer, kann ich nicht schlafen, hab ein schlechtes Gewissen.
Ich mach den Haushalt immer zu Ende, obwohl ich die eine Maschine Wäsche auch noch nächsten Tag waschen könnte. Stattdessen bleib ich bis in die Puppen wach und warte bis die Maschine fertig ist und hänge es auf. In meinem Kühlschrank herrscht eine total idiotische Ordnung … Wurst, Käse, Brot, Margarine, Getränke, Soßen … alles hat seinen festen Platz. Wenn mein Freund es mal anders reinstellt, macht es mich wahnsinnig und ich stelle es sofort um.
Wie man diesen “Tick“ abstellt … ich keine Ahnung.
8. März 2007 um 23:59 Uhr #12387Freut mich, dass Du auf meine kleine Provokation (kein Angriff!) eingegangen bist.
Hallo Sandra,
habs auch so aufgefasst 🙂Macht Spaß zu diskutieren, und das Argument mit den Kleinkindern ist ja viel besser als meine!
Gute Zeit, avi
9. März 2007 um 18:13 Uhr #12390Ja das mit den Kleinkindern und Säuglingen ist ein gutes Argument. Habe ich auch schön öfter gelesen im Zusammenhang mit diesen „Trennungstheorien“. Ich denke gerade darüber nach, dass die ND bei den meisten von uns ja irgendwann im Kindesalter oder in der Pubertät mal einfach aufgehört hat. Bei mir war’s zumindest so. Wiedergekommen ist sie dann erst wieder als ich 20 war. Zwischendurch war ich auch mal über ein Jahr völlig frei davon. Vielleicht waren es ja jedes Mal ganz unterschiedliche Auslöser? Ich meine das jetzt generell incl. aller Allergien, Umwelteinflüsse oder psychischen Faktoren. Ist jetzt allerdings nur ein spontaner Gedanke von mir 🙄
Was mich zum Grübeln bringt, ist die Tatsache, dass ich bis vor 1 ½ Jahren über ein Jahr lang völlig erscheinungsfrei war. Dabei habe ich genauso geraucht wie jetzt, meine Ernährung hat sich kein Stück geändert und auch so wüsste ich nicht, was sich geändert haben soll. Wenn es an so etwas läge, muss es etwas ganz normales, kleines, alltägliches sein, so dass man einfach nicht drauf kommt. Andererseits war ich damals aber in einer Ausnahmesituation. Ich bin nach Hamburg gezogen, hatte einen neuen Job und kannte hier fast niemanden. Zu der Zeit war ich total offen für jeden und alles. Außerdem war ich super-gelassen. Mich hat absolut nichts und niemand geschockt. Nach knapp über einem Jahr hatte ich mich eingewöhnt, alles wurde „normal“. Und irgendwann ging’s wieder mit der ND los. Ich merke auf jeden Fall, dass ich überhaupt nicht mehr offen und gelassen bin. Allerdings weiß ich echt nicht mehr, ob es damit anfing oder durch die ND kam. Vielleicht spielt das alles auch überhaupt keine Rolle und es ist irgendwas ganz einfaches, was ich halt nur noch nicht rausgefunden habe.
@Manna
Tja, ich würde Dir gerne etwas davon abnehmen. Ich bin da genau das Gegenteil. Im Job bin ich zwar genauso wie Du, aber privat lasse ich alles erst mal solange schleifen, bis es gar nicht mehr geht. Das führt dann wiederum zu einer stetigen Unzufriedenheit à la „ich müsste jetzt mal dringend ….“ Wenn man uns mixen und gerecht aufteilen könnte, wäre es wahrscheinlich ideal 😆In dem Sinne
Schönen Abend noch
Sandra -
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.