- Milchschorf – Was ist das eigentlich?
- Wie entsteht Milchschorf?
- Wie lässt sich Milchschorf behandeln?
- Wie lässt sich Milchschorf entfernen?
- Wie kann ich Milchschorf vorbeugen?
- Wie oft sollte ich Milchschorf einölen?
- Ist Milchschorf ein erstes Anzeichen für Neurodermitis?
Milchschorf – Was ist das eigentlich?
Milchschorf ist eine Hautveränderung, die vor allem bei Babys und Kleinkindern vorkommt. Häufig tritt der Milchschorf ab dem vierten Lebensmonat auf. Oft wird er allerdings mit dem Kopfgneis verwechselt. Dabei gibt es klare Unterscheidungsmerkmale zwischen beiden Hautveränderungen:
Kopfgneis | Milchschorf |
---|---|
Tritt meist nur auf der behaarten Kopfhaut auf. | Tritt auf der behaarten Kopfhaut, im Gesicht, an Armen und Beinen sowie teils am restlichen Körper auf. |
Tritt bereits ab der dritten Lebenswoche auf. | Tritt erst ab dem dritten bis vierten Lebensmonat auf. |
Ursache ist eine Überproduktion der Talgdrüsen. | Ursächlich kann eine ernste Erkrankung, wie Neurodermitis, sein. |
Es entsteht kein Juckreiz. | Es entsteht ein störender Juckreiz. |
Verschwindet unbehandelt meist im Lauf des ersten Lebensjahres. | Liegt die Neurodermitis zugrunde, bessern sich die Symptome bis zum Schulalter, aber sie verschwinden nicht vollständig. |
Keine Vorbeugung möglich. | Vorbeugung kann durch mindestens vier Monate Stillen und einen Rauchverzicht teilweise erfolgen. |
Keine Medikamente zur Behandlung nötig. | In der Regel Medikamente zur Behandlung nötig. |
Gemeinsam haben beide Hautveränderungen die gelblich-weißen Hautschuppen, die oft verkrustet sind. Sie erinnern vom Aussehen her an im Topf verbrannte Milch. Daher hat der klassische Milchschorf bei Babys auch seinen Namen.
Wie entsteht Milchschorf?
Der Milchschorf, auch als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bekannt, entsteht oft ab dem dritten oder vierten Lebensmonat. Allerdings ist bisher nicht eindeutig geklärt, wie genau der Milchschorf entsteht. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien. So könnten unter Umständen Hormone den Milchschorf verursachen, die das Baby während der Schwangerschaft aufgenommen hat. Diese sorgen dafür, dass die Talgdrüsen angeregt werden, die in ihnen befindliche Flüssigkeit auszuschütten. An dieser Flüssigkeit bleiben dann die abgestoßenen Hautzellen kleben und bilden nach und nach Krusten. Da die Hormone im Laufe der Zeit abgebaut werden, schütten die Talgdrüsen die Flüssigkeit nicht mehr aus und der Milchschorf kann sich zurück bilden.
Ebenfalls geht man davon aus, dass Vorbelastungen in der Familie, etwa für Allergien und Hautkrankheiten, wie Dermatitis, Neurodermitis oder Psoriasis, für die Entstehung von Milchschorf verantwortlich sein können. Leidet ein Elternteil an atopischer Dermatitis, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs erkrankt, bei 40 Prozent. Sind beide Elternteile betroffen, steigt das Risiko bereits auf 67 Prozent.
Darüber hinaus könnte eine insgesamt trockene, empfindliche Haut die Entstehung von Milchschorf fördern, insbesondere, wenn diese noch durch unterschiedliche Materialien gereizt wird.
Wie lässt sich Milchschorf behandeln?
Bisher stehen keine vorbeugenden Maßnahmen zur Verfügung, um den Milchschorf zu verhindern, abgesehen vom Stillen. Konkrete Behandlungsmethoden dagegen gibt es ebenfalls nicht. Es besteht lediglich die Möglichkeit, mit einer Behandlung die Symptome zu verbessern, insbesondere den starken Juckreiz, der mit dem Milchschorf einhergeht. Aufgrund des Juckreizes können die Kinder quängeliger und unruhiger sein. Eltern sollten dafür Verständnis aufbringen. Um die Symptome zu lindern, können folgende Maßnahmen genutzt werden:
- Babyöl auf die betroffenen Stellen auftragen, um den Juckreiz zu lindern.
- Kühle und feuchte Umschläge auflegen, um den Juckreiz zu verringern.
- Baumwollfäustlinge anziehen, um das Aufkratzen und offene Wunden zu vermeiden – insbesondere nachts.
- Nägel des Babys möglichst kurz schneiden, da so offene Stellen ebenfalls vermieden werden können.
- Bei sehr trockener Haut sind Ölbäder sinnvoll. Allerdings sollten die Kinder nicht täglich gebadet werden, da dies die Haut ebenfalls austrocknen kann.
- Kleidung vorwiegend aus Baumwolle wählen. Wolle und synthetische Fasern können die Haut reizen und den Juckreiz verstärken.
- Keine zu warme Kleidung für die Nacht anziehen.
Wie lässt sich Milchschorf entfernen?
Um die Krusten des Milchschorfs zu entfernen, empfiehlt es sich, diese mit Babyöl einzucremen. Das Öl sollte am besten mehrere Stunden oder über Nacht einwirken. Hilfreich kann hier das Aufsetzen einer dünnen Mütze sein, um das Vorgehen effektiver zu gestalten. Am nächsten Morgen lassen sich die Krusten mit einem Schwamm oder einer Bürste mit sanften, kreisenden Bewegungen entfernen. Danach sollte das Haar mit einem milden Shampoo gewaschen werden.
Da Milchschorf bei Babys oft ein erstes Anzeichen von Neurodermitis ist, sollte bei der Wahl von Shampoo und Babyöl auf möglichst naturbelassene und unparfümierte Produkte zurückgegriffen werden.
Sitzen die Krusten sehr fest und lassen sich auf diesem Wege nicht entfernen, sollte man nicht versuchen, sie herunterzukratzen. Das führt einerseits zu Schmerzen beim Baby, andererseits besteht die Gefahr, dass offene Stellen entstehen, die nicht selten zu Entzündungen und/oder Infektionen neigen.
Wie kann ich Milchschorf vorbeugen?
Hundertprozentige Vorbeugung gibt es für den Milchschorf bei Babys nicht. Unter Umständen kann es helfen, wenn die Mutter während der Stillzeit auf das Rauchen verzichtet, was ohnehin selbstverständlich sein sollte. Außerdem sollte das Kind mindestens vier Monate gestillt werden. Ansonsten können lediglich die bereits dargestellten Maßnahmen zur Linderung des Juckreizes durchgeführt werden.
Wie oft sollte ich Milchschorf einölen?
Tritt der Milchschorf auf, lässt er sich durch das Einölen nicht nur sanft entfernen, sondern lindert dies auch den Juckreiz. Mehrmals pro Woche kann der Milchschorf so entfernt werden. Wichtig ist aber, dass die Babyöle naturbelassen sind. Sonst verstärken sie die Hautveränderungen möglicherweise noch.
Ist Milchschorf ein erstes Anzeichen für Neurodermitis?
Diese Frage kann eindeutig mit Ja beantwortet werden. Handelt es sich um echten Milchschorf und nicht um Kopfgneis, so ist dies das erste Symptom für eine Neurodermitis. Studien haben gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Kinder, die später an Neurodermitis leiden, bereits Milchschorf als Baby aufgewiesen haben. In der Regel ist das atopische Ekzem, als das der Milchschorf bei Babys fachlich korrekt bezeichnet wird, der erste Vorbote einer Hauterkrankung, die sich später stärker ausprägt. Milchschorf und Neurodermitis stehen also in direktem Zusammenhang.
Allerdings gibt es Entwarnung für Eltern. Obwohl die Zahl der Kinder mit Neurodermitis und Milchschorf in den vergangenen Jahrzehnten deutlich angestiegen ist, heilt die Neurodermitis doch in der Regel im Schulalter aus. In einigen Fällen kann die Neurodermitis sogar bis ins Erwachsenenalter anhalten, das ist jedoch eher die Ausnahme, denn die Regel. Insgesamt sind in Deutschland mittlerweile 1,5 bis fünf Prozent der Erwachsenen von Neurodermitis betroffen. Viele von ihnen haben bereits im Babyalter unter Milchschorf gelitten.
Häufig zeigt sich mit zunehmendem Alter, dass neben der Neurodermitis auch Heuschnupfen, bekannt als allergische Rhinitis, und allergisches Asthma auftreten. Experten sprechen dabei von einem atopischen Formenkreis, um die drei Erkrankungen zusammenzufassen. Sehr häufig ist auch hier das atopische Ekzem beim Baby das erste Anzeichen für diese sich später ausbildenden Erkrankungen. Trotzdem gibt es auch Fälle, in denen nur eine oder zwei dieser Erkrankungen auftreten.
Milchschorf bei Babys und Neurodermitis stehen in direktem Zusammenhang, denn obwohl die Hauterkrankung in jedem Alter auftreten kann, wird der Grundstein dafür oft schon in den ersten Lebensmonaten gelegt. taschen.de”>michael kors tasche jet set
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