- Dieses Thema hat 3 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 12 Jahren von sowas83.
-
AutorBeiträge
-
26. März 2012 um 13:30 Uhr #8011
Hallo zusammen,
ich wollte mich jetzt mal vorstellen und kurz meinen Leidensweg erzählen.
Ich bin 22 und Studentin. Neurodermitis habe ich seit meiner Kindheit, allerdings verschwand sie zwischen meinem 16. und 20. Lebensjahr komplett.
Vor der Pause hatte ich Ekzeme an den Beinen und an den Armbeugen, sonst nirgendwo.
Nach der Pause begann es mit Ekzemen an den Armbeugen und weitete sich nach einer (meiner Meinung nach übereilten) aüßerlichen Kortisonbehandlung auf den restlichen Körper aus.Ich entschied mich, auf Kortison zu verzichten und probierte alle möglichen alternativen Behandlungen aus.
Ich ließ mich bei einem Arzt behandeln, der sich mit Naturheilverfahren angeblich auf Neurodermitis spezialisiert hatte.
Mit Hilfe von Infusionen wollte er Schwermetalle ausleiten, mit Hilfe von Bioresonanz Allergien aufheben. 20 Sitzungen a 2 Stunden ließ ich über mich ergehen. Fazit: Mein Hautbild verschlimmerte sich drastisch. Nachdem ich aufgrund falscher Rechnungen und viel zu hohen Behandlungskosten die Ärtztekammer einschaltete, stellte sich heraus wieso: In den Infusionen waren Mittel beigemischt, die erwiesen Juckreiz und Allergien begünstigen (!). Höchstwahrscheinlich, um mir weiterhin Geld abzuziehen. Ich beendete die Behandlung sofort.
Ich hatte keine guten Erfahrungen mit Hautärzten gemacht, also entschied ich mich danach für einen Arzt, der chinesische Medizin praktizierte.
Er empfohl mit die Blutlasertherapie, die ich ca. 10x durchführen ließ. Mit Hilfe einer Injektionsnadel, die an ein Lasergerät angeschlossen ist, werden verschiedene Laserfarben durch den Blutkreislauf geschickt. Angeblich soll das das Immunsystem stärken. Zusätzlich nahm ich jeden Tag chinesische Kräuter ein.
Fazit: Mein Hautbild besserte sich kein bisschen.
Schließlich ging ich doch zu einer Hautärztin, von der ich zu Anfang absolut überzeugt war.
Sie stellte eine bösartige Infektion mit dem “staphylococcus aureus” der Haut fest und verschrieb Antibiotika und eine äußerliche Kortisoncreme.
Nach der Einnahme des Antibiotika verschwand die Infektion und das Ekzem ging dank Kortison fast gänzlich zurück. In den ersten drei Monaten sah ich tatsächlich gesund aus. Das waren die schönsten Monate seit 3 Jahren.
Aber ich war nicht gesund. Ein böser Fehler, das zu denken.
Ich versuchte die Kortison auszuschleichen, aber es gelang nicht. Die Ekzeme kamen sofort unvermindert zurück. Zusätzlich verwendete ich Elidel im Gesicht. Die Hautärztin versprach, es sei völlig nebenwirkungsfrei.
Nach einem Jahr Kortisonanwendung auf der Haut wurde es wieder schlimmer. Anscheinend hatte sich mein Körper daran gewöhnt. Kortisontabletten lehnte ich ab.
Meine Hautärztin wollte den Ursachen auf den Grund gehen, schickte mich zum HNO, zum Zahnarzt und schließlich zum CT, um mögliche Entzündungsherde festzustellen.
Der HNO stellte eine chronische Mandelentzündung fest, aber da ich noch nie in meinem Leben Antibiotika gegen eine Halsentzündung einnehmen musste, rieten mir die meisten davon ab, sie entfernen zu lassen.
Meine Blutwerte waren größtenteils okay, bis auf einen erhöhten Entzündungs- und Allergiewert, die aber beide bei 90% der ND-Patienten so auftreten. Die Hautärztin wusste keinen Rat mehr, aber anstatt das offen zuzugeben, wollte sie mich weiterhin mit Kortison zukleistern. Von Ärzten habe ich in nächster Zeit genug!Ich bestellte mir ein Buch: “Das zweite Gesicht – Neurodermitis: Mein Weg aus der Verzweiflung” von Anna Wolff. Ich verschlang es an einem Tag. Die Frau sprach mir aus der Sehle und sie machte mir eines noch mal deutlich: Der einzige Mensch, der dir wirklich helfen kann, diese Krankheit im Griff zu haben, bist du selbst.
Sie verbrachte mehrere Wochen in einer Hautklinik und machte einen extrem harten Kortisonentzug durch (allerdings wurde sie auch mit Tabletten behandelt).
Das war für mich der Warnschuss. Ich entschied: weg mit dem Teufelszeug, ein für alle mal.
Auch Elidel im Gesicht habe ich abgesetzt (dazu mein anderer Thread).
Die Verschlimmerung am Körper hält sich in Grenzen, aber im Gesicht ist es kaum auszuhalten. Ich weiß wovon wirklich die Rede ist, wenn man von KortisonENTZUG spricht.
Ich bin jetzt zu einem Heilpraktiker, der mich dabei unterstützt, meine Ernährung korrekt umzustellen.
Nach einem mehrwöchigen Ernährungstagebuch weiß ich, welche Lebensmittel ich nicht vertrage und meide diese und außerdem tierisches Eiweiß, das Allergene begünstigt.
Außerdem behandelt er mich homöopathisch mit Sulfur. Die Erstverschlimmerung dabei hat sich wohl auch schon bemerkbar gemacht, aber Augen zu und durch.Mein Plan: Ernährung umstellen, von Kortison und Elidel komplett runter kommen, mit Nahrungsergänzungsmitteln und Sulfur unterstützen, Stress abbauen (ich mache täglich 30 min Yoga) und dann … auf das Beste hoffen 🙂
Dass man ND nicht heilen kann, weiß wohl jeder hier, aber lange Pausen zwischen den Schüben wären schon mal ein großer Fortschritt. Und dann schnell den Grund für den Schub zu erkennen.
Momentan habe ich keinen Grund zu hoffen, so wie ich aussehe, aber das ist wohl das Schlimmste, was man tun kann: die Hoffnung aufgeben.
Ich will mein Gleichgewicht zurück. Wir Neurodermitiker haben das “Glück” sehr sensibel auf unseren Körper hören zu müssen. Wenn ihm was nicht passt (ob das nun Entzündungen, Allergien oder Nahrungsmittel sind), macht er das deutlich, durch die Haut. Wir wissen sofort, wenn etwas schief läuft. Andere, die zum Beispiel mit Magengeschwüren reagieren, erkennen es oftmals erst, wenn es fast zu spät ist.Wenn in ein paar Monaten noch keine Besserung aufgetreten ist, werde ich mich für den Sommer in einer Klinik in Davos anmelden. Und wenn auch das nichts bringt, kommen die Mandeln raus.
Danach bin ich mit meinem Latein am Ende.
Bis dahin bleibt aber noch viel Zeit den Fehler im System selbst zu finden und ihn auszumergeln.
Ich wünsche allen anderen hier viel Erfolg bei der Bekämpfung eurer Krankheit.Grüße,
Evie
PS: das genannte Buch ist übrigens sehr zu empfehlen!27. März 2012 um 8:45 Uhr #44908hallo evie90,
dein resumee kann ich nur bestaetigen- mir ist es auch so ergangen.
nach allen möglichen behandlungsversuchen bin ich auch nach davos in die klinik.
leider war ich zur falschen zeit/nov. dort zum ersten mal- so brachte es nichts.
im fruehjahr flog ich daher ebenfalls erstmalig ans tote meer, wo es nach 4 wochen höllischen
schüben jedoch abheilte. danach bin ich gleich in die klinik und habe entzündungsherde
(mandeln und nasennebenhöhlen) operieren lassen. die haut war durch die op-
belastung noch 9 monate im aufstand, jedoch dann auch zum ersten mal durch aeussere
massnahmen überhaupt positiv beeinflussbar.
ich drücke dir fest die daumen!
lg
marion:-)27. März 2012 um 17:48 Uhr #44907Beitrag von Anna Wolff:
https://www.neurodermitisportal.de/forum/vorstellung/neurodermitis-endlich-heile-haut-t2945.html
über Annas Buch:
unser Teamprojekt “Ernährungsumstellung” nach Anna Wolff:
24. April 2012 um 18:21 Uhr #44909hi evie90
ich kann deine erfahrungen komplett bestätigen hatte auch alles mögliche ausprobiert. von normaler schulmedizin mit kortison über traditionelle chinesische medizin bis heilpraktiker, nichts hat wirklich geholfen.
seit 3 monaten hab ich jetzt meine ernährung umgestellt und ernähre mich nun vegan. große erfolge sind noch keine zu sehen aber ich wills bis zum sommer durchziehn. zusätztlich nehm ich noch homäopatische mittel.wünsch dir noch viel erfolg
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.