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27. Februar 2008 um 19:30 Uhr #5854
Hallo Leute,
Ich leide schon seit meiner Kindheit an Neurodermitis, welche jedoch bis zum 20. Lebensjahr immer nur mit Pflegesalben und homöopatisch behandelt wurde.
Nach meine Umzug nach Berlin vor 1 1/2 Jahren bekam ich allerdings einen Ausbruch in noch nie zuvor gekannter Stärke.
Nachdem ich mich ein halbes Jahr täglich in die Uni quälte und alles versuchte, bin ich schließlich (und ich denke das war eine gute entscheidung, nebenwirkungen hin oder her) zum Arzt gegangen, der mich (obwohl er mich am liebsten sofort eingewiesen hätte) mit Cortison behandelt hat.
Die ersten 2 Wochen volles Programm (Clobetasol), danach immer Ecural Salbe.
Bis heute (das war vor gut einem Jahr) schmiere ich regelmäßig Kortison.
Die letzten Monate bin ich immer mit minimalen Mengen an Ecural hingekommen (minimal heißt bei mir, eine 20g Tube hat zwei Monate gereicht). Damit konnte ich die Symptome zumindest halbwegs unter Kontrolle halten.
Natürlich versuche ich die ganze Zeit, langsam aber sicher endlich davon wegzukommen.
Als ich das letzte mal beim Arzt war habe ich mir Prednitop (mittelstark) verschreiben lassen, welches ich jetzt seit gut einer Woche benutze.
Das ist natürlich wesentlich schwächer als Ecural und ich muss (in nicht unerheblichem Maße) mehr verwenden als ich vorher Ecural verwendet habe.
Nun meine schlichte Frage:
Besser wenig stark wirksames Kortison (Ecural) oder besser mehr schwächer wirksames Kortison (Prednitop) verwenden?
Mein Ziel ist natürlich nach wie vor, es komplett abzusetzen und ich bin mir nicht ganz sicher. Ich hatte das Gefühl „naja.. du schmierst ja wirklich nur WINZIGE Dosen Ecural..“ aber dass ich von dem schwächeren nurn wesentlich mehr brauche hat mich schon wieder etwas beunruhigt…
Nebenwirkungen habe ich (laut Arzt) bisher keine… hoffentlich bleibt es so.. 🙁
Vielen Dank im Vorraus und allen Mitleidenden gute Besserung
28. Februar 2008 um 7:14 Uhr #18489Ich denke die Frage ist nicht welches Kortison du benutzen sollst, sonder wie du es wieder los wirst.
Wie ist denn dein hautzustand momentan? Warum versuchst du nicht wieder Homöopathie? Wie sieht es mit deiner Ernährung / Allergien aus?
28. Februar 2008 um 11:45 Uhr #18481Ich würde schrittweise versuchen, immer weniger von dem schwächeren Präparat zu nehmen, es also auszuschleichen und dann wie rafter sagt, möglichst andere Wege einschlagen. Das schwächere deswegen, weil du es besser dosieren kannst. Vom starken kannst du ja irgendwann keine kleinere Menge mehr verwenden. Mein Vorschlag: erst einmal täglich eine Woche lang, dann eine Woche lang alle 2 Tage usw., aber immer kucken dass du die Symptome „im Zaum“ hältst, denn wenn es erst mal wieder schlimm durchkommt, brauchst du wieder mehr Cortison. Ziel sollte trotzdem sein, ganz davon weg zu kommen!
28. Februar 2008 um 12:35 Uhr #18494Hallo Leute,
danke erstmal für Eure Antworten.
ich fürchte, ich habe mit meinem Beitrag einen falschen Eindruck vermittelt. Ich wollte nur keinen ganzen Roman über meine Krankengeschichte schreiben (da das ja wohl fast jeder von euch selbst kennt.. 🙁 ). Aber hierzu kurz etwas mehr:
Es gab – bis vor einem Jahr eben – wahrscheinlich nur sehr wenig Menschen, die mehr Angst vor Kortison hatten als ich. Da meine Mutter selbst Homöopathin ist (und alles möglich an mir herumexperimentiert hat) wurde mir von kleinauf „eingetrichtert“, dass Kortison ganz furchtbar ist, die Haut kaputt macht und die Nieren schädigt etc etc.
Wie schon erwähnt ging es bis zum 20. Lebensjahr auch immer ohne Cortison/andere konventionelle Therapien (bis auf einen Krankenhausaufenthalt mit 12 Jahren wegen einer Herpes superinfektion -> 5 Tage Zovirax infusional. War ne nette Erfahrung… 🙁
Ich hätte mir bis dato auch nie träumen lassen, dass es mich nochmal so schlimm erwischen könnte, wie es nach meinem Umzug nach Berlin tat. Auch hier habe ich andauernd homöopatisch behandelt (am ende fast jede Woche mit einer neuen Hochpotenz was sicherlich auch nicht wirklich förderlich war).
Ich hatte hier jede menge psychischen Stress (und denke auch dass das bei mir der Hauptauslöser ist) und es wurde einfach von Tag zu Tag schlimmer. Trotzdem habe ich felsenfest daran geglaubt, dass Kortison nur schadet und es noch schlimmer macht.
Ich war kurz davor, mein Studium (Informatik – nicht gerade stressfrei im Grundstudium..) abzubrechen – meine gesamte „neue“ Existenz in Berlin aufzugeben.Ich habe im ersten Halben jahr hier so ziemlich jede auf dem Markt befindliche Salbe (Parfenac (schlecht!), Urea, Halicar, Bedan, Ichtiol, Mandelölsalbe, APP Kindersalbe, Linola Lotion etc etc etc) probiert (dafür ist so ziemlich alles was ich mir so angespart hatte drauf gegangen). Ich habe auch zwei Monate lang auf Milchprodukte verzichet usw. Ich habe in meiner Verzweiflung wirklich so ziemlich alles, was ich im Internet an Therapieformen gefunden habe ausprobiert. Mir war einfach nicht klar, dass ich schon viel zu tief drin hänge.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich Neurodermitis von den Händen an die ganzen Arme hoch, an Hals, Brust, Rücken und im Gesicht und auf der Kopfhaut. Das ganze war bakteriell superinfiziert und ich bekam auch noch eine Pilzinfektion (im Genitalbereich) dazu (was ich alles erst erfuhr, als ich endlich zu einem „normalen Arzt ging).Wenn ich mal zu zwei Stunden Schlaf kam war das gerazu eine Erholung.
Irgendwann war ich soweit, dass ich träumte, dass Mahmud Ahmadinedschad (ja, der aus dem Iran) ein neues Mittel gegen Neurodermitis entwickelt hatte, welches er nun an mir testen wolle ( 🙂 ).
Ich bin total durchgedreht und begann irgendwann wirklich paranoid zu werden, was bei dem damaligen Schlafmangel nicht verwunderlich war.
Natürlich denkt sich jetzt jeder, der das liest „Du Idiot, warum bist du nicht zum Arzt gegangen“… das denke ich mir inzwischen auch, aber ich war eben immer der festen Überzeugung davon, dass „konventionelle“ Therapie nur noch mehr schadet.
nach der x-ten Nacht suchte ich mir dann nachts den nächsten Hautarzt raus und stand bei ihm morgens um 8 auf der Matte.
Obwohl meine Hautärztin (leider) immer nur auf Kortison setzt, war ich natürlich erstmal unglaublich froh, endlich einen Menschen gefunden zu haben, der sich meinem Zustand annimmt und ich habe natürlich auch (obwohl ich selbst dort noch protestierte) der Kortisonbehandlung zugestimmt.
Obwohl die Haut natürlich sofort besser wurde (starkes Kortison + Antihistaminika täglich) habe ich sehr lange gebraucht, bis ich mich psychisch wieder soweit erholt habe, dass ich nun wieder halbwegs den „Überblick“ über mein Leben habe und mein Selbstbewusstsein auch langsam wieder kommt.
Soviel zu meiner Geschichte.. ich hoffe ich hab euch jetzt nicht zu sehr zugetextet. Und verzeiht mir meinen gelegentlichen Zynismus 🙁 (der ist schon viel besser geworden)..
Immer wenn ich nun zu meiner Hautärztin gehe und stolz erzähle, dass ich nur so und so viel mg Kortison verbraucht habe, sagt sie „die Haut sieht nicht gut aus, das ist hier und da bakteriell infiziert. Schmieren Sie auf jedenfall weiter“. – Ich: „Aber ich schmiere das jetzt schon so lange das muss doch mal ein Ende haben.“ – Sie: „Wir müssen erstmal gucken dass wir die Haut wieder in einen besseren Zustand bringen, dann sehen wir weiter. Wenn ich Nebenwirkungen sehe werde ich schon schreien“…
Ich bin nach wie vor (auch wenn es langsam besser wird) schwer traumatisiert von dieser Zeit (das war wirklich mit Abstand das schlimmste was ich je erlebt habe)…
Deswegen bin ich auch unglaublich vorsichtig geworden und seitdem ich nun dieses schwächere Kortison habe merke ich, dass es wieder schlimmer wird obwohl ich wesentlich mehr verwenden muss.
Wenn das der Entzug ist, und ich ne reale chance darauf habe, dass es besser wird, wenn ic haushalte, bin ich durchaus bereit dazu.. (bin da ja schon erfahren drin).. aber es kommt dann auch immer gleich wieder die angst, dass es eben nicht besser wird sondern nur schlimmer.
der aktuelle Zustand:
generell eher nässend als trocken, Gesicht teils stark gerötet (was mich am meisten wurmt), Armbeugen, Hände (an den Handgelenken sehr stark und trocken. Laut Hautärztin auch ständig superinfiziert. Hals und Brust auch gerötet und stark juckend..
Mit einem „Schuss“ Ecural habe ich die Symptome im Nu im Griff (schon unheimlich, wie stark das Zeug wirkt…) – eine Anwendung 2/Woche genügt…
mit Prednitop halte ich es gerade so im Zaum (allerdings bei täglicher Anwendung)…Dazu schmiere ich seit neustem A.I.-Creme im Gesicht, welche sich ziemlich gut anfühlt.
Am Körper meistens Cetaphil Creme (relativ unbekannte Salbe, nur Pflegend und nicht fett)…
Dazu ergänzend (wenn ich außer Haus bin) hab ich immer ne Tube Linola Fett dabei.Im großen und ganzen habe ich ein recht gutes gefühl (die Psyche stimmt auch wieder weitgehend) und werde nun auch zwei Wochen ans Mittelmeer fahren. Den Aufenthalt dort würde ich antürlich auch gerne nutzen, um das Cortison abzusetzen..
Also lieber bei Prednitop bleiben?
Vielen Dank für das Zuhören, ist ja ein halber Roman geworden. Aber tut auch mal gut, sich das ganze von der Seele zu reden.
Danke!
28. Februar 2008 um 14:31 Uhr #18482Hey Philippp (mit 3 p 😉 )
kann deinen Zustand sooo gut nachvollziehen, ging mir fast genauso. Ein neuer Arzt hat mir ein stärkeres Cortison als mein bisheriges gegeben und danach hat mein altes nicht mehr gewirkt, deswegen hab ich mich dann auch zu einem Entzug entschlossen. Deshalb bin ich der Überzeugung, so schwach wie möglich Cortison, erst recht wenn die Haut gut ist nicht ein noch stärkeres drauf, das macht es langfristig nur schlimmer! Hier allerdings zur akuten Behandlung eines Schubs eine andere Sichtweise:
https://www.neurodermitisportal.de/neurodermitis-forum/cortison-t873.html#6038War deine Haut denn mit der Ecural heil? Also keine Symptome mehr gehabt? Und die nässenden Stellen sind erst jetzt mit der Prednitop wieder gekommen? Sind die so schlimm wie vor dem Cortison? Für die bakterielle Infektion gibts übrigens antibiotische Cremes, vielleicht würden die den Heilungsprozess beschleunigen.
Die eigentliche Frage ist: was hat deinen Schub ausgelöst? Wenn du diesen Auslöser nicht abstellst, wird deine Haut wahrscheinlich nach dem Cortisonentzug nicht besser sein als bei deinem Umzug. Und einen Entzug wirst du wahrscheinlich durchmachen müssen. Du hast es zwar nicht so lang genommen, aber es kann passieren, dass es dir währenddessen so schlecht geht wie vorher, das muss dir klar sein. Also musst du dir folgende Frage stellen: willst du weiterhin Cortison schmieren, damit du dein Studium durchziehen kannst, oder willst du unbedingt ohne auskommen, dann musst du aber durch den Entzug und solltest unbedingt die Auslöser des Schubs vermeiden.
2 Wochen Mittelmeer werden nicht reichen, um das Cortison auszuschleichen. Bei mir wars eigentlich immer so, dass es die erste Woche im Urlaub eher schlimmer wurde, wegen der Umstellung denk ich. Und wer will schon im Urlaub schlimme Haut haben… Also überleg dir, was dein langfristiges Ziel ist, und dann überlegen wir gemeinsam wie du da hin kommst 🙂
Achja, ich mag Zynismus, und zutexten darfst du uns hier auch jederzeit 🙂
28. Februar 2008 um 14:48 Uhr #18495Hallo Helene,
danke für die aufmunternden Worte 🙂
Wenn ich Ecural schmiere ist die Haut im Prinzip TOP. Ich habe ja immer nur soooo wenigu geschmiert, dass sie NICHT TOP war aber wenn ich jeden Tag vielelicht 2 cm Cremewurst schmiere bin ich komplett symptomfrei.
Danke für den Link zu dem Beitrag. Das ist eben im Prinzip auch das was meine Hautärztin immer verfechtet.. besser erstmal richtig ausheilen und dann wieder runter davon… aber es kostet halt immer wieder überwindung sich dann zu sagen „ok dann jetzt ecural und zwar richtig“..
dazu muss ich asgen dass ich seit meiner kortisonkarriere nur etwa 100g Ecural (abgesehen vom Clobetasol ganz zu beginn) verschmiert habe.. ich habe mich also wirklich sehr zurückgehalten.
ich denke manchmal eben auch dass dieses „auf kleiner flamme halten mit minimalen kortisonmengen“ nicht wirklich sinnvoll ist… aber wer weiß darauf schon eine antwort…
Was meine psychischen Faktoren betrifft habe ich denke ich sehr große Fortschritte gemacht. Es war durchaus so, dass es mir hier den ersten Monat „nur“ psychisch unglaublich schlecht ging – und dann brach die Neurodermitis aus.
Ich hatte das Unglück, zuerst in eine WG mit den zwei so ziemlich verwahrlosesten Menschen die man sich vorstellen kann, gezogen zu sein.
Jeder Teller stand so lange in der Küche bis er verschimmelte, das Bad wurde nur geputzt wenn ich es tat.. und die leute haben in den ganzen sechs monaten in denen ich dort lebte NIE ihr bettzeug gewechselt.
Dazu kam noch jede Menge Ärger mit der Exfreundin und die Abnabelung von meiner Mutter (die sich ja vorher immer um mich und meine Krankheiten gekümmert hat).Zusätzlich (und das kennt ihr sicher auch, da hier ja einige Studenten an technischen Universitäten sind) habe ich mich zu beginn nicht gerade wohl gefühlt unter den ganzen Informatik-Cyborgs an der Uni (ich denke ihr wisst was ich meine)…
Dazu natürlich noch Berlin (was ich heiß und innig liebe), was aber was Stressfaktoren und Assozialitätsfaktoren betrifft, in Deutschland sicherlich unübertroffen ist 🙂
Naja an all diesen „Fronten“ ist inzwischen weitestgehend Ruhe eingekehrt… mit der Mutter läufts wieder halbwegs, die Geschichte mit der Exfreundin ist endgültig geklärt (was mich aber auch noch ein Jahr lang quälte hier) und mit meinem Wohnsitz bin ich inzwischen auch ganz zufrieden.. 🙂
Auch das Studium nehme ich inzwischen wesentlich lockerer und bin trotzdem sehr erfolgreich. Was einem da heutzutage (Bachelor-Umstellung) für ein Stress gemacht wird (und alle Nerd-Kommilitonen steigen natürlich voll drauf ein) ist ja auch nicht mehr normal und man muss erstmal lernen, da ein wenig drüberzustehen (was wirklich gut funktioniert inzwischen).
Die psychischen Signale stehen also eigentlich alle auf grün (inzwischen auch wirklich, nicht mehr nur eingebildet)…
es wäre also einfach an der Zeit, dass langsam mal alles in Ordnung kommt… ich denke dass ich bereit bin, das Cortison nun langsam aber sicher abzusetzen.
Und nein, die Symptome sind – bei weitem – nicht mehr so schlimm wie vor dem Kortison. Das ist absolut kein Vergleich. Egal ob mit Ecural oder Prednitop… Ich bin tagsüber meistens auch komplett Juckreizfrei.. nur nachts gehts los (inzwischen wache ich aber kaum noch auf davon.. sehe nur die Schuppen am nächsten Tag)… Ich bin schon vom Federbettzeug auf Allergikergerechtes umgestiegen (was ne gute idee war) und ich nehme auch jetzt noch Antihistamin (allerdings nur ne halbe Lorane pro Tag) was auch ganz gut hilft.. Polidocanol (das Betäubungszeug) benutze ich auch hin- und wieder mit abwechselndem Erfolg)…
Naja vielleicht kann ich auch bei Prednitop bleiben und nur wenn ich eben wieder einen stärkeren Schub verspüre greife ich mit Ecural einmalig ein.. ich denke ich werde es so mal versuchen.
Was meint ihr?Grüße und Danke
Philippp
29. Februar 2008 um 0:37 Uhr #18500Hi Philippp,
ich muß Dir da komplett zustimmen. Schmiere ebenfalls mit Ecural und die Salbe ist eigentlich die Beste die ich bis jetzt hatte. Meine Hautärzte reden mir das gleiche ein wie Dir -> erst mal schauen, daß die Haut sich beruhigt, dann weitersehen.
Ich hab das Problem, daß meine Haut zur Zeit ziemlich stark bakteriell infiziert ist sobald ich Ecural mal nen Tag weglasse. Bekomme Anfang nächster Woche ne neue Salbe von meinen Hautarzt, die genau das unterbinden soll (kein Coritson).
Sollte die was bringen, kann ich Dir den Namen der Salbe dann mal mitteilen. Dann kannst Du diese bei Bedarf auch mal austesten.
Bis dann!
Dough29. Februar 2008 um 8:19 Uhr #18496Ich verwende gegen die bakteriellen Infektionen meistens Linola Sept (Wirkstoff: Clioquinol – rein antibakterieller Wirkstoff). Die hilft ziemlich gut, gibts rezeptfrei. Es macht die Haut ein wenig gelblich (Clioquinol ist das gelbe anitbakterielle Zeugs) aber es ist wirklich gut verträglich und „kann nicht schaden“.
Oder was auch manchmal angenehm ist: Betaisadonna-Lösung auf die Haut machen, einziehen lassen, abwaschaschen. Betaisadonna ist das braune Zeug was auch gerne im OP und vor Blutentnahmen etc verwendet wird. Ist übrigends sehr preiswert in jeder Apotheke zu bekommen (2 Euro für ein kleines Fläschen oder so)
Für die ganz Harten gibt es auch noch die Möglichkeit, sich Chinosol-Tabletten (zum Auflösen) in der Apo zu besorgen. in Wasser auflösen und mit nem Waschlappen auf die Haut auftragen (kann man imho auch drin baden). Das Zeug ist auch gelb und trocknet die Haut SEHR stark aus.. sicher sehr effizient gegen Bakterien aber ich würde doch eher zu 1.) oder 2.) raten!
Grüße
Philippp29. Februar 2008 um 8:48 Uhr #18490hm das mit den bakterien auf der haut… da wollte ich mal kurz fragen, ob das bei euch vom hautarzt getestet worden ist, ob man da einen abstrich oder eine hautprobe oder sowas gemacht hat?
ich war gerade 1 woche stationär in behandlung, und da wurde jeder erst mal standardmäßig mit eosin bepinselt, das zeug ist pink. knallpink, um genau zu sein. werd noch ein paar tage brauchen, bis das überhaupt abgewaschen ist… naja das ist ja nicht so schlimm, aber mich hat gewundert, dass die eine schwester sagte: das muss überall hin (also von hals bis fuß; fürs gesicht gabs was anderes), während die nächste sagte: nur auf offene stellen.
werde das mal genau aufschreiben, was die mir gegeben haben, hatte noch keine zeit, weil natürlich nach meiner rückkehr erstmal das chaos zu hause geordnet werden musste.
aber ich habe gehört, dass man das mit den bakterien auch testen kann. wie ist das bei euch?
29. Februar 2008 um 8:52 Uhr #18497Hiho,
nein, meine Ärztin sagt dann immer einfach „das is bakteriell superinfiziert“.. ich wollte schonmal fragen woran sie das fest macht bin aber noch nicht dazu gekommen.
Sie meinte das besonders an den Stellen, an denen eben offene Stellen vorhanden sind, die besonders Trocken sind und dann auch entsprechend stark jucken. Ich glaube dass der Juckreiz durch bakterielle Infektionen nochmal potenziert wird.Aber was das von Kopf bis Fuß betrifft. Betaisadonna (wie oben beschrieben) habe ich auch immer gerne sehr großflächig vorm Duschen aufgetragen und empfand es immer als sehr angenehm und auch irgendwie juckreizlindernd.
Grüße
Philippp29. Februar 2008 um 9:07 Uhr #18491ich fand das eosin überhaupt nicht angenehm. es soll auch die haut austrocknen, und da meine haut eh schon extrem trocken ist, gab es natürlich ein starkes spannungsgefühl. nachts hatte ich schmerzen, vor allem am rücken, weil die haut total unflexibel war, und ich probleme beim liegen hatte.
hinzu kommt, dass nach ein paar mal auftragen von eosin die haut komplett rosa war, auch nach dem duschen, so dass man gar nicht mehr richtig sehen konnte, wo eine rötung oder ein leichtes ekzem vorlag. ich denke immer noch darüber nach, was ich von dieser behandlung überhaupt halten soll; leider war der informationsautausch sehr schleppend; jede schwester sagte was anderes bzw wendete es auch anders an. wie gesagt. werde die details noch auflisten, aber bin noch nicht so weit…
29. Februar 2008 um 19:55 Uhr #18484Ecural ist aber wirklich schon heftig…
Hat deine Ärztin ernsthaft ein Jahr gebraucht, um mal ans ausschleichen zu denken? Und normalerweise schleicht man aus, indem man erst die Stärke der Kortisons vermindert und dann die Häufigkeit der Behandlungen.
Also:
man fängt an mit 2 mal täglich Ecural
danacht 2 mal täglich ein schwächereres Kortison (bspw. Betnesol)
dann immer weiter reduzieren (immer 2 mal täglich) bis schließlich Hydrokortison oder im Idealfall reine Pflegecreme (vllt. mit Harnstoff) ausreicht. Und dann kann man versuchen 1 mal täglich zu schmieren.ansonsten ähnelt deine Geschichte wirklich extrem meiner. Meine Mutter war auch immer völlig gegen Kortison. Dadurch war praktisch meine ganze Jugend (bis ich endlich selbst für mich entschieden hab) erfüllt mit zum Teil wohl unnötigen Schmerzen.
29. Februar 2008 um 22:30 Uhr #18492also gerade im moment stelle ich mir auch genau diese frage: was ist davon zu halten, wenn man entweder ecural 0,1 schmiert, was ja ein starkes kortison ist, oder dermatop creme mit 0,25 mittelstarkes kortison.
ich frage mich, warum sie nicht gleich dermatop creme genommen haben? dann wären die ekzeme nach 3 tagen weg gewesen (der akutzustand war ja schon vorbei). so hat man mehrere tage ecural geschmiert, aber nur 1 mal täglich, und das hat gar nichts genutzt; außerdem ist die haut insgesamt schlimmer geworden, zb waren die beine knieabwärts vorher gar nicht betroffen, und dann plötzlich wurde es an den beinen viel schlimmer.
ich weiß nicht, ich glaube, jeder arzt hat da so seine eigene methode, was wann geschmiert werden soll. ich wünschte, ich hätte gleich die dermatop creme bekommen, aber man hat mit mir auch nicht darüber gesprochen, sondern beim „versorgen“ morgens durch die schwestern habe ich dann erst erfahren, was nun heute dran ist.
ich hab immer noch frust. es hat gar nichts genutzt, ich habe keine neuen erkenntnisse gewonnen. ich fand es eine woche zeitverschwendung, unter sozusagen „extremen bedingungen“.
1. März 2008 um 0:01 Uhr #18485von niedergelassenen Hautärzten halte ich eh nichts. Die haben häufig Verträge mit den Herstellern und deshalb oft ein sehr kümmerliches Spektrum an Mitteln, die sie verwenden.
Und vor allem:
Niedergelassene Ärzte verschreiben grundsätzlich deutlich weniger Salben / Cremes als Kliniken. Ich hatte mal ein Hautarzt, der mir pro Quartal genau eine Tube verschrieben hat. Und ich hatte und habe Neurodermitis am ganzen Körper. Da ich es nicht anders kannte, dachte ich da noch, dass mal halt sparsam sein muss, und dass die Tube auch ausreichen müsste…
Als ich dann ein paar mal in Kliniken zur stationären Behandlung war, hab ich mich auch immer gewundert, warum die da teilweise am Anfang täglich das verschmieren, mit dem ich sonst einen Monat auskommen soll. In der Uniklinik, in der ich jetzt ambulant in Behandlung bin, ist das anders. Da bekommt man wirklich das, was man braucht. Und für 2 Wochen lassen die mich da normalerweise nicht mit weniger als 2 Tuben rausgehen.
Das könnte übrigends auch ein Grund sein, warum dein (@Philip) Arzt lieber Ecural verschreibt als leichtere Mittel. Er weiss halt, dass du von geeigneteren Mitteln deutlich mehr bräuchtest.1. März 2008 um 11:41 Uhr #18493hm nabla. deinen letzten satz verstehe ich nicht so recht?
also bei mir hat das ecural scheinbar gar keine änderung bewirkt, nach 5 tagen waren die ekzeme so wie vorher. erst dermatop creme hat geholfen. und das ist das schwächere kortision. aber mehr davon, prozentual gesehen. und nach 3 tagen ist alles weg. wie kommt das?
also im moment blicke ich da gar nicht mehr durch. traurig ist natürlich, dass man mir überhaupt nichts erklärt hat. einfach geschmiert, und die frage nach dem namen der salbe und dem wirkstoff war offenbar schon zu viel.
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