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12. März 2007 um 18:59 Uhr #12384
hab kein helfersyndrom und trotzdem neurodermitis. Ich lasse gern Arbeit liegen und verschiebe Unangenehmes oft.
Heute übrigens auf welt.de: „Viren können psychische Erkrankungen auslösen“.
http://www.welt.de/wissenschaft/article753988/Viren_koennen_psychische_Erkrankungen_ausloesen.html
21. Juni 2007 um 17:08 Uhr #12394also ich muss sagen, dass diese erkenntnisse des psychologen ganz genau auf mich zutreffen, genau durch dieses problem steigere ich mich oft (unnötig) in dinge hinein –> innerer stress. bin aber ganz fest dabei, an mir zu arbeiten. 😉 wird sicherlich auch seine einflüsse auf die haut haben…
30. Juni 2008 um 14:45 Uhr #12395ich schließe mich dem an alles steht in wechselwirkung und das eben nur neurodermitker nicht gefällt etwas tun zu müssen ist zu einfach gedacht.
jedem missfällt es einem zwang ausgesetzt zu werden.
manche bekommen magengeschwüre und widerrum andere rauchen bis zum exzess und widerrum andere bekommen migräne.vor 3 wochen war ich im kh. wegen eines akuten asthmaanfalles und bekam dann wo ich auf die normal station verlegt wurde nur das eine zu hören.
ah sie haben neurodermititis das hat ja viel und hauptsächlichlich mit der psyche zu tun.
ich hab innerlich nur noch gekocht und hab zysnisch gemenit ja da haben sie vollkommen recht,denn ich habe es mir best. schon vor der geburt rausgesucht neurodermitiker als karriere zu wählen.
ich fand das sowas von grotesk und hab meine ablehnende meinung gegenüber ärzten ansich nur bestätigt.
5. November 2008 um 11:19 Uhr #12398na das ist ja mein Thema!
Ich weiß, dass die ND unterschiedlichste Ursachen hat, aber bin felsenfest davon überzeugt, dass die Psyche einen Riesenanteil haben kann.
Ich kann verstehen, dass man sich erstmal dagegen wehrt, von außen mit FRagen zur Psyche, Depression etc. bombardiert zu werden, wenn man mit akuten Problemen beim Arzt ist und man einfach nur was verschrieben bekommen will. Aber ich habe bei mir festgestellt, dass ich meine Haut zu fast 100% meiner Psyche zu verdanken habe. Eigentlich auch gar nicht schlecht, so habe ich quasi ein „Barometer“, wies mit meinem Seelenheil gerade aussieht.
Deswegen mein liebgemeinter Rat: Versucht, ein bißchen offener gegenüber Pschoproblemen zu sein und scheut euch nicht, euch auch mal professionelle Hilfe zu holen!
Und Streßabbau sowie bewußtes Hineinhören in den Körper oder Seele schadet mit Sicherheit nicht!Liebe Grüße, Sabine
PS: Während meiner Klinikzeit habe ich unendlich viele Leute getroffen, die an sich eine normale Haut haben und trotzdem in extremen Krisenzeiten sich die Arme, Beine oder Finger blutig gekratzt haben, weils so gejuckt hat!
6. November 2008 um 16:12 Uhr #12397Also ich kann erstmal nur sagen dass alle Behauptungen voll auf mich zutreffen 😕 …
9. Juni 2010 um 13:41 Uhr #12378Mir is dieser Thread und der Podcast letztens wieder eingefallen. Auch hier haben wir ja nochmal drüber gesprochen. Ich kann in letzter Zeit sehr genau beobachten, wie ich in nem Gespräch in meiner Arbeit ganz entspannt bin, bis ich was raushöre, was wie ein Auftrag klingt. Ein „du musst“, im schlimmsten Fall ein „das hättest du mal machen sollen“. Und dann steigt mein Puls und meine erste innere Reaktion ist Abwehr: „will ich nicht, kann ich nicht, oh Gott was muss ich da genau machen, was wenn ich nicht weiß wie’s geht“. Das äußert sich nicht in Juckreiz, aber doch in Sorge und Anspannung.
Außerdem denk ich ständig dass Leute von mir enttäuscht sein könnten. Nehme mir Fehler sehr übel, bin unzufrieden mit mir selbst, obwohl ich kein negatives feedback bekomme. Zumindest kein deutliches, ich mein aber überall was rauszuhören. Denke drüber nach, was für Ansprüche die anderen haben könnten, und ob ich sie wohl erfülle.
Naja, grad mal meine momentanen Gedanken, meiner Haut gehts trotzdem überraschend gut.
9. Juni 2010 um 16:26 Uhr #12400Liebe Helene, Du sprichst mir aus der Seele! Wären wir doch bloß etwas gelassener… :anxious:;-)
9. Juni 2011 um 9:32 Uhr #12403Hallo ihr!
Ich schaue mich seit gestern in diesem Forum um (akut böse Neuro-Attacke) und finde das Thema Psyche in Bezug auf den Krankheitsverlauf sehr wichtig. Jedoch denke ich, es erklärt bei weitem nicht alles!
Da ich quasi seit der Geburt Neuro habe, kann ich für mich ausschließen, dass es eine psychische Ursache gibt (oder der Geburts-schock vielleicht??? :eh: )
Für mich spielen Angst und Unsicherheit eine große Rolle.
Doch ich fühle mich überhaupt keinem Müssen-Zwang unterworfen. Entweder ich sehe rational ein, dass ich etwas „muss“, oder dass daraus Vorteile für mich entstehen, oder ich mach es einfach nicht und damit muss ich es auch nicht. 🙂 Ich kann das für mich sogar positiv drehen.
Das Problem mit dem Müssen vermute ich eher darin, dass man sich beweisen möchte, dass man z.B. trotz Konzentrationsproblemen die durch die Krankheit bedingt werden genauso leistungsfähig ist wie „normale“ Menschen. Doch liegt dort nicht eher das Problem des Selbstbewusstseins zu Grunde? Ist das plausibel?
Wenn mir jemand erklärt, was ich „muss“ reagiere ich meist schnell genervt, aggressiv, beiße quasi um mich… (Mein ND-freier Freund ist da jedoch nicht anders…) Doch wenn ich dann richtig böse genervt bin, und nicht rechtzeitig ein Ventil finde… *jucki*Dank eines sehr stressigen Studiums hatte ich einen bösen Rückfall, mir wurde schnell klar, dass der entsprechende Job mich genauso stressen würde (wenn er mich auch gefiel), sodass ich mich entschieden habe, doch einen anderen Weg einzuschlagen und nochmal etwas „entspannter“ zu studieren.
Und vor allem bewusst jeden Frust abzubauen anstatt ihn ausschließlich an der eigenen Haut auszulassen… Naja das muss ich noch üben!
Zumindest fühlt es sich gut an, nicht zu der nervenden Vorlesung zu gehen (zu der ich doch gehen „müsste“) und seit ich dem neuem Ausbruch mit minimalem Vorlesungseinsatz begegne, wird es wieder besser.
Meine Tierchen helfen mir da mehr als sie schaden (bin mal prizipiell gegen ihr Fell allergisch), da es mich einfach entspannt, sie vollzulabern und zu streicheln (auch wenns kurz bösen ausschlag geben kann). Und es gefällt mir auch, Tiere zu halten, gerade weil ich laut Ärzten tierfrei leben „muss“… Kann es auch nicht mehr ohne, fühle mich dann sehr einsam, wodurch die Haut blüht.Viele Grüße!
9. Juni 2011 um 10:23 Uhr #12399Hallo Suffmelancholie,
(was ist das überhaupt für ein Name!? 😉 ) ich finde es interessant was Du sagst. Studierst Du nun etwas anderes, oder das gleiche nur in „entspannter“!?
Ich frag mich nämlich grad, ob Dich das neue Studium dann auch genauso erfüllt, wenn Du nun etwas anderes studierst, als das was Du eigentlich machen möchtest!? Find ich schwierig irgendwie… ich meine Ruhe und Entspannung hin oder her – irgendwie muss man aber doch auch Mensch bleiben und Dinge tun die Freude machen und nicht nur aus Vernunft handeln? Ich finde das einen interssanten Ansatz und freue mich von Dir zu hören 😉9. Juni 2011 um 11:36 Uhr #12404Hallo Marlen,
ich studieren nun etwas anderes. Zuerst hatte ich Elektrotechnik (besonders stressig, da duales Studium) abgeschlossen und durch die Arbeit in zwei Firmen festgestellt, dass in einer Entwicklung zu sitzen entweder extrem langweilig (in größeren Firmen kann man es sich da leicht machen) und dadurch nervig oder einfach unfassbar stressig (v.a. in kleineren Firmen, viele Projekte gleichzeitig, viel Verantwortung und so weiter…) ist. Funktioniert beides nicht für meinen Körper. Ich repariere nun Elektronik für Bekannte, wenn ich Zeit finde. Zuerst regt es mich schrecklich auf, wenn alles nicht funktioniert, aber während ich daran arbeite, komme ich gar nicht dazu, mich zu kratzen. Und ich kann besser Abstand nehmen. Wenn es dann endlich funktioniert, kann ich den Moment der Freude richtig auskosten und muss mich nicht sofort in das nächste Projekt stürzen.
Die Alternative wäre der Kundendienst gewesen aber das konnte ich mir gar nicht vorstellen. Ständig zu fremden Menschen rennen…Bin nun auf Philosophie / Literaturwissenschaft umgestiegen. Mein zweites großes Steckenpferd könnte man sagen. Meine technischen Interessen kann ich finde ich besser privat austoben (kein Leistungsdruck, wenn mal was nicht funktioniert, dadurch ist die Abhängigkeit vom Werkzeug nicht so tragisch wenn mal was nicht funktioniert…). Das Studium seh ich erstmal primär als Auszeit für mich (die Wunden lecken sozusagen) ganz ohne Leistungsdruck von irgendeiner Seite. Nachdem ich hier lesen konnte, dass auch andere Menschen sich einfach nur verkriechen, machen mir meine „Auszeiten“ auch kein schlechtes Gewissen mehr.
Das zweite Studium macht mir bisher mehr Freude und regt mich mehr an als das erste. Vielleicht gerade weil ich nicht konkret auf ein Ziel hinarbeiten „muss“… Meine Wahl wird von anderen eher als „unvernünftig“ weil „nicht wirtschaftlich“ betrachtet, das empfinde ich dann wieder als positiv.
Und was mich nervt, das umgehe ich… Also auch heute bequem zu Hause bleiben statt mich in überfüllte Sääle zu hetzen! :jump:Mir schwebt beruflich etwa das Verlagswesen vor. Ich bin dadurch nicht mehr von Werkzeugen abhängig (wenns nicht funktioniert –> Stress, genervt –> *jucki*) sondern nur noch von mir selbst. Die Deadlinethematik wäre wohl die selbe, doch kann ich schneller etwas lesen, schreiben, bewerten… als etwas zu entwickeln. Bei einem passenden Verlag im technischen Bereich ließe sich sogar beides kombinieren. Aber erstmal studieren, dann weiter sehen!
Auf alle Fälle will ich nicht wieder in eine Maschinerie geraten, für die nur Wirtschaftlichkeit und Termintreue als Werte gelten.Der Name… Hab den (so vermute ich) aus irgendeinem Song geklaut? Gewohnheitsnick, dadurch weiß ich auch, womit ich mich anmelden muss. 🙂 Darfst mich Rebekka nennen, wenn das lieber ist…
9. Juni 2011 um 18:40 Uhr #12401Helene wrote:Außerdem denk ich ständig dass Leute von mir enttäuscht sein könnten. Nehme mir Fehler sehr übel, bin unzufrieden mit mir selbst, obwohl ich kein negatives feedback bekomme. Zumindest kein deutliches, ich mein aber überall was rauszuhören. Denke drüber nach, was für Ansprüche die anderen haben könnten, und ob ich sie wohl erfülle.Oh ja, solche Gedanken haben mich lange gequält und tun es immer noch manchmal. Geht es mir ansonsten einigermaßen gut, kann ich sie wegschieben. In schlechterer Stimmung ist das schwer.
Ich habe mal wo gelesen, daß Menschen mit ND oft sehr hohe Ansprüche an sich selbst ( und andere) stellen. Eigentlich nachvollziehbar, daß man sich damit oft nicht gerade beliebt macht. Und dann passen da auch wieder die o.g. Befürchtungen. Ich versuche mir meine oft hohen Ansprüche bewußt zu machen und auch gelassener zu sein, wenn Dinge anders erledigt werden, als ich sie mir vorstelle. Arbeitsmäßig ist das oft eine Gratwanderung.
Leider setzt man sich mit dem allen v.a. selbst massiv unter Druck, was ja wiederum für den Seelenfrieden und die Haut leicht problematisch wird21. Juni 2011 um 20:49 Uhr #12396Eine Neurodermitis wirkt sich nicht nur während eines Ekzemschubs auf die Psyche aus, sondern noch Jahre später, hat eine Studie ergeben.
So zeigten sich bei rund 3000 untersuchten Zehnjährigen mit Neurodermitis häufiger Verhaltensauffälligkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen und vor allem emotionale Schwierigkeiten als bei Kindern ohne die Hauterkrankung. Das teilt die Deutsche Haut- und Allergiehilfe mit.
Der Zusammenhang war umso deutlicher, je länger die Erkrankung fortbestand. Doch auch Kinder, die seit mehreren Jahren schubfrei waren, zeigten überdurchschnittlich häufig psychische Auffälligkeiten.
Die Forscher vermuten, dass sich die Folgebeschwerden der Neurodermitis wie Minderwertigkeitsgefühle, Schlafmangel und Konzentrationsprobleme nachhaltig auf das Seelenleben auswirken.
Psychische Folgen der Neurodermitis halten lang an
Leider funktioniert aktuell der Link auf die Broschüre nicht.
22. Juni 2011 um 8:41 Uhr #12402 -
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