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8. September 2012 um 18:12 Uhr #8190
Hallo und guten Tag an alle Mitleidenden!
Das ist meine erste Bekanntschaft mit einem Neurodermitis-Portal und ich hab schon einiges hier gelesen. Freut mich euch kennenzulernen.
Möchte mich kurz vorstellen: ich bin 48 Jahre und weiblich, ledig und kinderlos. Ich bin im Büro berufstätig und lebe mit meinem Lebensgefährten in Österreich in der Nähe von Wien.
Ich habe Neurodermitis seit meiner Einschulung, damals die typische Kinderneurodermitis. Auch mein Asthma hat damals begonnen. Über die ärztliche Behandlung meiner Neurodermitis als Kind und Jugendliche brauche ich ja den meisten, glaube ich, nichts erzählen – klassisch eben 😉 Als ich in die Pubertät kam wurde es besser.
Mit knapp über 30 hatte ich es dann wieder, diesmal am ganzen Körper und im Gesicht, nur die Achselhöhlen und Fußsohlen blieben verschont. Daneben bekam mich noch ziemlich böse Akne im Gesicht. Allergietests, Bestrahlungen, Cortison innerlich und äußerlich, Badungen, Wicklungen, Diätversuche, Nahrungsergänzungsmittel, gute und schlechte Hautärzte, Tagesklinik und Kur (in Bad Goisern) etc. … daher kenne ich das alles heute sehr gut. Ratlose Ärzte rieten mir zu einer Putzfrau und/oder in den Süden auszuwandern. Nach zweieinhalb Jahren ununterbrochenem Leiden ohne Aussicht auf Besserung ist der Dauerschub von alleine (!) vergangen. Es war ein Gefühl also ob es “austrocknen” würde.. Seit 15 Jahren habe ich am Körper wieder so gut wie normale Haut. Trocken ist sie, aber gesund, sagt meine Hautärztin.
Aber ich habe seither Neurodermitis noch an den Händen, und da manchmal richtig heftig,
sodass ich oft kaum noch etwas angreifen kann. Meiner Hautärztin ist bisher nichts anderes als die Dauerbehandlung mit Protopic dazu eingefallen, die mir aber nur sporadisch hilft. Inzwischen sehen meine Finger schon geschwollen und wie rauhe Elefantenhaut aus. Auch einige Fingerspitzen sind nun betroffen.. sie sind hart und reissen auf. Um arbeiten zu können, muss ich jeden Morgen auf die Wunden (Finger)Pflaster mit dick Bepanthen drunter aufkleben. Auf den Klebstoff der Pflaster bekomme ich wieder Juckreiz.. reibe mir wie von Sinnen das Pflaster runter.. ein Teufelskreis.Nun reicht es mir und ich mache einen Test: Ich schmiere heute abend den dritten Tag Elocon Salbe, danach 3 Tage Advantan Creme und darüber Bepanthen, danach 3 Tage Protopic. Jeweils über Nacht. Zusätzlich habe ich vor etwa einer Woche eine Selbstbehandlung mit GL-Ölen, Balneum Hermalm, Urea Cremes, Tannosynt Lotio, Eichenrinde, unter Verwendung von selbstgefertigten Mayo-Verbänden begonnen. Dazugesellen sollen sich nach meiner eingehenden Recherche (gg) noch – je nach Zustand der Haut – eine Hydrocortison Salbe, ev. der Akutspray mit Polidocanol, sowie Zinnkraut Absud, selbstgemachte Eichenrinden-Tinktur und Kaliumpermanganat.
Zum Waschen der Hände benutze ich nur noch Olivenöl mit grobem Meersalz und ein paar Tropfen Wasser gemischt, damit massiere ich mit Handwaschbewegungen, und danach wird mit wenig Balneum Hermal (Plus)-Wasser-Gemisch sehr kurz abgespült – ich muss sagen, im Gegensatz zu Seife oder auch Syndet hinterlässt das ein super Gefühl! Mit Küchenrolle tupfe ich dann kurz ab, danach eine 10 % Urea Creme. Zum Duschen/Haarewaschen verwende ich Vinylhandschuhe, denn auf Latexhandschuhe reagiere ich leider allergisch (Hitzestau -> nach 15 Minuten mörderisches Jucken -> Schub). Mit Vinylhandschuhen habe ich hingegen keinerlei Probleme. Seit ich das weiß benutze ich sie bei jedem Kontakt mit Wasser und lasse also erstmals überhaupt rein gar nichts Schäumendes mehr an meine Hände. Für den Fall der Fälle habe ich außerdem Aloe Vera Gel und Heilerde, das möchte ich einmal zusammengemischt als Handpackung während des Duschens probieren. Zumal mich Aloe Vera Gel in der Vergangenheit schon bei anderen Beschwerden vor vielen Arztbesuchen bewahrt hat. Und jetzt bin ich außerdem draufgekommen, dass es mir sehr gut tut, die Haut zwischendurch mit Essig zu besprühen! 😮
Sehr wichtig: Jeden Tag nach der Arbeit lege ich einen Feuchtverband an. Die Finger werden dick mit PflanzenÖl/Creme eingeschmiert, darüber ziehe ich einen in Eichenrindenabsud getränkten und wieder ausgedrückten Baumwollhandschuh, darüber kommt ein Vinylhandschuh, und ich spüre dann nicht das geringste Jucken mehr sondern nur noch ein balsamiges Hautgefühl: So ist selbst stundenlange Hausarbeit, Hantieren mit Lebensmitteln, Wasser, Seife und Putzmitteln (wieder) ein Vergnügen! :o) Nach zwei Stunden entferne ich die Handschuhe und creme mit einer 5 % Urea-Nachtkerzenöl-Neurodermitiscremen.
Was die innerliche Behandlung betrifft: ich trinke ohnehin schon seit jahrzehnten fast jeden Tag aus Gewohnheit literweise leichten grünen und Kräutertee. Nachtkerzenölkapseln wurden mir in meiner schlimmen Phase vor 15 Jahren vom Arzt empfohlen, sie haben haben mir nicht geholfen und nur mein Geldbörsel erleichtert.Bisher geht es mir mit der oben beschriebenen Vorgehensweise sehr gut, die Risse schließen sich, die verhärtete Haut wird weicher, Hände sind am verheilen wie schon lange nicht mehr, und ich bin gespannt, wie lange es nach meiner Cortison-Kurzkur auch noch anhält, wenn bei dieser Pflege bleibe!
Vielleicht ist bei meiner Selbstbehandlung auch die eine oder andere Inspiration für jemanden dabei? Würde mich freuen.. ich kann jedenfalls aus Erfahrung nur immer wieder sagen: Fett-Feuchtverbände sind eine besondere Hilfe! Die habe ich damals in der Tages-Hautklinik kennengelernt und sie wirkt besser als jedes Cremen oder Baden!
Alles Gute und liebe Grüße
Susi
23. September 2012 um 21:39 Uhr #45691Servus Susi 🙂
Schön daß auch du hier her gefunden hast.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß auch andere Menschen gute Erfahrungen aus dem ziehen können was du mitmachen musstest!!!
Ich will gleich mal nachfragen:
Welche Methoden hast du durchprobiert, seitdem die ND nur noch an den Händen ist?
Ich habe in einem andern Beitrag beschrieben wie ich das mit der ND handhabe
–> https://www.neurodermitisportal.de/forum/leidens-erfolgsgeschichten/hass-kortison-liebe-t4182.htmlSo wie es bisher klingt, würde ich dir sogar mal dazu raten…
Also eine Creme in der massiv Cortison ist…Achtung:
Die Creme benötigt durchaus einige Tage bis sie anfängt zu wirken, und sie juckt ziemlich beim auftragen wenn ich “zu lange gewartet habe” (zumindest bei mir)…
Ich würde dir also maximal empfehlen die Creme 2 Tage hintereinander zu nehmen, und dann nur Urea Creme zur Unterstützung…
Dann mal abwarten und schauen (ca. 1 Woche)…Ich wünsche dir auf jeden Fall noch viel Spaß, und auch den anderen die auf deine Informationen angewiesen sind.
Viele Grüße,
Taiko
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