- Dieses Thema hat 10 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 11 Jahren, 5 Monaten von Aldrig.
-
AutorBeiträge
-
17. September 2012 um 16:37 Uhr #8197
Hallo zusammen,
bei mir ist es Freitag wohl so weit, dass eine systematische Therapie begonnen wird. Leider habe ich bisher noch keine Informationen, was es für ein Medikament werden wird. Es hängt wohl von meinen Leber- und Nierenwerten ab.
Dennoch lässt mir das Thema keine wirkliche Ruhe 🙁 Der Hauptgrund dabei liegt wohl daran, dass ich vor einigen Jahren mal wegen einem Endorphinemangel recht starke Medikamente bekommen habe und dadurch verdammt viel Wasser (am Ende ca. 30kg) eingelagert hatte…Daher wollte ich mal nachfragen, was für Erfahrungen ihr damit gemacht habt…
Grüße
20. September 2012 um 15:07 Uhr #45749Da dein Termin näherrückt und dir bisher noch keiner geantwortet hat, will ich dir wenigstens auf die schnelle,, ein paar Grundinformationen geben. Eigentlich ist das aber Sache deines Arztes!
Systemische Therapie ist ein sehr weitgefasster Begriff. Es heißt eigentlich bloß, dass es sich nicht um Behandlungen der Haut direkt wie Salben, Bäder… handelt, sondern dass Medikamente in Form von Tabletten, Infusionen oder Spritzen verabreicht werden und ihre Wirkung im ganzen Körper (im ganzen System) entfalten können.
Bei Neurodermitis gibt es prinzipiell folgende Möglichkeiten der Systemischen Therapie:
– Antibiotika bei schweren bakteriellen Infektionen
– Antihistaminika: antiallergisch, gegen Juckreiz
– Virostatika/Virenmittel: Aciclovir bei schweren Herpesinfektionen
– Kortison
– Immunsuppressiva: Ciclosporin, Azathioprin, Methotrexat=MTX (und Mycophenolatmofetil )
– (Monoklonale Antikörper)Meine Erfahrungen dabei beschränken sich auf:
– Antibiotika (nicht wegen ND; Vorsicht Resistenzbildung, Störung der Darmflora, kann wohl dadurch das Immunsystem stören und dadurch selbst ND fördern)
– Antihistaminika (juckreizstillend und beruhigend, aber nur für je ein paar Stunden, Wirkung von Tag zu Tag schwächer) und
– Cortison als Kurzzeittherapie (rasche Besserung der Symptome, aber Vorsicht Gewöhnung/Abhängigkeit!), Gefahr der Nebenwirkungen bei längerfristiger AnwendungIch würde dir raten, mal selbst zu recherchieren. Anfangen kannst du z.B. hier:
MedizInfo®: Innerliche Therapie bei Neurodermitis: Tabletten und Infusionen
MedizInfo®: Systemische Therapie bei Neurodermitis: ImmunsuppressivaDarf ich fragen, ob du bei einem niedergelassenen Hautarzt in Behandlung bist oder in einer Klinik?
Alles Gute dir für deinen Arzttermin!
21. September 2012 um 15:38 Uhr #45753Hallo Dalalalala,ich bin gerade etwas irritiert bezüglich des Namens. Kann es sein, dass du systemische Therapie meinst? Sollte es das sein, dann würde man in der Medizin darunter eine Behandlung verstehen, welche nur die Symptome behandelt aber nicht die Ursache der Erkrankung. Es stellt sich hierbei also die Frage welche Symptome behandelt werden sollen.Gruß
22. September 2012 um 9:46 Uhr #45744Hi Dala,
erstmal wünsch ich dir, dass das Suppressivum das du letztendlich bekommst wirkt!
Zum Einlesen haben wir hier einen schönen Infothread: https://www.neurodermitisportal.de/forum/hilft-bei-neurodermitis/systematische-therapien-bei-neurodermitis-t2285.html
Persönliche Erfahrungen und Diskussionen dazu gibt es hier: https://www.neurodermitisportal.de/forum/hilft-bei-neurodermitis/ciclosporin-mtx-raptiva-t1403.htmlDa kannst du dich ja mal einlesen. Würd mich aber nicht von den Wirkungen/Nebenwirkungen anderer abschrecken lassen, da jeder individuell auf die Wirkstoffe reagiert. Wie du erfahren wirst, wird üblicherweise mit Ciclosporin begonnen. Ich konnte damit gute Erfahrungen sammeln und hatte eine Zeit lang eine Besserung, leider nicht auf Dauer.
Alles Gute!
lg
13. November 2012 um 11:48 Uhr #45747@Aldrig 45928 wrote:
Kann es sein, dass du systemische Therapie meinst? Sollte es das sein, dann würde man in der Medizin darunter eine Behandlung verstehen, welche nur die Symptome behandelt aber nicht die Ursache der Erkrankung. Es stellt sich hierbei also die Frage welche Symptome behandelt werden sollen.Gruß
Ich hätte jetzt eher daran gedacht, dass endlich einmal systematisch, also mit System an die Krankheit herangegangen wreden sollte. Also z.B. Blutwerte, Stuhlprobe, Allergietests etc. – um dann gezielt die Probleme angehen zu können.
Hi Dalalala,
was hat sich denn neues bei dir ergeben?Gruß
Maia13. November 2012 um 12:01 Uhr #45752Hallo Maia,
es ist inzwischen schon einige Zeit vergangen.
Seit gut 2 Monaten bekomme ich nun das Medikament immunosporin. Wir haben erst mit einer Dosis von 125mg am Tag begonnen. Die Therapie hat auch sehr gut angeschlagen (die erste Besserung war nach 1,5Wochen zu sehen), sodass überlegt wurde, nach den ersten 60 Tagen die Dosis schon ein wenig zu reduzieren. Nur bekam ich vor 2Wochen einen starken Rückfall und die Dosis wurde auf 200mg am Tag erhöht. So langsam fängt auch die erhöhte Dosis an zuwirken und meine Haut erholt sich wieder.Nebenher wurden natürlich weitere Allergietests und Bluttests gemacht. Es hat sich herausgestellt, dass ich allergisch gegen Gräser, Birke und hochgradig gegen Hausstaubmilben bin. Zudem habe ich mich noch für nahezu alle bekannten Kreuzallergien entschieden. Außerdem wurde herausgefunden, dass mein Ausschlag durch Zitronensäure begünstigt wird. Sobald meine Haut eine längere Zeit lang besser ist und auch bleibt, soll eine Desensibiliesierung erfolgen, in der Hoffnung, dass ich darauf anschlage.
Leider wurde inzwischen auch festgestellt, dass mein DAO-Wert (Diaminoxidase; das ist das Enzym, welches Histamnine abbaut) recht niedrig ist. Es ist zwar noch keine HIT (Histaminintoleranz), aber es fehlt wohl nicht mehr so super viel…Mit den Medikamenten komme ich soweit aber ganz gut klar. Meine Blutwerte (Leber, Niere etc) sind im Normalbereich und meinem Blutdruck tun die Medikamente auch ganz gut (habe sonst einen super niedrigen Blutdruck und durch die Tabletten nun einen im unteren Normalbereich). Klar, ein paar Nebenwirkungen habe ich auch, aber es steht alles noch einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Lieben Gruß
13. November 2012 um 13:17 Uhr #45746@Dalalalala 47093 wrote:
Vollzitat entfernt da unnötig
Hi Dalalalala,
danke für deine schnelle Antwort. Schön, dasss es dir mit dem Medikament jetzt besser geht!Dazu fallen mir gleich eine Menge Fragen ein: Ist denn die Haut jetzt ganz in Ordnung? Welche Nebenwirkungen hast du? Wie lange sollst du voraussichtlich das Mittel nehmen? Kann man denn unter Immunsuppressiver Therapie eine Desensibilisierung machen, spricht das Immunsystem überhaupt richtig darauf an? Sind die Tabletten im Moment die einzige Maßnahme bei dir, oder machst du anderes, z.B. bezüglich der Ernährung?….
Hoffe, es geht auch weiter aufwärts!
Viele Grüße
Maia13. November 2012 um 14:13 Uhr #45751Hallo Maia,
ich beantworte gerne deine Fragen.
Meine Haut ist leider noch nicht ganz in Ordnung. Vor dem Rückfall sah es nahezu überall, abgesehen von den sehr schlimmen Stellen ganz normal aus. Der Rückfall war leider recht stark und der Ausschlag ist in kurzer Zeit wieder sehr stark aufgeblüht, aber zum Glück nicht so schlimm wie es einmal war. Ich habe nun noch ein paar, vergleichsweise wenige Stellen, die befallen vergleichsweise wenig sind (rechtes Auge, leichte Rötung am Hals, Rücken, Füße, Beine und Armbeugen noch ein wenig). Das ist bei mir eine super Verbesserung, da ich vorher nahe zu am ganzen Körper den Ausschlag hatte. Das Problem was nun leider noch hinzukommt ist natürlich das Wetter, sodass es normal ist, dass die Wirkung nun verlangsam ist. Früher waren die Herbst- und Wintermonate immer “meine” Hautsaison. Bei den schlimmeren Stellen muss ich nebenher noch mit Kortison eincremen.
Zu den Nebenwirkungen: Mein Blutdruck hat sich etwas erhöht (was, aber wie schon erwähnt bei mir kein Problme ist, sondern eher positiv). Wenn ich die Tabletten direkt nach dem Essen oder beim Essen nehme, bekomme ich Bauchschmerzen. Ich habe etwas Kopfweh und benötige etwas mehr Schlaf als vorher. Leider ist durch die Medikation meine Menstruation um einiges schmerzhafter, sodass ich die ersten 1-2 Tage meiner Menstruation zu Hause bleiben muss und nicht arbeiten kann. Ansonsten habe ich nur noch eine “kleine kosmetische” Nebenwirkung und zwar sind meine Fingernägel, dadurch, dass die Leber so viel zu tun hat, etwas angegriffen.
Vor dem Rückfall hatten mir meine Ärzte gesagt, dass ich die Medikamente wohl ein halbes Jahr nehmen soll, da es sich so super schnell gebessert hat. Das wurde nun aber wieder zurückgenommen und wir setzten erstmal 1 Jahr an. Es kommt also immer auf den individuellen Verlauf an.
Wie das dann mit der Desensibilisierung gemacht wird, weiß ich nicht. Ich bin erstmal froh, dass wir so weit gekommen sind, wie es nun der Fall ist. Wenn es soweit ist, werde ich ja merken, wie das geplant ist. Mein Ziel ist es erstmal, dass der Ausschlag weg ist und er nicht sofort wieder kommt.
Neben den Tabletten und dem Kortison, pflege ich meine Haut natürlich noch sehr stark. Zudem versuche ich, soweit es geht, auf die Lebensmittel zu verzichten, die den Ausschlag begünstigen. Auch wenn das nicht immer so einfach ist. Wenn ich doch mal etwas gegessen habe, was nicht so gut ist, nehme ich noch meine Antihistamine. Es ist ja auch nicht ratsam zb komplett auf Zitronensäure zu verzichten, daher muss das zwischen durch auch mal sein. Die Kreuzallergie zur Hausstaubmilbenallergie meide ich jedoch komplett.
Ich bin zur Zeit auch am Überlegen, ob ich diesbezüglich nicht mal eine Ernährungsberatung machen sollte. Aber da muss ich mich erstmal schlau machen, inwiefern die Kosten dafür übernommen werden und so.
Lieben Gruß
13. November 2012 um 14:31 Uhr #45748@Aldrig 45928 wrote:
Hallo Dalalalala,ich bin gerade etwas irritiert bezüglich des Namens. Kann es sein, dass du systemische Therapie meinst? Sollte es das sein, dann würde man in der Medizin darunter eine Behandlung verstehen, welche nur die Symptome behandelt aber nicht die Ursache der Erkrankung. Es stellt sich hierbei also die Frage welche Symptome behandelt werden sollen.Gruß
Hallo
Ich hab das hier jetzt auch als systemische Therapie verstanden, allerdings denke ich dass es etwas anderes bedeutet als eine symptomatische Behandlung. Ich verstehe systemisch als eine Behandlung, bei der das Medikament sich im ganzen Körper, dem System, verteilt. Es steht also im Gegensatz zu einer topischen (örtlichen) Behandlung wie das bei Cremes der Fall ist. Eine systemische Behandlung kann also je nach Medikament und Krankheit entweder symptomatisch oder ursachenbezogen sein.
So jetzt merke ich dass inzwischen schon fleißig geantwortet wurde. 😉 Mhhh, Immunsupressiva, also definitiv systemisch!
Dalalalalala das ist ja schon interessant, ich hoffe das es langfristig hilft. Was sind denn Kreuzallergien die man bei Hausstaubmilben-allergie haben kann?Alles Gute 😀
13. November 2012 um 17:01 Uhr #45750Hallo Itchy,
ich hoffe auch, dass es langfristig etwas bringt und mein Körper sich nicht doch noch umentscheidet.
Bei der Allergie gegen Hausstaubmilben gibt es nur recht selten Kreuzallergien und ist auch “nur eine”. Hierbei handelt es sich um eine Lebensmittelallergie gegen Krusten- und Weichtieren.
Grüße
13. November 2012 um 19:13 Uhr #45745Liebe Dalalalala,
So sehr ich es dir wünsche, aber bitte mach dir da keine falschen Hoffnungen. Das Immunosporin bringt dir nur solange was, solange du es nimmst. Aber auch keine Sekunde länger. Deine Ärzte “gönnen” dir jetzt eine Pause, mehr nicht. Ich denke nicht, dass eine Hyposensibilisierung waehrend dieser Therapie einen Sinn macht. Aber verschiedene Aerzte haben verschieden Meinungen.
Genies es. Sammle alle deine Kraefte in der “beschwerdefreien” Zeit.
Alles Gute! -
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.