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23. Mai 2009 um 22:55 Uhr #6683
Hallo liebe Neurodermitisforum- Benutzer. Ich habe mich angemeldet, um kurz meine Geschichte der Erkrankung meines Sohnes Yuri (3) zu schildern, die glücklicherweise zur Zeit einen hoffnungsvollen Verlauf genommen hat. Vielleicht hilft meine Erfahrung jemandem von euch. Diese Krankheit war während der akuten Zeiten für mich als Vater ein Martyrium, das muß ich nicht erwähnen. Obwohl Yuri nicht so schwer betroffen war, wie ich es von anderen Eltern gehört/ bei anderen Kindern gesehen habe. Er hatte Ekzeme an Händen und Unterarmen, selten auch an den Schläfen/ Backen und Ohrläppchen.
In der Zeit nach der Geburt war es zunächst das Gesicht, das er sich – anscheinend aus Unbeholfenheit – zerkratzte. Im Frühling 2008, um seinen zweiten Geburtstag herum, entwickelte sich ein Ekzem an seiner rechten Hand, daß größer wurde, und schließlich gab es zu unserer wachsenden Verzweiflung immer mehr Flecken, die er sich besonders nachts aufkratzte. Schorfige Hände und Unterarme, ein Bild des Jammers.
Wir fahndeten nach Fällen in unseren “Stammbäumen”. Ergebnis: Der Vater meiner Frau hatte das gleiche Problem, Ekzeme an den Händen ( es war mir nie aufgefallen ) und meine Oma litt an Ekzemen an Armen und Händen ( die Erinnerung an die seltsamen Flecken kehrte in mein Gedächtnis zurück ). Damit war also die genetische Disposition gegeben. Welche Nahrungsmittel könnten Auslöser sein? Der Opa mied Saures, z.B. Obst auf nüchternen Magen, weil es zu Reaktionen führte. Das traf auch auf Yuri zu. Wir setzten seinen Apfelsaft in der Trinkflasche ab, und hatten zum ersten Mal Erfolg. Leider war die Schlacht noch nicht gewonnen. Tomaten waren ein weiterer “Auslöser”. Milch und Eier machten keinen Unterschied. Immer das Kopfzerbrechen: Was kann ihm helfen?
Ich ging im Frühsommer 2008 auf Empfehlung zu einem homöopatischen Arzt hier in Berlin. Er “pendelte” ( die Methode ist anders, aber sie vertraut darauf, daß der Patient weiß, was er braucht . Der Therapeut “fragt” die Mittel ab ) für Yuri bestimmte Globuli und als Creme “Dermatodoron” von Wileda. Es wurde zunächst nicht wirklich besser. Ein Riesenerfolg kam im Sommer 2008, als wir im Wohnmobil unterwegs waren, viel an der frischen Luft , im Wasser und in der Sonne, und seine Stellen heilten vollständig ab. Zurück zu Hause- im Laufe von 10 Tagen fast alles wieder beim Alten, es war frustrierend! Machte das Zuhause sein ihn krank? Zweiter Teil des Sommerurlaubs, auf der Nordseeinsel Amrum: Nach 2 Wochen wieder alles weg. Zurück zu Hause: Bald wieder schlaflose Nächte, offene Ekzeme. Dennoch waren wir ermutigt: Es schien etwas zu geben, was 100% ig half: Urlaub.
Eine Dame riet mir, sehr oft einzucremen. Das schien etwas zu bringen. Gegen Ende 2008 war ein Schub jedoch so heftig, daß ich entschied, seine Unterarme und Hände einmal für die Nacht dick einzucremen, Kompressen aufzulegen, und Hände und Unterarme mit elastischem Verband zu umwickeln. Um zu verhindern, daß er sich nachts kratzt. Da er sich nicht dagegen wehrte, und auch nur selten die Verbände löste, um an die juckenden Stellen zu gelangen, machten wir weiter damit. Wir verwendeten besseres Vliesklebeband und entwickelten unsere Verbinde- Technik. Es wurde besser. Morgens nahmen wir die Verbände ab und cremten ihn gleich und auch recht viel tagsüber ein.
Ein Foto um Weihnachten aufgenommen, zeigt noch deutliche Ekzeme an seinen Händen. Seine Haut verbesserte sich dann, nach und nach, im Lauf der ersten Monate 2009. Wir verbanden ihn jede Nacht, verbrauchten Unmengen an Creme. Meine Aufzeichnungen nach dem “Schulnotensystem” pendelten jetzt zwischen 1 und 3. bis ich schließlich Ende Februar nur noch selten eine 2 oder 3 eintrug für den Tag.
Mitte März 2009 enden meine Eintragungen, da seine Haut völlig gesund war. Schließlich wagten wir, die Verbände und Creme wegzulassen. Das tun wir jetzt seit ca. 6 Wochen, und es ist ruhig geblieben. Ich hoffe, daß es so bleibt, vertraue aber in jedem Fall auf das Verbinden, sollte er wieder Ekzeme bekommen.Wieso der Verlauf bei ihm bis jetzt so war, kann ich natürlich nicht bestimmen. Was hat zu dieser deutlichen Verbesserung geführt? Waren es die Globuli, die er währen der 5 oder 6 Sitzungen beim Homöopaten erhielt? Die Verbände? Die leicht angepasste Ernährung? Glück? Seine Liebe für den “Bonbon- Arzt” ( Homöopath mit den süßen Globuli ) ? Jedenfalls möchte ich andere Neurodermitisleidende/ und Eltern ermutigen, es mit Salbenverbänden zu probieren, denn für Yuri waren sie vielleicht der entscheidende Schritt nach vorn. Dabei leuchtete mir immer völlig ein, daß diese Krankheit “von Innen” kommt. Aber bei Yuri hat vermutlich die Behandlung “von Außen” viel geholfen. Meine Geschichte ist nur eine von vielen, und es bleibt zu erwarten, daß sie noch nicht zu Ende ist. Werde mich wieder zu Wort melden.
Ich bete dafür, daß auch andere Eltern Fortschritte machen und etwas finden, das hilft!!
24. Mai 2009 um 10:19 Uhr #29402Freut mich für euch, dass es eurem Yuri besser geht.
Verbände haben mir in schlimmen Zeiten auch immer geholfen, aber wichtig war eigentlich, was unter den Verbänden war. Also welche Creme. Fettsalbe hat da oft geholfen aber für Kinder ist das natürlich nervig. Und gerade im Sommer juckte es unter den Verbänden.
Ich wünsche euch, dass ihr noch viele viele beschwerdefreie Tage erlebt.
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