Spannungen der Eltern in der kindlichen Frühphase gehen übergangslos in das Kind über. Es kann mit Unruhe, Schlafstörungen, Eßstörungen, Magen-Darm oder mit der Haut (Neurodermitis) reagieren. Vor allem die Mutter und das Kind bilden eine duale Union oder Dyade, wobei eine schon vorher spannungsgeladene Mutter durch die Spannungen des Kindes vermehrt in Spannung gerät. Es bilden sich Teufelskreisläufe heraus …
Was kann der Kranke selber tun? Wer seine Entwertungen und Aggressionen unter ansonsten unerträglichen Spannungen projizieren muss, wird wohl kaum in der Lage sein, an die eigene Brust zu klopfen, also Selbstwahrnehmung zu üben. Er würde unter den Schuldgefühlen (ich verweise im Artikel über den „Amok“ auf den Amokläufer Wagner) zusammenbrechen. Da die Autoaggressionen mit massiven Entwertungen verbunden sind, ist das Wichtigste, sich selbst anzuerkennen, zu akzeptieren, zu respektieren oder zu achten, egal ob man sich für einen Versager, das eigene Leben für verkorkst hält oder unter Schuldgefühlen leidet. Da die seelischen und Körperreaktionen von einem Zusammenhang und den Hintergründen meist abgespalten sind, diese nicht wahrgenommen werden, ist es weiterhin hilfreich, sich selbst auf dem Hintergrund einer prägenden Kindheit und von prägenden sozialen Beziehungen wahrzunehmen und sich zu verstehen. Leider fehlt oft diese Selbstwahrnehmung.
Weltexpress: Autoaggression