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3. September 2009 um 10:57 Uhr #6859
Hallo,
Ich bräuchte mal einen Rat von Euch.
Vielleicht erst einmal zur Erklärung zu unserer Situation:
Unsere Tochter Miriam hat Neurodermitis und sehr viele Allergien und Unverträglichkeiten. Die Allergien Rast-Klasse 2-4 (Milch/Kasein, Ei, Haselnuss, Erdnuss, Kiwi, Hausstaubmilbe, Aspergilluns). Durch strenge Allergenmeidung (soweit möglich), Histaminarme Diät und eine neue Cremetherapie – alles nach Empfehlung und Behandlung in einer Neurodermitis-Spezialklinik jetzt im Mai 2009 – hat sich ihre Haut und ihr Juckreiz sehr verbessert. Hände, Arme und Hals ist immer mal wieder noch ein bisschen Ausschlag, alles andere super. In der Klinik hat Miriam ein Anaphylaxie- Notfallset erhalten, bestehend aus Fenistil-Tropfen, Rectodelt-Zäpfchen (falls sie irgendwann mal mit zuschwellen der Atemwege reagieren sollte) und einem Anapen (Adrenalin) für den Fall dass sie irgendwann einmal nach Allergenkontakt kollabiert. Miriam muss alle Ihre Allergien über Muttermilch und/oder Plazenta während Schwangerschaft entwickelt haben, denn sie hat all diese Allergene noch niemals zu essen bekommen, auch nicht irgendwo versteckt, da hab ich immer streng aufgepasst. Deshalb wissen wir auch nicht, was passiert, wenn sie mit den Allergenen in Kontakt kommt, ob sie nun mit „nur“ Ausschlag reagiert oder ob sie irgendwie anders stark anaphylaktisch reagiert. Was in der Klinik im Mai provoziert wurde ist Butter, hier hat sie beim Essen mit Ausschlag reagiert und bei Hautkontakt nach 5 Minuten mit Rötung/Juckreiz/Quaddeln. Weitere Provokationen wollte die Klinik nicht machen, da es zu gefährlich sei, so die Begründung.
Soweit zu unserer Situation.
Nun ist sie 3 Jahre alt und sollte in den Kindergarten. Das ist bei uns in der Region sowie so schon sehr spät, alle Kinder gehen sonst mit 1 oder spätestens 2. Wegen der Haut und den Allergien haben wir sie schon länger zu Hause behalten. Die Anmeldung in der Kita besteht schon seit Jahren. Ich hatte auch vorher die Kita schon mehr oder weniger über die Situation informiert, also im Juni/Juli besonders jetzt nach der Klinik.
Jetzt war Miriam 1 Woche zur Eingewöhnung in der Kita, die zuständige Kindergärtnerin wollte erst mal nur außerhalb der Mahlzeiten um sich und Miriam langsam an die Situation zu gewöhnen, also 9-11, jetzt wollten wir langsam mit Mahlzeiten anfangen. Das Notfallset soll ja immer am Mann (also bei Miriam bleiben) ist also immer mit in die Kita. Allerdings hat mir die Kita gesagt, dass sie den Anapen nicht spritzen dürfen, also im Falle eines Falles nur den Notarzt holen können damit der dann was unternimmt. Wir haben uns also mehr oder weniger damit abgefunden einfach zu hoffen, dass der Fall nicht eintritt, zu hoffen, dass Kindergärtnerin u.s.w. aufpassen und dass Miriam vernünftig genug ist, nichts anzunehmen oder so. Die Kinderärztin hier vor Ort hat auch gemeint, sie denkt eher dass Miriam mit der Haut reagieren wird, sie hält eine Anaphylaktische Reaktion für unwahrscheinlich.Als Zusatzbelastung würde auf den Kindergarten halt zukommen, dass Miriam immer nach dem Händewaschen eincremen muss, macht sie teilweise alleine, muss aber teilweise unterstützt werden. Auch vor und nach dem Schlafen und ab und zu zwischendurch muss eingecremt werden. Wenn Miriam ne Kratzattacke bekommt müsste gekühlt werden oder spezielle Lotio drauf und eventuell Kratzschutzhandschuhe angezogen werden. Dann das Essen, dass ich kochen und mitgeben würde müsste warm gemacht werden. Dann das Aufpassen während der Malzeiten, dass Miriam nichts von den anderen Kindern isst. Dann wenn sie mit den Kindern Kuchen Backen aufpassen dass sie da nichts anfasst, denn die Kuchen haben immer Milch und Ei drin. Wärend des Morgenkreises wird irgendein Öl auf die Haut gemacht, dass enthält aber Nussöl, also darf Miriam damit auch nicht in Kontakt kommen- hier habe ich ein extra verträgliches Öl gekauft (100% Arganöl) und mitgegeben. Und dann halt allgemein die ganze Zeit über aufpassen, dass nicht irgendein Kind Schokolade oder was weiß ich aus der Tasche holt und unter den Kindern verteilt.
Heute hat mich die Leiterin um ein Gespräch gebeten, und mir mitgeteilt, dass sie nach Rücksprache mit Amtsärztin, Rechtsanwalt und was weiß ich noch alles beschlossen haben, die Betreuung von Miriam abzulehnen. Es sei zu gefährlich, weil ja nicht abzusehen sei, ob Miriam Anaphylaktisch reagiert und es trotz aller Vorsicht passieren kann, dass Miriam von anderen Kindern was zu essen vom Teller nimmt, auf dem Spielplatz oder irgendwo anders Schokolade, Bonbon oder was weiß ich von einem Kind bekommt und der Notarzt nicht schnell genug da ist um was zu unternehmen. Das alles sei zu gefährlich. Sie würden mir jetzt raten Miriam noch 2 weitere Jahre zu Hause zu behalten, dann kann man weiter sehen ob sich die Allergien verwachsen haben. Auch jeder andere Kindergarten würde die Betreuung unter den gegebenen Umständen ablehen sagen sie.
Nun meine Frage an Euch:
Was gibt es für Möglichkeiten, ihr dennoch einen Kindergarten zu ermöglichen? Wenigstens halbtags oder so. Ihr hat es sehr gut gefallen dort, hat die ganze Zeit total gestrahlt und zu Hause ganz begeistert vom Kindergarten erzählt. Auch immer wieder gefragt wann sie wieder hin darf. Mir geht es jetzt nicht nur um die Betreuung alleine, ich bin Schwanger und bekomme bald unser 2. Kind, bin also nicht ne ganze Weile zu Hause. Ich möchte ihr einfach das Zusammensein mit Kindern ähnlichen Alters ermöglichen, das tägliche zusammen spielen und toben und was da noch so alles dazu gehört.Ich habe irgendwann mal was über Integrationshilfen gelesen, irgendwelche Kräfte, die extra eingestellt werden um sich nur um das Kind zu kümmern und aufzupassen und so weiter. Wisst ihr da was drüber? Wie funktioniert das?
Gibt es noch irgendeine andere Möglichkeit? Wir haben hier einen integrativen Kindergarten, aber der ist wohl nicht gut, der ist sehr groß, über 200 Kinder und mehr als 20 Betreuer oder so. Und ich weiß von einer anderen Neurodermitiskind-Mutter das die Tochter dort trotz ihrer Fisch- und Zitrusfrüchteallergie immer wieder Fisch und Orangen zu essen, weil irgendeine der Vielen Kräfte nicht Bescheid wusste. Also auch nicht so wirklich gut. Da fehlt mir dann auch das Vertrauen.
Wäre euch für einen Rat sehr dankbar.
3. September 2009 um 11:39 Uhr #31795Hallo
das ist wirklich ganz schwierig. Aber ich denke, auch möglich.
Meine Tochter hat auch etliche Lebensmittelallergien (Eier, Tomaten, Paprika, Nüsse usw). Sie ist in den Kindergarten als Integrationskind gegangen. Der Integrationsplatz war allerdings nicht wegen Allergien… Da war 20 Std in der Woche eine Integrationskraft zusätzlich eingestellt. Ich muss sagen, es hat meistens alles gut geklappt. Sie hat ihr Creme im Kindergarten gehabt, allerdings die Erzieher nicht immer daran gedacht haben ihr Hände einzucremen. Zum Essen habe ich ihr teilweise Sachen tiefgefroren selbst gebracht. Wenn also etwas war, was sie nicht essen dürfte, hat man ihr meine Sachen gegeben. Sie hat extra Fach in Tiefkültruhe gehabt.
Und bei Integrationskinder dürfen auch Erzieher im Notfall Medikamente geben, falls der Arzt das bestätigt.
Jetzt ist meine Tochter in die Schule ebenfalls als Integrationskind gegangen. Ich hoffe, dort klappt es genauso gut. Es handelt sich aber um eine private Integrationsschule und dort haben sie viel Personal, der aufpassen kann.
Ich denke in deinem Fall wäre vielleicht auch sinvoll ein Integrationsplatz zu beantragen. Integrationsplatz kann man auch in normalem Kindergarten kriegen. Unser Kindergarten war auch kein Integrationskindergarten, sonder so genannter Kindergarten mit Integrationsplätzen. Vielleicht würde auch euer Kindergarten mitmachen, wenn eine zusätzliche Arbeitskraft angestellt wird.
Ich denke auch, dass sie wegen Allergien nächste Jahre zu Hause zu behalten wäre für sie nicht besonders gut. Kinder brauchen doch ander Kinder, um sich richtig entwickeln zu können
Ich wünsche dir noch viel Erfolg4. September 2009 um 17:52 Uhr #31790Hallo Antje,
das war einer der mit traurigsten Beiträge hier, für mich zumindest.
Ich hoffe, dass es doch noch eine Lösung für dein Kind gibt.Hoffe, Du berichtest, wie es ausgegangen ist.
LG,
Aida4. September 2009 um 18:25 Uhr #31794Mein Gott Antje, ich weiß gar nicht, was ihc dazu sagen soll. ICh habe da leider überhaupt gar keine Erfahrung, lediglich die Info, dass sich bei uns in Köln die staatlichen Kindergärten genauso anstellen und viele Eltern mit ähnlichen Problemen ihre Kinder deshalb zu Tagesmüttern oder in private Kitas geben, die in dieser Hinsicht lockerer sind bzw. eine gute Betreuung gewährleisten können. Desweiteren kann ich nur sagen, dass Du ein Rehct auf einen Kitaplatz hast. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ablehung rechtlich in Ordnung ist. Ich würde dies ganz klar von einem Rechtsanwalt prüfen lassen und zur Not den Platz einklagen…. Und wenn Du schreibst, dass es Deiner Kleinen dort gut gefallen hat, dann würde ich um diesen Platz kämpfen. Ob es für die Erzieher dort unbequem ist oder nicht: Dein Kind hat ein Anrecht auf einen Kitaplatz so wie jedes andere auch! Basta!
6. September 2009 um 18:27 Uhr #31796Hallo Anja!
Eine traurig Situazion!
Meine Tochter ist jetzt 3,5 Jahre und gerade in den Kindergarten gekommen! Sie hat starke Neurodermitis und muss oft eingecremt werden! Leider wissen wir trotz vieler Untersuchungen nicht woher es kommt – also keine nachgewisenen Allergien! Sie ist als Integrativkind in den Kindergarten gekommen! Bei uns hier in einem kleinen Ort ist das so das 25 Kinder in der Gruppe sind und draunter 3 Integrativkinder und da sind dann 3 Erzieher und eine davon ist die Integrativkarft! Das Geht soweit ganz gut! Ich habe ausgibig mit der Integrativkraft gesprochen was sie alles machen soll und was für ihre Kolleginnen wichtig ist wenn sie mal nicht da ist! Im ganzen Kindergarten liegen die Kratzhandschuhe bereit so das alle Erzieher bescheid wissen! In unserem Kindergarten ist es so das die Kinder keine Süssigkeiten mitnehemen dürfen so das die Gefahr nicht gegeben ist das irgendein Kind was verteilen kann! Ich denke auch das eure Tochter ein Recht auf einen Kindergartenplatz hat auch wenn es halt ungequem für die Erzieher ist! Ansonten gib es ja auch noch Heilpedagogische Kindergärten hier in NRW ist das so das dann nur 12 Kinder in einer Gruppe sind und 2 Erzieher für solch einen Kindergarten ist es allerdings wohl etwas schwieriger einen Platz zu bekommen ich denke da ist es vielleicht erst mal hilfreich wenn du einen Schwerbehintertenausweis beantragst oder vielleicht hast du ja schon einen.
Ich wünsche dir viel Kraft aus dieser Situazion gut rauszukommen!
LG Tessa7. September 2009 um 6:57 Uhr #31784sandstern;24329 wrote:Ob es für die Erzieher dort unbequem ist oder nicht: Dein Kind hat ein Anrecht auf einen Kitaplatz so wie jedes andere auch! Basta!Das ist in der Theorie natürlich so, dass sie ein Recht darauf hat, um diesen Platz zu kämpfen. Ich lese in einem Münchner Elternforum oft über Kindergartendramen wg. Platzvergabe, Mobbing usw.
Die Erzieherinnen sind verpflichtet, sich um die Kinder zu kümmern, die einen Pletz in ihrer Einrichtung bekommen. Doch wenn ein Kind mit Pauken und Trompeten und Anwalt etc. “reingeboxt” wird und einen haufen Arbeit macht, kann der Supergau noch kommen – nämlich dass Erzieherinnen sich keine Mühe geben und das Kind offen spüren lassen, dass es ihnen lästig ist.
Alles schon vorgekommen!Ich will solches Handeln nicht verteidigen (hoffe, das ist nicht so rübergekommen), aber aufzeigen, dass sowas gar nicht mal so selten passiert. Mit Gewalt den Platz kriegen kann noch böse Folgen haben. Natürlich dürfen Betreuer sowas nicht, aber es kommt trotzdem vor – leider!
Die Idee mit dem Integrationsplatz klingt ganz gut, finde ich. So wird eine spezielle Kraft eingespannt, um das Kind optimal zu betreuen.
Begriff Tagesmutter fiel auch schon.Wenn du Zeit und Kraft und Lust hast, kannst du dich auch selber zur tagesmutter schulen lassen und Kinder aufnehmen – oder eine Elternini gründen und einen privaten Kiga aufmachen, allerdings mit viel Arbeit verbundenb.
Ich finds echt arm, dass ein krankes Kind noch für seine speziellen Bedürfnisse bestraft wird, indem ein Kindergarten eine normale Zwergen “laufbahn” nicht ermöglichen will.
Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht und wünsche dir viel Kraft, eine gute Lösung zu finden!
Alles Liebe
kala7. September 2009 um 13:22 Uhr #31797Hallo Antje,
ich bin einfach nur geschockt.Erst ja,dann nein,nachdem Miriam sich dran gewöhnt hat,finde ich persönlich absolut der Hammer!!Ich denke jedes Kind hat ein recht auf einen Kiga-Platz,doch wie Kala schon schreibt,mit einklagen und ähnliches könnte der Schuß nach hinten losgehen.Versuche mit der Leiterin + der zuständigen Erzieherin über einen Integrationsplatz zu reden oder ob evtl. sonst die möglichkeit besteht stundenweise auf längerem Zeitraum Miriam dort zulassen und wenn sich die Erzieher und anderen Kinder sicher sind im Umgang mit Miriams Allergien,Ihn langsam zu erweitern..Meine Tochter selbst hat z.T.starke Neurodermitis von Geburt an,teilweise mit Nahrungsmittelunverträglichkeit,seit 2 Monaten auch noch Asthma und wir haben einen normalen Kita Platz und sind super aufgenommen worden.Selbst das Asthma Spray darf ich im Kiga lassen,wenn ich eine bestättigung vom Arzt einreiche.Was Sie auch gerne möchten.Natürlich klappt es nicht komplett,auch Tara bekommt Ihr und da mal ein bißchen was,was Sie nicht so darf,aber im Ganzen paßt es perfekt trotz 20 Kinder mit nur 1,5 Erzieherinnen!!Durch einen bevorstehenden Umzug mußten wir nun in anderen Kitas uns anmelden und dort habe ich jedesmal SOFORT das Thema ND angesprochen und es hieß immer,kein Problem,wenn Sie zum Mittag bleibt,können Sie notfalls selbstgekochtes mitgeben,wir wärmen es auf und eine Liste mit allem was Sie nicht darf.Das es für Nd einen Integrationsplatz habe ich eben zum ersten mal gelesen.Ich drücke Euch die Daumen das es sich regelt mit der Kita.
Tarasmama7. September 2009 um 18:58 Uhr #31785Antje, ganz echt, ich würd mir sofort einen Anwalt nehmen und den Saftladen verklagen. Ich würd mich auch auf den Integrativkram nicht einlassen. Miriam weiß selber, was sie nicht darf. ich bin auch mit 3 in den Kindergarten gekommen und meine Eltern haben mir vorher eben eingeschärft, was ich nicht essen darf. Wenn ihr Miriam genau sagt: Du darfst keine Schokolade essen. Wenn du die isst, dann juckt deine Haut ganz doll und dann musst du kratzen. Dann lässt sies auch. Sie ist sicher nicht dumm. Ich glaub nicht, dass die wegen sowas die Betreuung überhaupt ablehnen dürfen.
27. Mai 2010 um 19:47 Uhr #31786Hallo zusammen,
oh man, da bin ich nach langer langer Zeit mal wieder hier im Forum und seh grad, dass ich mich für Eure Antworten noch gar nicht bedankt habe und nicht berichtet habe wie es ausgegangen ist. Oh man, das tut mir wirklich sehr leid, entschuldigt bitte. Dass muss in den ganzen Stress damals totla untergegangen sein.
Also, wir haben uns damals direkt einen Termin beim Jugendamt gemacht, die Stelle die für die Verteilung der Kita-Plätze zuständig ist. Außerdem haben wir uns die Kündigung schriftlich begründen lassen.
Das Jugendamt hat uns dann geraten, für Miriam einen Integrativen Kindergartenplatz zu beantragen. Diesen Antrag haben wir auch ruck zuck innerhalb von 2 Tagen ausgefüllt und abgegeben. Wir haben alle medizinischen Befunde eingereicht und auch die schriftliche Kündigung. Außerdem eine schriftliche Aufstellung und Schilderung der auf den Kindergarten zukommenden Zusatzbelastung.
Das Jugendamt hat uns auch gleich den Kontakt zu der Integrativen Kita hier im Ort vermittelt. 1 Platz war gerade noch frei. Also Glück gehabt. Auch dort haben wir alle Befunde etc eingereicht. 1 Monat später musste Miriam dann zur Amtsärztin. Die hat sich das alles angeguckt (wieder Krankheitsverlauf und Befunde geschildert) und musste dann ihre schriftliche einschätzung verfassen.
zum 26.10. wurde uns dann der Integrationsplatz genemigt. Vorläufig auf 1 Jahr befristet, dann wird nach Befundlage entschieden. Seitdem besucht Miriam regelmäßig die Kita. Sie ist in einer gemischen Gruppe aus 10 normalen und 4 Integrationskindern. Hierfür 2 Erzieher, von denen immer einer anwesend sein muss, es dürfen nie beide gleichzeitg im Urlaub sein. Die Versorgung klappt dort recht gut. Das Essen muss ich morgens selber kochen und bis 10:30 Uhr in der Küche abgeben. Die Erzieher passen sehr auf, dasss Miriam nichts falsches ißt. Cremen auch gut ein, ziehen Handschuhe an u.s.w. Auch alle Medikamente des Notfallsets dürfen sie verabreichen, inclusive der rettenden Spritze im Falle eines Anaphylaktischen Schocks.
Einen kleinen Vorfall gabs mal, aber nichts gavierendes Gott sei dank. Die Erzieherin hat für die anderen Kinder eine Kiwi geschält, dabei ist sie ihr aus der Hand gerutscht (kann ja leicht passieren, die Dinger sind ja geschält verdammt rutschig) und ist an Miriams Arm gekullert. Obwohl die Erzieherin, die ja um Miriams Kiwiallergie weiß, gleich den Arm sauber gewaschen hat, hat Miriam angefangen zu Quaddeln an der Stelle. Die kühlende Lotion hat dann aber gut geholfen. Kann die Erzieherin ja wirklich nichts dafür, dass das passiert ist.
Im großen und ganzen bin ich mit der Betreuung und Versorgung zufrieden auch wenn dort keine Zähne geputzt werden und die Kinder nur 30 Minuten am Tag raus gehen. Und Miriam nur zeitlich eingeschränkt die Kita besuchen darf. 16 Uhr müssen spätestens alle Integrationskinder abgeholt sein, weil dann die Stammbetreuer Feierabend haben. Da ich mit meinem Säugling noch zu Hause bin, klappt das noch gut. Wenn ich mal arbeiten muss, na ja, daran will ich jetzt noch nicht denken.Also nochmals Sorry dass ich erst jetzt antworte.
LG Antje28. Mai 2010 um 7:59 Uhr #31798Hallo Antje, ich bin noch nicht so lange im Forum, deshalb war mir Dein Beitrag neu.
Du hast ja in Deinem Post geschrieben, dass Du für Deine Tochter histaminarm kochst (oder gekocht hattest?). Machst Du das schon über einen längeren Zeitraum und wirst Du das auch weiterhin tun? Ich frage aus persönlichem Interesse, weil ich seit Mitte Januar histaminarm esse.
LG Pustelblume
28. Mai 2010 um 9:49 Uhr #31787Hallo Pustelblume,
die histaminarme Ernährung bei unserer Tochter praktizieren wir jetzt seit genau 1 Jahr. Da waren wir in der dermatologischen Fachklinik Leutenberg und dort wurde uns die Wichtigkeit einer histaminarmen Ernährung (zusätzlich zur Meidung aller bekannten Allergene) erst richtig bewußt. Vor dem Klinikaufenthalt hatten wir unsere Tochter bereits allergenarm ernährt, aber einige histaminreiche Lebesnmittel waren doch in der Ernährung vorhanden. (Hefe, Banane) Seitdem wir diese weggelassen haben wurde die Haut besser. Deshalb werden wir die histaminarme Ernährung auch noch bis auf unbestimmte Zeit fortführen.
Vielleicht noch zur Information:
In Leutenberg habe ich auch erst erfahren, dass Kristallzucker aufgrund der Raffination juckreizfördernd ist und von Neurodermitikern möglichst gemieden werden sollte. Ich hatte vorher schon festgestellt, dass sich unsere Tochter immer nach den Keksen, die ich vor der Klinikzeit mit normalem Zucker gebacken habe, stärker gekratzt hat, konnte mir dies aber überhaupt nicht erklären. Als ich dann die Ärztin beim Aufnahmegespräch darauf angesprochen habe, hat sie mir den Sachverhalt erklärt. Seitdem verwende ich Ahornsirup oder Reissirup, und meine Tochter kann endlich auch mal was Süßes bekommen.Ich hoffe die Hisaminarme Diät ist bei Dir auch erfolgreich.
LG Antje
28. Mai 2010 um 18:47 Uhr #31792@antje : super dass ihr den weg so gewählt habt!!!
Ich selbst bin Leitungsvertr. und Gruppenleitung einer Kita. Und glaube mir, selbst wenn ich mein bestes gäbe, ich und auch meine kolleginnen können NIEMALS auf alle kriterien achten.
Nur mit einer Integrationskraft ist dies möglich! (Ich habe selbst neurodermitis)Und an alle anderen: ich finde es nicth grad fair, so über eine Kita zu urteilen! Mit Verklagen..Saftladen etc… Wir als Regelkita müssen keine Kinder aufnehmen, wenn die gesundheit u.ä. gefährdet ist…es geht hier im schlimmsten fall um eine leben eines kindes!!! Wir sind dafür nicht ausgebildet… Und ich kann nicht verlangen, dass meine kolleginnen dies auf sich nehmen, wir stehen mit einem bein im knast!
Und das ist im Sinne aller! Und alles andere ist bürokratie…eine integrationskraft schüttelt der träger nicht einfach aus dem ärmel, die gruppenstrukturen müssen geändert werden etc., da geht es nicht einfach so, dass ein kind mit schwerwiegenden allergien angemeldet wird und schwuups , alle können das umsetzen….ihr habt mit euch selbst so viele probelme mit erhnährung..etc….wie sollen da zwei fachkräfte auf 25 kids achten, was sie anfassen ,essen etc…das geht ihn maßen…wir tragen verantwortung und tun unser bestes!!!
Daher ist der Weg von Antje der allerbeste! Daher: Intergrationskita..dafür sind diese da…Und richtig: ein kind sollte in die kita und so normal wie möglich aufwachsen, ich selbst würde alles tun, jedes kind aufzunehmen, aber es geht nicht..dafür sind wir in einer gruppe für zu viele verantwortlich!
*..sorry..grad bissel emotional angegriffen gefühlt*
ist nichts böse gemeint…………:-)28. Mai 2010 um 18:54 Uhr #31791@schub75 33342 wrote:
*..sorry..grad bissel emotional angegriffen gefühlt*
ist nichts böse gemeint…………:-)Ne-ne, das ist schon okay, dass Du das auch mal ansprichst.
Jede Medaille hat eben zwei Seiten.Gruß,
Aida28. Mai 2010 um 20:32 Uhr #31788Hallo nochmal,
Eigentlich heit meine kleine ja Miriam und nicht Tamara, aber ist schon Ok, ich weiß ja wer gemeint war 🙂
Ich muss sagen ich konnte die Erzieher irgendwie auch verstehen, die Sicherheit meines Kindes war mir das wichtigste und dass sie gut betreut und versorgt wird. Und eine mit der Situation und Zusatzbelastung überforderte Erzieherin (und das kann ich bei der Menge an Kindern verstehen) bringt gar nichts. Dann lieber von Anfang an ehrlich gesagt so geht das nciht als dass anchher was passiert.
Das Einzigste was wir nicht korrekt fanden war das Vorgehen der Kitaleitung. Dass uns von einem Tag auf den anderen gekündigt wurde, während der Eingewöhnung. Der Kita war die spezielle Situation schon Monate vorher bekannt. Da hätte man ja vorher mal was sagen können, dann hätten wir für den ganzen Integrationsantrag mehr Zeit gehabt, hätten ev. sogar zwischen mehreren Integrativen Kitas wählen können, hätten unser Kind nicht in so eine Verwirrung stürzen müssen. Denn sie war schrecklich durcheinander und verwirrt, warum sie plötzlich nciht mehr in dne Kidnergarten darf, auf den sie isch ja so gefreut hatte, mit dem sie Monate vorher vertraut gemacht wurde. Erschwerend kam auch noch hinzu, dass die Kitaleiterin Miriam gesagt hat, sie könne nicht mehr in den Kidnergarten kommen, weil sie doch noch etwas zu klein sei, wenn sie älter und wieder gesund ist, darf sie vielleicht wieder kommen.
Diese Erklärung hat bei Miriam eine starke „ich-bin-noch-ein-Baby“-Phase ausgelöst, die fast bis zum Eingewöhnungsbeginn in die integrative Kindertagesstätte angehalten hat, und von uns Eltern sehr viel Verständnis und Einfühlungsvermögen erforderte. Miriam weigerte sich von einem Tag auf den anderen zur Toilette zu gehen, benötigte anfangs wieder rund um die Uhr Windeln. Auch klammerte sie sich sehr stark an uns Eltern und wollte nicht mehr alleine spielen. Nur mit viel Zeit und kindgerechten Erklärungen ist es uns gelungen, Miriam davon zu überzeugen, dass sie sehr wohl ein „großes Kindergartenkind“ sei. Das Maß an Selbstständigkeit, das sie vor der Kündigung hatte, hat sie aber erst wieder kurz vor dem Beginn der Eingewöhnung in den neuen Kindergarten erreicht, als wir ihr versprechen konnten, dass sie bald wieder in einen Kindergarten darf und ihr auch schon zeigen konnten, wohin.Da ich damals ja auch noch hochschwanger war hat uns diese Situation, plötzlich ohne Betreuung dazustehen, doch etwas überfordert. Vor allem weil mir die Leiterin sagte, es wird nirgendwo eine Kita geben, die Miriam betreuen wird. Sie wird so lange zu Hause bleiben müssen bis ihr Zustand sich bessert.
Aber so wie sich das ganze jetzt ergeben hat sind wir ganz zufireden mit der Situation. Ich wollte hier auch bloß das Vorgehen erläutern, wie wir einen geeigneten Platz für unser Kind gefunden haben, um Eltern in ähnlicher Situation einen Weg aufzuzeigen.
Trotz dieses ganzen Vorgehen sind wir immer noch der Meinung dass die freie Kita das beste Konzept hat (zumindest für normale gesunde Kinder) Deshalb werde ich auch meinen Sohn, sofern er wie jetzt gesund bleibt, in der freien Kita anmelden. Dann habe ich zwar 1 oder 2 Jahre die Doppelbelastung von 2 verschiedenen Kitas, aber das ist mir das Konzept der freien Kita wert. Es ist schon ein Unterschied, ob Kinder am Tag nur 30 min an der Luft sind wie in der Integrativen oder aber 2 Stunden wie in der freien. Meine Tochter hat nachmittags noch solch einen Bewegungsdrang, dem kann ich kaum Herr werden, es sei denn ich verbringe den ganzen Nanchmittag auf dem Spielplatz, was ja auch nicht immer möglich ist (Der Haushalt muss ja auch irgendwann mal gemacht werden)Also an Eltern in ähnlicher Situation: Kopf hoch, es gibt einen Weg.
29. Mai 2010 um 6:16 Uhr #31793ups, da hab ich was verwechselt *sorry* meinte antje 🙂 (hab es im beitrag davor grad geändert)
richtig, die leitung hätte sich das vorher überlegen müssen, das finde ich unkompetent und zu sagen, dass es keine kita gibt , die miriam aufnehmen würde…… ich würde das telefon heißlaufen lassen um mich zu erkundigen wie ich einer betroffenen familie helfen kann….(nicht nur in deinem fall). (na toll, jetzt rede ich doch andersherum, wobei ich mich gestern noch so aufgeregt habe 😉 ;-);-)…..
ich wünsche miriam ganz viel spass in ihrer kita!!
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