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29. Oktober 2011 um 20:43 Uhr #7839Hallo! Ich bin 45 Jahre alt und lebe in Niederösterreich. Nachdem ich heute schon vergeblich versucht habe, eine derzeit aktive Neurodermitis-Selbsthilfegruppe in Wien oder Umgebung ausfindig zu machen, war ich erleichert, ein doch sehr lebhaftes Forum zum Thema Neurodermitis gefunden zu haben.Ich bin erst seit 2 Monaten davon betroffen, habe Ekzeme und Ödeme im Gesicht und Halsbereich. Ein umfangreicher Allergietest war negativ, IGE liegt bei 45 – also vollkommen im Normalbereich. Lebensmittelunverträglichkeiten sind auch keine bekannt. Ich habe im Moment somit keinerlei Anhaltspunkt, wo die Neurodermitis so plötzlich herkommt. Ich habe allerdings so gut wie keinen Juckreiz!Anfangs wurde noch mit Advantan 0,1, dann mit einer abgeschwächten Mischung aus Ultrabas-Ultrasic und Advantan behandelt. Hat aber nicht wirklich geholfen, es wurde immer schlimmer, ich konnte nicht mehr aus dem Haus gehen, das Gesicht war total verquollen und entzündet. “Geholfen” haben dann Urbason-Tabletten 40 mg. Die habe ich für 8 Tage genommen (ausschleichend, also in immer niedrigerer Dosierung). Es kam mir vor wie das reinste Wundermittel, ruck-zuck war die Haut wieder schön, ich konnte wieder arbeiten gehen und meine Familie hatte mich voll funktionsfähig wieder. Nach dem Absetzen allerdings ging es schon am 3. Tag wieder los und nun werden die Ekzeme von Tag zu Tag stärker.Ich möchte kein Cortison mehr ins Gesicht schmieren, überlege aber, die Tabletten doch phasenweise zu nehmen. Wenigstens in den nächsten 2 Monaten, nicht durchgehend, aber vielleicht alle 2 Wochen für ein paar Tage. Hat von Euch jemand Erfahrung mit Urbason? Wie schnell können ernsthafte Nebenwirkungen auftreten, vor allem, wenn die Tabletten nicht durchgehend genommen werden?Würde mich freuen, wenn mir jemand antworten kann!
Caro4529. Oktober 2011 um 22:54 Uhr #43470Hallo Caro,
je nachdem, was ein “umfangreicher Allergietest” umfasst, kann der akute Auslöser auch einfach ausgeblendet sein – irgendein Inhaltsstoff von Kosmetika, Shampoo, etc., irgendetwas womit du bei der Arbeit Berührung oder im Haushalt hast…
Bei Neurodermitis fällt die Reaktion auch zeitverzögert auf, was eine genaue Ursachenanalyse schwierig gestaltet.
Neben Allergien werden häufig psychische Komponenten genannt, dazu findest du hier im Forum viele Ideen. Falls du selbst den Eindruck hast, deine Symptome könnten Stressbasiert sein, solltest du es mit Vermeidungsstrategien und Entspannungstechniken versuchen. Hierzu findest du im Forum viele Ansätze, quäl einfach die Suchfunktion zu passenden Themen.
Die Fragestellung wäre etwa: Hat sich in letzter Zeit stetig (ca. 2 Jahre) bzw. plötzlich etwas in deinem Leben geändert bzw. stehst du zu Mitteln in Kontakt, die du vorher vermieden hast? Oder vermeidest du etwas, was du zuvor regelmäßig zu dir genommen hast? Hat sich dein Selbstbild vor dem Ausbruch geändert?
Außerdem kann eine Besiedlung der Haut, besonders der Wunden, durch Bakterien oder Pilze das Leiden verschlimmern.Cortison-Stoßtherapien (oral) können schnelle Linderung erbringen, jedoch sind die Nebenwirkungen sehr tückisch. Von einer Langzeiteinnahme rate ich jedem sofort ab! Cremes schätze ich als unbedenklicher ein. Generell möchte ich dir sagen, dass sofern der echte Auslöser nicht gefunden und im Griff ist, du vermutlich immer nur wenige Tage beschwerdefreiheit haben wirst.
Urbason ist lt. Internet auch ein Prednisonpräparat. Die Nebenwirkungen sind sozusagen bei allen gleich. Mir wurde unter anderem Prednisolon verabreicht (an die anderen Produktnamen erinnere ich mich nicht mehr).
Als Kurzzeittherapie (50 mg über 2 Wochen ausschleichend) kann ich zumindest ein “mid-high” nennen :-D, dank einer Asthmabegleitenden Langzeittherapie (0,5-2 mg / Tag, je nach Pollenphase) habe ich Bindegewebsrisse, Knochenbrüche und dank denen auch oft schmerzende Fehlstellungen (große Zehen). Die genannten Probleme traten etwa nach einem halben Jahr auf. Ich schreibe das nur, da ich die Auswirkungen von zeitlich nahen Stoßtherapien ähnlich einschätzen würde und was du schreibst, klingt danach.
Zur Stoßtherapie existiert ein Thread, es verläuft bei allen wohl nebenwirkungsfrei:
https://www.neurodermitisportal.de/forum/hilft-bei-neurodermitis/kortison-tabletten-t2355.html
Hydrocortisoncremes halte ich dagegen für unbedenklich, jedoch helfen sie auch nur bedingt.Ich hoffe, du findest einen Weg, der kurz- und langfristig volle Linderung erbringt!
30. Oktober 2011 um 8:12 Uhr #43468Mit dem Urbason machst du langfristig alles um vieles schlechter! Ist wirklich nur in Notfaellen zu raten oder wenn gar nichts mehr geht. Kurzfristig wirkts super, aber langfristig musst du dafuer zahlen. Je laenger bzw oefter du es nimmst, desto mehr gewoehnt sich dein Koerper daran. Und warum soll die Nebenniere noch koerpereigenes Cortison produzieren wenn es eh immer wieder von aussen eins bekommt?! Nicht gut.
Die Cushing Schwellendosis sind 7,5 Milligram. Nur fuer die Haut wird dir so wenig sicher nicht reichen. Und von mehr laenger und oefter ist stark abzuraten.
Waehrendessen Advantan ohne weiteres 3 Wochen geschmiert werden kann ohne jegliche Bedenken.
Finger weg vom innerlichen Cortison!
30. Oktober 2011 um 11:54 Uhr #43472Vielen Dank für Eure Antworten und Tipps. Ich werde mir die Themen im Forum genauer ansehen. Wenn ich mir Eure Leidensgeschichten so anschaue, komme ich mir ohnehin lächerlich vor. Mir ging es bis jetzt immer gut und ich will wegen dem “Schiach sein”, dass ich jetzt eben ein Weilchen hinnehmen muss, auch nicht weiter jammern.
Da in den nächsten 8 Wochen einiges auf mich zukommt, das unbedingt noch erledigt werden muss, suche ich einfach nach einer Möglichkeit, die Zeit noch zu überbrücken. Danach würde ich mir die Zeit zur Genesung bzw. Ursachensuche, Auseinandersetzung mit der Psyche, schon nehmen.
Was die Aussagekraft der Tests betrifft, bin ich ja auch etwas skeptisch.Der Allergietest, der gemacht wurde, hat den Pricktest mit Pollen, Schimmelpilzsorten, Milben, Nahrungsmittel, Lebensmittelkonservierungsstoffen und Tieren umfasst.
Der Epicutantest die Österreichische Standardreihe (?) und Kosmetikinhaltsstoffe. Auch der DAO Wert wurde erhoben, lag bei 11 U/ml. Da war absolut nichts zu finden.
Beim normalen Blutbefund war einzig auffällig ein hoher Eosinophile Wert, der, was ich so ergoogeln konnte, u.a. sehr wohl wieder auf eine Allergie hinweisen kann. Ein leicht erhöhter ASLO (Streptokokken) käme von den Entzündungen im Gesicht.
Eine Hautärztin hat mich auch gefragt, ob ich in den letzten Wochen einen Infekt hatte (hatte ich nicht, zumindest keinen, den ich bemerkt hätte). Scheinbar kann ein verschleppter Infekt oder versteckte chronische Entzündung auch einen Neurodermitisschub hervorrufen?
Schöne Grüße
Caro45
30. Oktober 2011 um 12:03 Uhr #43466Ist das wirklich gesichert, dass Du Neuro hast?
Hab ich noch nie erlebt, dass jemand, der solche Ekzeme hat, keinen Juckreiz verspürt.:roll:30. Oktober 2011 um 12:25 Uhr #43471Liebe Caro,
mach das Miesfühlen wegen den Vergleichen nicht kleiner als es ist! Du hast jedes Recht, die Krankheit schrecklich zu finden! Vermeide bitte, dich nun noch schlechter zu fühlen, weil dich eine “weniger” schlimme Ausprägung schon so stört und alles lächerlicht wirkt, denn es ist nicht lächerlich. Man muss sich auch erstmal an die Situation gewöhnen und damit umzugehen lernen.
Verschleppte Infekte können Auslöser sein – manch einer hier blüht bei jeder Erkältung neu auf – genauso wie hormonelle Veränderungen, Fehlstellungen der Wirbelsäule, die Liste möglicher Auslöser ist leider endlos. Allergietests sind zudem nicht gerade “sicher”.
Ich möchte dir empfehlen, entzündungshemmend Salben auszuprobieren. Nach wenigen Tagen sollte ein Effekt eintreten, sodass das Nässen der Wunden nachlässt. Falls nichts passiert oder es sogar schlimmer wird, wechsle die Salbe. Auch Schwarzteeumschläge, basische Bäder oder Solebäder können helfen. Nutze gerade in stressigen Phasen unbedingt jede Sekunde, die sich bietet, zur Entspannung!
Wichtig ist, besonders im Winter, die Haut beim Austrocknen rückzufetten, durch fetthaltige und wenn möglich ureahaltige Cremes. Trockene Haut ist quasi eine Einladung für Entzündungen.
Für extremen Streptokokkenbefall kannst du dir auch Antibiotikasalben verschreiben lassen.Ich hoffe du findest schnell eine passende Basis für dich!
31. Oktober 2011 um 10:48 Uhr #43473Danke für Deinen Zuspruch Suffmelancholie!!!
Aida: Ich zweifle selbst manchmal an der Diagnose Neurodermitis. Was anderes ist aber den bisher konsultierten Hautärzten (3) nicht eingefallen. Und bis aufs Jucken sind ja alle Symptome vorhanden. Aber ich lasse ohnehin, so peu a peu, alles durchchecken.
Hab jetzt übrigens wieder mit Advantan begonnen, will wieder arbeiten gehen können. Weiss nicht, ob das ausreicht, aber es muss ja nicht ganz verschwinden, bin schon zufrieden, wenn die stärksten Entzündungen abklingen. Meine Kollegen werden sich an den Anblick einfach gewöhnen müssen. War jetzt seit vielen Jahren erstmals mehrere Tage hintereinander krankgeschrieben und komme damit gar nicht klar. Muss ständig daran denken, was alles unerledigt bleibt.
schöne grüße
caro4531. Oktober 2011 um 11:26 Uhr #43469@caro45 41587 wrote:
Hat von Euch jemand Erfahrung mit Urbason? Wie schnell können ernsthafte Nebenwirkungen auftreten, vor allem, wenn die Tabletten nicht durchgehend genommen werden?
Hi Caro,
auf deine konkrete Frage eine konkrete Antwort: Im Freundeskreis habe ich erlebt, wie es schon innerhalb von 8 Tagen zu Gewichtszunahme und Ödemen kam.Kortison hochdosiert wirkt natürlich meistens verblüffend toll, aber nur solange es genommen wird, weil es die Symptome effektiv unterdrückt. Wenn man für danach kein gescheites Konzept hat, kommen die Probleme aber grade wieder, so wie du es erlebt hast.
Aber wie schon andere geschrieben haben: Solange man K. nur als kurzzeitige Stoßtherapie nimmt, sind die Nebenwirkungen meistens zu vernachlässigen. Wenn man es aber länger verwendet, muss man einerseits mit vielen Nebenwirkungen rechnen, und andererseits bringt man zusätzlich das körpereigene Hormonsystem durcheinander. Ab und zu auf eigene Faust mal ein paar paar Tabletten K. zu nehmen würde das Hormonsystem noch mehr durcheinanderbringen! Bitte nimm K. immer nur genau so ein wie vom Arzt verordnet!
Cortison im Gesicht zu schmieren ist sowieso schlecht, da stärkere Nebenwirkungen, kann gerade zu Entzündungen und Ekzemen führen.
Für mich stellt sich die Frage nach dem Auslöser für dein Ekzem, nur dann kann man gezielt und mit echter Aussicht auf Erfolg behandeln. – Was ist denn in den letzten Monaten bei dir anders als früher, und käme also als Auslöser in Frage? Andere Kosmetika, Parfüm, Ernährung, Waschmittel, Haustiere, Veränderung an der Arbeit, Urlaub,…….? Dass Allergietests gemacht worden sind, ist schon mal gut, aber nicht 100% sicher. Es wird auch nicht alles getestet, sondern nur das was in der entsprechenden Testreihe enthalten ist. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit einer toxisch-irritativen Empfindlichkeit, die nicht allergisch bedingt ist und deshalb beim Allergietest nicht erkannt wird.
Wie Aida schon geschrieben hat – es könnte ja auch was anderes als Neurodermitis sein: z.B. Pilzinfektion, Bakterieninfektion, Zinkmangel…
Ich wünsch dir dass du schnell eine Lösung findest, die dir hilft!
1. November 2011 um 10:21 Uhr #43467Sag mal Caro,
was sagt eigentlich dein Arzt, wie es weiter gehen soll?
5. November 2011 um 20:55 Uhr #43474Wie es weitergeht erfahre ich in 10 Tagen ( bin jetzt ein paar Tage in Deutschland). Kortison wird er mir keines mehr verschreiben, es hatte ihm schon nicht gefallen, was ich bisher genommen habe (wurde noch von einer anderen Hautärztin verschrieben).
Ich glaube, er will es mit einer Bestrahlung probieren, was genau, weiß ich aber noch nicht.Ich habe bis gestern im Gesicht wieder Advantan geschmiert und man sieht kaum mehr was. Hat diesmal besser angesprochen als das letzte Mal. Jetzt lasse ich es wieder weg, mal sehen…
Euch alles Gute.
caro45 -
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