- Dieses Thema hat 14 Antworten sowie 6 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 10 Jahren, 10 Monaten von DonBastian aktualisiert.
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30. Januar 2014 um 22:25 Uhr #8667
Hallo allesamt,
ich habe mich gerade extra in diesem Forum angemeldet um das mit Abstand interessanteste was ich bisher über Neuro gelesen oder gehört habe mit möglichst vielen anderen zu teilen.Natürlich weiß ich nicht in wie fern das jemanden hilft. Mir hat der Brief – siehe unten – zumindest schon mal weiter geholfen die Krankheit besser zu verstehen, da es einfach perfekt auf mich zutrifft. Noch kann ich nicht beurteilen ob es HokusPokus ist oder evtl doch endlich mal ein Schritt in die richtige Richtung. Für mich hat er sehr viel Sinn ergeben. Wer wissen möchte warum, kann den Abschnitt „Erstmal zu mir =)“ lesen^^ Wem das zu viel gelese ist, kann auch gerne gleich zum eigentlichen Brief springen, der kommt danach 🙂
Erstmal zu mir =):
Ich bin 22 Jahre, Student und habe seitdem ich drei bin mit Neurodermitis zu kämpfen. In meinem Fall kann man nicht behaupten, dass die ND es gut mit mir meint. Ich war als Kind am ganzen Körper aufgekratzt – und das über Wochen und Monate hinweg. Mit steigendem Alter wurde die Krankheit dann etwas besser. Blutige Stellen hatte ich nur noch an den Armen und Kniekehlen. Über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren musste ich auch jeden früh fürchten, dass ich über Nacht mal wieder meinen Hals aufkratze. Typisch Neuro eben.
Als ich nach der Realschule für ein Jahr nach England zog(Alter 16), um mein Englisch fürs Gymnasium aufzubessern, und wieder zurück kam, war die Krankheit weg – zumindest so gut wie.
Die Krankheit ist noch in England verschwunden. Warum war mir nie so ganz klar. Natürlich, man hat mir gesagt, dass es an der Meerluft liegt und an den wenigen Pollen und an den nicht existierenden Hundehaaren. Nach den Brief den ich heute gelesen habe und den Ereignissen die ich in letzter Zeit durchgemacht habe(gleich mehr dazu), kann ich mir aber gut vorstellen, dass der Grund ein anderer war.
Bevor die Neuro in England aufgehört hat, hatte ich den schlimmsten Neurodermitis Ausbruch meines Lebens. Fast so schlimm dass ich ins Krankenhaus eingeliefert worden wäre, ich konnte mich kaum noch bewegen. Ich hatte infizierte Neurodermitis. Mein ganzer Körper war blutig.
Als das alles dann vorbei war, habe ich von Grund auf keine Lust mehr auf ND gehabt. Ich kann das schlecht erklären – jetzt habe ich immerhin auch keine Lust auf ND, habe sie aber trotzdem wieder. Aber ich wollte so sehr nichts mehr damit zu tun haben wie man es sich nur vorstellen kann.
Das interessante ist, dass die ND danach wirklich abgeklungen ist. Für ca. ein Jahr hatte ich von 120 auf 0 keine Beschwerden mehr.
Vielleicht lag es daran, dass ich soo sehr keine Lust mehr auf Neuro hatte. Ich weiß es nicht. Gleichzeitig ist aber noch was anderes passiert. Ich hatte meine erste Freundin und war so auch rundum glücklich. Die Neuro war weg – vielleicht eine Art Selbstheilung??!
Als ich wieder zurück nach Deutschland musste, hat es nach einem halben Jahr wieder angefangen. An den üblichen Stellen. Arme und Beine, aber deutlich nicht mehr so stark wie davor.
Dieser halbwegs kratzige Zustand hat so lange angehalten bis ich das nächste Mädchen kennen gelernt habe. Seltsam – und jetzt werden bestimmt viele von euch denken „ich habe auch nette Mädchen kennen gelernt und habe immer noch ND“, und ihr habt recht. Bei mir war es eben so, aber darauf will ich auch eigentlich nicht hinaus.
Als ich mit ihr zusammen gekommen bin, hatte ich Anfangs noch Beschwerden, nach drei Wochen – mal wieder total happy – ist es abgeklungen. Und zwar nicht nur abgeklungen, sondern es war wieder einmal weg. Und das so gut wie komplett und das für fast drei Jahre Beziehung.
Wie das nun mal so passieren kann, ist die Beziehung vor einem halben Jahr in die Brüche gegangen. Und siehe da, seit ca. einem Monat habe ich wieder ND wie zu Kindeszeiten am ganzen Körper.
Interessant war, dass es wieder ein halbes Jahr gedauert hat, bis die ND nach einer Trennung wieder total ausgebrochen ist- und zwar am ganzen Körper. Vielleicht gibt es ja wirklich einen Zusammenhang zwischen einer Trennung – egal welcher Art – und ND?
Also habe ich mich mich seit einem Monat wieder intensiv mit dem Thema beschäftigt und heute zum ersten mal Onkel Google um Rat gefragt. Und darauf wollte ich hinaus – sry für den langen Text mit Vorgeschichte, ich wollte hier nur nicht als HokusPokus Verbreiter mit vermeintlichen Wunderheilmethoden verpönt werden.
Ich habe diesen Brief von einem Professor gefunden, der genau das beschreibt, was ich mir gedacht habe.
Der Zusammenhang von Stress (=Trennung) und Neuro:Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Zum Brief ( unten volltext kopiert, hier link: Auszge aus einem Brief des Ministeriums fr Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen )
Redaktion: Jahnke, Erkrath
Zeichnungen: Suttka, Schäfers
Alle Rechte bei den Verfassern © 2002
ISBN 3-00-009399-0Für Angaben über Anweisungen und Medikamentenapplikationen kann keine Gewähr übernommen werden.
Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen.
Die Neurodermitis (das atopische, das endogene Ekzem) gilt als unheilbar. Dem widersprechen Spontanheilungen. Betroffene verlieren ihre Neurodermitis, d. h. sie heilen sich selbst (spontan von lateinisch spontaneus – von selbst, aus eigenem Antrieb, von innen heraus).
Die Spontanheilung der Neurodermitis wurde als wertvolles Fallbeispiel begriffen, das Hinweise zur Entwicklung eines neuen Heilverfahrens liefert, mit dem der Betroffene sich selbst heilen kann. Es liegt jetzt in Form des „Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens nach Prof. Stemmann“ vor.Merke:
Wenn behauptet wird, die Neurodermitis sei unheilbar, so dürfte es keinen Menschen geben, der seine Krankheit je verloren hat. Eine einzige Spontanheilung reicht aus, um zu beweisen, dass die Neurodermitis grundsätzlich ein heilbares Leiden ist.Versteht man die Neurodermitis als Hautkrankheit, so lassen sich durch Anwendungen, Medikamente Symptome lindern. Will der Betroffene sein Leiden selbst heilen, so benötigt er dafür eine neue Theorie und andere therapeutische Maßnahmen als bisher.
Vor der Selbstheilung steht die Erkenntnis über die Mechanismen der Krankheit:
– Wie entsteht eine Neurodermitis?
– Warum verläuft sie chronisch?
– Was verhindert die Selbstheilung?Wie entsteht eine Neurodermitis (Ursache)?
Die Haut ist ständig entzündet und reagiert überempfindlich. Wie ist dieses Phänomen zu erklären? Die Erklärung ist ungewöhnlich.
Der Neurodermitiskranke leidet unter keinem Immundefekt, wie man vermuten könnte. Er hat vielmehr eine Fehlsteuerung erworben, d. h. er leitet bei Stress seine „Entzündungszellen“ (Eosinophile, Helferlymphozyten) in die gesunde Haut fehl und sie erzeugen dort eine Entzündung (Dermitis). Zudem wird seine Haut überempfindlich (Neuro-).
Der Gesunde dagegen neutralisiert seine Entzündungszellen bei Stress in seinen Immunspeichern, seine Haut bleibt intakt und es entsteht kein Juckreiz.Stress
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der Gesunde: Speicher Entzündungszellen Haut intak
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der Neurodermitiskranke: Haut Entzündungszellen Haut entzündetDie Entzündung der Haut bei der Neurodermitis ist primär eine körpereigene Entzündung. Es ist nicht gelungen, die Umweltbelastung oder Allergene als Ursache der Neurodermitis dingfest zu machen. Die Entzündung der Haut durch Bakterien, Viren, Pilze, Allergene, Schadstoffe u. a. ist von untergeordneter Bedeutung. Sie ist eine sekundäre Erscheinung, die erst auftreten kann, wenn die Neurodermitis über eine Fehlschaltung der Entzündungszellen bereits entstanden ist.
Merke:
Die Neurodermitis ist primär gar keine Hautkrankheit. Es werden vielmehr die Folgen der fehlgeleiteten Entzündungszellen in die Haut sichtbar und die Haut wird von zentral her überempfindlich.Fehlsteuerung der Entzündungszellen und überempfindliche Haut sind vom Gehirn über das vegetative Nervensystem (Neuro-) und Stresshormone bedingt.
Beleg: Ein Junge mit Neurodermitis weist entzündliche Hautveränderungen in beiden Kniekehlen und am rechten Arm auf. Der linke Arm ist wegen einer geburtstraumatischen Lähmung erscheinungsfrei, da Fehlsteuerung, Juckreiz über das Gehirn und das vegetative Nervensystem nicht mehr möglich sind. Würde man einen Hauttest mit Histamin (Allergenen) durchführen, so fiele er an dem gelähmten linken Arm negativ, an dem rechten, von Neurodermitis betroffenen Arm dagegen positiv aus (sog. Histamintest).Die Neurodermitis ist ein psycho-somatisches Leiden.
Fehlsteuerung der Entzündungszellen und Überempfindlichkeit der Haut bilden sich aus, wenn ein Mensch eine Trennung erlebt, Pech hat und sich „verfühlt“. Wähnt er sich ohnmächtig in dem Geschehen, so gerät er unter unkontrollierbaren Stress, der das Leiden in Gang setzt. Danach sind die Betroffenen auch sehr trennungsempfindlich. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Verlusterlebnis nicht bewältigt ist. Sie reagieren zumeist bei einer Trennung mit heftigem Protest oder trennen sich, was seltener der Fall ist, scheinbar ohne jegliche Empfindung, indem sie ihre Trennungsangst unterdrücken. Löst das Erlebnis keinen unkontrollierbaren Stress aus, so kann auch keine Neurodermitis entstehen.Kritische Situationen, in denen ein Mensch an Neurodermitis erkranken kann, sind u. a.
– Trennung des Neugeborenen nach der Geburt – Tod eines geliebten Angehörigen
(z. B. Kaiserschnitt) von seiner Mutter – Zerbrechen der ersten Liebe
– Abstillen – aus dem Elternhaus gehen
– längere Abwesenheit eines Elternteils – Verlust eines Tieres
– Scheidung der Eltern – Umzug in einen anderen OrtNiemand ist schuld.
Jeder Mensch kann an einer Neurodermitis erkranken. Der erblich vorbelastete etwas leicher als der Nichtbelastete. Dennoch muss ein erblich Vorbelasteter nicht schicksalhaft erkranken. Es unterliegt nicht dem Willen und Einfluss des Menschen, wenn er in einer Trennungssituation unkontrollierbaren Stress empfindet. Der Betroffene merkt zwar, dass er unter Spannung gerät, weil er sein Problem nicht selbst lösen kann. Dass dieser Stress aber zu einer Krankheit führt, das verspürt er nicht. Erst nachher, nachdem er krank geworden ist, kann er einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Trennung und Neurodermitis herstellen, wenn er um das Geschehen weiß.
Es gibt prinzipiell unvorhersehbare Ereignisse, die den Menschen unvermutet treffen und die er nicht aktiv bewältigen kann, die zur Krankheit führen. Daher ist es nicht gerechtfertigt, dass der Betroffene oder Eltern bei sich selbst oder anderen Personen Schuld voraussetzen und danach suchen.Die Neurodermitis tritt erst sichtbar auf, wenn der Stress vorüber ist.
Die Neurodermitis entsteht in der Stressphase. Dennoch bemerkt der Neurodermitiskranke nicht, dass Stress sein Leiden aktiviert. Es ist der erhöhte Stresshormonspiegel, der Symptome maskiert.
Die Situation für den Betroffenen ändert sich schlagartig, wenn die Anspannung nachlässt und Entspannung einsetzt. Der Spiegel der Stresshormone fällt steil ab und jetzt sind die Stresshormone nicht mehr fähig, den Juckreiz zu coupieren.
– Innerhalb weniger Minuten setzt heftiger Juckreiz ein.
Der niedrige Stresshormonspiegel ist auch nicht mehr in der Lage, die Entzündung in der Haut zu maskieren.– Nach (6) – 12 bis 72 Stunden wird die Entzündung der Haut sichtbar.
Haut Erholung
blass, trocken (Symptome der Neurodermitis treten auf)
Hände, Füße kalt
Haut rot, feucht; Hände, Füße warm, heiß
Stress Juckreiz Entzündung
(Neurodermitis entsteht)
nach Minuten nach 6 bis 72 StundenErst wenn der Betroffene den zweiphasigen Verlauf seiner Krankheit kennt, ist er in der Lage, seine Krankheitsursache aufzufinden und seine Krankheitsschübe zu deuten.
Ursache: Da die Neurodermitis erst erscheint, wenn das Ereignis längst vorüber, scheinbar überwunden, vergessen ist (der Betroffene befindet sich jetzt in einer Phase der Erholung, in der es ihm gut geht), kommt er nicht auf den Gedanken, dass er durch ein vorausgegangenes traumatisches Erlebnis neurodermitiskrank geworden ist.
Säuglinge erkranken zumeist nach einem Tag bis zu drei Tagen nach dem Trennungserlebnis. Bei Erwachsenen kann das Intervall zwischen dem Trauma und dem Auftreten der Hautsymptome Wochen bis Monate betragen, ehe der Stress abfällt und tiefe innere Ruhe einkehrt. Eine Erwachsene berichtet:
„Nach einer Trennung von meinem damaligen Lebenspartner begann der Teufelskreis von neuem – und es hat lange gedauert, bis ich es realisierte. Das Trennungserlebnis und der Beginn der Hautverschlechterung lagen auch zwei bis drei Monate auseinander.“
Schub: Ein neurodermitiskrankes Kind besucht z. B. seine Großeltern. Bei ihnen bessert sich das Hautleiden. Nachdem das Kind heimgekehrt ist, kratzt es vermehrt und in der folgenden Nacht flammt die Neurodermitis auf. Dann sagen normalerweise die Großeltern zu den Eltern „Was macht ihr mit eurem Kind, bei uns geht es ihm so gut.“ Die Ursache des Neurodermitisschubes wird im häuslichen Bereich des Kindes gesucht.
Aus dem zweiphasigen Verlauf der Krankheit muss das Geschehen ganz anders gedeutet werden. Das Kind muss bei den Großeltern unter Spannung gestanden haben (sei es durch Freude oder Leid) und der erhöhte Stresshormonspiegel hat einerseits den Hautzustand gebessert, andererseits zugleich aber auch die Krankheit aktiviert, indem Entzündungszellen in die Haut eingewandert sind. Weilt das Kind wieder daheim, sinkt der Stresshormonspiegel ab, setzt Juckreiz ein und nachts flammt die Neurodermitis auf.Zum Juckreiz
Der Betroffene kratzt willentlich, bewusst, wenn er z. B. etwas haben möchte und seiner Forderung durch Kratzen zusätzlich Nachdruck verleiht.
Bei Stress, d. h.:
– Aktivierung des die Haut versorgenden Sympathikusnerv (Sympathikotonie)
– Anstieg der Stresshormone im Blut
empfindet der Mensch keinen Juckreiz. Juckreiz als unbewusster Vorgang macht sich erst in der Erholungsphase (Parasympathikotonie) bemerkbar, wenn
– die Erregung des Sympathikusnerv z. B. nach akuter Anspannung, Aufregung nachlässt
– das Niveau der Stresshormone, das z. B. am Tage hoch ist, gegen Abend hin absinkt.
Wenige Minuten danach setzt heftiger Juckreiz ein und die Haut rötet sich.Kräftige Reize verändern die „normale“ zweizeitige Reaktion des Organismus.
Wirkt ein sehr starker Reiz ein, geht der Sympathikotonie, dem Stress eine kurzzeitige parasympathikotone Phase mit Juckreiz voraus.
– Bei Aufregung wird kurzzeitig Juckreiz ausgelöst. Er lässt erst nach, wenn die Spannung weiter steigt um mit Nachlassen des Stress in Parasympathikotonie erneut aufzutreten.[TABLE=“align: left“]
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[/TABLE]Reiz kein Juckreiz Juckreiz
Sympathikotonie Parasympathikotonie
Vorphase mit Juckreiz Stress ErholungIst der Reiz extrem, z. B. durch eine unvermutete Trennung zwischen Mutter und Kind, so überwiegt ganz die Parasympathikotonie mit anhaltendem Juckreiz und Kratzen.
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[/TABLE]Reiz anhaltender Juckreiz
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[/TABLE]Parasympathikotonie
Anhand des Kratzverhaltens ist exakt erkennbar, in welcher vegetativen (Stress-) Verfassung sich der Betroffene befindet und wie er den Reiz unbewusst interpretiert.
Auch die verschiedenen Blut- und Immunzellen verhalten sich entsprechend Stress (Sympathikotonie) und Erholung (Parasympathikotonie).Die Haut ist Ausdruck unbewusster Empfindungen.
Dadurch lässt sich die unterschiedliche Lokalisation der Neurodermitis exakt erklären. Lokalisiert sich die Neurodermitis z. B.
– an den Innenseiten von Armen und Beinen, so ist dem Betroffenen etwas entzogen worden
– an den Streckseiten der Extremitäten, so muss eine Trennung abgewehrt werden.
Ist der gesamte Körper betroffen, steht das für die schwerste Form der Trennung, den Totalverlust.Der Kenner weiß, in welcher Phase der Krankheit sich der Betroffene befindet und welchen Inhalt die Trennung gehabt hat:
– Haut kalt und blass: der Betroffene steht unter Stress
– Haut warm, rot, schwitzig: der Stress ist in die Erholungsphase übergegangen
– Lokalisation der Hauterscheinungen: sie entspricht einem genau definierten Trennungs-erlebnis mit festgelegtem Inhalt
– Wechsel der Lokalisation: es ist erneut eine traumatische Trennung erlebt worden mit anderem, neuen Inhalt als bisher.Die Neurodermitis unterhält sich von allein, das Leiden wird chronisch.
Von der entzündeten Haut gehen Signale zum Zwischenhirn, um die körpereigene Abwehr zur Selbstheilung anzuregen. Dazu ist Stress notwendig, der die Abwehr steigert und der vom Gehirn in „Wellen“ erzeugt wird. Doch die Selbstheilungsbemühungen funktionieren nicht, weil durch jede Stresswelle Entzündung der Haut und Juckreiz reaktiviert werden.Stress, Aktivierung der Hautsymptome
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[/TABLE]Stress Stress Stress
Stress
Entzündungszellen wandern bei Stress in die Haut
entzündete Haut Juckreiz tritt auf, wenn der Stress abklingtDass der Betroffene immer wieder unter Stress gerät, ist an seinem oft impulsiven, für die Umgebung unerklärlichen Verhalten, besonders im Umgang mit seiner Kontaktperson (im häuslichen Bereich) zu erkennen. Im Kontakt zu anderen Personen (meist im außerhäuslichen Bereich) unterdrückt der Betroffene meistens seine Gefühle und gerät dadurch ebenfalls unter Stress. Letztlich ruft die Krankheit, ohne dass der Betroffene um das Geschehen weiß, die Neurodermitis ungewollt ständig selbst hervor. Der Erkrankte wird Opfer der Mechanismen der Krankheit Neurodermitis.
Merke:
Der Mechanismus, mit dem der menschliche Organismus eine akute Krankheit selbst heilt (Stress erhöht die Abwehr), hat sich bei der Neurodermitis in das Gegenteil verkehrt und ruft Krankheit hervor. Deshalb ist das Leiden chronisch.Durch den Verstärker wird die Neurodermitis unheilbar.
Die chronische Krankheit löst eine vermehrte Aktivität der Angehörigen aus.
– Zum Teil erleiden die Familien ein wahres Martyrium, wenn sie jede Nacht mehrfach aufstehen müssen, über Monate, Jahre, um das Kratzen zu unterbinden, um zu trösten. Unbegreiflich ist, dass trotz maximaler Zuwendung kein durchschlagender, positiver Effekt auf das Leiden erzielt wird. Es kommt sogar der Verdacht auf, dass durch die Zuwendung die Neurodermitis endgültig unheilbar wird.
Eine Erklärung für diese (ungeheuerliche) Behauptung liefert der Verstärker.
Das Prinzip der Verstärkung
– Jeder Reiz, jedes Verhalten, das eine bestimmte Handlung beachtet und dadurch fördert, wird in der Verhaltensforschung als Verstärker bezeichnet.
Das Prinzip der Verstärkung wird jetzt auf die Neurodermitis übertragen.
Der Betroffene kratzt[TABLE=“align: left“]
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[/TABLE]die gesunde Kontaktperson beachtet das Kratzen und lenkt den Betroffenen ab. Sie verstärkt dadurch, ohne dass es ihr bewusst wird, das Kratzen des Neurodermitis-kranken (positive Verstärkung) – und dann muss der Betroffene immer wieder kratzen, zunächst bewusst, später unbewusst.
Schließlich kratzt der Betroffene auch wieder bewusst, um einen Vorteil zu erlangen (das gehört zu den Mechanismen der Krankheit).
Merke:
Die Neurodermitis wird unheilbar, wenn der Betroffene, wenn er sich kratzt oder krank darniederliegt, Beachtung oder intensive Zuwendung erhält (was normalerweise geschieht). Dies schwer zu verstehende Phänomen beruht auf der Dominanz von Zwischen- und Stammhirn, die zu 80 % das (unbewusste) Verhalten bestimmen.Das Gelsenkirchener Behandlungsprogramm fängt den Betroffenen mit seiner Kontaktperson in einem Netz auf.
Das Netz wird von der Klinik, den niedergelassenen Kollegen, der eigenen Familie und der Selbsthilfegruppe AuK gebildet und ist in dieser Form einmalig.Klinik niedergelassener Kollege
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[/TABLE]Kontaktperson – Betroffener
Familie Selbsthilfegruppe
Förderverein für Psychosomatik
– Der Betroffene und seine Kontaktperson werden durch die Kinderklinik Buer über die Selbstheilung der Neurodermitis informiert und praktisch angeleitet (Internetadresse: [URL=“http://www.kinderklinik-ge.de%29/“%5Dwww.kinderklinik-ge.de)[/URL]. Ist die Krankheit ausgeprägt, erfolgt ein stationärer Aufenthalt; Säuglinge und Kleinkinder bleiben drei und ältere Kinder, Jugendliche zwei Wochen in der Klinik. Betroffener und Kontaktperson werden in dieser Zeit ausgebildet, die krankheitsverursachenden und -erhaltenden Mechanismen durch psychosomatische, psychotherapeutische Behandlungsstrategien über die unbewusste und bewusste Ebene aktiv anzugehen und aufzuheben. Kontrolluntersuchungen erfolgen nach einem halben und einem Jahr und dann ist die Behandlung normalerweise abgeschlossen.
– Außerhalb der Klinik versorgt der niedergelassene Kollege den Betroffenen, wenn er akut erkranken sollte.
– Im Abstand von 14 Tagen werden Angehörige an einem Samstag über das Behandlungsverfahren in Seminarform informiert, damit sie den Betroffenen und seine Kontaktperson in ihren Bemühungen um Selbstheilung unterstützen.
– Die Selbsthilfegruppe „Allergie- und umweltkrankes Kind, Hilfe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene“, AuK, vertritt ausschließlich das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren. Die Selbsthilfegruppe AuK begleitet und berät die betroffenen Familien in emotional belastenden Lebenssituationen und steht ihnen menschlich bei. Internet: [URL]http://members.aol.com./AUKGE[/URL], E-mail: AUKGE@aol.com
– Ein eigens gegründeter Förderverein für Psychosomatik unterstützt zudem das Behandlungskonzept (Förderverein für ganzheitliche Psychosomatik e. V., E-mail-Adresse: langer@kinderklinik-ge.de).Behandlungsstrategie
Erlangt der Erkrankte Selbstheilung, so hat er seine Autonomie zurückerworben. Doch was ist mit dem Menschen, der das Ziel nicht erreicht? Wird hier die hoffnungsvolle Selbstheilungs-prophezeiung zu einer Quelle von Schuld oder Verzweiflung und wäre es von daher nicht besser, dem Betroffenen erst gar keinen Mut zu machen? Der Betroffene und seine Angehörigen lernen im Gelsenkirchener Behandlungsverfahren, worauf sich die Selbstheilung gründet. Die Menschen lernen, ehrlich zu sich selbst zu sein. Wird Selbstheilung nicht erreicht, so ist allen Beteiligten klar bewusst, warum der Erfolg noch nicht eintreten konnte
– eine Tatsache, die von allen akzeptiert wird. Nicht jeder erkrankte Mensch hat optimale Bedingungen, um sich selbst zu heilen. Doch er und seine Angehörigen erlangen eine tiefe Einsicht in die Vorgänge der Erkrankung und geraten nicht mehr in Hilflosigkeit und Ohnmacht. Die Kinderklinik Buer und die Selbsthilfegruppe AuK geben auch in dieser Situation Hilfe und stehen den Betroffenen bei.Die Neurodermitis wird üblicherweise mit Salben, Cremes, Medikamenten, Anwendungen u. a. behandelt. Die Therapie ist besonders erfolgreich in der Behandlung des akuten Krankheitsschubes – und nur zu diesem Zweck wird sie hier angewandt. Das tägliche Salben, Cremen, Baden findet nicht statt und die Betroffenen erhalten auch langzeitig keine Medikamente, wie z. B. gegen den Juckreiz. Es gibt keine Grundpflege der Haut. Damit entfällt die fortwährende Beachtung und somit Verstärkung der Erkrankung. Eine Ausnahme bilden nur sehr wenige Patienten, die langfristig steroidhaltige Externa angewendet haben oder eine extrem trockene Haut auch an den nicht betroffenen Arealen aufweisen. Der Betroffene erhält auch keinen Kratzanzug, er darf kratzen. Es werden auch keine Kratzbewältigungsstrategien gelehrt, die erst eingesetzt werden, wenn es zu spät ist, d. h. der Juckreiz eingetreten ist. Vielmehr versucht das Gelsenkirchener Verfahren die Ursache und die die Neurodermitis unterhaltenden Mechanismen aufzuheben, so dass erst gar nicht eine Entzündung der Haut auftritt und Juckreiz nicht mehr aufkommen kann.
Die Krankheit belastet drei Generationen: das betroffene Kind, seine Eltern und die Großeltern. Ihnen muss geholfen werden. Sie alle werden unverschuldet in das chronische Krankheitsgeschehen verstrickt, das sich wie folgt beschreiben lässt:
Formel (A x B) + C – Beteiligte: der Betroffene A
die Kontaktperson B
(sowie die weitere mensch-liche Umgebung)
die Umweltbelastung CEbene der Stress – prägen: das Erscheinungsbild der
Vielfalt Emotion Haut
Verstärker das menschliche Verhalten
die Empfindungen
die Reaktion auf die Um-
weltbelastung
die Chronizität des Leidens
Ebene des Autonomieverlust
Ursprungs durch Trennungsangst – ist: Ursache der NeurodermitisZur Selbstheilung werden die treibenden Kräfte – Stress, Emotion, Verstärker – die die Neurodermitis fortlaufend bedingen und unterhalten in ihrer Wirkung „umgekehrt“, um Gesundheit zurückzugewinnen:
– Stress wird reduziert und der Umgang mit notwendigem Stress so geübt, dass er keine Beschwerden mehr hervorruft. Ungestörter nächtlicher Schlaf wird durch ein Schlaftrai-ning erworben.
– Emotionen werden nicht unterdrückt oder übermäßig geäußert, sondern angemessen durchlebt. Durch ein Trennungstraining wird die Trennungsangst überwunden.
– Der Verstärker wird im Krankheitsfall entzogen und gezielt eingesetzt, um Gesundheit zu fördern.
Selbstheilung tritt ein, wenn der Betroffene (und seine Kontaktperson) Autonomie zurückgewinnen. Sie erlangen ein inniges Verhältnis zueinander. Die Fehlleitung der Entzündungszellen in die Haut verliert sich und die Haut gesundet wieder. Die Selbstheilung wird unterstützt durch Umstellung auf eine möglichst naturbelassene säure- und allergenarme Nahrung für ein Jahr. Für diesen Zeitraum werden auch belastende Reize, Schadstoffe aus der Umwelt gemieden bzw. vermindert. Ziel der Behandlung ist ein normales Leben, frei von Neurodermitis und unabhängig von Anwendungen, Medikamenten.Wirksamkeit der Behandlung
Die Behandlungserfolge sind durch prospektive Studien belegt. Eine der Studien soll dargestellt werden. 40 Kinder mit Neurodermitis im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren wurden 1998 behandelt und ein Jahr später nachuntersucht (Langer, Dissertation, im Druck). Keine Rückmeldung gaben zwei Elternpaare. Die Angaben bei 38 Kindern wurden ausgewertet:Der Zustand der Haut wurde in 87 % als gebessert angegeben, er blieb in 13 % unverändert im Vergleich zum Beginn der Behandlung.
Wenn sich der Behandlungserfolg allein auf das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren bezieht, müssten zusätzliche Therapien die Ausnahme sein. Knapp 70 % wendeten das Verfahren als alleinige Behandlung an.
keine Homöopathie Kur andere keine Aussage
zusätzliche % % % % %
Behandlungsverfahren 69 13 6 3 9Der Kranke heilt sich selbst. Er benötigt somit kaum Anwendungen oder Medikamente (auch nicht gegen andere Krankheiten). 63 % haben in dem Jahr keine Salben und Cremes verwendet, 75 % keine Medikamente (auch nicht gegen andere Krankheiten) eingenommen.
gar nicht
%
Salben und Cremes 63
Medikamente 75Das Behandlungsprogramm fördert die innige Bindung zwischen dem Kranken und seinen Eltern. Innige Bindung ist Voraussetzung für die Fähigkeit des betroffenen Kindes, sich angstfrei von seinen Eltern zu trennen und neue Kontakte zu anderen Menschen anzuknüpfen.
Trennungsangst weitgehend oder total überwunden: 94 %
Fähigkeit, Kontakte zu anderen aufzunehmen, wiedererlangt: 87 %Anerkennung für das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren kommt aus der Politik.
Auszug aus einem Brief des Ministeriums für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen:Sehr geehrter Herr Prof. Stemmann,
ich freue mich, dass ich Ihnen heute mitteilen kann, dass Ihr Projekt „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis (des atopischen Ekzems)“ in den Projektverbund „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ im Europäischen Netzwerk der WHO „Regionen für Gesundheit“ aufgenommen worden ist. Es wurde als beispielgebend und als eine Bereicherung für das Gesundheitswesen des Landes bewertet.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Fischer
(Ministerin)31. Januar 2014 um 21:42 Uhr #48437Hm… also… naja.
So nach ein wenig lesen musste ich schon … Nein habs nich ganz gelesen. Aber ich muss schonmal.
Also ich bin ein Neuro. Punkt. Und ich mache wie jeder andere Mensch psychische Trennungsphasen durch. Und die erlebe ich prinzipiell auch nach mustergültigem Plan. Ich bin kein Roboter. Obwohl ich ein Neuro bin? NEIN! Ich kenne genug „Neuros“, denen es auch so geht. Wir sind nicht per se psychisch abnorm. Und ja, es kann einfach nur durch eine Allergie kommen. Sorry. Zudem hab ich eher „Beziehungs-Neuro“, danach wirds besser.
Klar, wenn man gerade psychisch überlastet ist, bricht auch die Haut mehr aus. Das ist aber bei keiner anderen Krankheit anders, dort wird es nur anders beurteilt. Trotzdem ist es bei uns besonders klinisch? Bitte…
Wir schlucken mit der Nahrung ständig Kleindosen an Weichmachern dank der tollen Verpackungen, u.U. schwachen Giften, ggf. Allergenen, dosieren unbrauchbare Stoffe trotz Gendefekt drastisch über, atmen Gift (u.A. Abgase), haben „trotzdem“ immernoch Symptome und folgern, Si Klaro! die Haut reagiert NUR auf die Psyche. An was anderem kanns ja nich liegen. Alles Klar.Nur zur Klarstellung: das war die „nette“ Antwort! Andere würden vielleicht schlimmer wüten, vielleicht krieg ich auch eins aufn Deckel dafür:toothy:.
Wenn es dir hilft, das so zu sehen, und es die Symtome und nicht nur deine subjektive Wahrnehmung deiner Symptome (die tatsächilch bei jedem sicherlich mehr mit der aktuellen Stimmung/Selbstwahrnehmung als mit dem objektiven Hautbild zu tun hat) (!) bessert, finde ich es gut. Aber das hilft den meisten hier leider immernoch nicht weiter, die hatten genau die „Diagnose“ schonmal… Interessant für uns wäre: Was folgerst du für dich daraus, bzw konkreter: Was hast du geändert / willst du ändern?
2. Februar 2014 um 12:43 Uhr #48442Ich persönlich glaube auch dass Stress zu ca. 80% die Neurodermitis ausmacht. Ich habe letztes Jahr in den Sommerferien mal das Experiment gemacht, mich 6 Wochen niemals im Gesicht anzugucken und mich niemals einzucremen. Das heißt 0 Aufmerksamkeit auf Neurodermitis zu richten -> Ergebnis: Kein Juckreiz und Gesicht ist nahezu komplett abgeheilt (während zuvor große Stellen genässt haben). Nebenbei war ich den ganzen Tag draußen im Garten, obwohl ich gegen vielen Gräser allergisch bin. Ein paar Tage bevor die Schule angefangen ist kam dann allerdings der Stress wieder zurück und die Neurodermitis ist extrem ausgebrochen.
Allerdings ist es nach meiner Erfahrung nach nicht nur Kopfsache. Mit ca. 12 bekam ich seit ich mich erinnern kann das erste mal Neurodermitis. Hab mir halt die Stirn und Ellenbeugen aufgekratzt. Damals wusste ich allerdings noch nicht mal das ich Neurodermitis hab (oder anfällig dafür bin), weils mir kein Schwein gesagt hat. Und das war auch gut so, ich hab mich niemals eingecremt und die Stellen wurden niemals wirklich schlimm. Es hat niemals genässt oder gab Infektionen. Nur seitdem ich wusste das ich Neurodermitis habe, ist es wirklich schlimm geworden.
Für mich ist Neurodermitis 80% Kopfsache und 20% Nahrung oder sonstige Einflüsse.
2. Februar 2014 um 12:44 Uhr #48435Der Gelsenkirchener Ansatz und Prof. Stemman sind seit Jahren bekannt und nicht unumstritten.
Es wird immer und immer wieder auf dieser Trennungstheorie herumgeritten.
Ich sehr das wie suffmelancholie: jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens Trennungen durch, das gehört zum Leben dazu. Es gibt sicherlich auch traumatisch erlebte Trennungen, aber dennoch wird nicht jeder krank. Mehr muß ich dazu nicht sagen.Was mich aber sehr sauer macht, ist die Behandlungsmethode dieses Stemmans. Darüber wurde auch hier im Forum schon mehrfach berichtet und diskutiert. Die Kinder werden mit ihrer Hilflosigkeit mit der ND oftmals allein gelassen, den Eltern eingeimpft, in keinem Fall das Kratzen und das Leid der Kinder zu beachten. Damit wird den Kindern der Rückhalt durch die wichtigsten Bezugspersonen entzogen und damit auch die Entwicklung eines Urvertrauens behindert.
Das was ich diesbezüglich gelesen und gelegentlich auch erlebt habe, grenzt für mich teilweise an psychische Mißhandlung der Kinder. Daß es nach wie vor Eltern gibt, die auf diesen Ansatz schwören, ist für mich unverständlich2. Februar 2014 um 13:43 Uhr #48444Erstmal Danke für die Antwort – hab schon gedacht niemand ist so verrückt und ließt sich den langen text durch.
Nach wie vor bin ich – zumindest in meinem Fall – überzeugt, dass meine(!) Neuro extrem von der Psyche abhängt. Nicht um sonst soll es erfolgreiche Behandlungsmethoden geben, die rein auf die Psychische Behandlung abzielen.
Natürlich wollte ich hier niemanden auf die Füße treten und sagen, dass Er oder Sie ein psychisches Frack ist, und deshalb die Neuro da ist – das stimmt natürlich nicht. Die Gründe für die Existenz sind wie ich denke der schnelle Technische Fortschritt mit allem was dazu kommt. Der Menschliche Körper ist einfach noch nicht an die schnelle Änderung der Umwelt angepasst – wie du eben schon mit anderen Worten gesagt hast(Weichmacher, Hygiene etc).
Ich denke man – oder zumindest ich – kann die Symptome lindern, wenn nicht sogar durch seine eigene Psyche steuern. Ein Versuch ist es Wert, immerhin hab ich es schon mal geschafft! Natürlich ist das erste, was man dafür braucht, der Glaube. „Der Glaube versetzt Berge“ oder wie es so schön heißt.
Für mich hat sich insofern was geändert, dass ich mir immer wieder klar mache wenn der nächste Schub kommt, dass das die Nachwirkungen meiner Beziehung/Lernstress/Abschied/Stress auf Arbeit oder sonst was sind. Wenn ich mir das selber klar mache, juckt´s mich zwar trotzdem, aber mit einem lächeln im Gesicht. Und siehe da, bisher hat das Jucken immer recht schnell wieder aufgehört.
Anstatt das mich das Kratzen stresst, was wiederum einen neuen Schub auslöst, der mich dann wieder stresst und in einem Teufelskreis endet, lass ich es einfach zu. Ich Stress mich nicht mehr drum. Ich lass es zu ohne mich zu stessen – so zumindest die Theorie.Ich versuche mich selber zu therapieren in dem ich mich versuche mich selber zu programmieren(Hokuspokus!). Leider wohne ich nicht in der nähe von Gelsenkirchen, sonst hätte ich die Therapie sicher ausprobiert – sofern sie bezahlbar ist. (Hab übrigens schon ein Beitrag in diesem Forum von einer Mutter gelesen, die ihr Kind in diese Klinik – oder eine Klinik mit den gleichen Grundsätzen – geschickt hat, die neuro war danach angeblich weg. Sie wurde von den anderen Leidenden auch mehr oder weniger runter gemacht. Believe it or not, it works! But only if you believe in it) – hoffentlich!
Das ist alles wie bei den Bachblütenglobolies, glaubt man dran, kann´s Berge versetzen. Kortison hat noch niemanden geheilt, der Kopf schon.Ich probiere es einfach aus! Cremes langsam weg, Mediation her. Isoscheiß!
Nichts ist unmöglich, ich pack das! Und ich lass es Dich wissen wenn´s soweit ist – oder eben nicht. Drück mir die Daumen =)2. Februar 2014 um 21:46 Uhr #48438@thalassa 50823 wrote:
Was mich aber sehr sauer macht, ist die Behandlungsmethode dieses Stemmans. Darüber wurde auch hier im Forum schon mehrfach berichtet und diskutiert. Die Kinder werden mit ihrer Hilflosigkeit mit der ND oftmals allein gelassen, den Eltern eingeimpft, in keinem Fall das Kratzen und das Leid der Kinder zu beachten. Damit wird den Kindern der Rückhalt durch die wichtigsten Bezugspersonen entzogen und damit auch die Entwicklung eines Urvertrauens behindert.
Das was ich diesbezüglich gelesen und gelegentlich auch erlebt habe, grenzt für mich teilweise an psychische Mißhandlung der Kinder. Daß es nach wie vor Eltern gibt, die auf diesen Ansatz schwören, ist für mich unverständlichHier mache ich mal einen kleinen Punkt, der psychologisch wichtig ist (die Formulierung war mir nur etwas zu knapp, keine persönliche Kritik an der Einstellung!): Eltern, die ständig aufmerksam auf das Kratzen reagieren, verstärken es. Das psychologische Prinzip kann man in Kurzform sicher in jeder Hundetrainersendung vernunftmäßig erkennen. Es sollte nicht durch die falsche Art von Aufmerksamkeit verstärkt werden. Aber es ist ein Symptom, das als solches erkannt werden muss! Hier muss ein sinnvoller Umgang aber erlernt oder trainiert werden, Ignoranz ist vollkommen unangebracht und mEe absolut schädlich. Das war dein Punkt!
Quote:Erstmal Danke für die Antwort – hab schon gedacht niemand ist so verrückt und ließt sich den langen text durch.Nach wie vor bin ich – zumindest in meinem Fall – überzeugt, dass meine(!) Neuro extrem von der Psyche abhängt. Nicht um sonst soll es erfolgreiche Behandlungsmethoden geben, die rein auf die Psychische Behandlung abzielen.
Sicherlich gibt es psychische Einflusswege, ich bin aber sicher, dass da an der Basis noch was sitzen muss – sonst wären alle psychisch labilen Menschen hautkrank!
DonBastian wrote:Natürlich wollte ich hier niemanden auf die Füße treten und sagen, dass Er oder Sie ein psychisches Frack ist, und deshalb die Neuro da ist – das stimmt natürlich nicht. Die Gründe für die Existenz sind wie ich denke der schnelle Technische Fortschritt mit allem was dazu kommt. Der Menschliche Körper ist einfach noch nicht an die schnelle Änderung der Umwelt angepasst – wie du eben schon mit anderen Worten gesagt hast(Weichmacher, Hygiene etc).das habe ich nicht dir in den Mund gelegt, aber in der zititerten Beschreibung ist es so deklariert. Wir sind psychos, die nicht in der Lage sind, Trennungen zu verarbeiten und funktionieren dann wie roboter (lies sie dir bitte nochmal aufmerksam durch!)
DonBastian wrote:Ich denke man – oder zumindest ich – kann die Symptome lindern, wenn nicht sogar durch seine eigene Psyche steuern. Ein Versuch ist es Wert, immerhin hab ich es schon mal geschafft! Natürlich ist das erste, was man dafür braucht, der Glaube. „Der Glaube versetzt Berge“ oder wie es so schön heißt.Das würde ich stets unterschreiben. Hier stellt sich aber je nach Lebenssituation und Einflussreichtum die Frage: Mind over matter or matter over mind?
DonBastian wrote:Für mich hat sich insofern was geändert, dass ich mir immer wieder klar mache wenn der nächste Schub kommt, dass das die Nachwirkungen meiner Beziehung/Lernstress/Abschied/Stress auf Arbeit oder sonst was sind. Wenn ich mir das selber klar mache, juckt´s mich zwar trotzdem, aber mit einem lächeln im Gesicht. Und siehe da, bisher hat das Jucken immer recht schnell wieder aufgehört.Nochmal als kritische Nachfrage (sorry ich studiere Philosophie, bin also von Natur aus „anstrengend“ :toothy:) Woher weißt du, dass es wirklich daran liegt/lag? Hast du da Kriterien, was schubauslösend sein kann/darf und was nicht?
DonBastian wrote:Anstatt das mich das Kratzen stresst, was wiederum einen neuen Schub auslöst, der mich dann wieder stresst und in einem Teufelskreis endet, lass ich es einfach zu. Ich Stress mich nicht mehr drum. Ich lass es zu ohne mich zu stessen – so zumindest die Theorie.In der Theorie klingt das sehr gut! Wäre schön, wenn es so wäre!
DonBastian wrote:Ich versuche mich selber zu therapieren in dem ich mich versuche mich selber zu programmieren(Hokuspokus!). Leider wohne ich nicht in der nähe von Gelsenkirchen, sonst hätte ich die Therapie sicher ausprobiert – sofern sie bezahlbar ist. (Hab übrigens schon ein Beitrag in diesem Forum von einer Mutter gelesen, die ihr Kind in diese Klinik – oder eine Klinik mit den gleichen Grundsätzen – geschickt hat, die neuro war danach angeblich weg. Sie wurde von den anderen Leidenden auch mehr oder weniger runter gemacht. Believe it or not, it works! But only if you believe in it) – hoffentlich!
Das ist alles wie bei den Bachblütenglobolies, glaubt man dran, kann´s Berge versetzen. Kortison hat noch niemanden geheilt, der Kopf schon.Hmja, so pauschal kann man das auch nicht sagen. Mir hat Cortison schon aus extremen Schüben geholfen, danach waren die Symptome lange weg. Ich weiß natürlich nicht, ob das anders war als es mit Bachblüten gewesen wäre.
DonBastian wrote:Ich probiere es einfach aus! Cremes langsam weg, Mediation her. Isoscheiß!
Nichts ist unmöglich, ich pack das! Und ich lass es Dich wissen wenn´s soweit ist – oder eben nicht. Drück mir die Daumen =)Deine Einstellung finde ich super! Ich drücke einfach mal mit, 4 Daumen sind hoffentlich besser als 2! Ich will auch gar nichts gegen deine Methode sagen, sondern wollte eher die erwartete Kritik vorerklären und damit einleiten. Für Kinder empfinde ich „Gelsenkirchen“ schlichtweg als Folter, das ist das positivste Urteil das ich fällen kann. Zur Erklärung reicht hoffentlich Thalassas Beitrag. Für Erwachsene ist es okay, solange sie sich damit identifizieren können und wirklich Besserung verspüren.
Solange du dich mit der Methode wohl fühlst, ist sie richtig. Mehr kann ich nicht urteilen 😀 Aber keine Methode ist bei uns verallgemeinerbar, weil die Krankheit zu viele EInflusswege hat.
Wie man derartige Therapien kassenwirksam beantragt, und wann es möglich ist, wissen die anderen Mitglieder hier besser zu erklären als ich, ich hoffen einfach dass das noch folgt 🙂 Vielleicht sagst du noch, ob du privat oder gesetzlich versichert bist?2. Februar 2014 um 21:51 Uhr #48431@DonBastian 50826 wrote:
Erstmal Danke für die Antwort – hab schon gedacht niemand ist so verrückt und ließt sich den langen text durch.
Man muss nicht verrückt sein, um Deinen Beitrag zu lesen. Interesse reicht.
@DonBastian 50826 wrote:
Nach wie vor bin ich – zumindest in meinem Fall – überzeugt, dass meine(!) Neuro extrem von der Psyche abhängt. Nicht um sonst soll es erfolgreiche Behandlungsmethoden geben, die rein auf die Psychische Behandlung abzielen.
Bei einer Vielzahl von ND-Patienten spielt die Psyche eine entscheidende Rolle. Es gibt aber ebenso viele NDler, wo die Psyche ein untergeordnete Rolle spielt oder in Folge der ND zu sehen ist.
@DonBastian 50826 wrote:
Für mich hat sich insofern was geändert, dass ich mir immer wieder klar mache wenn der nächste Schub kommt, dass das die Nachwirkungen meiner Beziehung/Lernstress/Abschied/Stress auf Arbeit oder sonst was sind. Wenn ich mir das selber klar mache, juckt´s mich zwar trotzdem, aber mit einem lächeln im Gesicht. Und siehe da, bisher hat das Jucken immer recht schnell wieder aufgehört.
Anstatt das mich das Kratzen stresst, was wiederum einen neuen Schub auslöst, der mich dann wieder stresst und in einem Teufelskreis endet, lass ich es einfach zu. Ich Stress mich nicht mehr drum. Ich lass es zu ohne mich zu stessen – so zumindest die Theorie.Jetzt wird es interessant. Deine „Nachwirkungen“ könnte ich bel. erweitern. /Ärger/ Meinungsverschiedenheiten/ Lernen/ Gefühle/ Konzentration/ Posten dieses Artikels/…/ Das Problem ist, dass der NDler – egal ob „Psycho“ oder nicht – in solchen Fällen mit einer Kratzaktion reagiert. Der Witz dabei ist, dass es gar kein Juckreiz benötigt, sondern die Reaktion ein (fehlprogrammierter) Automatismus auf solche Reize darstellt.
„Ich lass es zu ohne mich zu stessen“ ist tatsächlich nur die Theorie. Die Praxis sieht anders aus, insbes. mit Partner oder in Gruppen.
@DonBastian 50826 wrote:
Ich versuche mich selber zu therapieren in dem ich mich versuche mich selber zu programmieren(Hokuspokus!).
Diesen Hokuspokus – aus sich selber heraus – gibt es leider nicht. Es gibt aber Medikamente und Salben, die dabei helfen.
2. Februar 2014 um 22:02 Uhr #48439@Cookie67 50836 wrote:
Diesen Hokuspokus – aus sich selber heraus – gibt es leider nicht. Es gibt aber Medikamente und Salben, die dabei helfen.
So, nun wirds interessant. Ich bin schon davon überzeugt, dass es einen großen Unterschied macht, ob man sich seinem Leben ausgeliefert fühlt oder es aktiv zu bestimmen denkt. Ich bin weiter davon überzeugt, dass gerade diese Einstellung einen riesigen Unterschied in der Lebensführung, dem Lebensgefühl bzw. der Lebensqualität und damit auch der Symptomatik ausmacht. DonBastians Haltung ist gerade ein Schritt, hier was zu beeinflussen. Soviel wie eben geht, was auch Sinn macht.
Steht das alles für dich gar nicht in Zusammenhang mit der Aktivität der Krankheit?2. Februar 2014 um 22:14 Uhr #48432Ja, Suff, Deine Antwort klingt gut. In (wenigen) Einzelfällen gelingt es mir auch meine Neuro aktiv zu beeinflussen, z.B. mit autogenem Training oder progressiver Muskelentspannung.
Wenn ich aber die Krankheit insgesamt oder als Ganzes betrachte – leider nicht bzw. nur mit Hilfsmitteln der Medizin.2. Februar 2014 um 22:48 Uhr #48440@Cookie67 50842 wrote:
Ja, Suff, Deine Antwort klingt gut. In (wenigen) Einzelfällen gelingt es mir auch meine Neuro aktiv zu beeinflussen, z.B. mit autogenem Training oder progressiver Muskelentspannung.
Wenn ich aber die Krankheit insgesamt oder als Ganzes betrachte – leider nicht bzw. nur mit Hilfsmitteln der Medizin.Ich weiß eslbst, es ist fürchterlich, wenn es nicht verallgemeinerbar ist. Aber das ist andernfalls auch das schöne, alles ist anders…
Naja, zum Schrecklichen lieferst du mir ein gutes Argument (Danke!): Wenn man das nur als psychisch betrachtet, heißt das im Umkehrschluss, dass man nicht Herr seiner Selbst ist und überhaupt keinen relevanten Einfluss auf sich hat, wenn man einen Schub nicht selbst in den Griff kriegt. Da ist so eine Sichtweise nicht hilfreich. Und wenn es nicht hilft, ergibt die Prämisse auch keinen Sinn. Oder wir müssten alle in die Klapse gesperrt werden und ruhiggestellt werden…
Trotzdem will ich dir anraten, stets vorher zu prüfen, ob du den Ausgang vorverurteilst und damit ein selbsterfüllendes Urteil fällst. Keine Kritik an dir, nur eine Idee aus dem Eindruck deiner sonstigen Beiträge entnehme ich, du legst dich sehr gerne direkt fest, wenn es denn irgendwie geht (was ja auch absolut gut und beruhigend ist, wenn es funktioniert! – auch nur MEIN Eindruck von dir, muss ja gar nicht faktisch so sein!)…3. Februar 2014 um 23:01 Uhr #48433Liebe Suffmelancholie, zunächst freue ich mich, wie Du meine Beiträge verfolgst. Ich selber, habe hier schon so lange nichts mehr geschrieben, dass ich mich selber an meine letzten Beiträge kaum erinnern kann.
Ich lege mich tatsächlich gerne fest. Das ganze hin und her, mir hilft etwas und Dir nicht, aber jeder ist doch anders, und jeder hat Recht, und alles ist eigentlich gut … bringt doch nichts.
Am Anfang des Beitrags stehen Sätze wie:
– Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen.
– Die Neurodermitis ist primär gar keine Hautkrankheit.
– Die Neurodermitis ist ein psycho-somatisches Leiden.
– Das ganze Trennungs-Gedöns
– Die Neurodermitis tritt erst sichtbar auf, wenn der Stress vorüber ist.Da muss sich doch jeder Neurodermitiker verarscht vorkommen.
Aus meiner Sicht unterstützt Du zumindest teilweise dieses Gedankengut mit Aussagen wie „Leben … aktiv zu bestimmen“ … Einstellung einen riesigen Unterschied in der Lebensführung … hier was zu beeinflussen“.
„Umkehrschluss, dass man nicht Herr seiner Selbst ist … einen Schub nicht selbst in den Griff kriegt.“Wenn man die Neuro als Ganzes betrachtet (davon handelt der Beitrag) dann ist das oben genannte doch genau das Problem:
Du bekommst eben die Neuro oder einen Schub nicht selbst (durch Psychologie oder eigene Kraft) in den Griff. Wenn dich die Neuro erwischt hat, bist Du nicht mehr Herr Deiner Selbst. Die Neurodermitis verändert eine Person gegen deren eigenen Willen. Die Lebensführung wird eingeschränkt und man wird passiv bestimmt. Das ist leider die Realität.Wir müssen aber nicht in die Klapse. Jeden Tag kann man etwas gegen die Neuro tun. Aber nicht mit der Sichtweise des o.g. Gedankengutes sondern mit der Erkenntnis und Akzeptanz, dass die Neuro eine (Haut-)Krankheit ist und behandelt werden muss.
4. Februar 2014 um 14:06 Uhr #48436Danke suffmelancholie für die kleine Richtigstellung meines Beitrags. Du hast recht, ein ständig-in-den-Mittelpunkt-stellen-und-Dauerbeobachtung der ND ist natürlich nicht gut. Darum geht es mir auch nicht. Aber ich habe ein Problem damit, wenn Eltern beigebracht wird, daß jegliche Beachtung des Kratzens ihres Kindes als Aufmerksamkeitsheischerei anzusehen ist.
Mir ist es wichtig, daß es, soweit möglich, einen „normalen“ Umgang mit der Krankheit gibt. Das ist schwer genug. Auch kleine Kinder kann man durchaus zu einer gewissen Selbständigkeit im Umgang mit der ND anhalten (stets ein kleines Töpfchen mit einer Pflegecreme mit sich führen, um spannende oder kribbelnde Hautstellen zu beruhigen, Juckreiz-Stop-Tricks beibringen wie Kühlen oder Kneifen der Hautstelle, eine Tasse mit Schwarztee im Kühlschrank und in einem Fach zugeschnittene und saubere Tücher für Umschläge bereitstellen usw).
Aber es wird selbst bei größeren Kindern und auch Jugendlichen immer wieder Zeiten geben, in denen sie einfach Fürsorge brauchen, in denen sie in den Arm genommen werden wollen und Tränen wegen der Scheiß-Haut vergießen dürfen. Und in denen dann die Eltern da sind und sich nicht wegen fragwürdiger und eingeimpfter Theorien fernhalten oder gar sagen “ schau, wie du fertig wirst, ich habe mit deiner ND nichts zu tun“, wie ich es schon einmal erlebt habe.Mir geht es nicht um Überfürsorge und auch nicht darum, daß die ND alles bestimmt. Aber eine gewisse Beachtung benötigt sie. Einen guten Weg mit der Krankheit zu finden, das muß der Weg sein, und eigentlich jeder hier weiß auch, daß das schwer ist und auch uns Erwachsenen oft nicht oder nur zeitweise gelingt.
Aber entzieht man Kindern Fürsorge und Begleitung in einer für sie belastenden Situation, dann kömmen zu den Hautproblemen uU. irgendwann auch noch psychische Probleme. Und dieses Risiko sehe ich beim Gelsenkirchener Ansatz, und das ist einer meiner Kritikpunkte daran.
4. Februar 2014 um 21:18 Uhr #48441@Cookie67 50854 wrote:
Liebe Suffmelancholie, zunächst freue ich mich, wie Du meine Beiträge verfolgst. Ich selber, habe hier schon so lange nichts mehr geschrieben, dass ich mich selber an meine letzten Beiträge kaum erinnern kann.
Ich lege mich tatsächlich gerne fest. Das ganze hin und her, mir hilft etwas und Dir nicht, aber jeder ist doch anders, und jeder hat Recht, und alles ist eigentlich gut … bringt doch nichts.
Am Anfang des Beitrags stehen Sätze wie:
– Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen.
– Die Neurodermitis ist primär gar keine Hautkrankheit.
– Die Neurodermitis ist ein psycho-somatisches Leiden.
– Das ganze Trennungs-Gedöns
– Die Neurodermitis tritt erst sichtbar auf, wenn der Stress vorüber ist.Da muss sich doch jeder Neurodermitiker verarscht vorkommen.
Deshalb habe ich ja kritisiert, allerdings nur sehr sanft @Cookie67 50854 wrote:
Aus meiner Sicht unterstützt Du zumindest teilweise dieses Gedankengut mit Aussagen wie „Leben … aktiv zu bestimmen“ … Einstellung einen riesigen Unterschied in der Lebensführung … hier was zu beeinflussen“.
„Umkehrschluss, dass man nicht Herr seiner Selbst ist … einen Schub nicht selbst in den Griff kriegt.“Ich suche einen Punkt dazwischen, der für jeden sinnvoll vermittelbar ist. Und ja damit stehe ich teilweise auf dieser Seite, ja. Aber nein, nicht in voller Konsequenz. Da aber auch du erlebst, dass es Momente gibt, in denen man selbst aktiv eingreifen kann, müsstest du mir zustimmen, dass eine umfassende Analyse dieser Situationen und der Krankheitsumstände dabei doch allen helfen müssten. Es scheint mir irgendwie nur 2 Extreme zu geben: Nur Medizin oder nur nen Knacks. Wir stehen alle irgendwo dazwischen, sollten unsere Standpunkte aber endlich vergleichbar machen, um hier hoffentlich allgemeinere Aussagen treffen zu können als „mal gehts, mal gehts nich“. Ich hasse es, dass es behandlungstechnisch immer zwischen dem einen und dem anderen auszufallen scheint, außer man hat riesiges Glück. Die Forschung brachte mir in den letzten 10 Jahren keine hilfreichen Neuerungen. Ich habs satt und finde, wir können das genauso leisten, vielleicht besser, weil wir das äußere UND das innere sehen. Wir müssen nur darüber reden 🙂 und ich wollte, dass du über die Grenze der eigenen Beeinflussbarkeit nachdenkst und diese idealerweise für uns darstellst oder analysierst – hoffentlich lerne auch ich daraus 😉 @Cookie67 50854 wrote:
Wenn man die Neuro als Ganzes betrachtet (davon handelt der Beitrag) dann ist das oben genannte doch genau das Problem:
Du bekommst eben die Neuro oder einen Schub nicht selbst (durch Psychologie oder eigene Kraft) in den Griff. Wenn dich die Neuro erwischt hat, bist Du nicht mehr Herr Deiner Selbst. Die Neurodermitis verändert eine Person gegen deren eigenen Willen. Die Lebensführung wird eingeschränkt und man wird passiv bestimmt. Das ist leider die Realität.Wir müssen aber nicht in die Klapse. Jeden Tag kann man etwas gegen die Neuro tun. Aber nicht mit der Sichtweise des o.g. Gedankengutes sondern mit der Erkenntnis und Akzeptanz, dass die Neuro eine (Haut-)Krankheit ist und behandelt werden muss.
Ich denke aber, man kann beides in adäquaten Dosen brauchen. Also nicht so verdammend, wie der Beitrag es oben darstellt, als erwachsener Mensch sollte man sich mit der Sichtweise aber mE auch mal auseinandersetzen – rational und kritisch, nicht als verzweifelten, extremen Behandlungsversuch. Allerdings kann ich auch nicht behaupten, dass die Medizin die einzige Lösung wäre, weil sie in vielen schlimmen Fällen leider einfach nicht hilft.
Noch eine Kleinigkeit: Wenn die ND mich erwischt, bin ich vielleicht nicht mehr Herr (bzw. Frau) meines Hautzustandes oder meiner Kratztätigkeit oder meiner Schlaffähigkeit – trotzdem bleibt auch dann ein kleiner Rest ich, den ich selbst definieren mag. Der ist immer da und dort kann ich „herrschen“ wenn ich mag, egal wie anstrengend es gerade ist. Die Haut ist nicht ich, sondern nur Teil von mir. Genauso alles andere.@thalassa 50855 wrote:
Danke suffmelancholie für die kleine Richtigstellung meines Beitrags. Du hast recht, ein ständig-in-den-Mittelpunkt-stellen-und-Dauerbeobachtung der ND ist natürlich nicht gut. Darum geht es mir auch nicht. Aber ich habe ein Problem damit, wenn Eltern beigebracht wird, daß jegliche Beachtung des Kratzens ihres Kindes als Aufmerksamkeitsheischerei anzusehen ist.
Mir ist es wichtig, daß es, soweit möglich, einen „normalen“ Umgang mit der Krankheit gibt. Das ist schwer genug. Auch kleine Kinder kann man durchaus zu einer gewissen Selbständigkeit im Umgang mit der ND anhalten (stets ein kleines Töpfchen mit einer Pflegecreme mit sich führen, um spannende oder kribbelnde Hautstellen zu beruhigen, Juckreiz-Stop-Tricks beibringen wie Kühlen oder Kneifen der Hautstelle, eine Tasse mit Schwarztee im Kühlschrank und in einem Fach zugeschnittene und saubere Tücher für Umschläge bereitstellen usw).
Aber es wird selbst bei größeren Kindern und auch Jugendlichen immer wieder Zeiten geben, in denen sie einfach Fürsorge brauchen, in denen sie in den Arm genommen werden wollen und Tränen wegen der Scheiß-Haut vergießen dürfen. Und in denen dann die Eltern da sind und sich nicht wegen fragwürdiger und eingeimpfter Theorien fernhalten oder gar sagen “ schau, wie du fertig wirst, ich habe mit deiner ND nichts zu tun“, wie ich es schon einmal erlebt habe.Mir geht es nicht um Überfürsorge und auch nicht darum, daß die ND alles bestimmt. Aber eine gewisse Beachtung benötigt sie. Einen guten Weg mit der Krankheit zu finden, das muß der Weg sein, und eigentlich jeder hier weiß auch, daß das schwer ist und auch uns Erwachsenen oft nicht oder nur zeitweise gelingt.
Aber entzieht man Kindern Fürsorge und Begleitung in einer für sie belastenden Situation, dann kömmen zu den Hautproblemen uU. irgendwann auch noch psychische Probleme. Und dieses Risiko sehe ich beim Gelsenkirchener Ansatz, und das ist einer meiner Kritikpunkte daran.
Danke für die Antwort 🙂
Ja, vollständiger Liebesentzug, volle Ignoranz des anderen (dem Kind verstehen geben, dass es NICHTS zählt, für die eigene Mutter so wie es gerade aussieht NICHT existiert) nur weil man verrückterweise davon ausgeht, dass das Kind NUR wegen seinem Wunsch, über die Erwachsenen zu herrschen, ND bekommt, ist … hmmm… gelinde gesagt „ziemlich irrational“. Darf ich das so auf einen Nenner bringen? (auch wenn es die gesamten Grausamkeiten der Praxis mE nur in erster Annäherung widerspiegelt – Verweigerung von jeder Behandlung der meist komplett offenen Haut kommt noch hinzu – zeigt es hoffentlich den Irrsinn der dort herrschenden Logik)4. Februar 2014 um 21:20 Uhr #48443Ich bin ja hier neu als Nutzer, aber schon sehr lange Mitleser.
Vielleicht bin ich hier auch die Einzige, die den langen Brief bis zum Schluss gelesen hat und dennoch weiß, dass ich keinen an der Waffel habe.Ich habe seit 49 Jahren Neurodermitis und auch schon ein paar schlimme Trennungen hinter mir.
Als es am schlimmsten war, ging es meiner Haut gut.
Jetzt, wo alles gut ist und ich keinerlei Trennungsschmerz in mir habe, explodiert meine Haut.„Wo ist Gott, wenn man ich braucht?“ 😉
Dieser These kann ich nicht so recht glauben, aber wenn sie hilft warum nicht…
Wenn meine Mutter mir damals nicht geholfen hätte, wäre ich vermutlich heute nicht die, die ich bin.
5. Februar 2014 um 22:15 Uhr #48434@Suffmelancholie 50856 wrote:
Ich suche einen Punkt dazwischen, der für jeden sinnvoll vermittelbar ist. Und ja damit stehe ich teilweise auf dieser Seite, ja. Aber nein, nicht in voller Konsequenz. Da aber auch du erlebst, dass es Momente gibt, in denen man selbst aktiv eingreifen kann, müsstest du mir zustimmen, dass eine umfassende Analyse dieser Situationen und der Krankheitsumstände dabei doch allen helfen müssten. Es scheint mir irgendwie nur 2 Extreme zu geben: Nur Medizin oder nur nen Knacks. Wir stehen alle irgendwo dazwischen, …
Nein. Ich meine, dass ich ein ganz normales durchschnittliches Leben führe und keine Nähe zu irgendeinem Knacks habe. Höhen und Tiefen bin ich durchgegangen. Ich erlebe dieses schöne kleine Glück, trotz Neurodermitis. Die zwei Extreme mit der Neuro sehen bei mir anders aus: Klassische Medizin oder alternative Medizin. Wie schon oft geschrieben, plädiere ich für beide Wege. Das eine tun und das andere nicht lassen. Was bei alternativen Verfahren allerdings nicht dazu gehört, ist der ganze psychologische Hokuspokus.
@Suffmelancholie 50856 wrote:
Die Forschung brachte mir in den letzten 10 Jahren keine hilfreichen Neuerungen. Ich habs satt und finde, wir können das genauso leisten, vielleicht besser, weil wir das äußere UND das innere sehen.
Das mag für Dich persönlich stimmen. Allerdings ist es verallgemeinert objektiv falsch. Gerade die letzten 10 Jahre haben die Neurodermitis-Behandlung entscheidet verbessert, vllt. sogar revolutioniert. Die 10 Jahren vor den 10 Jahren haben außer Kortison nichts gebracht. Und welche Verbesserung die Forschung gebracht hat, ließt du hier regelmäßig im Forum. Wenn man allerdings an der Psycho-Ecke sucht, findet man tatsächlich nur eine tiefe Leere.
@Suffmelancholie 50856 wrote:
Wir müssen nur darüber reden 🙂 und ich wollte, dass du über die Grenze der eigenen Beeinflussbarkeit nachdenkst und diese idealerweise für uns darstellst oder analysierst – hoffentlich lerne auch ich daraus 😉
Ja gerne. Die objektiven Folgen der Neuro kann man allerdings nicht einfach ausknipsen. Was genau soll ich darstellen oder analysieren?
@Suffmelancholie 50856 wrote:
Ich denke aber, man kann beides in adäquaten Dosen brauchen. Also nicht so verdammend, wie der Beitrag es oben darstellt, als erwachsener Mensch sollte man sich mit der Sichtweise aber mE auch mal auseinandersetzen – rational und kritisch, nicht als verzweifelten, extremen Behandlungsversuch.
Die Neuro hat schon verdammende Elemente, gerne wird hier auch im Forum von „fies“ (ich glaube es war ein Zitat von Turtelina) gesprochen. Und in meinem Beitrag war doch auch eine pos. Sichtweise erkennbar. Man kann jeden Tag etwas gegen die Neuro tun. Nur man muss das Richtige tun. Und was das Richtige ist, da haben wir unterschiedliche Sichtweisen und Auffassungen.
@Suffmelancholie 50856 wrote:
Noch eine Kleinigkeit: Wenn die ND mich erwischt, bin ich vielleicht nicht mehr Herr (bzw. Frau) meines Hautzustandes oder meiner Kratztätigkeit oder meiner Schlaffähigkeit – trotzdem bleibt auch dann ein kleiner Rest ich, den ich selbst definieren mag. Der ist immer da und dort kann ich „herrschen“ wenn ich mag, egal wie anstrengend es gerade ist. Die Haut ist nicht ich, sondern nur Teil von mir. Genauso alles andere.
Ja natürlich. Aber diesen Punkt habe ich wirklich nicht ernsthaft in Frage gestellt. Und es bleibt sicherlich mehr als nur „ein kleiner Rest ich“.
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