Die neurodermitische Haut ist anders beschaffen, als die gesunde Haut und muss deshalb anders gepflegt werden. Bei der Haut eines Neurodermitikers ist der Fettsäureschutzmantel nur gering ausgebildet, sie ist trocken und ist den schädigenden Einflüssen der Umwelt wehrlos ausgesetzt. Da die Haut bei Neurodermitis nur einen geringen Anteil an Fett besitzt, entsteht ein erhöhter Verlust an Feuchtigkeit und Wasser. Damit dieser Verlust wieder ausgeglichen wird, muss die Haut mit einer speziellen Creme oder Salbe gepflegt werden.
Viele Menschen versuchen, mit feuchten Umschlägen den Juckreiz zu lindern, besonders wenn die Haut über mehrere Tage so behandelt wird, kann genauso ein Feuchtigkeitsverlust entstehen. Bei den feuchten Umschlägen entsteht eine Verdunstung, die der Haut das Wasser entzieht. Deshalb sollte diese Behandlung nur für kurze Zeit angewendet und die Haut richtig gepflegt werden.
Bei Neurodermitis arbeiten die Schweißdrüsen in der Haut stärker, als bei einer gesunden Haut, dies sollte bei der Auswahl der Pflegeprodukte beachtet werden. Bildet die Haut zu viel Schweiß, so entsteht ein stärkerer Juckreiz und es kommt zu neuen Veränderungen des Hautbildes. Die Schweißabsonderungen dringen in die Hautrisse ein und die darin enthaltenen Salze reizen die Haut erneut. Eine ständige Kontrolle der Schweißbildung sollte dabei vorgenommen werden. Die Bildung von Schweiß sollte vermieden werden, das kann sich jeder Mensch antrainieren, so können beispielsweise Saunabesuche unternommen werden, doch sollten hierbei nur ein bis maximal zwei Durchgänge gemacht werden.
Auslöser für verstärkte Schweißbildung
Bei zu viel Wärme gerät jeder Mensch schnell ins Schwitzen, daher sollten die Räume in den kühleren Jahreszeiten nicht mehr als 20 Grad Celsius haben. Die körperliche Anstrengung ruft auch eine erhöhte Schweißbildung hervor, genauso wie die psychische Belastung, die durch Angst, Ärger oder Anspannung entstehen kann. Bei bestimmten Bestandteilen in der Nahrung, wie koffeinhaltigen Getränken und Gewürzen kann es zu einer vermehrten Schweißbildung kommen. Die richtige Wahl der Kleidung ist ebenso wichtig, damit kein Wärmestau auf der Haut entstehen kann und es zur erhöhten Schweißbildung kommt.
Die Haut muss bei Neurodermitis mehr Fett zugeführt bekommen, dadurch kann das Wasser in der Haut gebunden werden. Somit wird die Haut wieder elastisch und die geringe Produktion von Hautfett wird ausgeglichen.
Auch der Fettsäureschutzmantel bindet das Wasser in der Haut und verhindert ein zu schnelles Verdunsten. Aus diesem Grund sollte auf die richtigen Pflegeprodukte geachtet werden, hierbei ist der pH-Wert entscheidend. Dieser Wert sollte bei etwa 5,5 liegen und der Haut entsprechen.
Foto: © Thommy Weiss / Pixelio
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