Über einen neuen Ansatz in der allergologischen Diagnostik berichtete PD Dr. Peter Schmid-Grendelmeier vom UniversitätsSpital Zürich. Mit Hilfe der „Component Resolved Diagnostics“ (CRD) wird es künftig gelingen, eine höchst genaue, individualisierte Diagnose der allergischen Erkrankung zu stellen. War es bisher nur möglich, Allergien gegen eine komplette Allergen-Quelle wie Birken- oder Gräserpollen oder Katzenepithel nachzuweisen, kann die Diagnose künftig erheblich verfeinert werden. Mit Hilfe der molekularen oder Komponenten basierten Methode können jetzt einzelne für die Allergie verantwortliche Eiweiße (Allergene) ausfindig gemacht werden. So differenziert die neue Methode , spezifische IgE-Antikörper gegen Haupt- und Nebenallergene von Birken- und Gräserpollen sowie Katzenepithel. Ferner ermöglicht sie die Bestimmung von Tropomyosin, dessen Vorhandensein die Kreuzreaktivität von Milbenallergikern auf Meeresfrüchte erklärt. Auch wurde ein früher unbekanntes Weizen-Allergen identifiziert (Omega-5-Gliadin), das für schwere allergische Anfälle nach körperlicher Anstrengung verantwortlich gemacht wird.
Ein weiterer Vorteil ist die Chance, das mögliche Ansprechen des Patienten auf die spezifische Immuntherapie im Vorfeld abschätzen zu können. Und auch die Gefährlichkeit einer bestehenden Sensibilisierung wird man besser beurteilen lernen. In Zukunft wird auch die Bestimmung einer wesentlich größeren Zahl von Allergenen zur Routine gehören. Entsprechende Untersuchungsverfahren (Mikroarray-Technik) sind zur Zeit noch in der Erprobung.