[Shizuoko]

Hallo 🙂
Jo. Wo fangen wir an? Ich bin 20 Jahre alt und habe diese absolut tolle Krankheit eben seit meiner Geburt. Neurodermitis. Es war eine Weile Ruhe, aber seitdem ich letztes Jahr durch Fahrschule Job etc so viel Stress hatte, macht mich meine Haut wahnsinnig und ich fühle mich dementsprechend sehr unwohl. Ich gehe zwar selbstbewusst damit um, dass meine Haut immer mal wieder schön .. rot aussieht, aber das Problem ist langsam der Schmerz.
Ich habe seit nun einem halben Jahr einen derartig trockenen, krustigen/wunden und schuppigen Kopf, dass ich durchdrehen könnte. Ich habe schon gefühlte tausend Sachen ausprobiert- Haarwaschseife, Urea Shampoo, Lavaerde.. nichts half mir. Stattdessen werden diese Wunden immer schlimmer und es bilden sich Ekzeme im Nacken Rückenbereich. Dadurch tut komischer Weise auch noch mein Rücken weh. Auch an meinem Hals habe ich immer mal wieder einen roten Ausschlag, der ganz plötzlich dieses Jahr kam und seither nicht mehr verschwindet. Erst war er nur rot, dann kamen auch Pusteln und Juckreiz dazu. Von meiner Ärztin habe ich nur eine Kortisonsalbe bekommen und für den Kopf Öl. Toll. Das Kortison hilft prophylaktisch, aber nicht wirklich dauerhaft. Das Öl hätte ich mir sparen können.
Nächste Woche hab ich nochmal einen Termin. Aber ich bin langsam wirklich fertig mit den Nerven, da ich manchmal auch vor Schmerzen aufwache und nie meine Finger weglassen kann, wie so viele Patienten:/ ..Hat mir jemand einen heißen Tipp? Was ich momentan gern mache sind Totes Meersalz Bäder. Und ich creme mich zum einen mit einer fettigen und mit einer Feuchtigkeitsgebenden Creme ein..

Liebe Grüße

[Suffmelancholie]

Hallo und herzlich Willkommen im Forum!

Stress kann die ND „explodieren“ lassen. Ich hoffe aber bis heute, dass Stress alleine dazu nicht ausreicht. Daher sollte man neben einem konstruktivem Stressabbau und bewusster Erholungsphasen (nicht „jetzt erholen müssen“, sondern idealerweise täglich irgendwas tun, was sich erholsam anfühlt – also in sich gehen und sich selbst beobachten statt dazu zwingen) auch eine Ursachenanalyse betreiben.
Eincremen ist schonmal super. Tote Meersalz Bäder sind auch sehr gut, da sie den Elektrolythaushalt der Haut nicht sonderlich stören, leicht desinfizierend wirken und weniger austrocknen als in Wasser zu baden. Dennoch gilt: nach dem Baden eincremen, solange derartige Beschwerden vorliegen.
„Erste Hilfe“: Es gibt für Fälle wie deinen Cortisonhaltige Shampoos, deine Ärztin kann dir diese verschreiben. Ich kenne die Produktnamen leider nicht, hoffentlich meldet sich noch jemand der sich da genauer auskennt – grundsätzlich sollte aber der Hinweis an deine Ärztin ausreichen, es ist immerhin ihr Job, sowas zu finden! Öl trägt man dann nach dem Waschen auf – aber hier auf Inhaltsstoffe und Verträglichkeit achten. Das Cortison sollte die Entzündung bzw. Entzündungsbereitschaft mindern, das Öl soll dann gegen Trockenheit wirken (also die Kopfhaut „rückfetten“) und erstmal durch den Ölfilm vor neuen Irritationen schützen, die sonst wieder Juckreiz und trockenheit auslösen würden. Zudem wären Cortisonhaltige Cremes in den Folgebereichen (Nacken, Hals, Rücken) ratsam. Es ist allerdings sehr wichtig, dass du die Cremes gut verträgst. Da kann erstmal ein Allergietest helfen, um eindeutig schädliche Inhaltsstoffe auszuschließen. Im Rahmen einer ND-Erkrankung gilt aber, dass auch Dinge gegen die man „nachweislich“ nicht allergisch ist, ggf. trotzdem Reaktionen auslösen können. Wenn es nun gerade den Kopf betrifft, stellt sich auch die Frage, ob eine Milbenallergie vorliegt oder du auf dein Waschmittel reagierst, denn der Kopf ist z.B. sehr lange intensiv in Kontakt mit dem Kopfkissen. Nach deiner Beschreibung vermute ich, dass du keine Haarsprays, Tönungen/Färbungen, Mützen usw. verwendest – wenn doch, ist da auch mal drüber nachzudenken, ob es davon kommt oder hier irgendeine auslösende Quelle vorliegt.
Lass beim Arzt auch mal einen Abstrich der Kopfhautekzeme machen, um diese ggf. auf Infektionen zu prüfen, im Besten Fall liegt „nur“ eine Milbeninfektion vor, die super leicht zu behandeln ist oder dort leben Bakterien, auf deren Ausscheidungen du reagierst, die man aber leicht ausrotten könnte. Wir greifen leiber erstmal nach jedem Strohhalm, der nicht gleich reinsticht und alles weiter aufbohrt 😉
Vielleicht berichtest du noch ein wenig mehr von dir, z.B. was die Ernährung, bekannte Allergien usw. angeht, dann können wir auch darauf eingehen. Hobbies, Job und sowas lesen wir natürlich auch gerne, um ein klareres Bild des Menschen vor uns zu haben statt nur einer Symptomliste 🙂

Liebe Grüße
Rebekka

[Shizuoko]

Hallo Rebekka 🙂
Vielen lieben Dank für die lange und ausführliche Nachricht.
Explodieren ist das richtige Wort- wie ich bereits in meinem Anfangspost schrieb, war meine Neurodermitis Jahrelang eigentlich recht gut, bis eben die Pubertät einsetzte. Da fing es erst einmal mit extremer Trockenheit im Gesicht an, was man aber gut in den Griff bekommen hat. Das in den Kniekehlen oder Armbeugen hat mich nie sonderlich gestört, aber seitdem es so großflächig geworden ist, sich entzündet und alles, ist das nicht mehr wirklich auszuhalten. ( und dann immer diese netten Kommentare, dass man nicht kratzen soll von den Kollegen.. hachja.:D) Zu den Erholungsphasen: Mittlerweile ist es ja so, dass ich mit der Fahrschule fertig bin und beruflich eben nur noch den üblichen Stess des Alltags habe. ( Ich arbeite als Zahnmedizinische Fachangestellte in einer kleinen Praxis) Als Ausgleich zum Stess mache ich 2 x die Woche Sport und Abends lese ich eben gern ein Buch, das mich ausgleicht. Aber.. ich bin eben eine sehr emotionale Person. Ich mache mir wegen jedem Dreck ewig Gedanken, was wahrscheinlich kaum jemand macht.
Das Öl welches ich auftrage ist eines für Babys mit Aloe Vera Zusatzstoff von Penaten. Ich achte die meiste Zeit darauf, dass meine Produkte Naturkosmetisch hergestellt wurden und ohne Parfüm, Farbstoff etc.
Tatsächlich ist mir übrigens eingefallen, dass ich als Kind einen Allergietest gemacht habe- indem auch festgestellt wurde, dass ich eine Milbenallergie habe. Sie hat mir damals auch geraten mein Kopfkissen eine Stunde bevor ich es verwende einzufrieren, damit da alles drauf abstirbt.. Ob da nun was dran ist oder nicht, weiß ich nicht, aber ich werd es auch bei meinem Termin erwähnen. Meine Haare färbe ich übrigens nicht mehr- ich habe sie chemisch gefärbt, dann aber bin ich auf Henna umgestiegen, da ich wie gesagt nur NK verwenden möchte. Momentan lass ich es aber komplett, um nichts zu provozieren, da mein Kopf schon alleine vom Haare bürsten sich furchtbar anfühlt und ich eben momentan auch mehr Haare verliere als üblich.
Haarspray trage ich nie, Mützen eben nur wenn es draußen sehr kalt ist.
Zu meiner Ernährung: Ich bin Vegetarierin. Ich esse sehr viel Gemüse, weniger Obst, öfter mal Süßigkeiten ( vor allem Schoko…:). Aber alles in einem würde ich sagen habe ich eine sehr gesunde und ausgewogene Ernährung. Als Kind wurde mir zwar gesagt, ich habe eine Nussallergie, aber ich vertrage die meisten Nüsse doch sehr gut ( ich habe früher immer ein Kribbeln auf der Zunge gehabt, was heute gar nicht mehr der Fall ist, ausgenommen sind Paranüsse, die ich nie mehr anrühren werde, da ich deswegen mal einen so angeschwollenen Hals hatte, dass ich kaum noch atmen konnte….) Dann reagiere ich recht stark auf Pollen,Gräser, Laktose ein klein wenig, was aber eher daran liegt, dass ich pure Milch ungern trinke. Tierhaare kann ich größten Teils gar nicht, besonders bei Nagetieren. Ansonsten sind die Allergien recht gut und stabil geworden, es ist auch weniger heftig als früher. Naja und zu den Hobbys:D Wie oben schon steht, Sport, sehr viel lesen, Geschichten schreiben..Essen. Freunde treffen 🙂 so das übliche eben.
Nochmal vielen Dank für die schnelle/hilfreiche Antwort.♥

[Suffmelancholie]

Naturkosmetik ist eine gute Wahl. Aber auch hier gilt, dass verschiedenste Inhaltsstoffe eine Reaktion provozieren können. Ggf. kannst du eine Probe davon direkt beim Arzt zum Allergietest verwenden, manche Ärzte machen das.
Wenn es eine Milbenallergie ist, besteht da natürlich ein selbstverschlimmerndes System: Durch die ND hast du viel mehr Kopfschuppen, die als Nahrungsgrundlage für die Milben dienen. Diese vermehren sich dann explosionsartig besonders im Bereich des Kopfkissens, wo die ND dann verstärkt wird. Einfrieren ist da ein sehr guter Rat. Wenn die Temperaturen weiter fallen, sollte dann auch gutes Auslüften draußen ausreichen.

Ich hoffe sehr, dass dein Arzttermin fruchtbarer verläuft als der letzte. Ohne Ursachenbestimmung bringt eine Cortisonbehandlung langfristig gar nichts. Falls du den Eindruck hast, nur abgefertigt zu werden, solltest du einen anderen Arzt suchen.

[Lil]

Hallo Shizuoko,

habe ich das richtig verstanden, dass du die Probleme nur an der Kopfhaut hast?
Was für ein Öl hatte die Ärztin dir cverschrieben, und wie hast du es angewendet?
Was könnten – neben dem Stress – noch Auslöser des Schubes/der Probleme sein?

Die Ursachensuche ist für eine zielgerichtete Therapie äußerst sinnvoll.

Als erstes denke ich bei deiner Beschreibung an Allergien, eine (Super-)Infektion oder eine Kombination von beidem.
Ich denke, dass man auf jeden Fall nach Bakterien und Pilzen, ggf nach Parasiten suchen sollte, das geht schnell. Außerdem, spätestens wenn das nichts gebracht hat, Allergietests – Bestandteile von Shampoos, Pflegeprodukten, Duftstoffen ,… „Milben“ .
Gegen was welche Milbenart sollst du denn allergisch (gewesen) sein – Hausstaubmilbe oder Krätzmilbe oder…? Ich frage deshalb, weil ein Einfrieren des Kopfkissens zwar einige von den Krabbeltierchen umbringen kann, aber zumindest bei den Hausstaubmilben besteht die Allergie ja nicht gegten die Tierchen selbst, sondern gegen den Kotstaub, und dem macht ein Einfrieren gar nichts aus. Ein häufiges Waschen den Kopfkissens, der Bettwäsche überhaupt und der Haare, sowie evtl Encasings wären da wesentlich sinnvoller, weil das die Allergene selbst beseitigt.

Vewgetarische Ernährung klingt auf jeden Fall gut – aber wenn man nicht gut aufpasst, ist eine Fehl/Mangelernährung möglich, die sich u.a. auf die Haut auswirkt. V. a. Vitamin B12, Zink, Selen, Eisen, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren können leicht in den Mangel rutschen. Entsprechende Untersuchungen sind möglich, werden aber leider nur von wenigen Ärzten angeboten bzw vernünftig beurteilt. Gute Eigeninformation über optimale Ernährung oder auch mal eine Ernährungsberatung wären ganz sinnvoll.

Was ich im Familienkreis als sehr hilfreich erlebt habe, waren Spülungen der Haare und Kopfhaut mit verdünntem Apfelessig, hochverdünnten Teebaumöl, und wohl auch Homöopathie – bei meinem Sohn zumindest sind die Ekzeme, die in der Pubertät u.a. am Kopf auftauchten, (erst) nach ein paar Wochen homöopathischer Behandlung verschwunden.

Wie Suffmelanchilie sagt: Wenn du das Gefühl hast, beim Arzt nur abgefertigt zu werden, lass die das nicht gefallen! Ich würde erst mal drängen, und wenn das nichts bringt wirklich einen anderen suchen. Übrigens muss es nicht immer ein Hautarzt sein, auch viele Allgemeinärzte kennen sich ganz gut aus, und wenns gar zu schlimm ist, sind Ambulanzen von Hautkliniken auch eine Option.

Jetzt erst mal viel Spaß beim Durchstöbern des Forums, und hoffentlich schnellen Erfolg!! 🙂

LG
Lil

[Cookie67]

Trockene Haut kann zahlreiche Ursachen haben. Manchmal ist sie auch ein Hinweis auf eine Neurodermitis. In diesem Fall reagiert sie auf Umweltfaktoren und Veränderungen im Inneren äußerst sensibel. Was ihr dann hilft, ist eine medizinische Hautpflege, die ihre Schutzbarriere stärkt, ihre Eigenregulation fördert und trockene Haut bereits beim ersten Auftragen fühlbar entspannt.

Praktische Alltagtipps bei sehr trockener Haut:

Bei sehr trockener Haut und Neurodermitis – GesuenderNet

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