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8. August 2010 um 15:14 Uhr #7329
Nachdem es einige heftigere Diskussionen zu alternativen Therapieverfahren gegeben hat, möchte ich gerade als Anhänger der Schulmedizin auch mal auf ergänzende Therapien/Erfahrungen hinweisen. Aus meiner Sicht spielen neben der klassischen schulmedizinischen ND-Behandlung (Kortison, Immunsuppressiva, UVA/UVB, Pflegesalben, Antihistamine, etc.) zwei weitere Punkte bei NDlern eine wichtige Rolle.
1. Ernährung
Als Neurodermitiker mit TOP-IgE-Werten fragt man sich wo diese ihre Ursache haben könnten. Die hohen Antikörperwerte setzen sich aus Umweltfaktoren (Pollen, Staub, etc. ) und aus Nahrungsmittel zusammen. Gegen die Umweltfaktoren kann man wenig unternehmen. Im Garten die Birke, Erle oder Pappel zu fällen kommt nicht gut an. Vom Lande in die Stadt zu ziehen, hilft auch nicht unbedingt. Mehr Steuerungsmöglichkeiten hat man bei der Ernährung. Also die Vermeidung von allergischen bzw. allergieverstärkenden Nahrungsmittel (Haselnüsse, Milch, pers. Allergien, Alkohol, Kaffee, etc.) und histaminreichen Lebensmitteln (Pseudoallergien) und dabei auf Unverträglichkeitsreaktionen achten. Aus meiner Sicht werden aber auch oft die Rahmenbedingungen unterschätzt. Langsames und regelmäßiges Essen halte ich für wichtig. Mit dem Essen aufhören, wenn man 80% Sättigung erreicht hat (20 Minuten später kommen automatisch 100% Sättigung). Ich halte es auch für wichtig auf die
Verträglichkeit von Lebensmitteln zu achten. Was meiner Neuro ein Stück weit gut getan hat, ist der komplette Verzicht auf ein Frühstück. Wäre aber ein eigenes Thema …2. Entspannungstechniken
Es ist sicherlich unbestritten, dass ungute Stress-Situationen die ND fördern. Ein Ausgleich/Abschalten ist extrem wichtig. Das kann Sport sein (ich mache z.B. gerne Jogging, max. 15 Min., 2,5 km) und danach gleich ins Bad oder unter die Dusche. Ich habe einige NDler kennen gelernt, die mit Entspannungstechniken wie autogenes Training, Joga, Muskelentspannung, etc. Erfolg hatten. Mir persönlich hilft progressive Muskelentspannung nach Jacobsen beim Einschlafen und das Ausschlafen an sich. Ich geniese es unendlich an Wochenenden bis 10 Uhr ausschlafen zu können, was auch immer der Haut oder der Hautregeneration gut tut. Auch “Abschalten können” ist sicherlich vorteilhaft für die ND. Da werde ich mit dem Alter zwar besser, aber das richtige Rezept habe ich noch nicht gefunden.
Vielmehr sinnvolle Ergänzungen der Schulmedizin sehe ich aus meinen Erfahrungen heraus allerdings nicht.
nabla – als bekannter Anhänger der Schulmedizin – hatte mal Eigenbluttherapie und die Phytotherapie genannt.
9. August 2010 um 8:37 Uhr #39794Die Eigenblutbehandlung ist inzwischen recht umstritten. Phytotherapie: Machen wir das eh nicht alle, da ja in fast jeder Creme Pflanzenstoffe drin sind?
9. August 2010 um 11:17 Uhr #39793ja, seh ich auch so.
Hatte die beiden Therapien auch nur auf Aidas Frage nach Therapien, die ich nicht 100%ig ablehne genannt.
Das bedeutet nicht unbedingt, dass die Eigenbluttherapie wirkt. Soweit ich weiss gibt es da nur halt keine ausreichenden Studien zu.
nebenbei hat diese Diskussion ein großes Streitpotential…
10. August 2010 um 18:22 Uhr #39795Wo siehst du das Streitpotential? Beim Thread-Thema oder bei der Eigenbluttherapie?
12. August 2010 um 13:41 Uhr #39797Huhu,
ich finde Cookies Beitrag oben über Ernährung und Entspannung sehr interessant.
Bei mir wurden diverse Lebensmittelallergien festgestellt, allein gegen Haselnüsse habe ich einen IgE-Wert von > 100 (wie weit über 100 weiß ich nicht, da hören sie auf zu messen). Wenn ich irgendwas esse, wo potentiell Spuren drin sein können, habe ich auch tatsächlich prompt eine halbe Stunde später plötzlich überall Juckreiz und es bilden sich richtige neue Ekzemstellen. Und mir ist auch schon aufgefallen, das wenn ich mich total vollstopfe mit allem möglichen Kram, dass dann der Juckreiz auch irgendwie schlimmer ist. Kaffee und Alkohol sind ebenfalls nicht gut – erhöhen ja auch die Durchblutung in Magen/Darm und damit die Allergenaufnahmemenge. Und irgendwelche Allergene sind glaube ich immer in Nahrungsmitteln, zumindest in industriell gefertigten.
Das mit der Entspannung ist, denke ich, auch ganz wichtig. Obwohl bei einem richtig schlimmen Juckreizanfall ich auch nicht anfangen kann zu meditieren. Aber bevor es schlimm wird und zum einschlafen find ich Entspannungstechniken super.
Ansonsten hab ich mit TCM aber auch nicht wirklich Erfahrungen gemacht, habe aber schon darüber nachgedacht. Es gibt da ja auch sowas wie “Zungendiagnostik” und gehört Akupunktur nicht auch dazu? Das wäre ich bereit auch mal zu testen.
7. September 2010 um 19:34 Uhr #39796Ich habe im Web einen ganz interessanten Dialog zu Schulmedizin und Naturheilkunde gefunden, der einige interessante Hinweise erhält.
Der folgende Text/Link beruht auf Interviews mit Prof. Dr. Dietrich Abeck (er arbeitet seit Jahren auf dem Gebiet der Neurodermitis und ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge und Lehrbücher zum Thema Neurodermitis, er leitete die Neurodermitis-Sprechstunde an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der TU München) und Dr. Artur Wölfel, leitender Oberarzt am Krankenhaus für Naturheilweisen in München Harlaching
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